Glaukomverdacht und selbst entdeckte Miniskotome

  • Hallo,

    kurz zu mir, ich bin 40 Jahre alt und vor ca. 15 Jahren wurde bei mir ein (Normaldruck) Glaukomverdacht aufgrund einer Papillenexkavation festgestellt. Die Perimetrie war unauffällig und im Laufe dieser Zeit wurde keine Progression festgestellt, auch beim Gdx konnte zuletzt (Mai 21) laut Arzt keine relevante Veränderung festgestellt werden.

    Der Augendruck jedoch ist insbesondere in den letzten 2 Jahre gestiegen, früher immer im Bereich 15-16, jetzt 20-22. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass dieser nachts/morgens noch wesentlich höher ist, da sich die Augen dann richtig hart anfühlen, am Tag ist dies nicht so.

    Was mich jedoch sehr beunruhigt ist, dass ich vor kurzem mehr durch Zufall beim Arbeiten am PC kleine Skotome selbst entdeckt hab. Ich habe das dann am PC in einem Zeichenprogramm genauer getestet, indem ich Punkte an verschiedenen Stellen gesetzt hab.

    Dabei hab ich mehrere Positionen entdeckt, wo der Punkt nicht sichtbar ist (ich meine natürlich nicht den blinden Fleck).

    Im unteren und oberen Sehfeld des linken Auges, ist es sogar ein mehrere cm langer Strich.

    Ich war seit dem auch beim Augenarzt, der die üblichen Untersuchungen durchgeführt hat, Augendruck, Sehtest, Hintergrund mit Pupillenerweiterung und sogar OCT. Dort war nichts feststellbar.

    Problem aber, eine Perimetrie wird dieses Jahr Coronabedingt dort generell nicht durchgeführt, weil die Linse durch die Maske stark beschlägt.

    Die letzte Untersuchung vor einem Jahr war dadurch schon unbrauchbar. Erst in 6 Monaten habe ich einen Termin, wo dies wieder durchgeführt wird.

    Meine Frage, kann es trotz weitgehend unverändertem Gdx trotzdem zu Skotomen kommen? Das ganze beunruhigt mich seit dem sehr, denn normal kann das ja nicht sein.

    Ich hänge hier einfach mal mein erstes Gdx von 2006 und von 2021 an.

    Die Ärzte sagten immer es sähe super aus, da sich nichts groß geändert hat. Aber davon abgesehen, ist die Schichtdicke in mehreren Bereichen doch schon sehr grenzwertig im untersten Normbereich. Bedeutet dies nicht auch, dass wenn ein Schaden beginnt, dieser sich sehr viel schneller entwickeln würde, da weniger "Reserve" vorhanden ist?

    Wäre toll, wenn mir jemand ein paar Tipps aus eigener Erfahrung geben könnte, da ich mich insbesondere wegen den entdeckten Mini-Skotomen gerade etwas verrückt mache.

    Gruß

    Christoph

  • Willkommen in unserem Forum, Christoph.

    Zu den Bildern kann ich nichts sagen, da habe ich zu wenig Durchblick. Aber könntest du den Arzt nicht um eine Überweisung in die Augenklinik bitten? Vielleicht wäre eine stationäre Druckkontrolle angebracht.

    Welche Brillenstärke hast du? Ist ein Besichtsfeldtest nicht ohne Korrekturglas möglich?

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo,

    meine Brillenstärke ist -1,5 (sowohl Sph und Zyl)

    Es wurde bei der Perimetrie bisher immer eine Linse aufgesteckt, ob es auch ohne gehen würde weiß ich garnicht.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Augenarzt eine Überweisung momentan nicht notwendig finden würde, da beim letzten Termin keine wirklich Veränderung festgestellt wurde.

    Aber das war natürlich auch bevor mir die Sache mit den "Mini-Skotomen" und den morgendlich harten Augäpfel aufgefallen ist.

    Ich werde das dann alles mal ansprechen, aber leider dauert es noch lange bis zum nächsten Termin. Momentan beunruhigt mich das ganze Thema ziemlich.

  • Hallo Christoph!

    Willkommen im Forum.

    Deine GDx-Bilder sehe ich so nicht als ganz stabil an. Du siehst, dass die Farben abnehmen (beim Gdx gilt, je bunter, desto besser) und da sieht man in den grauen Darstellungen, dass diese Kästchen zugenommen haben.

