Kanaloplastik - Erfahrungen/Kontaktlinsen

  • Hallo Elli,

    jetzt dämmert es mir. Ich hatte ja über die Glaskörperschrumpfung nach Katarakt-Op berichtet und die damit verbundene Gefahr, daß die Netzhaut einreißt.

    Also erst mal ist das sehr selten, zweitens merkst Du das z. B. durch Blitze und Rußregen und dann ist das erst mal nur ein Loch, was kurzfristig gelasert wird.

    Erst wenn das nicht beachtet wird, könnte das zu einer Netzhautablösung führen.

    Steht denn schon fest, was außer der evtl. Katarakt-Op noch gemacht werden soll?

    Gruß Malve

  • Hallo Elli,

    wegen hoher Myopie hatte ich mit 23 links Netzhautablösung (Op und Laser) und rechts viele Stellen die gelasert werden mussten. Mit 36 auf dem linken Auge einen Katarakt. Wegen der hochen Mypie (-18) habe

    ich die Katarakt freie rechte Linse auch entfernen lassen. Das war dann genau anders herum als du fragst.

    Lass dich gut beraten und frage, wie man den Unterschied zwischen beiden Augen ausgleichen kann wenn

    nur ein Auge eine Kunstlinse bekommt. Dann frage nach wie es ist, wenn beide Linsen entfernt werden.

    Wichtig sind auch die Folgen die die OP haben kann.

    Artikel Ärzteblatt von 2012 da steht etwas bezüglich deiner Frage zur Netzhautablösung.

    Vieles wusste ich damals nicht, aber mein langjähriger AA hat mir bei aufkommenden Zweifeln an meiner

    Entscheidung immer gesagt, ich hätte keine Wahl gehabt.

    Wünsche dir eine gute Beratung.

    Liebe Grüße

    Pia

    Nachtrag: Was die Lichtblitze betrifft war das bei mir nicht so wie Malve das beschreibt. Auf dem rechten Auge keine Lichtblitze, obwohl sie an mehreren Stellen Löcher und Risse hatte.

    Beim Auftreten der Lichtblitze links war die Netzhaut zur Hälfte abgelost und hatte im noch anliegenden ebenfalls Löcher und Risse.

    2 Mal editiert, zuletzt von Pia (16. Juli 2020 um 17:16)

  • Hallo Elli 20/20

    Bei mir wurde in Würzburg bei der Katarakt op erst das eine Auge operiert bzw die Linse ausgetauscht und 6Wochen später die andere.

    Gruss von Katzenstube

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung mit Erfolg nach OP

    Einmal editiert, zuletzt von Katzenstube (16. Juli 2020 um 17:13)

  • Natürlich wurden die Linsen bei mir auch nicht während einer OP entfernt, bei mir lagen drei Monate dazwischen.

    Gesucht habe ich mit "Netzhautablösung nach Katarakt" , da gibt es einges zu finden. Vielleicht hilft dir

    das weiter.

    Einmal editiert, zuletzt von Pia (16. Juli 2020 um 17:31)

  • Danke Pia für deinen Rat.

    Werde in Würzburg die Ärzte mit Fragen " löchern ".

    Die Alternative Kontaktlinse entfällt bei mir.

    Hatte mit 22 und 3O schon mal Kontaktlinsen ca 1/2 Jahr jeweils getrage.

    Danach dauerte es 1/4 Jahr bis das Fremdkörpergefühl wieder weg war.

    Mitlerweile sind beide Augen noch empfindlicher geworden.

    Melde mich erst heute, da ich die Gelegenheit ergriffen hatte, mit meinem Mann ein paar Tage weg zu fahren.

    Wünsche allen noch eine schöne Zeit

    Elli

  • hallo zusammen,

    Hatte am 31.07. eine TrabEx (neues Trabektom).

    Op ohne Komplikationen.

    Entlassung bereits am 02.08. Mit 13mmHg.

    Gestern beim AA 18mmHg.

