Hallo zusammen,
ich habe sehr lange nicht mehr geschrieben, möchte Euch aber nach langer Phase der Diagnostik und Einstellung der Medikation gerne meinen Erfahrungsbericht weitergeben.
Das NDG wurde bei mir vor ca. 1 3/4 Jahren diagnostiziert.
Wie auch hier bereits vielfach geschrieben, gibt es auch bei mir nicht "die eine" Ursache für das NDG.
Besonderes Augenmerk wird auf die Einstellung des Blutdrucks gelegt.
Hohe Spitzen am Tag und extreme Dippings in der Nacht gilt es zu reduzieren.
Meine Tropfenmedikation ist aktuell tgl. 1x Lumigan und 2x Simbrinza.
Der AID ist dadurch gut eingestellt, jedoch sind meine Augen oft inkl. der Lidränder extrem rot.
Was tue ich gegen all das?
Blutdruck/Durchblutung:
- nach dem Aufstehen/vor dem Frühstück ein Becher grüner Tee
- Vormittags Magnesium
- Nachmittags Gingko
- Abends Salztabletten
- Viel trinken, besonders am Abend
- täglich etwas Ausdauersport am Morgen, um das Gefäßsystem zu stabilisieren (=> ich weiß, dass es im Falle des NDG nicht generell empfohlen wird, ich habe es individuell für mich mit dem Augenarzt und dem Internisten abgeklärt und würde diese vorherige Abklärung auf jedem empfehlen, bevor man in die falsche Richtung "sportet"!)
- Am Schreibtisch darauf achten, dass die Beine im Sitzen im rechten Winkel angewinkelt sind, um Stauungen in den Beinen zu vermeiden
- jede Stunde einmal aufstehen, Treppen anstelle Fahrstuhl und in der Mittagspause einen Spaziergang (=> Schwellungen an den Beinen nach langem Sitzen sind komplett verschwunden!)
Augenreizung:
- hier werde ich jetzt Tränenersatzmittel hinzutropfen und evtl. auf Lumigan ohne Konservierungsmittel umstellen
Ernährung:
- Viel trinken, besonders am Abend
- Salzreiches Abendessen
- täglich Heidelbeeren
- ab und zu ein Glas Rotwein am Abend
- wenn Schokolade, dann dunkle Schokolade (=> gibt es auch mit Heidelbeeren )
Entspannung;
- autogenes Training
- Malen (wenn es geht, mache ich das im Sommer draussen, da mich die Naturgeräusche sehr entspannen)
Insgesamt habe ich selbst den Eindruck, dass bei mir das Gefäßsystem eine Stellschraube ist.
In den letzen Monaten habe ich meinen Körper viel besser kennengelernt als früher und ich merke oft, wenn die Anspannung im Büro zum Beispiel "Druck im Kopf" bereitet.
Das ist etwas, woran ich selbst sehr gut arbeiten kann.
Das hört sich nun alles vielleicht sehr einfach und gelassen an.
Das ist und war es allerdings nicht.
Immer wieder überkommen mich Ängste, wie es in 5 oder 10 Jahren aussieht und ob ich im hohen Alter noch werde sehen können etc.
Aber immer wieder wird mir auch bewusst, dass das Leben jetzt stattfindet und ich nicht vergessen darf, es jetzt auch wirklich zu leben.
Es wurde hier auch schon geschrieben, aber ich möchte es auch nochmal betonen: Das Buch "Glaukom - mehr als ein Augenleiden" von Frau Prof. Dr. Strempel ist spitze. Man kann für sich selbst so viel damit arbeiten und Schritt für Schritt ein Stück voran kommen. Ich sehe es mittlerweile als kleines Arbeitsbuch und es bringt mir Spaß damit für mich zu arbeiten.
Man kann dadurch auch viel besser mit den verschiedenen Ärzten, die ja im Falle des NDG zusammenarbeiten müssen, sprechen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Ärzte auch dankbar dafür sind, wenn man als Patient mit in dieses komplexe Thema einsteigt.
Ganz viele motivierende Grüße
Nona