    Mein AA hat vor 4 Wochen eine GF-Untersuchung gemacht, sogar ohne Maske für diesen Moment mit Vorsatzglas!

    Wenn Dein AA dazu nicht bereit ist und Du meinst, dass Du GF-Ausfälle hast, dann bitte zur Abklärung um eine Überweisung in eine Glaukomsprechstunde, damit Du dort die Gelegenheit zur Abklärung hast.

    Möchte er dies nicht, soll er die Untersuchung selbst machen. Möchte er nicht, soll er die Überweisung ausstellen, ganz einfach! Er hat die Wahl...


    Viele Grüße

    Sabine

  • Bitte um Überweisung.

    Der Aa ist merkwürdig. Gesichtsfeld geht auch mit Linse und Maske. Ich hab -9,5. klappt alles

    Das Gdx nimmt ab.

    Erst Überweisung in Glaukomsprechstunde und dann Arztwechsel. Gdx ist nicht mehr state of the Art.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Danke schon mal für Eure Antworten!

    Ich habe heute nochmal dort angerufen und den Termin zumindest auf Februar vorziehen können. Ansonsten gibt es kurzfristig nur Notfalltermine, soweit wollte ich jetzt nicht gehen.

    Müsste die Überweisung eigentlich vom AA sein oder geht auch vom Hausarzt?

    Ich habe erst jetzt, wo ich mich ziemlich viel mit dem Thema befasse, vom Flammer Syndrom gelesen.

    Die Symptome passen nahezu alle perfekt zu mir, von kalten Händen selbst im Sommer, über Migräne bis hin zu Tinnitus und zwei Hörstürzen!

    Ich gehe daher davon aus, dass dadurch auch das NDG entstanden ist. Jetzt kommt der steigende Druck aber noch dazu, was dann wohl doppelt schlecht ist.

    Unabhängig von der Progression, wie ist das Gdx an sich zu Werten? Vor allem rechtes Auge im S-Bereich und links I ist es zum Teil im untersten Normbereich.

    Bedeutet dies, dass dort auch GF Ausfälle als erstes zu erwarten wären oder muss das nichts heißen?

    Noch eine Frage, ich habe vor einiger Zeit Citalopram verschrieben bekommen, diese aber nur kurzzeitig genommen, da ich gelesen habe, dass SSRI's auch das Glaukom Risiko steigern können.

    Der Augenarzt kannte den Wirkstoff nicht und konnte nichts dazu sagen.

    Vielleicht ist das auch nur beim Engwinkelglaukom ein Problem, da wohl die Pupillen dadurch leicht geweitet werden können, jedenfalls steht es so in der Packungsbeilage.

    Weiß da vielleicht jemand mehr?

    Gruß

    Christoph

  • Hallo Christoph11,

    ich selber habe über Jahre Citalopram genommen und es hat mir ausgesprochen gut getan.

    Dann erfuhr ich dass ich auf einem Auge bereits blind bin - rechts - und auch das linke Auge schon Gesichtsfeldausfälle hat.

    Daraufhin habe ich Citalopram abgesetzt (was mir psychisch nicht gut tut). Mit dem Psychater sprach ich später darüber und er meinte, es wäre richtig Citalopram abzusetzen. Es würde (wie wohl alle Antidepressiva), um die Stimmug aufzuhellen, den Blutdruck oftmals erhöhen. Und genau der erhöhte oder höhere Blutdruck kann für das Auge mit Glaukom schädlich sein.

    Bei mir war kein Eingriff erfolgreich, irgendwann kam dann die SLT und die Werte sind nun momentan stabil. Ganz oft denke ich daran, wie gerne ich wieder -gerade in den jetzigen Zeiten- wieder Citalopram nehmen würde, aber ich habe zu sehr Angst das Augenlicht ganz zu verlieren.

    Gruß von Katzenstube

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung

  • Ich bekomme meine Überweisungen in die Augenklinik vom Hausarzt. Aber wenn man zum ersten Mal in die Glaukomsprechstunde geht, wird die Überweisung sicher vom Augenarzt kommen müssen, nehme ich zumindest stark an.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

    Einmal editiert, zuletzt von DieDa (14. Oktober 2021 um 22:07)

  • Hallo Christoph!

    Müsste die Überweisung eigentlich vom AA sein oder geht auch vom Hausarzt?

    Das kommt tatsächlich auf die Klinik an. Frag einfach nach, um dann auch wirklich die richtige Überweisung dabei zu haben.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Christoph!

