Ein Glaukom -Neuling

  • Hallo liebe Community,

    Ich bin neu hier, aber glücklich, dass ich dieses Forum gefunden habe. Mir schwirren viele Fragen im Kopf rum und vielleicht kann mir der ein oder andere helfen.

    Seit ca. 5 Jahren ist bei mir ein erhöhter Augendruck mit Werten bis zu 27 (!) Bekannt. Da ich lange Zeit selbst beim Augenarzt gearbeitet habe, wurde dies beobachten und sehr regelmäßig octs gemacht um Veränderungen schnell zu sehen und reagieren zu können.

    Nun habe ich einen anderen Arbeitsplatz und war 1,5 Jahre nicht zur Kontrolle.

    Man bekommt halt schwer Facharzttermine und zu meinem alten Arbeitgeber wollte ich nicht mehr.

    Letzten Dienstag hatte ich also endlich den Termin, tensio lag bei 22 mmHg. Und laut AA ist mein Sehnerv auch nicht gannnnz normal. Er empfahl mir den Beginn einer Therapie und verschrieb mir Monoprost. Hinweise auf Nebenwirkungen waren wachsen der Wimpern und evtl gerötete Augen. Ich solle der Sache mal 2 Wochen Zeit geben, dass die Augen sich daran gewöhnen.

    Also Tropfe ich seitdem jeden Abend zum schlafen Monoprost. Kein brennen, kein nix. Aber am nächsten Tag habe ich immer das Gefühl, als wenn die Augen so schwer sind und unglaublich müde. Außerdem fühlt sich mein Kopf so wattig an, also als wenn ich nicht richtig "da" wäre.

    Meint ihr das das an der Eingewöhnung liegen könnte? Und kennt das jemand? Möchte ungern gleich umstellen, bin aber dennoch beunruhigt.

    Kurz zu mir, ich bin Mareike, 39 Jahre alt, Mama eines pubertiers und komme aus der Nähe von Göttingen.

    Ich danke schon mal im vorraus für eure Zeit und eure Mühe.

    Beste Grüße

  • Hallo Mareike!

    Herzlich willkommen im Forum.

    Also Tropfe ich seitdem jeden Abend zum schlafen Monoprost. Kein brennen, kein nix. Aber am nächsten Tag habe ich immer das Gefühl, als wenn die Augen so schwer sind und unglaublich müde. Außerdem fühlt sich mein Kopf so wattig an, also als wenn ich nicht richtig "da" wäre.

    Meint ihr das das an der Eingewöhnung liegen könnte? Und kennt das jemand? Möchte ungern gleich umstellen, bin aber dennoch beunruhigt.

    Ja, das kann tatsächlich sein. Ich würde dem Monoprost mal 4 Wochen Zeit geben. In dieser Zeit sollten sich die Augen tatsächlich dran gewöhnen.

    Wenn Du beim AA gearbeitet hast, denke ich, dass Du weißt, dass man nach dem Tropfen die Tränenpünktchen zudrücken soll?

    Wenn Deine Sehnerven nicht gaaaaanz normal sind, dann sind da Schädigungen? Wie groß sind die? Lass Dir doch die alten OCTs auf Stick oder CD speichern, so dass der neue AA sie einlesen kann. Hast Du Ausdrucke? Die stehen Dir auch zu.

    Welche Glaukomform hast Du denn?

    Wo liegt Dein Zieldruck?


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    Danke für deine Antwort.

    Ja das mit dem zudrücken der Tränenpunktchen hab ich schon gehört und mache es tatsächlich auch für 1-2min.

    Welche Form ich habe, weiß ich leider nicht. Da frag ich beim nächsten aa Besuch im November mal nach.

    Vor 3 Jahren war ich in der Augenklinik zum Check Up. Die gemachten Aufnahmen habe ich als Original und hab sie auch dem neuen AA gegeben. Im Bericht stand: excarvation 0,6-0,7. Diagnose okuläre Hypertension

    Von einem Zieldruck hat er bisher nicht gesprochen. Er sagte, bei einem gemessenen Druck von 19mmhg hätte er wahrscheinlich sogar noch abgewartet. Aber 22 kann er nicht tolerieren...

