Calciumkanalblocker und Glaukom

  • Hallo!

    Es gibt hier eine Info zu Calciumkanalblocker und Glaukom:


    Calciumkanalblocker und Glaukom: Assoziation bestätigt | Gelbe Liste (gelbe-liste.de)

    Calciumkanalblocker sind:

    Nach ihrem Wirkprofil werden folgende Wirkstoffgruppen unterschieden:

    Dihydropyridine (Nifedipin-Typ): Nifedipin, Amlodipin, Felodipin, Isradipin, Lercanidipin, Nimodipin, Disoldipin, Nitrendipin, Nisoldipin, Clevidipin, Nilvadipin, Manidipin

    kationisch-amphiphile Verbindungen:

    Benzothiazepine (Diltiazem-Typ): Diltiazem

    Phenylalkylamine (Verapamil-Typ): Verapamil


    Das ist nur eine Info von einer Fachseite! Bitte keine blutdrucksenkenden Medikamente absetzen, ohne dass eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgt ist!

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo, gibt es hier im Forum Personen die diese Blutdrucksenker nehmen und mit ihrem Kardiologen und Augenarzt darüber gesprochen haben.

    Wurde die Medikamentation geändert?

    Mit selbst wurde Lercanidipin verordnet, ich vertrage sie gut aber nun kommen Zweifel auf.

    Viele Grüße

    Roclife

  • Danke Sabine, trotz intensiver Suche, habe ich nicht viel mehr gefunden. Die Studie finde ich vom Ansatz merkwürdig. Denkbar wäre, dass die bessere Durchblutung der großvolumigen Gefäße zu Lasten der kleinen, am Ende der Verzweigung geht " Steeleffekt".

    Roclife, ja ich nehme Amlodipin, mit sehr guter Verträglichkeit, würde ungern drauf verzichten, hatte aber noch keine Gelegenheit mit einem Arzt zu sprechen. LG Braunaugen

  • Hallo an alle!

    Diese Studie beunruhigt schon etwas.

    Soweit ich das verstanden habe, ist die Auswirkung der Calciumkanalblocker ein Glaukom (Schädigung des Sehnervs) , ganz unabhängig vom Augeninnendruck?

    Ich wurde nach längerer Suche vor ca. 9 Monaten auf Zanipress 20mg/20mg umgestellt, das meinen Blutruck wirksam reguliert.

    Wenn ich eine Blutdruckentgleisung nach oben habe (was zum Glück momentan selten vorkommt) wurden mir Nifedipin Kapseln verschrieben. Zu beiden Medikamenten hatte mein Augenarzt sein ok gegeben.

    Am Montag habe ich meinen viereljährlichen Kontolltermin beim Augenarzt, da werde ich das nochmal ansprechen. Im November wurde auch wieder ein OCE gemacht, vielleicht kann ich das mit ihm nochmal besprechen.

    Viele Grüße

    Uke

  • Hallo zusammen ,


    ich bin mir nicht sicher

    was ist Olmesartan medoxomil mit Hidroclorotiazid?

    Habe hier immer noch ein Rezept für 8 Packungen je 56 Tabletten vorliegen und weiß nicht, ob ich das besser gar nicht erst einlösen sollte.. ...

    LG

    Gypsy

  • Hallo,

    wenn ich ...sartan lese, so sprich auf jeden Fall zunächst (erneut) mit Arzt/Apotheker !

    Es wurde viell. zur deutlichen Blutdrucksenkung verordnet ? Schwierigkeiten im Großbereich Herz/Gefäße ?


    LG - Senator

  • Wurde verordnet als Blutdruck beim Arzt ein paarmal hintereinander sehr hoch wahr (190 zu 110) schwankt sehr , geht dann auch manchmal auf Werte wie 90 55 runter.

    Im Ganfort ist ja auch noch zusätzlich ein Betablocker drin.

    Habe am 20.02. wieder AAein Termin und frage dann mal. Schwierigkeiten im Großbereich Gefäße oder am Herzen sind mir nicht bekannt.


    LG Silvia

  • Du hast keinen Calciumkanalblocker, schau in die Beipackzettel, da steht die Substanzklasse drin kein, Wort von Calciumka nalblocker, das ist immer amtlich.

