COCO, kontrollierte Zytophotokoagulation

  • Hallo ihr Lieben,

    Ich möchte euch gerne von einer guten Nachricht erzählen.

    Mein Glaukom ist schwierig, da ich stark kurzsichtig bin mit einer Augapfellänge von ca. 28mm, mit Dysgensien und vaskulärer Dysregulation. Im linken Auge hatte ich CNV (Gefässneubildungen hinter der Netzhaut) und dort jetzt einen starken Sehfeldausfall.

    2021 wurde ein Linsentausch mit TO gemacht. Zieldruck ist 12mmHg. Zuerst ist der Druck schön niedrig, stieg allerdings wieder.

    In der Uniklinik, die mich betreut, wollten sie Ahmedvalve oder TE machen, was ich erstmal abgelehnt habe. Wegen der meiner Risiken wollte ich minimalinvasiv behandelt werden. Der Klinikarzt schicke mich an die Uniklinik Köln, die gesagt haben, ich solle besser nach Mainz gehen.

    Letzten September war ich in Mainz und die junge Ärztin meinte, man könne eine Laserbehandlung, die man bei Bedarf auch noch wiederholen kann, mache.

    Es wurden gleich beide Augen behandelt. In Arztbrief stand "kontrollierte Zytophotokoagulation".

    Tante Google hat nicht viel dazu gesagt, nur das es eine Neu bzw. Weiterentwicklung von der Uniklinik Mainz ist. Das - kontrolliert- hat mir sehr gut gefallen.

    Jetzt, nach einem halben Jahr, war ich beim 24h-TTP. Mein Schoko-Auge ist stabil zwischen 11 und 12 mmHg, ein Ausreisser mit 13, besser geht es nicht.

    Mein Linkes Auge ist 13 bis 17 mmHg und damit noch zu hoch und so habe ich die Empfehlung vom Arzt, nochmals nach Mainz zu fahren.

    Mein Sehfeld ist in den letzten 2 Jahren stabil geblieben, was ich sicher den Empfehlungen von NEM hier im Forum verdanke.

    Also einen grossen Dank ans Forum

    Liebe Grüsse Mellirosa

  • Das klingt ja super, Mellirosa! :thumbup:

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Ich bin auch sehr zufrieden! Das mit dem linken Auge wird noch. Wehmutstropfen: ich muss noch tropfen. Es sind 3 Wirkstoffe und die Betablocker machen die trockenen Augen.

    Idee für die Zukunft: noch mal COCO, um die Wirkstoffanzahl zu reduzieren. Die, die ich tropfe, sind die Einzigen, die ich vertrage. Das muss aber mit den Ärzten noch abgeklärt werden.

  • Du hast recht, es heisst cyclo ... und es werden unter Kontrolle die kammerwasserproduzierenden Zellen durch Laser verödet.

    Eine Entwicklung der Mainzer Uni.

    Einmal editiert, zuletzt von mellirosa (16. April 2024 um 17:21) aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Hallo,

    eine Cyclocryo hat Dr. Grehn bei mir in Freiburg schon 1989 gemacht, als alle klassischen drucksenkenden OP`s die auf eine Abflussverbesserung des Kammerwassers abzielten fehlgeschlagen sind (4 Versuche).

    Logischer Schritt war dann die Produktion des Kammerwassers zu drosseln durch eine Kryokoagulation.

    Ich war zu der Zeit 26 Jahre alt und es hat ca. 2 Jahre gedauert, bis ich durch die Cryo letzendlich Ruhe hatte.

    Das hat bisher 35 Jahre lang hervorragend gehalten.

    Sieht so aus, als würde die hier beschriebene "Cyclophotokoagulation" den gleichen Ansatz verfolgen, natürlich "up to Date" per Laser.