    Habe mich kurz reingelesen in deinen Thread. Wünsche dir, dass du an die richtigen Fachmänner und -frauen gerätst!

    Ich muss hierbei auch mal ganz allgemein fragen - das Gdx - viele schrieben, es nimmt ab. Ich kenne mich nicht aus, im Gegensatz zu vielen anderen hier. Kann es sich dabei auch um einen normalen Alterungsprozess handeln? Zwischen den Bildern liegen 15 Jahre.

  • Hallo Christoph,

    wie haben ja letzte Woche fast gleichzeitig geschrieben und vielleicht habe ich auch eine gute Nachricht für dich. Selbst wenn du ein Glaukom hast, dürfte es es - sofern du wirklich Skotome hast - allein aufgrund deren kaum merklich Größe um ein Stadium handeln, das noch früh genug ist, dass die Behandelbarkeit sehr sehr gute Aussichten hat.

    Zumindest wurde mir das in der Uniklinik heute verklickert. Auch die Wartezeiten sind aufgrund der sehr langsamen Progression nicht der Untergang - auch wenn ich verstehe, dass es auf jeden Fall beunruhigt!

    Zum GDX: Heute habe ich gelernt, das man diese Dinger kaum ohne Erfahrung selbst auswerten kann. Außerdem ist das nicht mehr state of the Art. Habe eben in meinem Thread beschrieben, wie der Tag bei mir war. Da waren 12 Untersuchungen, keine ein GDX. Ich würde abwarten, was die moderneren Methoden sagen

    Alles Gute!

  • Hallo,

    das ein OCT Aussagekräftiger ist als ein Gdx, wusste ich auch noch nicht. Dummerweise hab ich mir beim letzten Mal, als erstmals ein OCT gemacht wurde, keinen Ausdruck geben lassen. Aber das lässt sich ja nachholen.

    Kullermurmel

    Hab mich jetzt mal etwas eingelesen, was die ganzen Angaben im Gdx aussagen. Eine alterungsbedingte Abnahme gibt es zwar auch, aber wenn ichs richtig verstanden habe, ist diese in den dargestellten Normwerten und Abweichungen berücksichtigt.

    Dean

    Ja, etwas beruhigend ist Deine Schilderung schon! Ich könnte mir sogar vorstellen, dass meine entdeckten Miniskotome vielleicht bei der Perimetrie gar nicht auffallen, da ja zufällig genau dort auch ein Lichtpunkt kommen müsste. Auch eine leichte Augenbewegung/Blinzeln macht ihn dann evtl. schon wieder sichtbar.

    Vorausgesetzt natürlich, es ist nicht doch mehr, als ich selbst gefunden habe. Aber ich habe jetzt auch nicht weiter "gesucht", um mich nicht noch mehr zu beunruhigen.

    Danke schon mal für die vielen Tipps und Infos!

  • Hallo Christoph,

    Hab mich jetzt mal etwas eingelesen, was die ganzen Angaben im Gdx aussagen. Eine alterungsbedingte Abnahme gibt es zwar auch, aber wenn ichs richtig verstanden habe, ist diese in den dargestellten Normwerten und Abweichungen berücksichtigt.

    das würde ich auch so sehen.

    GDX war schließlich lange Jahre zusammen mit dem HRT die führende Technologie in Sachen Glaukom-Diagnostik und Verlaufskontrolle.

    Also würde auch ich davon ausgehen, dass in der Datenbank des GDX der altersgemäße Rückgang der Nervenfaserschicht berücksichtigt ist.

    Das bedeutet, wenn - so wie bei Dir der Fall - Bereiche nicht nur numerisch abnehmen, sondern von grün nach gelb oder rot wandern und da über mehre Messungen bleiben, dann hat die RNFL stärker abgenommen, als das aufgrund des zunehmenden Alters zu erwarten ist.

    Einen Unsicherheitsfaktor aber sehe ich dahingehend, dass GDX dabei ist, vom Markt zu verschwinden.

    Da könnte es durchaus sein, dass die zugrunde liegende Datenbank nicht mehr wirklich gepflegt wird.

    Das wiederum könnte heißen, dass auch die Forschungsergebnisse in Sachen altersmäßiger Abbau, die ja erst in den letzten Jahren mit dem OCT Fahrt aufgenommen haben, nicht mehr eingegangen sind.

    Mit anderen Worten, es ist sinnvoll, auf OCT umzusteigen - das ist nun mal die derzeit führende Technologie, auf die sich auch die Forschung konzentriert.

