Es geht primär um das linke Auge. Ich versuche meine lange Geschichte knapp zu halten.
Immer schon `Kurzsichtig mit Hornhautverkrümmung´ wurde es vor ca. 25 Jahren erstmals ernst, als mir ein AA nach Inspektion meiner Augen zum Tropfen riet. Meine Sehnerven waren (schon) zu diesem Zeitpunkt stark exkaviert, (heute denke ich, ich habe `Makro-Papillen´), die Sehfeldüberprüfung ergab aber nur leichte Ausfälle, der Druck damals bei ca.18/18. Statt der Tropfen, die ich damals schon nicht vertragen habe, stellte ich meine Lebensführung konsequent um. Aus ärztlicher Sicht vermutlich `jungendlicher´ Leichtsinn.
Wenig später verhärteten sich meine Linsen (ein Krankheitsbild, mit dem man weder in der Uniklink Köln noch in der Dardenne-Klinik-Bonn etwas anzufangen wusste. Jede Lichtquelle sah ich 5-fach. Ich vermutete als Ursache meinen inzwischen aufgegebenen Tabakkonsum, privaten Stress. Letztlich riet man mir zu einer vorzeitigen StarOP, in die ich vor 23 Jahren einwilligte. Beim rechten Auge klappte alles vorzüglich, beim linken Auge, etwas später, durchstach der Operateur den Glaskörper.
Die OP musste wiederholt werden und eine fehlplatzierte Linse blieb mir als Andenken an den Eingriff. Von einer Fixierung riet mir der Operateur damals ab, um dem Auge über Nähte keine weiteren Stressfaktoren zu vermitteln. Mit den Jahren gewöhnten sich Gehirn und Auge an diese Situation.
Mein Augendruck lag i.d.R. bei beruhigenden 16/16 und das über viele Jahre hinweg. Bis mir 2019 nach einer Uveitis (Ursache unklar, viell. Borreliose-titer festgestellt, Herpes oder was auch immer) das Schicksal erneut anklopfte. Behandlung mit INFLANEFRAN sprach zunächst an, in der Folge immer weniger und es bildete sich nach einer Fehl`behandlung´ mit Augentrost 2021, aus einer verschleppten Entzündung, einer Uveitis, ein Makulaödem aus. Das heilte zunächst problemlos via Orzurdex-Injektion (ein Glucocorticoid), kehrte nun zum 3 Mal innerhalb von 2 Jahren wieder.
Stets erfolgreiche Rückbildung des Ödems, aber bei der letzten Behandlung waren drucksenkende Tropfen `vergessen´ worden und ein Glaukomanfall die Quittung. Plötzlich Visus verschlechtert, Schmerzen, Druck links 34, rechts 16, Kontramittel: Glaupax, Brimodin, Cosopt S. ! (Wie ich mich fühlte, können hier viele gewiss nachfühlen.) Erfolg: nach zwei Tagen: links 4(!) rechts 6, dann schrittweise Reduktion der Dosen. ABER, Blutdruck entgleiste (nach unten), Atemnot, Herzstolpern (2017 Herz-OP, gut geheilt), Müdigkeit, Verwirrtheit, u.a.m.
Letzter Stand: Ödem ist inzwischen rückgebildet, +60% Sehfähigkeit links, 95% rechts, Antidrucktherapie mit Cosopt S abgebrochen wegen der oben beschrieben Symptome, stattdessen Glaupax, Druck nun bei 24/16 , nachlassend. Nebenwirkungen derzeit noch gut erträglich. Orzurdex wirkt vermutlich noch ein paar Wochen nach = hoher Druck in dem Auge.
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Abhilfe soll nun ein PreserFlo MicroShunt, quasi als Soforthilfe gegen das derzeitige und künftige Druckgeschehen erbringen. (Übrigens das einzige Verfahren, das mir in diesem Zusammenhang angeboten wurde)
Meine Fragen in die Runde:
- Verträglichkeit des PreserFlo? – Längste Erfahrung damit? - Nachsorgeaufwand? – Komplikationen und Behandlung? – Unbedenklich, auch wenn bei mir (s.o.) Augenvorderkammer und Glaskörper durch einen Riss verbunden sind? – Wechselwirkungen vom Kortison im Orzurdex mit dem eingefügten Mitomycin C? – welche Alternativen sollte ich in Betracht ziehen? - Gute Klinik/en - Wie lange kann ich Glaupax statt Tropfen verwenden? - Und kennt jemand eine Makulaödem-Therapie (nach Uveitis) ohne drucksteigernde Wirkmittel?
Danke an alle, die das geduldig gelesen haben. Ich weiß, eigentlich alles Fragen, die (m)ein Fachmann/-frau mir beantworten sollte, aber ich setze hier einfach auch ein wenig auf die `Schwarmintelligenz´ als Entscheidungshilfe bei der einen oder anderen Frage. Vielleicht schreiben mir auch Leidensgefährt*en zwecks persönlichem Gedankenaustausch.
LG Niko