    Habe keinen grauen Star machen lasses, da mir die Gefahr der Netzhautablösung zu groß ist.

    Kämpf noch mit den Nebenwirkungen der Tropfen - Kopfschmerzen und Müdigkeit.

    Am 10.08. zur Wiedervorstellung.

    Grüsse

    Elli

  • Hallo Elli,

    also hattest Du eine Op mit dem Trabektom, wenn ich das richtig verstehe?

    Wurde der Druck von 18 vom Augenarzt gemessen oder von der Schwester per Luftstoß?

    Gruß Malve

  • Hallo zusammen,

    Leider melde ich mich erst heute, tut mi echt leid.

    Hatte viel um die Ohren.

    Das Auge ist nahezu schmerzfrei und auch vom Visus gut. Da hatte und habe ich mit dem linken Auge, wo ich Okt 2017 eine Trabekulektomie hatte erheblich mehr Probleme.

    Kontrolltermin am 10.08. - Druck 17

    Kontrolltermin diese Woche leider noch bei 16 Das andere Auge bei 10. Das OCT war unauffällig.

    Der Oberarzt ist der Druck zu hoch.

    Ich muss am 19.11. Wieder kommen. Da sollen verschiedene Untersuchungen gemacht werden und entschieden wie es weiter gehen soll - zusätzliche Op-

    Vermutlich Stent oder Laser. Da habe ich schon wieder Angst, was das für Folgen haben könnte!!!

    Hallo Malve, die Drücke wurden immer von Ärzter regulaer gemessen.

    Gruss

    Elli

  • Vermutlich Stent oder Laser

    Hallo Elli,

    vermutlich i-stent inject und SLT.

    Kein Grund zu Angst. Ich hatte schon beides.

    Ich würde da eher zur SLT neigen, aus folgendem Grund.

    i-stent und Kanaloplastik wirken im Auge an der gleichen Stelle.

    Ich habe schon 2 i-stents am Auge (es werden immer gleich 2 reingedrückt).

    Hat nicht so toll drucksenkend gewirkt.

    Jetzt habe ich eine Weile sehr damit geliebäugelt, mir an dem Auge noch eine Kanaloplastik machen zu lassen.

    Aber i-stent und Kanaloplastik wirken im Auge an der gleichen Stelle. Es ist also der gleiche Abflußweg. Wenn schon eine Methode nicht erfolgreich war......

    Ich habe in der Klinik in Sulzbach (bei den Experten für die Kanaloplastik) per e-mail nachgefragt, wie aussichtsreich eine Kanaloplastik bei liegendem i-stent ist.

    Der Oberarzt hat mir geantwortet, daß sie auch bei liegendem i-stent die Kanaloplastik noch durchführen " aber mit wechselndem Erfolg". Das hat meine Erwartungen sehr gedämpft.

    Wenn Du Dich trotzdem für die i-stents entscheidest, würde ich das mit der Katarakt-Op kombinieren, sonst kommst Du ja aus dem Op-Modus gar nicht mehr heraus.

    Netzhautablösung nach Katarakt-Op ist ein extrem seltenes Ereignis. Daran würde ich mich nicht so hochziehen. Man muß es nur wissen und kann dann auch reagieren.

    SLT ist eine ambulante Sache, geht schnell, ohne nennenswerte Nebenwirkungen

    (hatte ich auch schon 4 mal).

    Schönes Wochenende - Gruß Malve

  • Hallo Malve,

    für die SLT bleiben in meinem RA nur noch 180 Grad übrig, da der Rest ja bei der TrabEX abgetragen wurde.

    Die SLT war davor schon nicht so vielversprechend.

    Oder kann in diesem Bereich auch noch gelasert werden?

    Wie schon erwähnt, bin ich erst 54 und in diesem Auge ist der Glaskörper noch an der Netzhaut befestigt.

    Auf grund meiner hohen Kurzsichtigkeit (in Würzburg gemessen rechts - 8,25, links - 11,0 ) hatte ich seit meinem 20ten Lebensjahr, das Risiko einer Netzhautablösung.