    Bei solchen Werten frage ich mal, wie oft Du misst u d wie genau Du das machst und was Du so sonst gegen zu hohen Blutdruck selber machst.

  • Hallo an alle!

    Ich hatte heute meine vierteljährliche Untersuchung bei meinem Augenarzt.

    Ich hatte einen wunderbaren Augeninnendruck :lachen: von linkes Auge 13 (da tropfe ich GAnfort 1x und Dorzo Visosion sine 2x)

    und rechtes Auge 8 (tiefe Sklerektomie) das Gesichtfeld links unauffällig.


    Ich habe dann mit ihm über die Calciumkanalblocker gesprochen. Er hatte davon noch nichts gehört, hat mir aufmerksam zugehört und den Artikel aus der phramazeutischen Zeitung (hatte ich mitgenommen) gelesen.

    Wir haben dann die letzten OCTs nochmal verglichen und die Nervenfasern sind unverändert gewesen. Er sagte, ich soll mir keine Sorgen machen, es sieht alles gut aus.

    Die Studie findet er nicht sehr aussagekräftig, wird sie aber im Hinterkopf behalten.

    Ich nehme meine Medikamente gegen Bluthochdruck weiterhin, solange keine Veränderung erkennbar ist.

    Ich habe gefragt, ob ich sicherheitshalber jedes halbe Jahr ein OCT machen lassen soll. Er findet es nicht unbedingt notwendig, aber er macht eines. Ich werde es denke ich machen lassen, auch wenn es wieder Geld kostet, aber dann fühle ich mich sicherer (und das ist dann auf für meine Nerven und den Blutdruck gut:lachen:)

    Viele Grüße

    UKE

  • Verunsichert von der Studie von Alan Kastner, die eine Glaukomverschlechterung unter Hypertonietherapie mit Calciumcanalblocker beschrieb, habe ich eine Anfrage an Frau Dr. Konieczka in Basel getätigt.

    Sie hat recht schnell und sehr umfassend geantwortet.

    Bei Normaldruckglaukom werden dort nach wie vor Calciumcanalblocker, in sehr niedriger Dosierung,eingesetzt, aber nur bei primärer vaskulärer Dysfunktion. Sie verbessern dort Gesichtsfelder und sollen auch den retinalen Venendruck senken.

    Hier hat man aber auch gute Erfahrung mit Ocufolin gemacht, hier ist es besonders der Inhaltsstoffe Metafolin, der den Homocysteinspiegel senkt.

    Bei Patienten mit Normaldruckglaukom, die über die Zeit einen Bluthochdruck entwickeln, empfiehlt Basel weiterhin einen Calciumcanalblocker, niedrig dosiert, wie Amlodipin 5mg, gegebenenfalls kombiniert mit anderen Blutdrucksenkern.

    Die lange Halbwertszeit garantiert gleichmäßige Blutdruckwerte, günstig, da schwankende Blutdruckwerte das Glaukom verschlechtern.

    Hoher unbehandelter Blutdruck ist ohnehin ein Risikofaktor für Glaukom, hier besonders für Hochdruckglaukom.

    Desweiteren benannte Frau Dr. Konieczka eine große Studie, die mit Daten von Patienten aus Korea gemacht wurde und den Einfluss der gängigen Antihypertonica auf das Glaukomgeschehen zum Thema hat.

    Hier wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt.

    Nachdem ich mich intensiv mit all den Informationen auseinandergesetzt habe, werde ich auf keinen Fall meine Blutdruckmedikation ändern.

    LG Braunaugen

  • Hallo Braunaugen,

    Kannst Du uns die Studie aus Korea nennen?

    Nimmst Du selbst Amblodipin 5 mg?

    Bei mir senkt das leider durch die lange Wirkungsdauer die diastol. Werte nachts auf unter 50 und zwar schon bei 2,5 mg.

    Gruß Malve

  • Bei Normaldruckglaukom werden dort nach wie vor Calciumcanalblocker, in sehr niedriger Dosierung,eingesetzt, aber nur bei primärer vaskulärer Dysfunktion. Sie verbessern dort Gesichtsfelder und sollen auch den retinalen Venendruck senken.

    Hier hat man aber auch gute Erfahrung mit Ocufolin gemacht, hier ist es besonders der Inhaltsstoffe Metafolin, der den Homocysteinspiegel senkt.