  • Hallo Mecke,

    auch von mir ein herzliches Willkommen!

    Als ich mit Monoprost angefangen habe, haben meine Augen die erste Zeit gebrannt und waren gerötet. Das hat sich aber gegeben. Meine Augen sind weiterhin ziemlich trocken, das waren sie aber schon vorher.

    Kann es sein, dass Deine Augen trocken geworden sind und das eine Ursache mit ist?

    Ich fand anfangs Monoprost auch schwierig zu dosieren, dass es nur ein Tropfen ist, der trifft und wo weder die Hälfte daneben läuft noch das Auge überfließt.

    Ich würde Monoprost auch ein wenig Zeit geben. Und überleg vielleicht, ob auch etwas anderes für das "wattige Gefühl" verantwortlich sein könnte (Änderung Ernährung? Stress? Schlechter Schlaf?). Manchmal passieren Dinge ja zeitgleich.

  • Hallo Andreica,

    Du sprichst aus was ich auch schon denke. Vielleicht sollte ich nicht alle Symptome dem neuen mittel in meinem Leben zuschreiben. Tatsächlich bin ich jemand, der auf viele Kleinigkeiten achtet und sich gerne reinsteigert. 🤔 das ist schon immer so. Und macht's manchmal schwierig.

    Klar, es ist ein Medikament, doch durch das abdrücken wirkt es ja vorwiegend lokal.

    Ich werde dem Monoprost die Chance geben und tropfe mal nebenbei ein wenig thealoz (natürlich nicht zeitgleich).

    Danke dir

  • Hm, ein Druck von 22 ist leicht erhöht, aber wenn die Augenklinik von einer okulären Hypertension spricht, dann ist ja anscheinend noch kein Glaukom vorhanden. Ich würde da nicht unbedingt tropfen wollen. Ein Tagesprofil (Druckmessung zu verschiedenen Zeiten, evtl. auch über 2 Tage) wurde noch nicht gemacht, oder?

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Ja doch wurde schon gemacht. Wie gesagt, hab ja beim AA gearbeitet, auch ganze Tage, und hab wirklich regelmäßig gemessen. Selten war er unter 20.

    Aber ein richtiges Tagesdruckprofil mit Messungen auch am Abend ist nicht gemacht worden.

  • Hallo Mareike,

    auch von mir Willkommen hier bei uns!

    Irgendwie erinnert mich Deine Geschichte an meine.

    Und laut AA ist mein Sehnerv auch nicht gannnnz normal. Er empfahl mir den Beginn einer Therapie und verschrieb mir Monoprost.

    Hast Du denn eine Idee, was damit gemeint sein könnte, dass Deine Sehnerven nicht so ganz normal aussehen?

    Ein Glaukomschaden ist damit ja wohl nicht gemeint. Denn Deine Diagnose lautet 'okuläre Hypertension' und nicht 'Glaukom'!

    Also könnte es sich dabei um eine anatomische Besonderheit (Anomalie) handeln, so wie auch ich sie habe.

    Vor 3 Jahren war ich in der Augenklinik zum Check Up. Die gemachten Aufnahmen habe ich als Original und hab sie auch dem neuen AA gegeben. Im Bericht stand: excarvation 0,6-0,7. Diagnose okuläre Hypertension

    Wenn Du so große Exkavationen hast und folglich CDR-Werte von 0,6-0,7, was normalerweise für einen Glaukomschaden spricht, dann könnte (wohlgemerkt könnte!) es sein, dass Deine Papillen überdurchschnittlich groß sind. Dass Du also Makropapillen hast.

    Auch Sabine hatte Dich ja schon nach der Papillengröße gefragt. War da bei Dir irgendwie mal die Rede davon? Die Papillengröße solltest Du dem OCT-Ausdruck entnehmen können.

