Makropapille oder Glaukom

Hallo Nora,

Zitat von Nora2

ich hatte wieder einen Kontrolltermin beim Augenarzt. Diesmal bei einem jungen motivierten Assistenzarzt welcher mir sagte ich sollte nicht mehr tropfen, dass sei ein Makropapille und kein Glaukom. Ich weiß garnicht was ich davon halten soll. Bis dato konnte mir noch kein AA Entwarnung geben, aber er war davon überzeugt.

Dein OCT weist Papillenflächen von 2,39 mm² und 2,25 mm² aus.

Von einem großen Sehnervenkopf bzw. einer Makropapille geht man nach meiner Kenntnis so ab einer Fläche von 2,5mm² - 3,00mm² aus.

Weit weg bist Du davon zwar nicht, aber auch nicht so wirklich dabei!

Ich nehme doch an, dass der AA sich das OCT angesehen hat. Hat er denn seine Meinung durch zusätzliche Kriterien begründet.

Falls Du noch andere OCTs hast, dann kannst Du die Angaben zur Papillengröße da noch mal checken.

Es wäre natürlich zu schön, wenn sich Deine glaukomverdächtig großen Exkavationen durch Makropapillen erklären ließen. Ich verstehe sehr gut, dass das für Dich eine große Erleichterung wäre. Also sorry, Nora, wenn ich da Wasser in den Wein schütte

Vielleicht hat ja jemand anderes hier dazu noch eine Idee!

Wie ist denn dieses OCT im Vergleich zu den Vorbefunden? Hat sich da etwas verändert oder ist es stabil?

Einen schönen Sonntag wünsche ich Dir!

LG

Chanceline

Leute

Es ist schwierig.

2011 Diagnose

Ich tropfe. Normaler Augenarzt, Klinik, Spezialistin.

2022: ja vielleicht doch nicht.

Risiko aber zu hoch bei mir. Alle Risikofaktoren versammelt zu Flammer-Syndrom.

Es ist wirklich schwierig.

Hallo Nora,

diese beiden OCTs sind doch recht unterschiedlich, aber sie wurden auch mit verschiedenen Geräten gemacht und sind nicht wirklich vergleichbar.

Wie schon gesagt, Makropapillen sehe ich lt OCT nicht wirklich.

Aber das ist auch gar nicht entscheidend.

Wenn man sich hier im Forum mal umschaut, dann finden sich etliche Mitglieder - auch jüngere - bei denen Glaukomverdacht besteht wegen auffälliger Papillen. Ohne dass sie sehr große Sehnervenköpfe bzw. Makropapillen hätten.

So wie das auch bei Dir der Fall ist.

So wie bei Dir auch sind die Papillen wegen großer Exkavationen auffällig, die Nervenfaserschicht, die ja in einem bestimmten Abstand weg von der Papille gemessen wird, ist aber eher unauffällig oder allenfalls grenzwertig verdünnt.

Es gibt also, vereinfacht gesagt, bestimmte Zeichen, die für ein Glaukom sprechen, andere Zeichen aber dagegen!

Folglich ist es erst einmal schwierig zu sagen, ob diese Auffälligkeit der Papille nun schon immer so war, also angeboren ist, oder ob da eben doch ein beginnendes Glaukom vorliegt.

Da kann ich Jenat nur beipflichten.

Es braucht einfach Zeit. Bleibt der Befund über die Zeit stabil, dann kann man wohl irgendwann davon ausgehen, dass das schon immer so war.

Zitat von Nora2

Wer sagt mir denn, dass sich nichts verändert hat weil ich getropft habe, könnte doch sein.

Genau das ist natürlich die Frage, die stelle ich mir auch seit Jahren!

Aber bei mir ist das faktisch doch einfacher: ich tropfe, weil der Druck zu hoch ist. Bei Dir steht ja nun, soweit ich sehe, ein NDG im Raum. Das macht es natürlich noch schwieriger, weil der zu hohe Druck als Entscheidungshilfe schlicht weg fällt.

Dein Plan, so ein Jahr nach dem Erstbesuch nochmal Frau Dr. Cybulska-Heinrich zu konsultieren, ist auf jeden gut. Bis dahin würde ich an der Therapie nichts ändern.

Zitat von Nora2

Übrigens habe ich meine Kinder auch zum AA geschickt, einer (29 Jahre alt) hat auch einen auffälligen Sehnerv und ist in Beobachtung.