    Da der Katarakt noch kaum vorhanden ist, würde ich gerne noch ein paar Jahre (4-5) mit einer Op warten wollen.

    Momentan tropfe ich 1x Taptiqom und je 2x Dorzo-Vision und Clonid-Ophtal 1/8%, darum bin ich so frustriert, dass der Druck noch bei 16 liegt. Vor der Op lag er bei 18 - 20.

    Wūnsche eine schöne Woche.

    Elli

  • Hallo Elli,

    na ja, immerhin ist der Druck ja etwas runtergegangen. Leider ist bei den Glaukom-Ops das Ergebnis nicht immer exakt vorhersehbar.

    Ich denke, Du hast 2 Probleme:

    1. Der Druck ist noch zu hoch

    2. Du tropfst 4 verschiedene Substanzgruppen. Das ist sehr sehr viel für das Auge.

    Durch eine Operation sollte also möglichst der Druck gesenkt werden und es sollten möglichst auch Medikamente eingespart werden.

    Ich glaube nicht, daß Du das mit der SLT oder den i-stents erreichen wirst.

    Über kurz oder lang werden dann weitere Operationen erfolgen müssen.

    Der Austausch der Linse zusammen mit der i-stent-Implantation dürfte da effektiver sein.

    Hast Du über das Problem mit der drohenden Netzhautablösung schon mal mit den Klinikärzten gesprochen?

    Es ist doch so, daß bei Dir (bedingt durch die Anzahl der Lebensjahre und die hohe Myopie) sich der Glaskörper schon weitgehend von der Netzhaut abgelöst haben dürfte.

    Je mehr schon ab ist, um so geringer würde eine Glaskörperschrumpfung nach der Katarakt-Op (was übrigens sehr selten ist) zu Einrissen in der Netzhaut führen.

    Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine.

    Bitte doch in der Klinik mal um ein OCT, um zu sehen, wie weit der Glaskörper sich schon abgelöst hat.

    Viele Grüße Malve

    Außerdem kennst Du ja die Symptome von Einrissen in der Netzhaut und da gilt:

    Problem erkannt, Gefahr gebannt. Man kann das also behandeln.

  • Hallo Elli!

    Momentan tropfe ich 1x Taptiqom und je 2x Dorzo-Vision und Clonid-Ophtal 1/8%, darum bin ich so frustriert, dass der Druck noch bei 16 liegt. Vor der Op lag er bei 18 - 20.

    Das sind 4 Wirkstoffe und das ist schon ne ganze Menge.

    Erstmal die Frage:

    Was soll das Ziel einer OP sein?
    Tropfenreduktion? Oder Tropfenfreiheit?

    Du wirst vermutlich mit einer minimalinvasiven OP keine Tropfenfreiheit erreichen können.

    Wo liegt Dein Zieldruck?

    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo Elli!

    Hallo Sabine,

    Zieldruck sollte 12 - 14 sein und eine Tropfreduktion.

    Mfg

    Elli

    Hm, ok.... ob das minimalinvasiv möglich sein wird, sehe ich mit einigen Fragezeichen behaftet.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Hallo zusammen,

    Ich war heute zur Kontrolle in Würzburg.

    Die gute Nachricht - die Augen haben sich nicht verschlechtert.

    Die schlechte Nachricht - der Druch ist weiterhin bei 17+3 für die dünne Hornhaut

    Ich bin am Boden zerstört.😥

    So schnell hat bei mir noch kein Arzt den Augendruck und die Netzhaut angeschaut, wie der junge arabisch aussehende Arzt.

    Für den Oberarzt war ich anscheinend heute nicht vorgesehen.

    2x über 2 Std, reine Fahrzeit und das auch nur, weil kein Stau und wenig Verkehr.

    3 Std und 50 Min in der Uni, von denen ich nur ca, 5 Min beim Arzt war.

    ( Octopus + OCT )

    Warum die TrabEx nicht geholfen hat??? Das könne man angeblich nicht sagen .