    Auch ich habe solche Makropapillen. Die haben von Natur aus große Exkavationen, und sehen, auch wenn sie gesund sind, glaukomatös geschädigten Papillen zum Verwechseln ähnlich!

    Und genau da liegt das Problem: es dauert einfach seine Zeit, bis man sicher sein kann, ob es sich um eine angeborene Anomalie handelt oder eben doch um einen durch zu hohen AID erworbenen Schaden.

    Du bist ja nun schon einige Jahre in Kontrolle! War die Situation da denn stabil, oder haben die OCT-Untersuchungen eine Veränderung gezeigt?

    Auch bei mir ist der Druck (ungetropft) irgendwann auf Werte so um die 25 gestiegen. Deswegen habe ich mich damals entschlossen, vorsorglich zu tropfen, so wie Dein AA das ja auch empfohlen hat.

    Was Deine Frage nach den Nebenwirkungen angeht, schließe ich mich Sabine und den anderen hier an. Da würde ich wirklich noch etwas warten, ob sich das - hoffentlich - gibt!

    Auch ich tropfe ein Prostaglandin (Taflotan sine) und hatte anfangs für mich völlig ungewöhnliche leichte Kopfschmerzen. Die sind aber nach ein paar Wochen wieder verschwunden!

    Einen praktischen Tipp habe ich noch für Dich: Prostaglandine hinterlassen gerne auf der Haut am unteren Lidrand unschöne bräunliche Verfärbungen. Das lässt sich vermeiden. Auch wenn da nichts spürbar ausgelaufen ist, sollte man die Haut rund ums Auge nach dem Tropfen und dem Zudrücken des Tränenpünktchens sorgfältig mit einem feuchten Tuch abwischen.

    Alles Gute Dir und Gruß

    Chanceline


    .

    Einmal editiert, zuletzt von Chanceline (3. September 2023 um 00:20)

  • Hallo chanceline,

    Dafur ist so ein Forum wohl da. Denn deine Geschichte ähnelt meiner tatsächlich.

    Im oct sind keine Veränderungen über fast 5 Jahre ersichtlich geworden .

    Deshalb waren meine alten chefinnen auch immer sehr entspannt.

    Meine Mutter war auch mal dort in Behandlung und zeigte genau das gleiche Bild im oct. Und meine Tochter hat tatsächlich eine makropapille und wurde untersucht.

    Leider habe ich den Arztbrief nicht mehr, den hab ich dem neuen AA gegeben...

    Aber ich weiß, dass dort stand, das mir aufgrund der tensio Werte und den größeren Papillen ein Tropfen empfohlen wird, da es sonst in 15% der fällen innerhalb von 10 Jahren zu glaukomschäden kommen kann.

    Also Tropfe auch ich eher vorsorglich.

    Danke für den Tipp mit den abwischen nach dem Tropfen. Unschöne Verfärbungen möchte ich nun wirklich nicht :)

    Wie lange tropfst du denn schon chanceline?

  • Hallo Mareike,

    Im oct sind keine Veränderungen über fast 5 Jahre ersichtlich geworden .

    Deshalb waren meine alten chefinnen auch immer sehr entspannt.

    Meine Mutter war auch mal dort in Behandlung und zeigte genau das gleiche Bild im oct. Und meine Tochter hat tatsächlich eine makropapille und wurde untersucht.

    Soweit ich weiß, kommen solche Anomalien gerne familär gehäuft vor. Also spricht doch sehr viel dafür, dass die großen Exkavationen bei Dir eben solchen angeborenen Makropapillen geschuldet sind. Und wenn es bei Dir seit 5 Jahren keine Veränderung gibt, dann umso mehr!

    Aber auch Makropapillen können natürlich durch hohen AID geschädigt werden. Also ist das - blöd aber wahr - irgendwie immer kontrollbedürftig; lebenslanges Abo beim AA!