    Zu obigem Zitat sind Informationen hier veröffentlicht:

    Glaukom Therapie

    Danke, Braunaugen, für die neue koreanische Studie - allerdings kann ich daraus für mich konkret (kein Bluthochruck / NDG / Flammersyndrom)

    keine anderen Schlüsse ziehen und vertraue der Baseler Glaukomforschung.

    LG

    Tee

    watch?v=0DcTUdMy0-Y

  • Hallo Braunaugen und Tee,

    es gab schon verschiedene Untersuchungen, die einen Verdacht ergaben, daß Calciumantagonisten nachteilig für Glaukom sind.

    Diese Studien liessen alledings noch immer Fragen offen.

    Die Studie von Kastner und Mitarbeitern aus England hat gefunden, dass Patienten, die Calciumkanalblocker einnehmen eine höheres Risiko haben, ein Glaukom zu entwickeln und zwar im Durchschnitt um 39 %. Das hängt nicht von einer Augendruckerhöhung ab und ist unabhängig davon, ob die Ca Kanalblocker zur Blutdrucksenkung oder aus anderen Gründen eingenommen wurden. Unter Ca-Kanalantagonisten war auch die makuläre Nervenfaserschicht verdünnt.

    Es wird empfohlen, daß bei Patienten mit fortschreitendem Glaukom das Absetzen der CaAntagonisten erwogen wird.

    Diese Studie wurde von den Experten in Deutschland als so aussagekräftig und bedeutsam angesehen, daß 1. eine Info an die Hausärzte ergangen ist und 2. alle Ärzte über die "Gelbe Liste" darüber informiert wurden.

    Ich würde das als ein wissenschaftliches Ergebnis ansehen und nicht zu einer Glaubensfrage oder Vertrauensfrage gegenüber behandelnden Ärzten oder Institutionen machen.

    Prof. Erb gibt die number to treat beim Glaukom mit 1:7 an, d.h., man muß 7 Patienten behandeln, bis man bei einem einen Stillstand des Glaukoms erreicht. Die Ergebnisse sind also nicht so gut. Vielleicht ist der Blick auf die Calciumantagonisten eine Stellschraube, die zu drehen sich lohnen könnte.

    Wichtig aus meiner Sicht ist noch, daß das so beliebte und oft eingesetzte Amblodipin sehr langwirksam ist und daß es aus der Sicht der Hypertensiologen zur Prophylaxe von Herzinfarkt und Schlaganfall immer um den systolischen Tagesblutdruck geht.

    Es lohnt sich also immer, mal zu schauen, wie weit der diastolische Blutdruck darunter nachts absinkt.

    Viele Grüße Malve

  • Hallo an Alle!

    Ich nehme momentan immer noch Zanipress ( Calciumkanalblocker) gegen meinen hohen Blutdruck. Bei meinem letzten AA Besuch (Februar) hatte ich das Thema mit ihm besprochen. Am Montag habe ich wieder Kontrolle, ich werde zur Sicherheit ein OCT machen lassen, obwohl das letzte vor einem halben Jahr war.

    So hatte ich es mit meinem AA vereinbart, es kostet zwar wieder, aber so ist das halt.

    Gibt es inzwischen neue Erkenntnisse über diese Studie Glaukom und Calciumkanalblocker?

    Kann ich mich bei der gelben Liste einfach anmelden? (der link war ganz oben von Sabine) oder muss man dazu Mediziner sein?


    Viele Grüße Uke

  • Hallo uke!

    Kann ich mich bei der gelben Liste einfach anmelden? (der link war ganz oben von Sabine) oder muss man dazu Mediziner sein?

    Wie Drahtseilakrobatin schon sagte, man kann sich einfach anmelden,


    Viele Grüße

    Sabine

  • Danke an euch Drahtseilakrobatin und Sabine,

    Hat geklappt.

  • Hallo an alle,


    hat inzwischen irgendjemand von seinem AA abgeraten bekommen Calciumkanalblocker zu nehmen?

    Ich nehme zu Candesartan noch Lercaidipin und vertrage es gut. Der Druck ist damit mit 120/80 gut eingestellt.

    Mein Internist hat mir auf das Thema angesprochen nunmehr das Medikament Hygroton als Alternative verschrieben.

