Warum gibt es kaum Studien zur Glaukom-Frühererkennung?

  • Vorneweg: Leider sehr viel Text. Geht nur um Früherkennung, nicht um bereits erkanntes Glaukom.

    Hallo,

    leider wird die Augeninnendruckmessung zur Glaukom-Früherkennung in Deutschland von den Krankenkassen nicht bezahlt.

    Vor kurzem kam dieses Thema hier in zwei Threads wieder auf. Es wird dann sehr schnell über die "bösen" Krankenkassen und den Igel-Monitor geschimpft. Das erscheint mir zu einseitig.

    Der Igel-Monitor begründet seine Ablehnung der Glaukom-Frühererkennung damit, dass es nur wenige und kaum aussagekräftige wissenschaftlichen Studien dazu gibt.

    Hier muss ich kurz abschweifen: Ich habe Colitis Ulcerosa. Die Fachgesellschaft (DGVS) erstellt seit vielen Jahren regelmäßig Leitlinien zur Behandlung, die umfangreich mit Studien belegt werden. In Zusammenarbeit mit der Selbsthilfeorganisation (DCCV) werden auch Fassungen für Patienten erstellt.

    Ich habe mal nachgeschaut: In der Leitlinie zu Darmkrebs ist die Früherkennung ebenfalls umfangreich mit Studien belegt. Diese Früherkennung wird denn auch seit langem von den Kassen bezahlt.

    Die aktuelle Leitlinie zur Behandlung von Glaukom von der Fachgesellschaft (DOG) ist von 2006.

    2020 erschien eine Leitlinie "Bewertung von Risikofaktoren für das Auftreten des Offenwinkelglaukoms" (Zu finden unter AWMF 045-015)

    Gerade bei den wichtigen Empfehlungen zur Früherkennung steht dort: Evidenzgrad: Sehr niedrig: Jede Schätzung des Effektes ist sehr unsicher.

    Ich kann schon ein Stück weit verstehen, dass die Krankenkassen bei so einer Studienlage kein Geld ausgeben wollen, wenn sich gleichzeitig andere Fachbereiche intensiv bemühen, den Nutzen von Früherkennung (und auch Therapien) auch zu belegen.

    Hat hier irgendjemand Einblick, warum es zu diesem wichtigen und schon seit vielen Jahren diskutierten Thema, kaum Studien gibt?

    Grüße,
    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von Michael N. (11. März 2023 um 21:58)

  • Hallo Michael,

    dieses Thema kommt hier in der Tat immer wieder mal auf. In einem Artikel auf ZEIT-Online habe ich jetzt eine Interessante Aussage gefunden

    (DOG = Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft):

    DOG-Präsident Hans Hoerauf betont, dass die Früherkennung «sehr sinnvoll und wichtig» sei. Eine Studie, die den direkten Nutzen der Früherkennung nachweise, könne und werde es nicht geben. Hoerauf begründet das damit, dass es aus augenärztlicher Sicht ethisch nicht vertretbar sei, eine Kontrollgruppe ohne Früherkennung zum Vergleich zu nutzen. Aus seiner Sicht sei es generell unverständlich, die Sinnhaftigkeit dieser Untersuchung immer wieder in Frage zu stellen.

    LG gabrilla

    NDG mit Gesichtsfeldausfällen, derzeit stabile Lage, Katarakt-OP 07/2023

  • Hallo Michael,

    Auch mich beschäftigt das Thema schon seit längerem aus persönlichen Gründen.

    Hat hier irgendjemand Einblick, warum es zu diesem wichtigen und schon seit vielen Jahren diskutierten Thema, kaum Studien gibt

    Warum es dazu kaum Studien gibt, das weiß ich nicht. Aber einige Gedanken habe ich dazu.

    Der Sinn der Früherkennung ist doch, dass man Krankheiten ausschließen oder sie in beginnenden Stadien erkennen und therapieren kann, bevor größere oder überhaupt Schäden entstehen.

    Dazu braucht man eine Methode, mit der sich Glaukom sicher ausschließen bzw. in frühem Stadium sicher nachweisen läßt.

    Anders als etwa die Koloskopie bei Darmkrebs scheint es eine solche Methode zur Früherkennung beim Glaukom nicht zu geben!

    In früheren Zeiten war das einfacher, da hat man Glaukom gleichgesetzt mit zu hohem Augeninnendruck.

    Den konnte man messen und, war er zu hoch, hat man versucht, ihn medikamentös zu senken!

    Inzwischen aber weiß man, dass es sowohl das NDG gibt als auch okuläre Hypertension!