    Insofern war ich ganz froh, dass ich schon locker jenseits der 50 war, als das bei mir - zufällig - entdeckt wurde. Mangels früherer Befunde oder noch lebender Erblasser hatte ich allerdings keinerlei Anhaltspunkt zur Beantwortung der Frage: Erbteil oder durch Glaukom erworben.

    Da ist es gut, dass das bei Deiner Tochter jetzt schon bekannt ist. Das erspart ihr diese Frage, auch wenn sie die Augen regelmäßig kontrollieren lassen sollte. Also bewahr die Befunde für sie auf, damit man ggf den weiteren Verlauf damit abgleichen kann!

    Wie ist das denn bei Deiner Mutter weitergegangen, wie ist der Druck bei ihr? Gibt es bei Dir weitere Risikofaktoren, wie etwa höhere Fehlsichtigkeit; hast Du andere, irgendwie relevante Erkrankungen? Ist der Kammerwinkel offen? Wurde die Dicke der Hornhaut bestimmt?

    Da Du ja mal beim AA gearbeitet hast, sind Dir diese Untersuchungen und ihr Zweck bekannt.

    Das vorsorgliche Tropfen bzw das Konversionsrisiko von OHT zu Glaukom wurde hier im Forum schon öfter diskutiert. Nutz einfach die Suchfunktion (Lupe oben rechts, am besten von der Startseite aus!). Es gibt auch eine Art Risikorechner, den ein AA hier mal eingestellt hat.

    In Deiner Situation wäre eine weitere, natürlich mit Deinem AA zu besprechende, Überlegung, ob als Alternative zu den Tropfen eine (D)SLT in Frage käme.

    Hinsichtlich der first-line-Therapie bei Glaukom / OHT ist man im Umdenken - informieren dazu kannst Du Dich hier, bzw. in den Threads zur (D)SLT:

    Chanceline
    16. Mai 2023 um 15:21


    Wie lange tropfst du denn schon chanceline?

    Ich tropfe schon so rund 8 Jahre! Anfangs war der Druck bei mir gerade noch so im Rahmen, ist aber dann plötzlich auf 25-26 gestiegen.

    Damals noch - oder jedenfalls für meinen AA - galt, dass man bei einem Druck so deutlich über der Norm tropft! Inzwischen sieht man das - wie mir scheint - differenzierter bzw. man geht individueller vor, und belässt auch Drücke um die 25 mmHg ohne Therapie aber in engmaschiger Kontrolle, so es keine Schäden an den Papillen und keine weiteren Risikofakoren gibt.

    Letztlich ist das aber natürlich immer auch eine persönliche Entscheidung des Patienten (oder sollte es zumindest sein), die man in Kenntnis der Befunde, nach eigenem Sicherheitsbedürfnis und im Vertrauen auf den ärztlichen Rat trifft.

    Vor Jahren gab es bei mir nach einem AA-Wechsel und einer Zweitmeinung in einer Klinik einen Auslassversuch. Dabei ist aber klar geworden, dass sich der Druck nicht ohne Tropfen in einem für meine Sehnerven und mein Nervenkostüm erträglichen Rahmen hält. Also tropfe ich weiter - glücklicherweise ohne Nebenwirkungen; ich denke aber über eine (D)SLT als Alternative nach.

    LG

    Chanceline

    Einmal editiert, zuletzt von Chanceline (3. September 2023 um 16:16)

  • Danke für deine lange Antwort. Beruhigt mich schon. Wie es bei meiner Mutter weiter gegangen ist, weiß ich nicht, sie ist nicht mehr zum AA gegangen und derzeit besteht kein Kontakt...

    Mein alter AA war eben deshalb immer sehr entspannt, weil er den Sehnerv meiner Mutter auch gesehen hatte.

    Obwohl, als ich gegangen bin, hat sie mir nahe gelegt, jetzt doch anzufangen, weil die engmaschigen Kontrollen nicht mehr gegeben sind. Hab ich aber nicht gemacht 🫢 scheinbar gibt es seitdem auch keine Veränderung, da auch der neue AA entspannt ist, nur 22 fand er doof.