    Gruß

    Jürgen

  • Hallo,
    im Februar 24 hatte ich in der Augenklinik Heidberg Hamburg über 3 Tage eine Langzeitaugendruckmessung, da mein Druck sich plötzlich auf beiden Augen auf 21 erhöht hat. Vorher hatte ich so zwischen 10 bis 13, nach 20 Jahren tropfen mit ständigen Schwankungen, damit war meine Augenärztin sehr zufrieden. Nach dieser Langzeitdruckmessung wurde mir eine OP angeraten, und zwar eine Zyclophotokoagulation, im übrigen die 3. Die 2. war vor 2 Jahren. Ich habe dann diese ZPK durchführen lassen mit der Aussage, dass ich evtl. nicht mehr tropfen müsste. Diese OP ist jetzt 5 Wochen her. So ganz allmählich bin ich in der Lage, mein Smartphone und meinen PC wieder zu bedienen. Auch die kleinere Schrift in der Zeitung geht etwas besser, ist aber sehr anstrengend. Tropfen muss ich nach wie vor morgens und abends Cosopt und zur Nacht Ganfort. Da mein Druck von nach der OP 6 und 9 jetzt wieder auf 12 angestiegen ist, habe ich die Befürchtung, dass ich wieder mehr tropfen muss. Kontrolle Mitte Mai. Also, die Aussage der Ärzte im Krankenhaus, nicht mehr tropfen zu müssen, ist ja wohl nicht so prickelnd. Meine Augen sind sehr gereizt trotz Tränenflüssigkeit. Nach wie vor habe ich große Schwierigkeiten, mich selber im Spiegel zu sehen. Eine Entfernung von ca. 2 bis 3 m ist schwierig, es verschwimmt alles im Dunst. In der Ferne ist es etwas besser. Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine nochmalige ZPK durchführen lassen werde,. Was bringt es mir, wenn ich hinterher noch schlechter sehe. Ich habe mir jetzt auf Anraten meines Arztes einen Antrag auf Schwerbehinderung geholt. Meine 1. Diagnose nach Augenarztwechsel war noch eine Zeitspanne von 4 bis 5 Jahren, das war 2021. Nach der OP heißt es jetzt 15 Jahre, wenn ich irgendwo dazwischen liege, dann wäre ich froh. Ich versuche jetzt, mein Schicksal anzunehmen. Meiner Meinung nach bringt es gar nichts, wenn man von einem Arzt zum anderen rennt, jeder hat eine andere Meinung, manchmal war ich schon sprachlos, aber man ist ja auf die Ärzte angewiesen und muss vertrauen.

    Das wollte ich nur mal loswerden. Lieben Gruß von Laudate.

    Einmal editiert, zuletzt von Laudate (18. April 2024 um 21:45)

  • Senator, Ich kopiere das von Laudate mal und mache mal Absätze rein


    Hallo,
    im Februar 24 hatte ich in der Augenklinik Heidberg Hamburg über 3 Tage eine Langzeitaugendruckmessung, da mein Druck sich plötzlich auf beiden Augen auf 21 erhöht hat. Vorher hatte ich so zwischen 10 bis 13, nach 20 Jahren tropfen mit ständigen Schwankungen, damit war meine Augenärztin sehr zufrieden.

    Nach dieser Langzeitdruckmessung wurde mir eine OP angeraten, und zwar eine Zyclophotokoagulation, im übrigen die 3. Die 2. war vor 2 Jahren. Ich habe dann diese ZPK durchführen lassen mit der Aussage, dass ich evtl. nicht mehr tropfen müsste. Diese OP ist jetzt 5 Wochen her.

    So ganz allmählich bin ich in der Lage, mein Smartphone und meinen PC wieder zu bedienen. Auch die kleinere Schrift in der Zeitung geht etwas besser, ist aber sehr anstrengend. Tropfen muss ich nach wie vor morgens und abends Cosopt und zur Nacht Ganfort.

    Da mein Druck von nach der OP 6 und 9 jetzt wieder auf 12 angestiegen ist, habe ich die Befürchtung, dass ich wieder mehr tropfen muss. Kontrolle Mitte Mai. Also, die Aussage der Ärzte im Krankenhaus, nicht mehr tropfen zu müssen, ist ja wohl nicht so prickelnd.

    Meine Augen sind sehr gereizt trotz Tränenflüssigkeit. Nach wie vor habe ich große Schwierigkeiten, mich selber im Spiegel zu sehen. Eine Entfernung von ca. 2 bis 3 m ist schwierig, es verschwimmt alles im Dunst. In der Ferne ist es etwas besser.

    Ich bin mir nicht sicher, ob ich eine nochmalige ZPK durchführen lassen werde,. Was bringt es mir, wenn ich hinterher noch schlechter sehe.

    Ich habe mir jetzt auf Anraten meines Arztes einen Antrag auf Schwerbehinderung geholt. Meine 1. Diagnose nach Augenarztwechsel war noch eine Zeitspanne von 4 bis 5 Jahren, das war 2021. Nach der OP heißt es jetzt 15 Jahre, wenn ich irgendwo dazwischen liege, dann wäre ich froh.

    Ich versuche jetzt, mein Schicksal anzunehmen. Meiner Meinung nach bringt es gar nichts, wenn man von einem Arzt zum anderen rennt, jeder hat eine andere Meinung, manchmal war ich schon sprachlos, aber man ist ja auf die Ärzte angewiesen und muss vertrauen.

    Das wollte ich nur mal loswerden. Lieben Gruß von Laudate

  • Es ist sehr schön, positive Berichte über die CPC zu lesen.