    Folglich scheidet der Druck als einfach zu ermittelnde Größe und entscheidendes Kriterium für das Vorliegen eines Glaukoms aus.

    Inzwischen definiert man 'Glaukom' dahingehend, dass Schäden an den Sehnerven nachweisbar sind!

    Und genau in diesem Nachweis liegt meines Erachtens die Schwierigkeit der Früherkennung.

    Nach meiner eigenen Erfahrung, die nun schon fast 14 Jahre währt, ist es sehr schwierig, ein beginnendes Glaukom, also frühe Veränderungen an den Sehnerven, abzugrenzen von gesunden Sehnerven mit (angeborenen) Anomalien, die mit einem glaukomatös entstandenen Schaden verwechselt werden können.

    Dazu gehören sowohl Makropapillen, die von Haus aus eine große, pseudoglaukomatöse Exkavation haben; aber ebenso andere anatomische Besonderheiten, die die Diagnostik erschweren, wie z.B. hohe Myopie, schräger Sehnerveneintritt, Drusen und etliches andere mehr.

    Mit den Fortschritten der digitalen Bildgebung hat man zudem gelernt, dass die Variationsvielfalt menschlicher Papillen weit größer ist als angenommen.

    Das macht es noch schwieriger, beginnende Schäden zu unterscheiden von Papillen, die von Natur aus sind wie sie sind, die aber dennoch Merkmale aufweisen, die auf ein Glaukom hindeuten.

    Es gibt etliche Nutzer hier im Forum, bei denen genau das der Fall ist!

    Nach meiner Kenntnis, ist man sich einig, dass auch die moderne Bildgebung nicht wirklich als Instrument der Früherkennung geeignet ist. Es fehlt an der Spezifität: ein einmaliges OCT kann nicht unterscheiden zwischen angeborener Anomalie und erworbenem Schaden im Frühstadium. Natürlich erkennt man damit ein fortgeschrittenes Glaukom, aber das kann auch der AA ohne high tech.

    Ohne eine wirklich taugliche Methode schafft Glaukomfrüherkennung, so wie sie derzeit - zunehmend auch mittels OCT - betrieben wird, zu viele unklare Verdachtsfälle.

    Das sieht man hier im Forum an der wachsenden Zahl von (zunehmend jungen!) Usern mit Glaukomverdacht.

    In der immer noch mangelhaften Methode liegt meines Erachtens das Hauptproblem der Früherkennung beim Glaukom. Der immer wieder beklagte Unwillen der Kassen, Glaukomfrüherkennung zu bezahlen, ist die logische Folge davon.

    Das mag man bedauern, vor allem weil ja auch späte Glaukome so oft so lange unentdeckt bleiben!

    Wenigstens die würde die gängige Methode: Druckmessung plus Sehnervencheck an der Spaltlampe zu Tage fördern.

    Früherkennung im eigentlichen Sinne ist das aber nicht!

    Aus eigener Erfahrung scheint mir derzeit die einzige Methode, die Abhilfe schafft, eine mehr oder weniger lange Zeit der Verlaufsbeobachtung. Es braucht Zeit bis man weiß, ob ein Glaukomverdacht sich bestätigt, weil es Progression gibt, oder sich entkräftet, weil der Zustand stabil bleibt.

    Aber so eine lange Zeit der Verlaufskontrolle geht doch am gängigen Sinn von 'Früherkennung' vorbei. Da denkt man, man macht einen Test und hat ein klares Ergebnis!


    Allen einen schönen Sonntag mit hoffentlich ein wenig :fruehling:

    Chanceline

  • Ohne eine wirklich taugliche Methode schafft Glaukomfrüherkennung, so wie sie derzeit - zunehmend auch mittels OCT - betrieben wird, zu viele unklare Verdachtsfälle.


    Das sieht man hier im Forum an der wachsenden Zahl von (zunehmend jungen!) Usern mit Glaukomverdacht.

    Genau Chanceline. Und das Schlimme ist ja, daß handfeste kommerzielle Interessen auch noch eine Rolle spielen, da die Augenärzte das OCT als sprudelnde Geldquelle entdeckt haben.

    Aber einen Aspekt hast Du noch nicht behandelt. Und das ist der Endpunkt der Früherkennung.

    Diese hätte nur einen Sinn, wenn man dadurch tatsächlich die Anzahl der Erblindungen reduzieren könnte.

    Es wäre also nicht auszuschließen, daß man viele Fälle früher erkennt, diese dann länger behandelt als bisher und mit den Therapiemöglichkeiten eher am Ende ist. Die Tropfen werden oft nicht unendlich lange vertragen und die Operationen sind immer risikobehaftete Eingriffe.

