Kombinierte OP Phako + HKL + Hydrus Stent unlängst unterzogen - Erfahrungsbericht und Frage wegen Linse

  • Mein erster Beitrag im Forum ist jetzt 5 Jahre her, ich hatte wegen der AT geschrieben. Wegen kontinuierter Probleme mit den lästigen Tropfen und da ich sowieso an beiden Augen den grauen Star hatte, wurde mir im Dezember 2023 eine kombinierte OP an beiden Augen empfohlen.

    Ich möchte von meiner OP am LA berichten, bei der ich eine neue Linse wegen des grauen Stars und einen Stent, um dem AID zu senken, implantiert bekam. An LA habe ich laut Aufnahmebericht "deutliche Glaukomschäden" (Papille blässlich, excaviert)

    Die OP in einer Uniklinik ist eine Woche her und ich habe sie gut überstanden. Ich hatte eine Vollnarkose.

    Ich zitiere mal aus dem Entlassbrief:

    Die Diagnose war: primäres Offenwinkelglaukom, cataracta corticonucleasis incipiens, Myopie, Tropfenunverträglichkeit.

    Bei der Aufnahme hatte ich ein Visus von 0,4 e.c. -5,5 /0,5/135 o Bei Entlassung 0,7 c.c. cyl -1,5 dpt /160 o Tensio 12 mmHg

    Ich habe eigentlich nur eine Frage und sie betrifft die neue Linse. Ich hoffe, jemand kann dazu etwas sagen, auch wenn es nicht unbedingt mit dem Glaukom zu tun hat, oder vielleicht doch?
    In dem Aufnahmebericht steht "Zielrefraktion -1 dpt." Im Entlassbrief steht (s.o.) -1,5 dpt. Kann mir jemand erklären, woher diese Diskrepanz stammt und ob es irgendetwas ausmacht? Ich wollte eigentlich die Korrektur mehr für die Nähe haben, aber im Augenblick sehe ich mit meinem "neuen" Auge in der Ferne gut und in der Nähe nicht so gut. Wie gesagt, die OP ist erst eine Woche her.

    Danke für alle Reaktionen aus der Community!

  • Wenn ich das richtig verstehe, dann hast du eine Hornhautverkrümmung mit -1,5 Dioptrien.

    Für die Nähe braucht man bei Einstärkenlinsen -2,5 bis -3 Dioptrien. Vielleicht wurde deine Hornhautverkrümmung mit den -1 zusammengerechnet? :schulterzuck:

    Bei mir war es auf jeden Fall so, dass sich in den ersten Wochen nach der Katarakt-OP noch einiges verändert hat. Deshalb soll man auch erst nach 4-6 Wochen die neue Brille anpassen. Ich bin auf die Nähe eingestellt (-2,5 Dioptrien) und brauche jetzt eine Gleitsichtbrille. Lesen kann ich allerdings ohne Brille.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Vielen Dank, Die Da, für Deinen Input.

    Die zweite OP (am RA) habe ich in ca. 6 Wochen. Ich warte auf jeden Fall weitere 4-6 Wochen nach der 2. OP ab, bevor ich mir eine Brille anpassen lasse. Es ist halt so, dass ich gerne z.B. auf mein Handy ohne Brille schauen möchte, so wie ich mit meinen Gleitsicht CLs konnte, aber im Moment sieht es nicht danach aus.

    Welche Zielrefraktion wird der Operateur für das RA wohl ansetzen?

  • Hallo Martina!

    Ich glaube, Du musst wirklich noch ein bisschen länger Geduld haben.

    Welche Zielrefraktion wird der Operateur für das RA wohl ansetzen?

    Die, die Du mit dem Operateur besprichst sollte es sein.

    Fand denn kein Aufklärungsgespräch statt vor der OP und vor der kommenden OP?


    Viele Grüße
    Sabine

  • Hallo Sabine,

    doch es fanden mehrere Aufklärungsgespräche statt. Ich habe mehrmals darauf hingewiesen, dass ich lieber in der Nähe (40 oder 60 cm) als in der Ferne scharf sehen möchte. Ich als Laie kann aber nicht erkennen, ob und wie dieser Wunsch umgesetzt wird/wurde. Daher weiß ich nicht, ob die postoperative Refraktion in meinem Fall im Zielbereich lag (oder noch liegen wird?) oder nicht. Subjektiv kann ich nur sagen, dass ich mit dem vor knapp zwei Wochen operierten Auge gut in der Ferne sehen aber ohne Lesebrille überhaupt nicht lesen kann.


