Moin,
ich bin Daniel, 36 und bin seit Ende September stiller Mitleser. Ich habe mich nun entschieden hier meine bisherige Geschichte zu teilen, die seit Ende September unter Glaukomverdacht weilt.
Kurz zu mir... ich bin seit 1999 Typ 1 Diabetiker, Hba1c seit dem immer unter 7 (seit 2015 um 6,5).
Seit ich 4 war hatte ich eine leichte Weitsichtigkeit die sich um den 18. Geburtstag verwachsen hat und ich meinen Führerschein ohne Brille machen konnte. Anfang 2017 wurde das sehen in der Ferne etwas schlechter und ich war auf beiden Augen mit - 0,75 Kurzsichtig. Seit dem trage ich wieder eine Brille.
Durch den Diabetes war ich jedes Jahr beim Augenarzt. Es ist mir beim HAA nie etwas negatives mitgeteilt worden. 2004 war ich dann bei einem Augenzentrum und dort wurde neben der normalen Untersuchung auf Anraten des Arztes ein GF gemacht. Das Augenzentrum kannte mich noch nicht und heute vermute ich, dass sie damals schon meine Papillen als abweichend ansahen (was beim HAA nie Gespräch war und er mich ja seit meinem 4. Lebensjahr kannte). Dort war alles unauffällig.
Um das Jahr 2010 kam ein neuer AA in meine Praxis und der alte ging in Rente. Der neue Arzt war leider so unfreundlich und kurz angebunden, dass ich 2015 das letzte mal dort war. Mir wurde jedes Jahr nach 10s mit der Spaltlampe nur gesagt, Jo alles toll und tschüss. Ich fühlte mich nach dem Motto, was wollen Sie hier?
2017 war ich dann nochmal beim Augenzentrum und dort wurde ein CDR von Links 0,4 und rechts 0,6 notiert sowie mir ein erneutes GF angeboten. Ich kann mich leider nicht erinnern wieso ich das nicht habe machen lassen.
Nun zum aktuellen Fall:
Ich bin im Januar leider an einer Angststörung erkrankt (Hypochondrie) und befinde mich seit Juli damit in einer Therapie. Im Juli/August hatte ich eine sehr schwere Zeit und meine erste (und bis dahin letzte) Panikattacke inkl. zwei Wochen viel emotionalen Stress.
Ich bemerkte Mitte September, dass ich auf beiden Augen leicht verzerrte Schrift und Excel Tabellen sehe. Dies fiel nur auf wenn jeweils ein Auge abgedeckt ist. Dazu kamen Lichtpunkte in der Peripherie und Lichtphänomene wenn ich morgens im Bett lag. Auch "fliegende Mücken" sind auf beiden Augen plötzlich aufgetreten und rechts sogar in Form von 3-4 kleinen schwarzen Punkten die mit dem Blick umherschwirren. Durch die Hypochondrie war ich leider so blöd und habe Dr. Google gefragt. Da ich seit Jahren nichts über den Zustand meiner Augen wusste konnte ja der Diabetes irgendetwas ausgelöst haben. Ich bin dann recht zeitnah in eine Augenambulanz und habe dort meine Probleme geschildert.
Netzhaut, Vordergrund alles ohne Befund soweit. Diabetes hat keine Spuren hinterlassen. nebenbefundlich allerdings CDR links 0,6 und rechts 0,8 bei großer Papille. Glaukomverdacht Abklärung durch niedergelassenen AA. Bumm! Das hat mich natürlich völlig schockiert. Augeninnendruck hat er nicht gemessen nur mit dem Finger geprüft und 15/15 aufgeschrieben.
Ich habe mich dann um einen Termin bemüht und für Mitte Oktober erhalten. Bis dahin kamen mir immer wieder diese Blitze unter und ich bin vor Panik wieder zur Ambulanz. Die Ärztin dort hat an der Netzhaut ebenfalls nichts festgestellt, äußerte den Verdacht einer RCS wegen den Verzerrungen und hat CDR Werte von links 0,5 und rechts 0,6 (fast wie schon 2017 im Augenzentrum festgestellt und ja niedriger als der Arzt vorher) notiert. Dort ebenfalls Glaukomverdacht. Mit einem ICare Handmessgerät hatte ich einen AID von rechts 20 und links 18. ISNT Regel beidseitig erhalten, Papille vital aber laut Ihr tief exkaviert (wie gut man das auch immer beurteilen kann).
Nun hatte ich im Oktober den Termin bei einem neuen AA weil mich die alte Praxis nicht zeitnah untersuchen konnte. Dort wurde morgens per Luftstoß ein AID von links 21 und rechts 23 gemessen. Ein GF war ohne Befund und für den AA normal. Auf meine Symptome mit dem verzerrten sehen ist er nicht wirklich eingegangen und konzentriert sich jetzt auf den Glaukomverdacht. An der Spaltlampe und diesem Handgerät war alles ohne Befund (Diabetes etc.).
Nun soll ich Mitte Januar zum Tagesdruckprofil und nochmal GF und OCT in die Praxis kommen. Scheinbar sieht der AA da keine Dringlichkeit eher aktiv zu werden.
Ich muss dazu sagen, dass der RCS Verdacht auch auf diesen starken Stress im Juli/August beruht und ich seit dem sehr Lichtempfindlich bin und punktuelle Lichtquellen leichte Strahlen erzeugen und ich Nebel um Leuchten im Streulicht sehe. Ich habe durch die Hypochondrie oft das verlangen meine Augen zu "prüfen" und sie kommen dadurch kaum zur Ruhe. Habe seit dem auch extrem trockene Augen und bilde mir ein deshalb diese Blendung zu empfinden.
Ich habe wie legolas770 und Christoph11 auch diese kleinen (reproduzierbaren) Skotome die mir im Amsler Test durch verwaschene oder fehlende Linien auffallen und bei denen auch Dinge verschwinden. Auch das wäre vielleicht ein Zusammenhang mit einer RCS.
Zu guter Letzt habe ich durch den ganzen Stress über das Jahr eine CMD entwickelt und bin deshalb auch beim Zahnarzt in Behandlung... für jemanden der bis Ende 2022 nur die Baustelle Diabetes hatte ist das sehr viel für mich gerade.
Ich hoffe nun, dass sich im Januar soweit nichts schlimmes im OCT findet, meine Papillen einfach größer sind und ich diese Exkavationen schon immer hatte und meine anderen Beschwerden wirklich vom trockenen Auge oder Stress rühren, eventuell noch vom Glaskörper kommen der sich frühzeitig löst und an der NH zieht (Verzerrungen etc.).
Sorry für den langen Text und ein schönes Wochenende euch
Daniel