    Das Sehvermögen verschlechtert sich nicht nur durch das Glaukom, sondern auch durch die Therapie. Das darf man nicht unterschätzen.

    Es müßte sich also parallel etwas an den Therapiemöglichkeiten verbessern.

    Ich wünsche Dir einen schönen Sonntagnachmittag.

    Beste Grüße Malve

  • Hallo,

    das sind 2 sehr aufschlussreiche Beiträge oben!!

    Spielt damit die Spaltlampe und die Erfahrung des AA mit diesem Gerät die entscheidende Rolle.

    Könnte man sagen, dass die Gesichtsfeldmessung eine weitere wichtige Diagnostik darstellt?

    Eine saubere Früherkennung mittels HRT, OTC scheint es nicht wirklich zu geben... wenn ich das zugrundelege, was ober ausgeführt wurde.

    Und was wird gemacht, wenn das Gesichtsfeld sich einzuschränken beginnt und der Sehnerv auffällig ist, um die Erblindung zu verhindern?

    Gruß

    Lothar

  • Hallo Malve,

    Aber einen Aspekt hast Du noch nicht behandelt. Und das ist der Endpunkt der Früherkennung.

    Diese hätte nur einen Sinn, wenn man dadurch tatsächlich die Anzahl der Erblindungen reduzieren könnte.

    Rein methodisch betrachtet ist das wohl so: man bemisst den Erfolg einer Screening Methode an der Anzahl verhinderter Todesfälle, i.d.F. verhinderter Erblindungen.

    Es wäre also nicht auszuschließen, daß man viele Fälle früher erkennt, diese dann länger behandelt als bisher und mit den Therapiemöglichkeiten eher am Ende ist. Die Tropfen werden oft nicht unendlich lange vertragen und die Operationen sind immer risikobehaftete Eingriffe.

    je früher entdeckt, je länger behandelt, desto früher austherapiert.

    Das ist ein schlimmes Szenario, aber was ist die Alternative?

    Erst ab einem bestimmten Alter, mit bestimmten Risikofaktoren, also auf jeden Fall wohlüberlegt zur Glaukomvorsorge? Aber oft genug, wird ja auch zufällig eine 'Auffälligkeit' an den Sehnerven entdeckt.

    Das ist ein Dilemma! Aber besser, man macht sich das klar!

    Auch die Frage nach dem Therapiebeginn ist wichtig: präventiv tropfen oder bei grenzwertigem Druck eher zuwarten, minimalinvasive Methoden wie SLT statt Tropfen in der first line?

    An der Fragestellung war Dokota hier ja mal dran.

    Auch das Alter und das (zunehmende) Wissen um den altersbedingten Abbau des Nervengewebes spielt dabei eine Rolle!

    Im Grunde liegt der Kern des Problems darin, das Glaukom eine (noch) nicht heilbare Krankheit ist.

    Da macht Früherkennung nur Sinn, wenn es geeignete und auch langfristig verträgliche Therapiemöglichkeiten gibt.

    Da gebe ich Dir völlig Recht.

    Noch besser wäre natürlich, es gäbe Möglichkeiten der Heilung!

    Insofern ist eine Erforschung oder Verbesserung der Methoden zur Früherkennung ganz sicher nicht das dringlichste Ziel! So wünschenswert es auch wäre, schneller zu einer gesicherter Diagnose zu kommen. Da gibt es Wichtigeres zu tun und die knappen wissenschaftlichen Ressourcen besser zu nutzen.

    LG

    Chanceline

  • Hat hier irgendjemand Einblick, warum es zu diesem wichtigen und schon seit vielen Jahren diskutierten Thema, kaum Studien gibt?

    Warum es dazu kaum Studien gibt, das weiß ich nicht.

    Ich fand die Frage von Michael sehr interessant, und die Erklärung des Herrn DOG-Präsidenten ebenso.

    Ich kann daraus nur den Schluss ziehen, dass es auch weiterhin keine Studien in dieser Richtung geben wird, und die Krankenkassen werden weiterhin erklären, dass der Nutzen dieser Untersuchungsmethode wissenschaftlich nicht belegt ist.

    Wer 's genau wissen will, der muss eben weiterhin für diese spezielle Untersuchung erst mal zahlen.

    Mein Glaukom wurde vor 10 Jahren entdeckt, ich war nur wegen eines Gerstenkorns beim Augenarzt. Hätte ich den kostenpflichtigen Test nicht gemacht, wäre ich wahrscheinlich noch ziemlich lange ohne Medikamention rumgelaufen. Wer weiß, wie es ohne heute aussehen würde...