    Ich weiß aber, dass bei Vorhandensein eines Glaukoms das Ziel nicht immer erreicht wird und habe auch etwas von einem "refractive surprise" gehört, also wenn das Ergebnis aus irgend einem Grund anders wird als das ursprünglich Geplante. Vielleicht spielt das bei mir eine Rolle?

    Ich versuche nur zu verstehen, was bis jetzt geschehen ist und was beim RA geschehen könnte.

    Deswegen habe ich hier gepostet, um möglichst gut vorbereitet in das Aufklärungsgespräch für das RA zu gehen

    Gruß

    Martina

  • Hallo Martina,

    ich verstehe dich so, du hast (unter anderem) Sorge, ob dir die richtige Linse für dein "Wunschsehen" (also gutes Sehen in der Nähe) eingesetzt wurde?

    Ich habe nach meiner Katarakt OP ein Kärtechen von der Klinik bekommen, mit den Daten der Linse, die mir eingesetzt wurde. Ich wollte mit meiner normalen Brille (ich bin ca. 1.5 kurzsichtig) in der Ferne klar kommen und für die Nähe werde ich eine Lesebrille brauchen.

    Mit den eigenartigen Angaben auf der Karte konnte ich wenig anfangen, aber mein Optiker konnte alles nachvollziehen.

    Vielleicht kann der Optiker dir es erklären?

    VG Uke

  • Hallo Uke, das ist eine gute Idee! Auf dem Kärtchen kann ich erkennen, dass die Linse eine AcrySof von Alcon ist und UV Schutz bietet, aber sonst nichts. VG Martina

  • Hallo allerseits! Letzte Woche hatte ich meine zweite OP. In der Zeit zwischen der ersten und der zweiten OP habe ich mich ein wenig mit der Frage der Zielrefraktion für die IOLs beschäftigt, indem ich verschiedenes zum Thema las und eine befreundete AÄ um Rat fragte.

    Mir war dank den Antworten in diesem Thread klar, dass ich beim Aufklärungsgespräch vor der OP noch einmal genau nachfragen musste, welche Zielrefraktion für das zweite Auge geplant sei. Zudem sollte ich deutlich sagen, dass ich mit den zwei neuen Linsen wenn möglich nicht nur in der Ferne gut sehen wollte, sondern auch in der Nähe, zumindest wollte ich auf dem Handy etwas erkennen, ohne eine Lesebrille aufsetzen zu müssen. Ich bat also um eine Art Mini-Monovision, d.h. nachdem das LA offensichtlich mehr für die Ferne korrigiert war, wollte ich das RA für die Nähe korrigieren lassen.
    Es ist mir tatsächlich gelungen, diesen Wunsch den Ärzten zu vermitteln.

    Das Ergebnis: Für mein LA war die Zielrefraktion -1,0 und auf dem Kärtchen steht +13,5 D. Heute ist der Sph. Wert -0,25, also ist das Auge fast emmetrop. Ich vermute, dass die Zielrefraktion nicht ganz erreicht wurde?

    Die Zielrefraktion für mein RA war -2,0 und auf dem Kärtchen steht +16,0 D. Heute ist der Sph. Wert -1,25, ich bin also auf dem Auge ein wenig myop. Ich denke, das Ziel wurde hier etwas genauer erreicht, oder?

    Egal, ich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Links sehe ich in der Ferne klar und mit rechts kann ich ganz gut lesen. Mit beiden Augenzusammen bin ich im Alltag brillenfrei! Allerdings werde ich mir in einigen Wochen eine Computerbrille anpassen lassen, da gerade das Lesen ohne Korrektur auf Dauer ermüdet.

  • Hallo Martina!

    Prima, dass Du die OPs hinter Dir hast und Du auch zufrieden bist mit dem Verlauf. Das ist doch klasse.

    Ich würde mit dem Anpassen der neuen Brille noch warten, bis nach der 2. OP 6-8 Wochen vergangen sind.


    Viele Grüße
    Sabine

  • Hallo, ich bin wieder hier im Forum. Ein kleines Update: .

