Augendruckmessung früher

  • Hallo zusammen!

    Aus einer Diskussion heraus kam mir folgender Gedanke. Und ich dachte, dass ich hier evtl. Antworten bekommen könnte.

    Wer hat Erfahrung damit, wie vor etlichen Jahren, z. B. in den 80er Jahren oder früher der Augeninnendruck gemessen wurde? Welche Mittel wurden dafür verwendet?

    Oder wie wurde das z. B. in der ehemaligen DDR gehandhabt? Welche Mittel wurde dort verwendet?


    Danke für Eure Antworten!

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    zwar nicht alt aber altmodisch:

    Auf meinem Klinikbefund von März 2010 (wegen Blitzen, somit Gefahr der Netzhautablösung, es war Glaskörperablösung) steht bei

    Tensio (vorgedruckt) ppt mormoton oder marmoton (handschriftlich)

    Ich hatte das angesichts der Aufregung gar nicht kapiert, erst ein niedergelassener AA zur Überwachung am nächsten Tag (der Ablösungsprozess war noch im Gange) meinte in etwa: komisch - das muss mir bei den letzten Fortbildungen absolut entgangen sein, dass die Methode wieder so up to date ist - warscheinlich Kostenersparnis. (Ich bin Privatpatient)

    Da es damals zum Glück gut ausgegangen ist, dürfen wir heute über dieses alt-neumodische Verfahren schmunzeln.

    Gruß

    Antje

    Als Admin schicke ich Dir die Klinikadresse, Du darfst Sie dazusetzen, wenn es rechtlich erlaubt ist. Ich wünsche das dann auch.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • hallo,

    also kenne noch die druckmessung in den frühen 70ern.
    da ich bereits seit meinem 6. lebensjahr glaukomi bin, weiß ich noch wie eklig das druckmessen war und daß man mir in kurznarkose den druck gemessen hat, weil man absolut ruhig haltenmußte....grusel :haarezuberge:

    das ding sah aus ähnlich einer zange, die ocularisten heute benutzen um das glasauge festzuhalten. der griff sah irgendwie aus wie nen eisportionierer mit so einer fedemechanik zum zusammendrücken. das wurde dann aufs auge aufgesetzt und damit wurde der druck gemessen...schauder

    das ist nichts was man heute noch haben muß... heute ist das alles viel angenehmer.

    lg
    kristina

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast ist ein verlorener Tag

    Einmal editiert, zuletzt von kristina (12. Mai 2011 um 09:16)

  • Zitat

    Original von kristina
    hallo,

    also kenne noch die druckmessung in den frühen 70ern.
    da ich bereits seit meinem 6. lebensjahr glaukomi bin, weiß ich noch wie eklig das druckmessen war und daß man mir in kurznarkose den druck gemessen hat, weil man absolut ruhig haltenmußte....grusel :haarezuberge:

    das ding sah aus ähnlich einer zange, die ocularisten heute benutzen um das glasauge festzuhalten. der griff sah irgendwie aus wie nen eisportionierer mit so einer fedemechanik zum zusammendrücken. das wurde dann aufs auge aufgesetzt und damit wurde der druck gemessen...schauder

    das ist nichts was man heute noch haben muß... heute ist das alles viel angenehmer.

    lg
    kristina

    Hallo zusammen,

    ich denke, dass es sich bei deiner Beschreibung um das Schiötz-Tonometer handelt.
    Siehe auch:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tonometrie