    Ich werde ihn beim nächsten Besuch mal Löchern und Alternativen erfragen. Zum Beispiel diese (d) slt. Er hatte mich immer wieder gefragt ob ich Fragen habe, aber ich war irgendwie resigniert und geschockt.

    Andere Erkrankungen liegen bei mir (Gott sei Dank) nicht vor. Ich habe eine Myopie mit -1,75 und Astigmatismus von -2. Also nicht der Rede wert. Die pachy wurde gemacht und liegt bei +/- 0.

    Deine Geschichte liest sich spannend. Ich denke, wenn ich nicht beim AA gearbeitet hätte, wäre alles auch erst viel später erkannt worden. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. Aber das war für mich auch ein Grund erstmal nicht zu tropfen, da ganz theoretisch die Messungen erst ab 40 angeboten werden.

    Nun probiere ich es mit dem Tropfen, halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen, werde ich dann doch auf Nummer sicher gehen. Der AA sagte auch :sie haben nur 2 Augen. Recht hat er.

    Es ist halt alles so neu für mich und ich bin generell niemand der gerne Medikamente nimmt, die er nicht kennt.

    Ich finde auch, dass es immer eine ganz individuelle Entscheidung ist, ob getropft wird oder eben nicht. Und es kommt auch viel drauf an, wie die aa darüber denken. Ich kann den neuen Arzt noch nicht einschätzen, denke aber, dass er da einfach auf Nummer sicher gehen will.

  • Das finde ich sehr merkwürdig, dass die Entscheidung vom Patienten abhängig gemacht wird. Also das kann ja mal nicht sein. Dafür haben Medizinier studiert, um uns bestmöglich vor Gefahren zu schützen.

    Sry.. Aber da bin ich ganz anderer Meinung. Das haben wir nicht zu entscheiden, sondern die Ärtze vom (Fach), auch nicht der Hausarzt, oder die Neurologin. Sondern der zuständige Facharzt.

  • Hallo zusammen,

    Das finde ich sehr merkwürdig, dass die Entscheidung vom Patienten abhängig gemacht wird. Also das kann ja mal nicht sein. Dafür haben Medizinier studiert, um uns bestmöglich vor Gefahren zu schützen.


    Sry.. Aber da bin ich ganz anderer Meinung. Das haben wir nicht zu entscheiden, sondern die Ärtze vom (Fach), auch nicht der Hausarzt, oder die Neurologin. Sondern der zuständige Facharzt.

    Danke Julien für Deinen Einwurf! Offenbar habe ich mich oben nicht klar genug ausgedrückt!

    Es war ganz und gar nicht gemeint, dass es der Patient im Alleingang zu entscheiden hat, ob eine medikamentöse Therapie eingeleitet wird oder nicht. Obwohl es letztlich doch der Patient ist, der entscheidet, ob er die Therapie durchführt oder dies nicht tut: etwa weil er den Sinn der Sache nicht einsieht.

    Schon aus Gründen der Therapietreue (neudeusch Compliance) kann es nur sinnvoll sein, den Patienten in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Wenn man die Erkrankung und die Therapieoptionen versteht und sich bewusst entscheidet, dann tut man sich viel leichter; gerade beim Glaukom, wo man ja lange keine Symptome oder Einschränkungen hat.

    Es steht doch völlig außer Zweifel, dass man bei einem diagnostizierten Glaukom mit schon vorhandenen Schäden sofort drucksenkend eingreift und versucht, den Patienten bestmöglich zu überzeugen, dass er die Therapie gewissenhaft durchführt!