    Da hier viele mitlesen, die vielleicht das erste mal davon hören, möchte ich nur sagen, daß es sich um Einzelberichte handelt und der Stellenwert der CPC in der Glaukomtherapie benannt werden muß.

    In Deutschland (wie auch in den USA) ist die CPC keine Erstlinientherapie und das hat gute Gründe.

    Sie wird angewandt bei fortgeschrittenem Glaukom, wenn alle anderen Behandlungsmaßnahmen ausgeschöpft sind.

    Auch so eine kuschelige Bezeichnung wie "kontrollierte CPC" kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich um teilweise Zerstörung eines gesunden Organs, nämlich des Ciliarkörpers, handelt, der ursächlich an dem Glaukom nicht beteiligt ist.

    In der Uniklinik hatte ich mich schon mal nach der kontrollierten CPC erkundigt und man sagte mir lapidar "CPC ist CPC".

    Dennoch ist es in manchen Fällen gut, daß es die CPC gibt und in manchen Regionen der Welt, wie z.B. in Ostafrika, ist es die wichtigste und meist auch die einzige Methode zur Glaukombehandlung.

    Mir wurde auch schon im Frühstadium des Glaukoms eine CPC angeboten, da die Tropfen zu viele Nebenwirkungen hatten. Ich habe mich belesen, dankend abgelehnt und in die Klinik gewechselt, die über weitere Optionen verfügt.

  • ...und in die Klinik gewechselt, die über weitere Optionen verfügt.

    Das kann ich gut nachvollziehen.

    Was passiert eigentlich, wenn Zillarkörper durch CPC zu stark geschädigt worden sind öder aus anderen Gründen die normale Funktion nicht oder nur noch unzureichend funktioniert ?


    Habe schon früher mal recherchiert, aber eigentlich nichts gefunden -.


    LG - Senator

  • Ihr habt recht, davor hatte ich auch Angst. Aber durch meine starke Kurzsichtigkeit sind die Optionen begrenzt. Die Tropftherapie ist ausgereizt, die Wirkstoffe, die ich nehme,, sind die einzigen, die ich vertrage.

    Ich lese hier auch schon eine ganze Weile mit. Der Oberarzt erzählte mal was von 360°Kanaloplastik. Das senkt aber den Druck nicht genug. Xenstent hat er keine guten Erfahrungen mit gemacht.

    Köln hat mich nach Mainz geschickt ...

    Und im linken Auge habe ich oberhalb der Mitte Sehfeldverlust. Am rechten Auge fing es zwar nur klein und nicht wahrnehmbar für mich, auch schon an.

    Es ist ein Abwägen der Risiken und dem, was die Ärzte machen und vertreten können und. TE ist, wie gesagt, kein Thema mehr. Es musste was gemacht werden und ich muss auch den Ärzten vertrauen. Alle Eingriffe am Auge tragen Risiken ...

    Die erste COCO war auf dem linken ein Erfolg, das rechte werde ich nochmals behandeln lassen...

    Dazu tropfe ich ja auch noch: Ganfort, Clonid und Timophtal ... wenn der Druck zu stark sinkt, kann ich das weglassen ... denke ich mir so ...

    Wenn alle Stricke reissen und der Druck nicht runtergeht, habe ich noch die Ahmedvalve und dafür muss ich dann nicht durch Deutschland reisen.

    Vielen Dank für eure offenen Worte und die Bedenken, die ihr habt, sie sind berechtigt und die Risiken sind da.

  • Also bei mir ist nach der CPC der Druck zuerst richtig in den Keller gegangen, aber 8 Wochen später war alles wie zuvor, und ein drucksenkendes Medikament nach dem andern musste wieder angesetzt werden.

    Allerdings hatte mein Operateur damals keine Bedenken, anschließend noch ein Ahmed oder eine TE zu machen (wobei er wegen der TE den oberen Bereich extra nicht mit Laserherden versehen hatte).

    Viele Grüße

    Lore

  • Hallo Malve,

    Ich habe bei Gisa gesucht und nur den Bericht gefunden, dass eine Kanaloplastik nach der CPC nicht geht, was ich auch logisch finde.

  • Ich bin es nochmal. Ich habe ein schweres Glaukom, trotz beständigem tropfen seit 2000 ist es immer weiter bergab gegangen. Ich hatte letztendlich nur die Option auf CPC, die 1. im Juli und August 2021, die 2. im März 22 und jetzt im März die 3., die ich als sehr unangenehm empfunden habe, weil - wie mir die Ärzte sagten - sie sehr tief ins Gewebe hineingehen mussten. Die 2. war wohl nicht so gut gelungen. Andere Methoden würden für mich nicht mehr infragekommen. Ich würde sonstwohin fahren, wenn es eine Chance gäbe. Also, bleibt mir nur vertrauen und hoffen.