    Ich bin hochgradig kurzsichtig und habe mögliche verstärkende Nebenwirkungen hierbei gelesen.

    Das macht dann wohl keinen Sinn.

    Das in der Coronazeit verordnete Lercaidipin hatte ich jetzt über 6 Wochen ausgeschlichen und mich gefreut, da sich der Blutdruck sich nicht veränderte.

    Nun steigt er wieder auf teilweise 140/90.

    Ich werde wohl wieder Lercaidipin nehmen, der Haus AA hat hierzu leider keine Meinung.

    Hat jemand schon Aussagen von Unikliniken hierzu erhalten?

    Danke

  • Hallo Roclife

    ich hatte lange Amblodipin und habe das wegen Glaukomprogression abgesetzt.

    Kürzlich habe ich einen Hypertensiologen aufgesucht, er kennt sich wie kein 2. mit den Blutdruckmedikamenten aus.

    Er fragte mich nach meinen Problemen mit der Blutdruckeinstellung und ich sagte, ich würde mich sehr freuen, wenn er mich bei der Einstellung unterstützen könnte, und zwar unter Berücksichtigung der Empfehlungen für Glaukompatienten als da wären

    nächtlicher diastolischer Blutdruck nicht unter 60

    Calciumcanalblocker bei Progression vermeiden

    Er rastete förmlich aus, derartige Richtlinien gäbe es nicht, noch nie sei ein Augenarzt an ihn wegen Glaukom herangetreten (was ich ihm sofort geglaubt habe, da die Augenärzte eher uns vorschicken ohne Überweisung, nur mit Bemerkungen, daß die anderen Ärzte sich kümmern sollten).

    Ob denn überhaupt die Wirkung der Calciumcanalblocker ursächlich nachgewiesen sei.

    Ich erklärte ihm, daß es als Risikofaktor eingestuft wurde in der Gelben Liste. Was sei denn schon ein Risikofaktor, meinte er, ich würde ja auch Auto fahren und wüßte, wie gefährlich es sei. Er zählte mir lautstark alle schrecklichen Möglichkeiten auf und vor einem Risikofaktor hätte ich Angst.

    Ich sagte ihm, wenn er ein Glaukom hätte, würde er vermutlich die Dinge anders sehen.

    Ach ja, die mit meinem Langzeitblutdruckgerät gemessenen nächtlichen diastolischen Blutdruckabfälle seien bedeutungslos, denn das Auge würde in der Systole durchblutet, im Gegensatz zum Herzen, das wird in der Diastole durchblutet.

    Mehrfach meinte er (ziemlich lautstark) ich soll mir einen anderen Arzt suchen.

    Er begleitete mich aus dem Raum und todderte auch da noch lautstark auf mich ein (vor dem Raum ist eine lange Wartebank mit Patienten, die spitzten die Ohren).

    Da stand ich nun, allerdings mit einem 2 seitigen Entlassungsbrief.

    Ich las: Da hatte er den nächsten Vorstellungstermin festgelegt, alle notwendigen und von mir auch gewünschten diagnostischen Maßnahmen angeordnet und 2 Medikamente verordnet, und zwar " das von mir gewünschte kurzwirksame oder das von ihm vorgeschlagene Lercanidipin".

    An der Rezeption fragte die Dame nach dem "oder". Ich sagte, na ja, ich soll probieren, erst das eine und dann das andere.

    Kurz gesagt, es ist wie bei Dir, man muß es letztlich selbst entscheiden.

    Ich war nach dem Termin richtig fertig. Aber mein Mann meinte nur, was solls, Du hast Dich durchgesetzt.

    Genau. Zur Aufmunterung: Die Wölfe heulen, die Karawane zieht weiter.

    Bin schon gespannt auf den nächsten Termin bei ihm.

    Gruß Malve

  • Hallo Malve,

    danke für deine ausführliche Schilderung.

    Da stehe ich also nicht alleine da.

    Was mich an meiner Situation wie gesagt ärgert ist, dass mein Internist mir bei meiner benannten Augenkrankheit ein Medikament verordnet bei dem als mögliche Nebenwirkung Verstärkung der Kurzsichtigkeit, Wassereinlagerungen und Druckerhöhung steht.

    Da bleibe ich falls nötig, doch vorerst bei Lercaidipin bis vielleicht mehr Aussagen auch von deutschen Kliniken vorliegen.

