Im Februar 2022 wurde bei mir durch eine Zufallsdiagnose ein beidseitiges fortgeschrittenes POWG diagnostiziert.
Da ich in den letzten ca. 30 Jahren keine Probleme mit den Augen hatte, stand ich nun zunächst wie Ochs vor dem Berg. Ich begann zu recherchieren und stieß schnell auf dieses Forum. Das Forum hat mir seitdem sehr geholfen, Zusammenhänge zu verstehen und zu begreifen, dass das alles zwar nicht schön ist, aber auch kein Grund zu verzweifeln.
Ich möchte daher meinen bisherigen "Glaukom-Weg" einmal in der Hoffnung anderen dadurch vielleicht Hilfestellung leisten zu können, kurz beschreiben:
Es begann also 02/22 mit einer Zufallsdiagnose. Der Druck betrug L 35 und R über 50. Mein AA wies mich daher in die Augenklinik des Pius ein.
Dort sank der Druck zügig und ich konnte drei Tage später wieder nach Hause. Die Kontrolluntersuchung beim AA ergab L 17 und R 15. Mein Zieldruck war 15. Zu der Zeit tropfte ich 2 x täglich Dorzocomp und zur Nacht Lumigan.
Da der Zieldruck nicht erreicht wurde, wurde bei mir im Juni 22 an beiden Augen eine SLT durchgeführt, deren Wirkung (Druck bei 12) leider nur einen Tag anhielt. Ab August 2022 tropfte ich dann noch zusätzlich 2 x Brimonidin.
So ging es dann bis zum Kontrolltermin im Pius (zwischendurch beim AA) im Februar 2023. Da waren meine Augen schon ziemlich gerötet und ich konnte schlecht sehen, weil sie ständig tränten. Man beschloss, noch abzuwarten.
Im Mai 2023 stellte mein AA dann durch ein OCT eine Verschlechterung fest. Meine Augen waren zu dem Zeitpunkt feuerrot, und das mit dem Lesen war schon so eine Sache für sich .
Also am 12.07. ab ins UKE. Dort wurden einige Untersuchungen gemacht. Dabei stellte sich heraus, dass ich eine starke Augentropfenunverträglichkeit habe.Die Bindehaut war mttlerweile massiv injiziert und bereits zystisch verändert, und das, obwohl ich ja konservierungsmittelfreie Tropfen genommen habe.
Die weitere Vorgehensweise ist nun eine CPC am linken Auge und eine Trabekulektomie am rechten Augen. Der Termin ist schon in der nächsten Woche. Gestern war ich bereits zur vorstationären Untersuchung, die wirklich super ablief. Alle Abläufe sind sehr gut aufeinander abgestimmt. Da muss ich die Augenklinik des UKE wirklich loben.
Bereits vier Wochen vor der Op haben ich links das Brimonidin abgesetzt, und rechts alle drucksenkenden Tropfen. Dafür nehme ich jetzt rechts 6 x täglich Dexasine. Damit der Druck nicht durch die Decke geht, nehme ich 3 x täglich Glaupax. Das Glaupax und ich werden aber wohl keine Freunde mehr. Die Nebenwirkungen sind schon heftig. Aber das Zwischenziel ist erreicht: Das linke Auge ist nur noch ganz leicht gerötet, das rechte schneeweiß
Einziger Wermutstropfen bei der gestrigen Untersuchung war, dass mein Visus links von 0,8 auf 0,3 gesunken. Ein struktureller Schaden konnte nach mehreren Untersuchungen ausgeschlossen werden.
Nun warte ich zunächst mal die OP ab und bin bester Hoffnung, dass danach eine deutliche Besserung eintritt.
Unterm Strich glaube ich, dass es sich lohnt, nicht den Mut zu verlieren (obwohl ich die Zweifel und Ängste sehr gut verstehe). Denn was wäre die Alternative?
Ich wünsche allen ein schönes, sonniges Wochenende.