    LG gabrilla

    NDG mit Gesichtsfeldausfällen, derzeit stabile Lage, Katarakt-OP 07/2023

    Einmal editiert, zuletzt von gabrilla (12. März 2023 um 17:48)

  • Hallo,

    Danke für Eure Antworten. Das Zitat von Prof Hoerauf stammt aus einer Pressemitteilung der DOG von 2020.

    Indirekt unterstellt der Präsident der DOG seinen Kollegen anderer Fachrichtungen hier, sie hätten sich unethisch verhalten. (Oder sie haben ein Studiendesign das zuverlässig ist, aber ohne Kontrollgruppe auskommt.)

    Die großen Probleme, wie man NDG frühzeitig erkennt und bei welchem Druck man überhaupt eingreifen muss, bleiben natürlich so oder so.


    Grüße,

    Michael

  • Hallo zusammen,

    Je früher entdeckt, desto schneller "austherapiert"!? - Tendenz sehbehindert oder erblindet. Nichts für Feiglinge. Fühl mich nicht wohl dabei. Wenn schon denn schon Joker Freund Hein. 🤗🤗🤔🤔😄🎭

    Liebe Grüsse Skotum

  • Hallo Skotum!

    Hallo zusammen,

    Je früher entdeckt, desto schneller "austherapiert"!? - Tendenz sehbehindert oder erblindet. Nichts für Feiglinge. Fühl mich nicht wohl dabei. Wenn schon denn schon Joker Freund Hein. 🤗🤗🤔🤔😄🎭

    Liebe Grüsse Skotum

    Hm, ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Das spräche ja gegen jegliche Früherkennung.

    Früh erkennen heißt doch auch, dass der Beginn einer Therapie möglich wird. Ohne Diagnose keine Therapie. Und wer ein unerkanntes Glaukom hat und aufgrund der fehlenden Diagnose keine Therapie hat, erleidet höchstwahrscheinlich Schädigungen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.

    Die Forschung geht auch immer weiter, wir haben heute wesentlich mehr Therapieoptionen (ob durch Tropfen oder operativ), als noch vor 10-15 Jahren.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Je früher entdeckt, desto schneller "austherapiert"!? - Tendenz sehbehindert oder erblindet. Nichts für Feiglinge. Fühl mich nicht wohl dabei. Wenn schon denn schon Joker Freund Hein. 🤗🤗🤔🤔😄🎭

    Hallo Skotum,

    erkannte Glaukome müssen behandelt werden, das ist doch ganz klar.

    Es ging doch gerade darum, daß durch Unsicherheiten der Diagnostik durch den Augenarzt und OCT Leute eine Verdachts-Glaukomdiagnose bekommen.

    Das haben wir hier im Forum schon öfter beobachtet, daß insbesondere angstgestörte Menschen diese Unsicherheit nicht aushalten wollen oder können und sich nichts dringlicher wünschen, als endlich Tropfen zu bekommen.

    In der Regel erreichen sie das auch.

    Da wollte ich doch mal meine warnende Stimme erheben.

    Im übrigen gilt immer noch, was Goethe gesagt hat:

    Mut verloren - Alles verloren.

    Da wär es besser: Nicht geboren.

    Also nie den Mut verlieren, nicht so viel an die Zunkunft denken. Man kann das Leben nicht im voraus leben, immer nur von einem Tag zum anderen.

    Gruß Malve

  • Hallo Gabrilla,

    Mein Glaukom wurde vor 10 Jahren entdeckt, ich war nur wegen eines Gerstenkorns beim Augenarzt. Hätte ich den kostenpflichtigen Test nicht gemacht, wäre ich wahrscheinlich noch ziemlich lange ohne Medikamention rumgelaufen. Wer weiß, wie es ohne heute aussehen würde...

    Bei Dir war das aber auch wirklich vertrackt, Gabrilla.

    Bestand denn nicht schon lange Jahre vorher der Verdacht auf Glaukom bzw OHT?

    Da hätte die KH die Vorsorgeuntersuchung wohl sogar bezahlt!

    Natürlich sind wir uns absolut einig: jedes Glaukom, das erst entdeckt wird, wenn es schon Schäden hinterlassen hat, ist eines zu viel!

    Mal unabhängig von der Kostenübernahme her betrachtet, kann es doch wohl keinen Zweifel daran geben, dass es sinnvoll ist, sich ab einem bestimmten Alter und /oder beim Vorliegen von Risikofaktoren beim AA regelmäßig den Druck messen und den Sehnerv inspizieren zu lassen! Und, wenn es einen begründeten Verdacht gibt, weitere Untersuchungen insb. Bildgebung machen zu lassen.