    Bei OHT hingegen ist die Situation eine andere! Da liegt der Druck ja oft nur leicht über der Norm und die Sehnerven haben das bislang ohne Schäden toleriert. Man hat kein Glaukom, nur zu hohen AID! Also ist es doch sinnvoll abzuwägen, ob sofort eine Tropftherapie eingeleitet wird, die, wie wir alle wissen, leider oft Nebenwirkungen hat; oder ob man abwartet und engmaschig kontrolliert.

    Dabei spielen natürlich nicht nur die individuellen Risikofaktoren des Patienten sondern auch sein Sicherheitsbedürfnis eine Rolle: es gibt Leute, die lieber präventiv tropfen, weil sie Sorge haben; andere hingegen vertrauen darauf, dass, vor allem dank moderner Bildgebung, früh genug eingegriffen werden kann, falls sich eine Konversion der OHT zum Glaukom abzeichnet!.

    Natürlich setzt das voraus, dass Patienten gut informiert sind Und das braucht auch Ärzte, die bereit sind und die die Zeit haben, zu informieren, zu beraten und dann zusammen mit dem Patienten zu entscheiden.

    Ich hoffe, dass nun klar(er) geworden ist, was gemeint war.

    Ausführlich behandelt ist diese Thematik hier: leider jedoch scheint die Präsentation von Dokota nicht mehr zugänglich zu sein.

    Dokota
    19. Dezember 2020 um 19:25

    Sorry Mareike für den Einschub, aber das Missverständnis wollte ich doch ausräumen.

    LG

    Chanceline

  • Ich sehe das genauso. Hätte ich persönlich nur einen zu hohen Druck, dann wäre ich dankbar wenn man mit mir besprechen würde, ob ich Tropfen möchte oder ob ich lieber engmaschig kontrolliert werden möchte und vor allem auch bereit bin das Geld für die OCTs zu bezahlen…

    Für den einen sind Nebenwirkungen tolerierbar, für den anderen nicht. Auch da ist es wichtig, dass man mitentscheiden kann - denn im Prinzip muss man sich ja auch bewusst werden, dass man selbst für sich verantwortlich ist. Ich entscheide selbst ob ich die Tropfen nehme oder nicht, das tut nicht der Arzt.

  • Hallo!

    Das finde ich sehr merkwürdig, dass die Entscheidung vom Patienten abhängig gemacht wird. Also das kann ja mal nicht sein. Dafür haben Medizinier studiert, um uns bestmöglich vor Gefahren zu schützen.


    Sry.. Aber da bin ich ganz anderer Meinung. Das haben wir nicht zu entscheiden, sondern die Ärtze vom (Fach), auch nicht der Hausarzt, oder die Neurologin. Sondern der zuständige Facharzt.

    Es war ganz und gar nicht gemeint, dass es der Patient im Alleingang zu entscheiden hat, ob eine medikamentöse Therapie eingeleitet wird oder nicht. Obwohl es letztlich doch der Patient ist, der entscheidet, ob er die Therapie durchführt oder dies nicht tut: etwa weil er den Sinn der Sache nicht einsieht.


    Schon aus Gründen der Therapietreue (neudeusch Compliance) kann es nur sinnvoll sein, den Patienten in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Wenn man die Erkrankung und die Therapieoptionen versteht und sich bewusst entscheidet, dann tut man sich viel leichter; gerade beim Glaukom, wo man ja lange keine Symptome oder Einschränkungen hat.

    Julien, ich bin da ganz der Meinung von Chanceline.

    Ein Patient muss doch verstehen, was Sache ist und muss auch gefragt werden, was er dazu meint.

    Ich möchte mit meinem Arzt drüber reden können, wenn es um die Therapie geht, die ich machen soll. Und ich erwarte, dass mit mir gesprochen wird. Wenn ich Einwände irgendwelcher Art habe, dann möchte ich die auch anbringen können.

    Die Zeit des völligen Gehorsams sind, zum Glück, vorbei. Ein Miteinander sollte am Ende rauskommen.