    Insgesamt aber ist und bleibt die Situation unbefriedigend.

    Gruß Roclife

  • Hallo!

    Die Anfrage wurde aufgrund diesen Artikels

    Besser keine Calcium-Antagonisten für Glaukom-Patienten (pharmazeutische-zeitung.de)

    an Frau Dr. Katarzyna Koniecza in Basel gestellt!

    Ich habe zum Thema eine Rückmeldung von ihr erhalten und habe auch die Erlaubnis bekommen diese hier zu posten:


    Zu den Calciumantagonisten (CCBs) bei Normaldruckglaukom:

    CCBs wurden von Gasser und Flammer in die Augenheilkunde eingeführt PMID: 2227081, weil sie beobachteten, dass sich die Gesichtsfelder von Patienten mit Vasospasmen kurz und langfristig unter CCBs verbesserten. Diese Verbesserungen sprachen gegen einen früher befürchteten Steel-Effekt der CCBs. Mehrere weitere ähnlich Studien folgten.

    Bald wurde klar, dass nur Patienten mit primärer vaskulärer Dysregulation von einer CCB-Therapie profitieren aber nicht alle anderen: https://glaucomaresearch.ch/pdf/3.6.C.pdf und dass die hohe Dosis von 10 bis 20 mg Nifedipin weder nötig ist für diese Indikation https://glaucomaresearch.ch/pdf/6.4.A.pdf noch sinnvoll https://glaucomaresearch.ch/pdf/6.4.B.pdf , weil Patienten mit Flammer-Syndrom (FS) https://glaucomaresearch.ch/pdf/3.7.A.pdf eine veränderte, meist erhöhte Medikamenten-Empfindlichkeit haben. Wir haben weiter beobachtet, dass damit der meist tiefe Blutdruck dieser Patienten nicht noch weiter absinkt. https://glaucomaresearch.ch/pdf/3.7.C.pdf

    CCBs senken auch einen erhöhten retinalen Venendruck: https://glaucomaresearch.ch/pdf/6.2.A.pdf Unterdessen haben wir gelernt, dass man den RVP noch einfacher mit Ocufolin senken kann: https://glaucomaresearch.ch/pdf/6.2.B.pdf

    Kurz: Wir behandeln weiterhin Glaukom Patienten mit CCBs, aber nur wenn sie eine vaskuläre Dysregulation haben (meist handelt es sich um Patienten mit FS) und nur mit sehr niedriger Dosis.

    Gelegentlich entwickeln solche Patienten später eine arterielle Hypertonie, dann bevorzugen wir eine antihypertensive Kombination die auch einen nieder dosierten CCB enthält, z.B. 5 mg Amlodipin.

    Nun zu der Publikation im JAMA Ophthalmol.

    Die Zusammenhänge sind komplex.

    Bereits die unbehandelte arterielle Hypertonie ist statistisch assoziiert mit Glaukom und zwar v.a. mit Hochdruckglaukom. Patienten mit behandelter arterieller Hypertonie haben noch etwas häufiger Glaukom, wobei nicht geklärt ist, ob der Zusammenhang kausal ist. Einige Studie zeigen, dass die Häufigkeit unter den mit CCBs behandelten noch etwas höher ist als die mit anderen antihypertensiven Klassen. Das wurde dann wieder sehr relativiert durch neuere Studie, z.B.: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10533509/


    Wir wissen, dass die Behandlung des hohen Blutdruckes sehr hilfreich ist und gleichzeitig sind für alle Medikamentenklasse gewisse (unterschiedliche) Nachteile beschrieben. Diuretika z.B. erhöhen das Risiko für Basaliome etc. Aber die Vorteile einer Behandlung des hohen Blutdruckes überwiegen bei Weitem alle diese potentiellen Nachteile. Betablocker werden auch kritisch gesehen bei Glaukom. Auch Lipidsenker erhöhen das Risiko für Glaukom, trotzdem überwiegt ihr Vorteil.

    Aus all den Gründen sehen im Moment weder die Internisten einen Anlass ihre Therapien der Hypertoniker noch wir die der Glaukom-Patienten zu ändern.

    Verweis: https://www.glaukomforschung.ch/


    Vielen Dank an Fr. Dr. Konieczka!

    Liebe Grüße
    Sabine