Sind große Sehnerven auch vererbbar, ich denke schon oder?

Große Sehnerven aber auch sonstige Anomalien sind erblich!

Insofern ist es gut, dass Du Deinen Kindern geraten hast, zum AA zu gehen.

Falls Deine Eltern noch leben, frag mal nach! Wenn eines Deiner Kinder auffällige Sehnerven hat, und womöglich schon ein Elternteil von Dir so etwas hatte, dann steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit für Dich persönlich, dass es sich um eine angeborene Anomalie handelt.

Liebe Grüße und einen schönen Feiertag wünsche ich Dir

Chanceline

Erneut zu Dr. cybulska Heinrich ist der richtige Weg.

Ja, Sehnervenformen sind wie Fußformen oder Gesichtsformen vererbbar, bei mir ist das auch so. Mutter hat auch Glaukom, Urgroßvater auch, immer Makropapillen, deswegen tropfe ich weiter, man wagt es bei mir nicht, selbst die Expertin in Neuss nicht, weil ich alle Risikofaktoren habe. Ich reg mich nach 12 Jahren nicht mehr auf und habe verstanden, dass es ohne einen Auslassversuch von über einem Jahr keine Klarheit gäbe. Und dann? Also Entscheidung: Nein.

LG

Telefon in die Hand, auf nach Neuss.

Hallo Nora!

Ich verstehe total Dein Dilemma und Deine Verunsicherung.

Zitat von Nora2

Ich war letztes Jahr bei Fr. Dr. Cybulska-Heinrich zur Zweitmeinung, das OCT hänge ich an. Sie konnte keine Entwarnung geben. Ich glaube ich sollte noch mal zu ihr in die Praxis fahren, auch wenn der Weg immer weit ist.

Ich schließe mich den Vorschlägen an zu Fr. Dr. Heinrich zu fahren. Ich würde das auch so machen. Dort noch mal ein OCT machen lassen, damit Du eine Vergleichsmöglichkeit hast.

Auch wenn der Weg weit ist, aber dann hättest Du eine verlässliche Aussage und könntest damit weitermachen.

Gut ist auch, dass Du Deine Kinder zum AA geschickt hast. Das sollten Glaukomies immer machen. Da sind Besonderheiten bei den Sehnerven sowie auch eine Glaukomerkrankung vererbbar. Gut, dass da geschaut wird!

Liebe Grüße

Sabine

Hallo Nora!

Zitat von Nora2

Ich hätte sicherheitshalber vorerst lieber weiter getropft, aber der Assistenzarzt hat dies gleich eingestellt.

Kann man als Patient das eigentlich mitbestimmen? Ich bin mir nicht sicher wie viel Erfahrungen so ein junger Arzt schon hat.

Sicher, es geht ja um Dich. Da kannst Du sagen, dass es Dir zu dem jetzigen Zeitpunkt lieber wäre und Du beruhigter wärst. Einfach wirklich das Gespräch suchen und man darf auch seine Meinung anbringen oder auch mal eine Bitte aussprechen.

Viele Grüße

Sabine

Hallo Nora,

Zitat von Nora2

Ich hätte sicherheitshalber vorerst lieber weiter getropft, aber der Assistenzarzt hat dies gleich eingestellt.

Kann man als Patient das eigentlich mitbestimmen? Ich bin mir nicht sicher wie viel Erfahrungen so ein junger Arzt schon hat.

Warst Du da eigentlich in einer Klinik, wo man ja normalerweise auf 'junge Assistenzärzte' trifft oder war das in einer Praxis?

Hat der junge Arzt denn diese Entscheidung getroffen ohne Rücksprache mit dem Arzt, der Dich vorher behandelt hat?

Auf jeden Fall aber solltest Du als Patientin in Therapieentscheidungen einbezogen werden!

Falls Du - zumindest bis zu dem Termin bei Fr. Dr. Cybulska-Heinrich - vorsichtshalber weiter tropfen willst - dann würde ich nochmal das Gespräch suchen; so wie auch Sabine das angeregt hat.

Zitat von Nora2

Zur Frage meiner Eltern, meine Mutter hatte grauen Star schon im Kindesalter und mein Vater weiß ich leider nicht.

Die Frage zielte darauf ab, ob Du die auffälligen Sehnerven vielleicht von einem Elternteil geerbt hast. Wenn dazu nichts bekannt ist, und Deine Eltern wohl auch nicht mehr leben, dann lässt sich das nicht mehr klären.

LG

Chanceline