    Lieben Gruß

  • Hallo an alle,

    Wie erfolgt die Betäubung vor einer CPC?

    Bin ich richtig informiert, daß eine Spritze für örtliche Betäubung tief neben? das Auge gesetzt wird?

    Können da Blutgefäße getroffen werden bzw sollten davor Blutverdünner abgesetzt werden?

    sehr tief ins Gewebe hineingehen musste

    Alles Gute und liebe Grüße Nin

  • Meine CPC vor 2 Jahren wurde in Vollnarkose gemacht, das war sehr angehm. Dieses Mal musste es mit örtlicher Betäubung gemacht werden, weil sie angeblich nicht genug Narkoseärzte haben. Das ganze Prozedere mit Maske usw. war sehr unangenehm. Ich habe keine Spritze bekommen, sondern nur diverse Augentropfen. Vielleicht habe ich wegen der vielen Tropfen die Spritze auch nicht gemerkt, kann ich nicht sagen. Das Unangenehme an dieser OP war das Spreizen des Auges mit so einer Art Metallschlinge. Das bekommt man voll mit. Ich habe schon viel mitgemacht in meinem Leben, aber da habe ich doch leicht gejammert. Wenn es möglich ist, nimm eine Vollnarkose.=(

  • Hallo Laudate,

    das war bestimmt sehr anstrengend und schmerzhaft... Alles Gute für dich!

    Ich habe wegen meines Vaters gefragt. Er ist sehr alt und hatte die letzte Vollnarkose vor vier Jahren ganz schlecht verkraftet.

    Er hat ein Sekundärglaukom bekommen. In seinem erblindeten Auge (durch Glaukom) steigt der AID sehr. Es ist zum Neuwachstum von Gefäßen gekommen.

    Im November wurde ihm als mögliche OP, ohne Vollnarkose, eine CPC vorgeschlagen. Den Termin hat er zweimal verschoben.....

    Solange er die Schmerzen erträglich findet, AID 40..., will er warten.

    Es wäre laut Arzt auch nur ein Versuch. Das Problem sind die Blutgefäße.

  • Ich hatte die Wahl zwischen Narkose und örtliche Betäubung.

    Narkose fand ich unnötig und zu heikel. Die örtliche Betäubung war eine Tropfbetäubung, keine Spritze.

    In Summe: ja, es war unangenehm und schmerzhaft, aber schnell vorbei. 16 Punkte pro Auge mit geschätzten 2 Sekunden. Als ich dachte, ich halte es nicht mehr aus, war es vorbei.

  • Bei der Katarakt-OP bekam ich (auf eigenen Wunsch) nur Tropfen, bei der Kanaloplastie und der Trabekulotomie eine Spritze in den Wangenknochen unter das Auge. Ich vertrage Narkose auch nicht gut und will deshalb immer so wenig Betäubung wie möglich. In beiden Fällen waren die OPs schmerzfrei.

    Man sollte allerdings nicht extrem ängstlich sein, wenn es ein größerer Eingriff ist. Bei der Trabekulotomie hat es länger gedauert als geplant, ich weiß gerade nicht mehr wie lang, aber schätzungsweise eine Stunde musste ich stillliegen. Das Auge wird dabei mit einer Spange aufgehalten und kann man mit der Spritze ohnehin nicht mehr selbständig öffnen und schließen.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Danke für eure Nachrichten, mellirosa und DieDa!

    Die örtliche Betäubung war eine Tropfbetäubung, keine Spritze.

    In Summe: ja, es war unangenehm und schmerzhaft, aber schnell vorbei. 16 Punkte pro Auge mit geschätzten 2 Sekunden. Als ich dachte, ich halte es nicht mehr aus, war es vorbei.

    Zum Glück hast du das überstanden.

    Ca. 16 Punkte, aber vermutlich überhaupt nicht vergleichbar mit den Laser Punkten bei SLT oder Netzhaut. Die sind ja aushaltbar.

    eine Stunde musste ich stillliegen. Das Auge wird dabei mit einer Spange aufgehalten

    Ganz schön heftig.

    Ich wünsche euch Stabilität, viele Jahre.

    Bei meinem Vater geht es nur um Schmerzreduktion, weil das Auge ja blind ist. Er hat große Angst, und will auch nicht mehr stationär bleiben, die Nacht danach sollte er das.

    Darum zögert er, ist aber natürlich nicht glücklich mit der Situation.