    Das Problem bei der Frage der Vorsorge bzw. Früherkennung scheint mir mit dem Stadium der Erkrankung zu tun zu haben.

    Mehr oder weniger fortgeschrittene Glaukome sind eindeutig diagnostizierbar.

    Was aber ist mit den frühen, beginnenden Stadien der Erkrankung - gerade auf die zielt doch die Früherkennung?

    Nach meiner Kenntnis, ist es mit den derzeit verfügbaren diagnostischen Möglichkeiten immer noch schwierig, frühe Glaukome zu erkennen und sicher von gesunden Sehnerven zu unterscheiden.

    Die Kehrseite der Früherkennung besteht folglich in falsch positiven Diagnosen bzw. unklaren Verdachtsfällen, die dann wiederum weiterer, oft langwieriger Abklärung bedürfen.

    Es gibt etliche User hier im Forum, mich inklusive, die genau das betrifft!

    Das stellt den Sinn von Vorsorgeuntersuchungen keineswegs in Frage, man sollte sich einfach nur im Klaren sein, dass es zwei Seiten der Medaille gibt!

    Vernünftige Aufklärung im Zusammenhang mit dem 'Verkauf' von Vorsorge-I.G.E.Ln kann da meines Erachtens nicht schaden!

    LG

    Chanceline

  • Hallo Malve,

    ich glaube nicht, dass es hier nur "angstgestörte Menschen" im Forum gibt, welche trotz unklarer Diagnose vorsorglich tropfen.

    Oft wissen es die Ärzte ja selber nicht und finden es nur nach jahrelanger Beobachtung raus.

    Daher meine ich, dass sollte jeder selber für sich entscheiden. Ich für meinen Teil fühle mich damit beruhigter, wenn's denn nach Jahren doch kein Glaukom sein sollte, ist der Schaden, denke ich, nicht so groß als andersrum.

    In diesem Sinne noch einen schönen Abend an alle :)

    Grüße

    Nora

  • Mich hat man früher leider nie darauf hingewiesen, wie wichtig die Glaukomuntersuchung sein könnte. Da ich sehr knapp bei Kasse war, habe ich mir das Geld gespart. Und als ich es dann mal ausgegeben habe, hatte ich schon extreme Gesichtsfeldausfälle. Hätte die Krankenkasse bezahlt, wären die Schäden sicher nicht so gravierend.

    Dass die Augenärztin noch jahrelang wartete, bis sie mir endlich Tropfen verschrieb, ist eine andere Geschichte ... :traurig:

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Chanceline,

    Bestand denn nicht schon lange Jahre vorher der Verdacht auf Glaukom bzw OHT?

    Es muss Ende der 80er/Anfang der 90er gewesen sein, da hat ein AA einen IOD von 21 festgestellt. Von Sehnervschäden war nicht die Rede, es gab auch keine Tropfenverordnung, dafür hat er auf dem RA gelasert. Mit meinem heutigen Wissen bzw. den heutigen Möglichkeiten, sich zu informieren, hätte ich das garantiert nicht zugelassen. =(

    Von Glaukomverdacht war meiner Erinnerung nach nicht die Rede, er wies nur darauf hin, das bei erhöhtem Druck auch ein Glaukom entstehen könnte.

    Dass die Augenärztin noch jahrelang wartete, bis sie mir endlich Tropfen verschrieb, ist eine andere Geschichte ... :traurig:

    Liebe DieDa,

    bei deiner Geschichte schüttelt es mich jedesmal aufs Neue. Wenn man den falschen AA erwischt... :'C

    LG gabrilla

    NDG mit Gesichtsfeldausfällen, derzeit stabile Lage, Katarakt-OP 07/2023

  • Hallo Malve,

    Ich bezog mich auf den vorvorletzten Abschnitt deines Beitrags vom 12.März 12.50 Uhr und habe ihn in altgediegener Manier etwas weitergesponnen. 🤗😁- In diesem Sinne als personifizierte Zukunftssorge lethargisiere ich im Tagesschritt etcetera.... 🎭🎭🤗😁

    Liebe Grüsse und eine geruhsame Nacht Skotum👍

  • Hallo Sabine,

    Zweifelsohne. Obwohl ich mit dem Piepmatz bereits 34 Jahre gut Kumpel bin kann ich noch relativ gut sehen. Nichts für ungut.

    Liebe Grüsse Skotum🤗👍