    Viele Grüße

    Sabine

  • ja, also ich tue das was der Arzt mir rät. Herr Dr Prf aus der Uni Köln riet mir jetzt erstmal nichts zu tun weil man jetzt nichts mehr rückgängig machen könne. Das hätte man schon im Kindesalter tun solln. Jetzt haben die Tropfen mehr Nebenwirkungen als Vorteile bei mir..

    Dann muss ich das so hinnehmen. / Sie sagten aber letztendlich liegt die Entscheidung bei mir, aber wenn mir das jemand rät vom Fach. Dann nehme ich es so hin.

  • Hallo Julien,

    ja, also ich tue das was der Arzt mir rät. Herr Dr Prf aus der Uni Köln riet mir jetzt erstmal nichts zu tun weil man jetzt nichts mehr rückgängig machen könne. Das hätte man schon im Kindesalter tun solln. Jetzt haben die Tropfen mehr Nebenwirkungen als Vorteile bei mir..


    Dann muss ich das so hinnehmen. / Sie sagten aber letztendlich liegt die Entscheidung bei mir, aber wenn mir das jemand rät vom Fach. Dann nehme ich es so hin.

    irgendwie liest sich das für mich so, als ob Du zwar hinnimmst, was Deine Ärzte Dir raten, so recht einverstanden damit scheint Du aber nicht zu sein.

    Selbst tue ich mich auch schwer zu verstehen, was Du da schreibst; dass nämlich bei Dir die Tropfen mehr Nachteile als Vorteile bringen. Hat man Dir das denn näher erläutert?

    Du hattest ja mal geschrieben, dass Du ein Pigmentglaukom hast und Deine Sehnerven schon geschädigt sind.

    Ist das denn bei Dir auch ohne Tropfen stabil?

    Wenn Du magst, berichte doch mal was der Stand der Dinge bei Dir ist. Am besten in Deinem eigenen Thread, weil das sonst hier Mareikes Anliegen verdrängt!

    Wenn Du mehr über Dich und Dein Glaukom schreibst, dann kommst Du auch eher in Austausch mit anderen Usern, die dieselbe Glaukomform haben und Dir mit ihren Erfahrungen helfen können.

    Sicher hast Du Dich inzwischen über Deine spezielle Glaukomform und die Therapieoptionen schon ganz gut informiert. Das ist auch die Voraussetzung dafür, dass man mit seinen Ärzten auf Augenhöhe reden und über die Behandlung mitentscheiden kann. Anstatt deren Entscheidungen einfach nur hinzunehmen!

    Alles Gute Dir und Gruß

    Chanceline

  • Danke für deinen Hinweis.

    Zukünftig werde ich definitiv einen Thread erstellen.

    Danke für deinen Vorschlag.

  • Ich melde mich mal wieder.es ist schon einiges an Zeit vergangen.


    Ich habe bis Februar ganz fleißig mein monoprost getropft und war eigentlich sehr zufrieden.

    Im Februar war dann die große Untersuchung, weitstellen der Pupille, oft. Dabei kam leider heraus, dass ich ein gesichertes Glaukom habe und ein CD von 1,0... Mein AA meinte, dass ihm bei dem Befund die druckwerte noch zu hoch seien (mittlerweile war ich bei 19 und 18) und er mir fixaprost empfiehlt. Tja nun ist das mittelzleider nicht lieferbar, also habe ich 2 Wochen Augentropfen mit Konservierungsmittel getropft. Die haben sehr stark gebrannt.

    Nun war ich diese Woche wieder beim AA, druck 17-18. Ich war zufrieden, der AA noch nicht. Habe ihn auch auf die brennenden Augen angesprochen und wollte mein monoprost wieder.

    Mein AA sagte, dass ginge nicht, denn ich benötige ein Kombimittel. Also jetzt Dritter Versuch taptiqom.

    Na zumindest brennen sie nicht...


    Nun meine Bedenken, macht es Sinn, soviel rum zu probieren? Wie lange müssen sich die Augen an die Tropfen gewöhnen? Und was hilft euch bei dem Symptom der schweren, müden Augen? Ich trope nebenbei noch thealoz.