    Ich bin mit meinen neuen Linsen vollauf zufrieden! Bei einer Kontrolle im Nov. (6 Monaten nach den OPs) hatte ich folgende Werte:

    R obj. Refraktion -1,50 / -0,75/ 151 =gbn
    akt. Brille F -1,50/ -0,75/ 167 =100

    L obj. Refraktion 0 / -2,00/ 172 = 0,8
    akt. Brille F -0,25/ -1,25 / 176 = 0,8

    Ich habe auch eine Lesebrille
    R +0,75 / -0,75 /165

    L +2,0 /-1,25 /180

    Die Monovision, für die ich erfolgreich gekämpft habe, bedeutet, dass ich im Alltag wirklich keine Brille benötige. Zum Autofahren, Spazierengehen und Fernsehen setzt ich jedoch die Fernbrille auf. Die Lesebrille nehme ich nur bei sehr kleiner Schrift in einem Buch, längerer Arbeit am Computer oder fürs Nähen.

    Eine Nachstaroperation links bekam ich am gleichen Tag im November (Diszision mit Laser). Diese war schmerzlos, aber ich musste mich sehr konzentrieren, um mein Auge still zu halten. Zum Glück waren auf dem Tisch vor mir zwei Griffe, die ich ganz festhalten konnte und eine Halterung für meine Stirn, gegen die ich drücken konnte. Das Ganze hat mich etwas gestresst und es war ein ganz komisches Gefühl, als die einzelnen Laserstrahlen durch meinen Kopf gingen, ich habe sie im Hinterkopf gefühlt.

    In ein paar Tagen werde ich beidseits an der Ptosis operiert. Dies geschieht im Gegensatz zu den beiden Glaukom-OPs in örtlicher Betäubung, damit die Schließfunktion meines Auges immer kontrolliert werden kann. Ich habe etwas Angst vor dieser OP, denn ich muss dann wohl viel länger stillbleiben, als bei der Nachstar-OP, die gefühlt in 5 Minuten vorbei war (ich weiß aber nicht, wie lang sie wirklich gedauert hat).

    Hat jemand Erfahrung mit der Ptosis-OP (anteriore Levatorresektion in Infiltrationsanästhesie) und kann etwas berichten?

    Das wäre toll!

    Viele Grüße

    Martina

  • Prima, dass es mit dem Sehen so klappt, Martina !

    Ich schätze auch, dass das Lasern des Nachstars 5 Minuten dauert, eher sogar noch kürzer.

    Was Ptosis ist musste ich erst nachsehen, dazu kann ich nichts sagen. Auf jeden Fall drück ich dir die Daumen für die OP! :girlshuepfend:

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo DieDa

    Danke für die schnelle Antwort! Ptosis ist ein "Hängelid" und wenn das Lid so tief hängt, dass die Pupille zum Teil bedeckt wird, gibt es eine medizinische Indikation für das, was manche sogar als Schönheits-OP machen lassen, nur damit die Augen "wacher" aussehen. Ich habe halt solche dicke Augenlider und mit dem Alter (und nach 50 Jahren harte CL) lässt der Muskel nach, der die Lider oben hält. Ich bekomme die OP, um nachher besser zu sehen, natürlich!

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    Einmal editiert, zuletzt von Martina (4. Februar 2025 um 18:31)

  • Nein, beidseitig, rechts mehr als links. Deswegen werden beide Augen zusammen operiert. Übrigens habe ich erfahren, dass die Lider bei der OP die meiste Zeit geschlossen bleiben, da fällt es mir hoffentlich nicht zu schwer, ca. 40 Minuten still dazuliegen. Ich hoffe, es ist ein bißchen wie beim Zahnarzt!

  • Martina Ich habe immerhin 45 Jahre harte Kontaktlinsen getragen und meinen Augenlidern hat das nichts ausgemacht. Da ist die Veranlagung vermutlich die stärkere Ursache.

    Bei meiner Trabekulotomie damals musste ich sehr lange stillliegen, ich glaube, es war über eine Stunde. Ich habe mich wirklich nicht bewegt, deshalb dachte der Assistenzarzt, ich sei unter Vollnarkose und hat sich, um besser sehen zu können, mit seinem vollen Gewicht auf mich draufgelehnt. Den habe ich später dann ziemlich veräppelt. :schock2:

    Du schaffst das! Viel Glück!

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.