    Da Du ja aber schon lange Jahre Verlaufskontrolle mit dem GDX hast, würde ich an Deiner Stelle schon versuchen, die vorliegenden GDX-Ergebnisse mit dem jetzigen OCT Befund zu vergleichen; denn prinzipiell messen ja beide dasselbe: die Dicke der Nervenfaserschicht rund um die Papille

    Ein numerischer Vergleich bringt nix, glaube ich. Weil GDX entweder in größerem Abstand zur Papille misst oder die zu messende Struktur anders segmentiert wird. Jedenfalls sind die Werte beim GDX wesentlich niedriger als bei allen mir bekannten OCT-Geräten. Die Werte selbst sind also nicht direkt vergleichbar. Aber das ist auch bei verschiedenen OCT-Geräten so.

    Vergleichbar aber sollte der Verlauf der Graphen sein.

    Und ein AA, der sich mit der Bildgebung halbwegs auskennt, sollte in der Lage sein, einen OCT-Befund mit älteren GDX-Befunden zu vergleichen.

    LG

    Chanceline

  • Christoph kann es sein, dass du trockene Augen hattest, als du vor dem Bildschirm saßt? Wenn du die Miniskotome durch Blinzeln wegkriegst, können das auch Ausfälle aufgrund trockener Augen sein. Das ist lt. Uniklinik völlig normal, bei mir sieht das manchmal paar Sekunden sogar so aus, als wäre meine Brille voll Butter und geht auch v.a. durch Blinzeln nach ein paar Sekunden weg.

    Ansonsten würde im Uniklinikum ein Gesichtsfeldtest gemacht. Da habe ich auch immer wieder das Gefühl gehabt, die Punkte nicht zu sehen und teils ne Minute gar nicht gedrückt, aber die kommen mehrmals und am Ende gab es keine Auffälligkeit.

    Alter kann auch eine Rolle spielen. Meine Mutter hat einen untersuchten und vom AA für das Alter normal bezeichneten kleinen schwarzen Schatten auf dem Auge.

  • Trockene Augen kann ich als Grund ausschließen, da ich den Test an verschiedenen Tagen mehrmals wiederholt hab und es immer genau die selben Stellen sind.

    Die meisten sind nur kleine Punkte, durchaus möglich, dass das auch etwas anderes ist Glaskörpertrübungen etc.

    Aber die beiden etwas längeren Striche im oberen und unteren Feld sind da schon merkwürdiger. Ich habe mich in einem Zeichenprogramm Stück für Stück rantastet, um die "Lücken" möglichst genau abzubilden. Dabei fällt auf, dass sie ungefähr Bogenförmig in Richtung blinden Fleck zeigen, was wohl typisch für die Anfangsphase ist.

    Schalte ich jedoch den Kontrast um, von schwarz auf weißem Hintergrund zu weiß auf schwarz, sehe ich die Stellen wieder, nur abgeschwächter als normal.

    Es ist also wohl kein komplett Ausfall, sondern erst noch die reduzierte Empfindlichkeit.

    Stimmt es eigentlich, dass diese reduzierte Sensitivität im Anfangsstadium noch regenerierbar ist oder ist das Quatsch? Ich hab mal soetwas gelesen.

  • die Selbstversuche haben schon viele gemacht

    Ergebnis

    Keine Aussage, nix, das geht nicht.

    Was passiert?

    Kopfkino und Angst werden Chef.

    Fazit

    Nicht machen.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Zur Glaukomsprechstunde in einer Klinik habe ich meine Überweisung vom Augenarzt bekommen - aber Nachfragen ist sicher das Beste, dann weißt Du genau, was Du mitbringen musst.

    Wenn Du mal in eine Klinik für eine Tag-Nacht-Druckmessung (meist 3 Tage) gehst, braucht man vom Augenarzt einen Einweisungsschein. Das ist ein Unterschied, und als ich in der Klinik war, hatte jemand vor mir in der Schlange Ärger, weil sie nur eine Überweisung und nicht diesen Einweisungsschein hatte.

    Ich rufe deshalb auch immer vorher an und frage genau, was man mitbringen muss. Übrigens kann/darf einem der Augenarzt eine Überweisung oder Einweisungsschein nicht verweigern.