    Er hat mir als einzige Behandlung ein PRESERFLO Implantat vorgrschlagen.

    Angeblich macht das keine Entzündung usw.,als ich sagte, dass ich das heute nicht entscheiden kann, hat er gleich mit weiteren Erklärungen kpl. aufgehört.

    Ich könne ja in 2-3 Monaten wieder einen Termin vereibaren, da der Befund ja stabil ist.

    Uns schon stand ich vor der Tür!!!

    ( alle anderen Ärzte waren wesentlich freundlicher )

    Nun habe ich nach diesem Implabtat gesucht und nur sehr wenig gefunden.

    Auf YouTube Vidios der Op un ei Bericht, dass die Firma Santen das Patent gekauft hat und nun das Implantat InnFocus auf

    PRESERFLO umbenannt wurde.

    Hat von euch jemand mir einen Rat oder Erfahrungen damit?

    Ich hoffe ihr kommt alle heil durch diese Zeit!

    Lg

    Elli

  • Oh je Elli, das war ja ein mieser Tag! :girlkopfstreichel: Bei mir wird in der Augenklinik immer mindestens 4 x der Druck gemessen, im Verlauf von ca. 6 Stunden. Und ein Gespräch gibt es auch noch.

    Zu dem Implatat kann ich dir nichts sagen.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Das könnte Dr. Yousef Alyousef gewesen sein, der in der Ambulanz als Oberarzt (Funktionsoberarzt) tätig ist. Der war auch bei meinen SLT's der begutachtende bzw. nach dem Eingriff prüfende Arzt. Er ist recht groß und sehr schlank, hat einen Bart.Ist eigentlich sehr nett, standaber vermutlich unter Druck.

    Ich selber hatte zwei Eingriffe während Corona und muss sagen, da waren keine Oberärzte unterwegs - damals nichtmal Dr. Yousef, den lernte ich dann auf Station kennen, weil einer der beiden Eingriff in der Zeit stationär war. Ich denke , und kann das sehr gut verstehen, Würzburg schützt die meisten Ärzte während Corona dadurch, dass sie nicht offiziell sichtbar im Ambulanzbereich sind.

    Nachuntersuchung damals wurde bei mir zwar festgelegt, aber während Corona nicht durchgeführt! Es wurde dann nur die andere SLT Laserung durchgeführt, die ebenso zu dem Zeitpunkt kommen sollte. Ich selber war sehr froh, während Corona überhaupt aufschlagen zu dürfen. Auch wenn ich es schade fand, dass mein 6 Wochen zuvor gelasertes Auge nicht kontrolliert wurde. Aber das wurde beim regionalen Augenarzt ja auch regelmässig geprüft.

    Gruß von Katzenstube

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung mit Erfolg nach OP

    2 Mal editiert, zuletzt von Katzenstube (17. November 2020 um 08:48)

  • Der Arzt war nicht besonders groß ca. 175cm und wegen dem Mundschutz habe ich keinen Bart gesehen.

    Wenn mein AA den Bericht bekommt, werde ich mir den kopieren lassen.

    Dann kann ich mehr sagen.

    Gruß

    Elli

  • Hey Elli sei mal gedrückt!

    Ich habe rechts das Preserflo Implantat und bei mir hat es super gewirkt, Druck ist jetzt bei 10-12.

    Hab leider sehr trockene Augen aber ansonsten find ich es super! In meinem Thread hab ich näheres geschrieben wenn es dich interessiert!
    Alles Gute, Helene

  • Hallo Elli!

    Dass Du nach dem Blitzbesuch des AAs enttäuscht bist, kann ich verstehen.

    Die gute Nachricht - die Augen haben sich nicht verschlechtert.

    Die schlechte Nachricht - der Druch ist weiterhin bei 17+3 für die dünne Hornhaut

    Ich bin am Boden zerstört.😥

    Halte Dir das vor Augen und freue Dich. Es ist alles stabil!! Und das ist unser Ziel. Und das ist positiv! Auch, wenn der Druck für Dich nicht so optimal war, das Ziel ist erreicht.