    Gruß

    Werner

  • Hallo Sabine,

    das Schoitz - Tonometer wurde Anfang des vorigen Jahrhunderts in die Augenheilkunde eingeführt und war bis in die 60 iger Jahre das Standardverfahren zur Bestimmung des Augeninnendruckes. In den 50 iger Jahren wurde das Applanationstonometer von Goldmann entwickelt und in die Praxis eingeführt. Dieses Goldmann Applanationstonometer (auch oft als GAT bezeichnet) ist das bis in die heutige Zeit der "Goldstandard" zur Bestimmung des Augeninnendruckes. 1972 wurde von Grolmann das erste Non-Contact- Tonometer (NCT), ein Luftdruckmessgerät, vorgestellt. Ende der 90 iger, Anfang der 2000 kamen eine ganze Reihe Geräte mit neuartiger Methoden zur Bestimmung des Augeninnendruckes auf den Markt, wie die dynamische Konturtonometrie (Pascal - Tonometer), die Rebaund - Tonometer (iCare) oder der Ocular Response Analyser (ist eigentlich ein NCT mit neuen Auswertemethoden). In der DDR waren das Schoitz - Tonometer und das GAT die hauptsächlichen Geräte zur Messung des Augeninnendruckes. Diese Geräte wurden von Zeiss in Jena gefertigt.

    Detlef

  • hallo,

    also sabine, das nächste an was ich mich erinner, war eine art blaulichtlampe. diese befand sich in einem gestell wo man den kopf oder besser das kinn auflegen mußte und starr geradeaus schauen mußte.

    heute gibt es bei einigen augenärzten sowas ähnliches als handgerät.
    das lustigste find ich allerdings, das gerät, wo man luft ins auge gepustet bekommt.

    lg
    kristina

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast ist ein verlorener Tag

  • hi werner,

    ich hab mir gerade das folterinstrument nochmal angeguckt über deinen link.
    da läufts mir immer noch kalt den rücken runter

    lg
    kristina

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast ist ein verlorener Tag

  • mich würde mal interessieren, wie wir in zehn Jahren den Augendruck messen. Vielleicht gibs ja die App "Augendruckmessung" für das Iphone 21 im Appstore :zwinkern:

  • Zitat

    Original von kristinadas nächste an was ich mich erinner, war eine art blaulichtlampe. diese befand sich in einem gestell wo man den kopf oder besser das kinn auflegen mußte und starr geradeaus schauen mußte.


    Ich kenne nichts anderes, weder von der Augenärztin, noch von der Augenklinik, siehe bei dem Wiki-Link "Spaltlampe mit Applanationstonometer". Nur beim Optiker wurde mal mit Luftdruck gemessen.

    LG
    DieDa

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Zitat

    Original von Detlef
    Hallo Sabine,

    das Schoitz - Tonometer wurde Anfang des vorigen Jahrhunderts in die Augenheilkunde eingeführt und war bis in die 60 iger Jahre das Standardverfahren zur Bestimmung des Augeninnendruckes. In den 50 iger Jahren wurde das Applanationstonometer von Goldmann entwickelt und in die Praxis eingeführt. Dieses Goldmann Applanationstonometer (auch oft als GAT bezeichnet) ist das bis in die heutige Zeit der "Goldstandard" zur Bestimmung des Augeninnendruckes. 1972 wurde von Grolmann das erste Non-Contact- Tonometer (NCT), ein Luftdruckmessgerät, vorgestellt. Ende der 90 iger, Anfang der 2000 kamen eine ganze Reihe Geräte mit neuartiger Methoden zur Bestimmung des Augeninnendruckes auf den Markt, wie die dynamische Konturtonometrie (Pascal - Tonometer), die Rebaund - Tonometer (iCare) oder der Ocular Response Analyser (ist eigentlich ein NCT mit neuen Auswertemethoden). In der DDR waren das Schoitz - Tonometer und das GAT die hauptsächlichen Geräte zur Messung des Augeninnendruckes. Diese Geräte wurden von Zeiss in Jena gefertigt.

    Detlef

    Hallo Detlef!

    Danke für die Infos. :blume:

    Hast Du zufällig auch noch parat, ob und was da als Lokalanästhetikum zur Messung eingesetzt wurde?

    Danke Allen für Eure Antworten. :lachen:


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    leider kenne ich mich in der Geschichte der Lokalanästhetika nicht so gut aus. Alle mir bekannten Präparate haben als Wirkstoff Oxyburacain. Ich gehe davon aus, dass dieses Mittel schon seit einem sehr langen Zeitraum in der Augenheilkunde im Einsatz ist.

    Detlef