    Was das Gdx anbelangt, so habe ich auch ein paar Gdx von meinem Haus-Augenarzt und mache im Januar nochmal eins, um einen Vergleich zu haben. Allerdings wurde beim letzten Mal auch schon ein OCT gemacht, weil das Gdx Gerät mal ausgefallen wird und demnächst abgeschafft wird. Es stimmt schon, das ist nicht mehr state of the art - bei mir allerdings komischerweise oft vergleichbarer/aussagekräftiger als manche OCT Messungen.

    Trotzdem: OCT ist sicher der richtige Weg, neben Druckmessung und Gesichtsfeldanalyse.

    Bzgl. Citalopram möchte ich noch etwas sagen: seit 1,5 Wochen nehme ich das auch ein. Bei mir wurde eine mittelschwere Depression festgestellt und ich habe sehr lange alles andere ausprobiert, was ich natürlich noch weiterführe: gesunder Lebensstil und Ernährung, sehr viel an die frische Luft, Sport, Entspannungsübungen, Dinge die mir gut tun.

    Dazu Therapie seit ein paar Monaten, die ich selber bezahle, um nicht ewig warten zu müssen. Mein Job macht mir trotz manchmal nerviger Tage Spaß und meine Partnerschaft ist sehr glücklich, daran liegt es nicht.

    Heißt, manchmal führt an Antidepressiva kaum ein Weg vorbei bzw. es ist das kleinere Übel. =( Ich habe erstmal starke Ängste bekommen wegen des Glaukoms. Die Psychiaterin hat recherchiert, sich mit anderen Kollegen und Chef beraten und mir Citalopram als das best verträglichste Mittel verschrieben. Mein Haus-Augenarzt und Prof. Dietlein in Köln sehen das Mittel als geeignet an und haben keine Bedenken (klar, jedes Medikament und Antidepressivum erhöht das Risiko, aber das haben sie als absolut vertretbar angesehen).

    Das nochmal als Information, falls es bei Dir (pder anderen) auch eine Phase geben sollte, in der Du ggf. doch Antidpressiva benötigst. Wenn Du ein Normaldruckglaukom hast, hast Du wahrscheinlich eher niedrigen Blutdruck, oder? Bei mir ist es jedenfalls so und wenn mein Blutdruck etwas erhöht würde, würde mir das sogar in jeder Beziehung gut tun.

    Auf jeden Fall alles Gute für die nächsten Schritte!

  • Hallo!

    Wenn Du ein Normaldruckglaukom hast, hast Du wahrscheinlich eher niedrigen Blutdruck, oder? Bei mir ist es jedenfalls so und wenn mein Blutdruck etwas erhöht würde, würde mir das sogar in jeder Beziehung gut tun.

    Früher war das so, aber in den letzten Jahre ist der Blutdruck gestiegen. Am Tag liegt er meist im Bereich 135-140 / 85-90. Eine 24h Messung hatte ich noch nicht, daher weiß ich nicht, wie es nachts ist.

    Bezüglich Citalopram ist bestimmt auch noch wichtig, wie hoch die Dosierung ist. Wenn man bei den standardmäßigen 20 mg bleibt, ist das Risiko sicherlich deutlich geringer, als jemand der auf die max. 40 mg geht. Aber ich glaube bei mir reichen sogar 15mg, probiere das jetzt seit 2 Wochen.

    Nochmal eine andere Frage, anfangende Gesichtsfeldausfälle folgen ja meist einem bestimmten Schema, bzw. beginnen in entsprechenden Bereichen. Ich habe gelesen beim NDG wäre der Ablauf anders. Aber was genau ist damit gemeint, fängt es dann in anderen Bereichen an?

  • Hallo,

    heute war es soweit und ich hatte meinen regulären Kontrolltermin, bei meinem bisherigen Augenarzt. Ich hatte mich schon länger darauf vorbereitet, um einige Fragen zu stellen, insbesondere über all das, was ich hier im Forum erfahren hab.

    Kurz und knapp, alle Untersuchungen, auch die Perimetrie waren unauffällig. Einerseits gut, aber andererseits bleibt ein zwiespältiges Unwohlsein.

    Meine selbst entdeckten "Miniskotome" hab ich mir nicht eingebildet, das ist absolut reproduzierbar. Vielleicht kam bei der Untersuchung einfach an den Stellen kein Punkt, es ist ja auch nur eine ziemlich kleine Fläche. Er ist da auch nicht näher drauf eingegangen.

    Der Augendruck lag mit 18/20 erstaunlicherweise niedriger, als bei allen Messungen letztes Jahr, da war es nie unter 20/21 (Messung immer per Luftstoß).