    Du kannst Dir so nun in aller Ruhe überlegen, wie es für Dich weitergehen kann.

    Ohne Stress, ohne Hektik und ohne Druck, dass eilige Entscheidungen getroffen werden müssen.

    Viele Grüße

    Sabine

  • Erfahrungsbericht und Fragen zu meiner Kanaloplastik mit Linsen-OP

    Klinik: Augenklinik Dr. Hoffmann Braunschweig

    Operierender Arzt: Herr Dr. med. Genée

    Anästhesie: Frau Dr. med. Requadt

    Daten:

    rechts: 24.01.2021

    links: 22.02.2021

    Druckwerte vor der OP

    rechts:31

    links:30

    Druckwerte nach der OP:

    rechts:3 (am Tag nach der OP), nach 2 Wochen: 8, nach 4 Wochen: 9, nach 9 Wochen: 8

    links: 5 (am Tag nach der OP), nach 2 Wochen: 8, nach 5 Wochen:8

    Erfahrungen:

    Vorgeschichte:

    Ich weiß seit 10 Jahren, dass ich ein Glaukom habe. Die Druckwerte waren jahrelang immer zwischen 13 und 20, im letzten halben Jahr hatte ich ausgereizt, was mit Tropfen möglich war, so dass bei permanent ansteigenden Druckwerten (s.o.) eine OP anstand. Das rechte Auge hatte inzwischen einen Verlust im Gesichtsfeld von etwa 60-70 %, das linke Auge lässt zwar beginnende Schäden am Sehnerv erkennen, hat aber noch ein gutes Gesichtsfeld.

    OP:

    Die Aufnahme erfolgte in der Klinik jeweils am Vortag. Zuvor war einige Tage früher Anästhesiebesprechung durchgeführt worden. Die Ärztin war sehr genau, sehr datailliert, hat sich Zeit genommen und alle Fakten erfragt die sie wissen musste und alle meine Fragen geduldig, verständlich und sehr nett erklärt.

    Die augenärztliche OP-Voruntersuchung (auch am Tag vor der OP) ergab, dass neben der Kanaloplastik eine Linsen-OP benötigen würde. Am Tag der OP durfte ich diese noch aussuchen und entschied mich für Qualitätslinsen (asphärische Linse CT Asphina 509; Aufpreis je 450 € für mehr Randschärfe und besseres Farbgefühl).

    Die OP-Vorbereitung durch die gleiche Ärztin war ebenfalls supergut, so dass ich mich entspannt und mit großem Vertrauen unters Messer begab.

    Nach dem Aufwachen war das operierte rechte Auge abgedeckt und blieb es bis zur Visite am Folgetag. Der Operateur war mit seiner OP und meinem Auge ziemlich zufrieden, die Abdeckung durfte bis zum Abend ab bleiben. Meine Sicht war erschreckend schlecht. Ich sah hell, dunkel etwas Farben und verwaschene Schemen. Damit begann auch der Tropfen und Crememarathon.

    POST-OP:

    Ich muss nicht mehr tropfen!!! Der Arzt meinte aber, dass die Kanaloplastik erfahrungsgemäß nur 5 - 10 Jahre Ruhe bringt.

    Die Druckwerte schwankten in den folgenden Tagen zwischen 3 und 6 und als ich am 6 Tag nach der OP einen Wert von 8 hatte, erfolgte die Entlassung. Die Sicht klarte langsam auf, die Konturen wurden besser, aber: sehr, sehr langsam, stellt euch vor, ich schaut durch ein Wasserglas mit verdickter Flüssigkeit. In den ersten Tagen sah ich nur Schemen, alles war verwaschen. Nicht einmal ein Tisch oder Stuhl war als solcher erkennbar. Bei der Entlassung am 6. Tag konnte ich Möbel schon wieder gut unterscheiden, langsam entstanden wieder Konturen. Auf den Sehtafeln erkannte ich am zweiten Tag gerade mal das riesige E. Bei meiner Entlassung konnte ich schon die 3. Ebene erkennen. In den folgenden Wochen (heute sind es 9) habe ich weder fern noch nah eine scharfe Sicht, gebe mir aber noch Zeit.

