Verehrte Forum-Mitglieder (hallo Sabine ),
nach langer Zeit habe ich mal wieder den Weg her gefunden. Mein Fernbleiben hatte etliche Gründe welche hier jetzt den Rahmen sprengen würden jedoch zählt die Tatsache, dass ich jetzt wieder hier bin und gleich mit einem neuen Thema da es mich persönlich trifft und noch viele Fragen diesbezüglich offen sind.
Es geht um den iStent inject welche ich Ende November 2016 im Rostocker Augenklinikum implantiert bekommen habe da ich nach den letzten SLTs keine andauernde IOD-Senkung mehr hatte (zum Schluss gerade mal 3 Monate Nutzen) und ich ständig Schwindelanfälle ("Neben-sich-Stehen") hatte zudem bunte Kreise um künstliche Lichtquellen was bei mir immer hohen Augendruck bedeutet. Arbeiten war fast nicht mehr möglich und ein Leben konnte man es zu der Zeit auch nicht mehr nennen. Da bei mir keine größeren Operationen in Frage kommen (Aufgrund meiner Vorgeschichte und den vielen negativen Erfahrungen) war bei mir nur noch minimalinvasiv eine Option. Fündig wurde ich bei Professor Jünemann in Rostock. Ein sehr netter, kompetenter Professor der sich sehr viel Zeit für mich nahm. Er schlug mir die iStents inject oder eine ELT vor. Beides minimalinvasiv und wohl für meine Zwecke richtig. Jedoch ist der Laser (ELT) nicht ständig in Rostock sodass zu der Zeit (weil wirklich die Zeit drängte - mein Zustand vom Auge und meine Psyche hingen in den Seilen durch Glaupax und Co.) dann auf die iStents hinaus lief. Gesagt getan...
Meine Heilungsgeschichte nach dem Eingriff (sehr kurios übrigens) schreibe ich gerne mal auf wenn Interesse bei jemanden bestehen sollte - normal war anders... Jedenfalls war der IOD von vor der OP (zwischen 30 und 40 mmHg schätzungsweise) auf 5 - 7 mmHg gesunken ohne meine tägliche Tropfentherapie von Ganfort EDO und Simprinza. Beides sollte ich sofort absetzen.
Der Druck blieb ca 4 Wochen bei 7 mmHg rum und stieg dann von ein Tag auf den anderen wieder so an, dass ich auf einmal wieder bunte Lichtkreise wahr nahm. Einen Tag später zur Kontrolle ergab es wieder einen Druck von 30 mmHg. Nach Rücksprache mit dem Professor sollte ich meine alte Tropfentherapie (Simprinza, Ganfort) umgehend wieder aufnehmen. Unter dieser Therapie lag der IOD dann fast 14 Monate zwischen 14 und 20 mmHg. Für mich also alles im grünen Bereich. Auch das "Neben-sich-Stehen" war auf einmal komplett verschwunden - das Leben machte wieder Spaß. Zwischenzeitlich gab es natürlich Tage wo es nicht so doll war und mein Auge zickte oder ich wieder dieses Benommensein verspürte jedoch nie wieder so stark wie vor der OP.
Bis Anfang Januar diesen Jahres war alles top. Bei der letzten Kontrolle lag der IOD bei 20 mmHg was ja auch noch akzeptabel für mich ist jedoch nahm das "Neben-sich-Stehen-Gefühl" wieder zu, wurde doller und häufiger. Auch habe ich jetzt wieder mehr und mehr ein gerötetes Auge und Bulbusschmerzen zwischendurch. Zudem scheint der Druck zu springen - je nach Empfinden ist er mal sehr hoch und wird ohne weitere Medikamente wieder schnell normal. Uhrzeit unabhängig aber abends ist immer am schlimmsten. Ich merke, dass im Grunde das Auge wieder auf einem schlechten Wege ist - ich vermute mein iStent inject hat seine Wirkung verloren und genau da soll dieser Thread jetzt ansetzen denn nun kommen die Fragen welche sich im Laufe der Zeit bei mir aufgetan haben und ich irgendwie keine Antworten finden - vielleicht ja hier in Zusammenarbeit mit Euch...
Meine Fragen derzeit lauten:
- Können iStents sich "losreißen" und quasi im Auge verschwinden? (hab ich irgendwo schon mal gelesen)
- Kann man die iStents auch ein zweites oder drittes Mal implantieren wenn die Wirkung nicht mehr da ist? Sind quasi Revisionen möglich???
- Hatte schon mal jemand eine ELT-Laserbehandlung?
- Welche guten Augenärzte implantieren noch diese Stents ggf. sind der minimalinvasiven OP-Methoden verschrieben und Meister in diesem Gebiet?
- Hat jemand noch dieses Benommene, dieses "Neben-sich-Stehen"-Gefühl wenn der Druck hoch ist?
- Gibt es noch andere "bessere" minimalinvasiven Eingriffe die eine Lösung wären?
Scheinbar hat mein iStent inject Implantat nur 14 Monate gehalten was es versprach. Nun stehe ich wieder da - zwar noch ohne Glaupax aber das ist nur noch eine Frage der Zeit und meine Psyche ist auch wieder am Boden durch das "Neben-sich-Stehen" was bisher kein Arzt erklären kann. Etliche Untersuchungen schon diesbezüglich gemacht... Mein letztes verbliebenes Auge kann keine weitere SLT ab und Trabekulektomie und Co. kommen bei mir nicht in Frage. Habt ihr noch Vorschläge?
Es würde mich echt freuen wenn hier ein reger Austausch bezüglich den minimalinvasiven Eingriffen (vorzugsweise den iStents) entstehen würde und wir uns ggf. durch eigene Erfahrungen gegenseitig helfen denn wenn ich so das Thema bei Google durchsuche, bestehen nicht nur bei mir viele Informationslücken was diese neuen Methoden betreffen.
Ich danke Euch im Voraus und verbleibe für jegliche Antworten und Erfahrungen mit
Lieben Gruß und Dank
Jens