    Hätte eher befürchtet, er wäre besonders hoch, weil ich vorher am Bahnhof noch einen großen Kaffee getrunken hatte.

    Was mich aber sehr verunsichert hat, als ich das Thema Flammersyndrom angesprochen hab und wie enorm viele der genannten Symptome auf mich zuträfen. Er schaute ganz verdutzt und sagte nur: "Was für ein Syndrom, Flammer? Hab ich ja noch nie gehört! Was soll das sein?"

    Das hat mich dann irgendwie aus dem Konzept gebracht, sollte das nicht jeder Augenarzt zumindest mal gehört haben?? Es handelt sich dabei ja nicht um irgendeine unbedeutende Entdeckung und ich dachte das wäre sicherlich sogar Teil des Studiums.

    Ich kam mir dann sogar komisch vor zu erklären was das ist, habe dann nicht mehr viel gesagt. Er meinte nur bezüglich Durchblutungsstörungen sollte ich zu einem entsprechenden Facharzt gehen.

    Die Papillenexkavation bei mir wäre wohl angeboren und solange der Augendruck nicht zu hoch wäre und das jährlich kontrolliert wird, wäre alles ok.

    Was bleibt ist jetzt ein zwiespältiges Gefühl, es dabei belassen oder doch mal zu Dr. Cybulska-Heinrich nach Neuss, was meint ihr?

    Gruß

    Christoph

  • das Flammer Syndrom hieß früher Niederdruckglaukom. den Namen gibt es noch nicht lange.

    Ich hole mir ungefähr alle 2 Jahre rät bei Dr. Heinrich.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Kannst Du eine Kopie von Deinem Gesichtsfeld einstellen?

    Ich habe leider keinen Ausdruck davon. Dunkle Flächen waren allerdings dort nicht vorhanden

    Auch wenn man es noch nicht so lange Flammer Syndrom nennt, offensichtlich wusste er aber auch nichts über die Zusammenhänge zwischen Auge und Durchblutungsstörungen.

    Eigentlich macht er ja einen freundlichen und kompetenten Eindruck, aber das hat mich schon verunsichert

    Einmal editiert, zuletzt von Christoph11 (22. Februar 2022 um 14:56)

  • Dabei fällt auf, dass sie ungefähr Bogenförmig in Richtung blinden Fleck zeigen, was wohl typisch für die Anfangsphase ist.

    Hallo Christoph,

    bevor man bogenförmige Gesichtsfeldausfälle bekommt, wie Du sie beschreibst (das ist das sog. Bjerrum Skotom), müßte das Glaukom schon sehr weit fortgeschritten sein, das hat man nicht in der Anfangsphase.

    Wenn ein Angangsverdacht für ein Glaukom besteht, den ich bei Dir allerdings nicht sehe,

    würde man im Gesichtsfeld nicht nur nach Skotomen suchen, sondern die Lichtschwelle für jeden einzelnen Punkt im Gesichtsfeld bestimmen. 5 % aller Punkte haben übrigens auch bei einem Nicht-Glaukom-Gesichtsfeld eine erniedrigte Lichtempfindlichkeit.

    Wenn eine Auffälligkeit im Gesichtsfeld bestehen würde, könnte man auch in bestimmten Bereichen, die typisch sind beim Glaukom, ganz engmaschige Testungen machen, also die Punktdichte erhöhen.

    Offensichtlich sieht der Augenarzt bei Dir keine Auffälligkeiten.

    Auch wenn man es noch nicht so lange Flammer Syndrom nennt, offensichtlich wusste er aber auch nichts über die Zusammenhänge zwischen Auge und Durchblutungsstörungen.

    Flammer-Syndrom ist ja auch keine Durchblutungsstörung des Auges. Es ist eine Bezeichnung für ein Normaldruckglaukom bei primär vaskulärer Dysregulation. Diese Regulationsstörung kann man nicht wegbehandeln, man muß lernen, mit den Symptomen zu leben. Der Augenarzt kann Dir nur das Glaukom behandeln, wenn es denn eins sein sollte.

    Es gibt auch Normaldruckglaukome ohne Flammer-Syndrom und es gibt auch Menschen (wie mich) mit primär vaskulärer Dysregulation und Hochdruckglaukom. Man kann also nicht Flammersyndrom und Normaldruckglaukom gleichsetzen.

    Gruß Malve