    Der Ablauf mit der OP am linken Auge 4 Wochen später war ähnlich, so dass ich das hier nicht noch einmal schildere.

    Allerdings erholte sich das linke Auge etwas schneller.

    Ich habe gelernt, dass es Wochen bis Monate braucht, bis die Sehschärfe sich bessert. Wer sich für diese OP entscheidet muss wissen, dass sich aufgrund der Verzurrung des Fadens im Schlemmkanal die Hornhaut knittert und erst wieder im Laufe der Zeit glättet.

    Ich hoffe, dass sich das weiterhin gibt und sich die versprochene gute Fernsichtigkeit (bei der Linse konnte ich mich nur eine gute Fern- oder Nahsicht entscheiden) noch einstellt. Das besorgt mich allerdings ein wenig.

    Jetzt nach 5/ 9 Wochen sehe ich jedenfalls alles andere als scharf. Seit wenigen Tagen habe ich eine (billige) Übergangsbrille (einfache Ausführung 27,50 €, bei Fielmann), damit komme ich klar, sehe aber aus wie Steve Erkel. Und ich darf auch wieder arbeiten!

    Gläser meiner Übergangsbrille von heute

    Links Rechts

    Dioptrie

    2,00 2,25

    Zylinder

    -5,00 -2,50

    3° Achse 158°

    Gläser vor der OP

    -2,50 -0,75

    -0,75 -1,00

    180° 165°

    Zur Klinik, zu den Ärzten/ Pflegern/ Schwestern

    Das Personal ist unglaublich nett. Alle Ärzte, Schwestern und Pfleger/innen waren höflich, zuvorkommend, wirkten gut ausgebildet, fachlich kompetent, sehr engagiert und sind mit den Patienten fürsorglich und immer höflich umgegangen. Alle waren jederzeit ansprechbar. Ich kann diese Klinik sehr empfehlen. Und es klingt jetzt unglaubwürdig, aber das Unfassbare war, dass man einen 2-Sterne-Koch verpflichtet hatte, der alle Gerichte frisch zubereitet und teils selbst serviert hat. Allein der Wein fehlte. Wenn es Essen gab, war es wie im Steigenberger nebenan. Ehrlich, so etwas hab ich noch nicht erlebt. Allerdings wurde auch für das Personal mitgekocht. Ein tolles Konzept. Die 2/3-Bett-Zimmer waren zweckmäßig und sauber, die Duschräume und WC ebenfalls.

    Frage: Hat jemand Erfahrungen, wie lange es dauert, bis ich meine entgültigen Werte habe und ob ich noch hoffen darf, in der Ferne zukünftig scharf zu sehen?

    Wenn ihr noch Fragen habt, beantworte ich diese auch sehr gerne!

    Glaukom, Gesichtsfeldausfälle rechts, links: Gesichtsfeld ohne Ausfälle aber bereits Sehnerv angegriffen, Kanaloplastik mit neuer Linse an beiden Augen (Feb. und März 2021)

  • Willkommen bei uns, Bernd. Da hast du dich mit einem tollen, ausführlichen Bericht vorgestellt! :thumbup:

    Ich habe vor knapp zehn Jahren die OP ähnlich erlebt. Auch ich hatte eine extreme Hornhautverkrümmung und dadurch schlechtes Sehen. Soweit ich mich erinnere dauerte es ein Vierteljahr, bis sich alles gut regeneriert und ich die alte Sehschärfe hatte. Seitdem ist bei mir alles stabil und ich musste die ganze Zeit nicht tropfen (außer kurz mal Ende letzten Jahres nach Katarakt-OP wegen Druckerhöhung durch Cortison). Du brauchst also noch ein bisschen Geduld, aber das wird schon. =)

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.