    Mich macht das irgendwie mürbe, wäre eigentlich gerne erstmal bei einem Mittel geblieben und das hin und her nervt...

    Verstehen kann ich ihn ja, Vorsicht ist besser als Nachsicht...


    Sorry für den vielen Text. Würde mich freuen, wenn mir jemand mit zu spricht 💋


    Mareike

  • Hallo Mareike,

    Im Februar war dann die große Untersuchung, weitstellen der Pupille, oft. Dabei kam leider heraus, dass ich ein gesichertes Glaukom habe und ein CD von 1,0... Mein AA meinte, dass ihm bei dem Befund die druckwerte noch zu hoch seien (mittlerweile war ich bei 19 und 18) und er mir fixaprost empfiehlt. Tja nun ist das mittelzleider nicht lieferbar, also habe ich 2 Wochen Augentropfen mit Konservierungsmittel getropft. Die haben sehr stark gebrannt.

    Das tut mir sehr leid für Dich, dass aus der okulären Hypertension nun offenbar doch ein Glaukom geworden ist!

    Gut natürlich, dass das schnell entdeckt wurde.

    Bist Du sicher, dass der CDR 1,0 ist - vorher hattest Du 0,6-0,7, was bei einer Makropapille immer noch im Rahmen sein kann?

    Ein CDR von 1,0 bedeutet vollständige Aushöhlung der Papille und damit totaler Verlust des Randsaumsl

    Das ist eine Ansage!

    Wie wurde der CDR-Wert ermittelt - Spaltlampe oder stammt der Wert aus der Bildgebung?

    Was sagt das Gesichtsfeld? Und wie ist die Messung der Nervenfaserschichtdicke im OCT ausgefallen? Darüberhinaus werden im OCT ja auch Papillenwerte, u.a. der CDR ausgewiesen!

    Bitte mache Dich da kundig und sprich noch mal mit dem AA!

    Ich will Dich nicht beunruhigen, aber für mich persönlich wäre da Klärungsbedarf!

    Nun meine Bedenken, macht es Sinn, soviel rum zu probieren? Wie lange müssen sich die Augen an die Tropfen gewöhnen? Und was hilft euch bei dem Symptom der schweren, müden Augen? Ich trope nebenbei noch thealoz.

    Also jetzt Dritter Versuch taptiqom.

    Natürlich macht das Sinn!

    Es kann einfach dauern, die Tropfen zu finden, die den Druck ausreichend senken und die Du verträgst!

    Wie lange das dauert, kann individuell sehr unterschiedlich sein.

    Ich drücke Dir die Daumen, dass das mit Taptiqom klappt.

    Diese Kombi aus Tafluprost und Timolol ist unkonserviert und gilt als sehr gut verträglich!

    Den Einzelwirkstoff (Taflotan sine) tropfe ich selber seit 9 Jahren mit sehr guter Drucksenkung und ohne nennenswerte Nebenwirkungen!

    Liebe Grüße

    Chanceline

  • Hallo liebe chanceline,


    Danke für deine Antwort.

    Also der Wert wurde mittels oct ermittelt. Er hat mir gesagt, dass es eine Verengung der Gefäße gibt, allerdings im Vergleich zum letzten oct vor 4 Jahren unverändert.

    Er hält einen Zieldruck von 15-16 für in Ordnung. Da fehlt noch ein bissel was. Mir macht der Betablocker Sorge und ich hab etwas bange um die systemischen Nebenwirkungen. Obwohl die gerade ausbleiben (bis aufs trockene auge). Ich denke die Augen werden sich an die Tropfen gewöhnen.

    Der AA sagt ganz klar, das der Augendruck so weit wie möglich gesenkt werden muss.

    Laut Bildgebung habe ich einen eher kleinen sehnervt, der nicht viel Spiel lässt.


    Danke das du mir Mut machst und du selbst mit taflitan gut zurecht kommst.