Doch keine TE, sondern eine Zyklophotokoagulation

  • Danke für die Wünsche, Studi...

    ABER

    Am letzten Wochenende hatte ich wieder eine Cortison- Stoßtherapie (unter anderem). Und was ist? Als ich gestern Morgen zur Routinekontrolle ging, war der Druck auf 30/32. Da jedoch wegen Krankheit/Urlaub kein Arzt in der Praxis meines Hausaugenarztes war, musste ich zu einem anderen, und zwei Stunden später war der Druck schon bei 36/36.

    Der Arzt hatte mir dann gesagt, ich solle sofort den Koffer packen und zur nächsten Augenklinik fahren, was ich dann auch getan habe (ich wurde gefahren). Wiederum drei Stunden später war der Druck bei 47/40...
    Also ein Glaukomanfall... So ein Mist!!!

    Ich war dieses Mal in einer Augenklinik, die näher zu unserem Wohnort ist. Es war gut, eine andre Meinung zu hören neben der Klnik, in der ich operiert wurde. Denn die Ärztin gestern sagte, ich solle diese Cortisontherapie nicht mehr erhalten.
    Zum Glück konnte ich wieder nach Hause. Wegen der außergewöhnlichen Situation mit dem Cortison konnten die Ärzte keine besonderen Vorkehrungen treffen.
    So schlucke ich wieder drei Diamox am Tag (die mich sehr schlauchen...).
    Morgen früh lasse ich hier vor Ort wieder den Druck kontrollieren.

    Nächste oder übernächste Woche soll ich ich dort noch einmal vorstellen.

    Ach Mensch, wie soll ich denn das alles in den Griff bekommen?

    Übrigens hatte ich an dem Wochenende der Stoßtherapie Stress. Ob dadurch auch der Druck so angestiegen war?

    Ich dachte, wenigstens das mit den Augen sei in Ordnung. :traurig:

    Euch allen noch einen schönen Abend, Mandy.

  • Hallo Mandy,

    das sind ja nicht so schöne Nachrichten :traurig:
    Ist natürlich heftig, wenn dein Druck so auf das Cortison reagiert. Ich hab da keine Ahnung von, aber besteht denn die Möglichkeit überhaupt die Cortison-Therapie zu beenden?

    So als Gedanke, der mir als Laie in den Kopf kommt: Eine Iridektomie soll ja solch Druckentgleisungen verhindern, wird ja aus diesem Grund beim Normaldruck- und Pigmentglaukom gemacht - vielleicht wäre das ja auch bei dir eine Option?

    Gute Besserung!

  • Hallo Mandy.

    Ein solch heftiger Druckansteig bei einem primär chronischen Offenwinkelglaukom ist sehr ungewöhnlich, wenn erst wenige Wochen vorher eine CPC durchgeführt wurde. Nun weißt Du aber mit Sicherheit, dass Du Kortisonresponder bist.

    Mein Augenarzt (Professor) rät grundsätzlich von solchen Experimenten ab, sofern sie nicht dringlichst notwendig und medizinisch unumgänglich sind.
    Frage: Brauchst Du diese Cortisontherapie oder gibt es eine Alternative Maßnahme dazu, die Dir auch helfen könnte?

    Wichtig auch bei jeglicher Art von Medikamenten, die man einnimt, vorher bitte draufschauen, ob da Cortison oder Cortisonähnliche chemische Verbindungen drin sind, da bin ich ziemlich genau geworden, seitdem mir bewusst gemacht wurde, dass man gar nicht mehr erst austestet, ob man Responder ist oder nicht.

    Ich nehme auch 3x 250 mg Diamox, bereits seit etwa viereinhalb Monaten, ich vetrage dieses Mediament sehr gut, trinke ausreichend viel Wasser (Diuretikum) und esse zusätzlich zu 600mg Kaliumchlorid täglich eine Banane, sodass bisher auch mein Kaliumspiegel nicht abgesunken ist. Alphagan und Timolol in Verbindung hat mich zuvor sehr sehr viel mehr geschlaucht.

    Wie geht es denn nun weiter mit Dir, hat denn die Wirkung der CPC bereits komplett nachgelassen?
    Ich gebe ehrlich zu, dass ich kein Fan zyklodestruktiver Eingriffe bin.

    Liebe Grüße

  • Hallo Mandy!

    Hm, das ist ja alles ziemlich heftig.

    Nun ist es ja so, dass Leute, die Cortison-Responder sind, bei Cortisongabe Eiweißflöckchen bilden und die sich dann in den Abfluss des Auges setzen. Das ist der Grund, warum der Druck dann ansteigt.

    War denn die Cortisondosierung dieses Mal eine andere, als das Mal zuvor?

    Ob der Druck sich nun wieder so senken lässt, wie er vor dieser Cortisongabe war, bleibt abzuwarten, denke ich. Jedenfalls wird das vermutlich noch etwas dauern, bis der Körper das verarbeitet hat.

    Wie war denn der Druck nun heute?

    Liebe Grüße und Kopf hoch :knuddeln:

    Sabine

  • Zitat

    Original von Sabine

    Nun ist es ja so, dass Leute, die Cortison-Responder sind, bei Cortisongabe Eiweißflöckchen bilden und die sich dann in den Abfluss des Auges setzen. Das ist der Grund, warum der Druck dann ansteigt.

    Ist das denn mit den Pigmenten zu vergleichen, die bei uns Pigmentglaukomis ja den Abfluß verstopfen?

  • Zitat

    Original von Silli
    Ist das denn mit den Pigmenten zu vergleichen, die bei uns Pigmentglaukomis ja den Abfluß verstopfen?

    Hallo Silli!

    Hm, gute Frage. Ich denke mal, dass man das vom Verstopfungsprizip so einordnen kann, ja.
    Allerdings sind natürlich die Partikel ganz andere.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Moment mal ...
    verstehe ich das richtig: Cortison-Responder schweben in der Gefahr eines Glaukomanfalls, wenn sie cortisonhaltige Augentropfen nehmen müssen, weil vlt. eine Entzündung im Auge vorliegt?
    fragende Grüße
    von Reni

    Man sieht nur mit dem Herzen gut ( "Der kleine Prinz" Antoine de Saint-Exupéry)

  • Hallo Reni.

    Bitte beachte in diesem Falle, dass bei Mandy eine CPC zuvor durchgeführt wurde und sie seit dem Eingriff keine Tropfen mehr appliziert hat.

    Dazu kam das Cortison und die Wirkung der CPC hat wohl nachgelassen.
    Bei Cortisonrespondern kann der Druck ansteigen ja, aber Glaukomanfälle bei primären Offenwinkelglaukomen sind extrem selten.

    Liebe Grüße

  • Hallo,

    wie kann eigentlich die Wirkung einer CPC nachlassen? Es ist doch ein Teil des Ziliarkörpers zerstört worden, so dass weniger Kammerwasser produziert wird und dadurch der Druck sinkt.
    Wächst der Ziliarkörper denn nach? Oder produzieren die verbleibenden Teile des Ziliarkörpers nun umso mehr Kammerwasser?

    Viele Grüße, Christa

  • Hallo,

    das Problem bei Mandy ist ja, dass der Abfluß verstopft wird. Ich stell mir das halt nach Sabines Erklärung ähnlich wie beim Pigmentglaukom vor. Da muss nicht unbedingt die CPC "nachgelassen" haben, sondern das Kammerwasser hat einfach keinen Weg mehr frei. Und Mandy bekommt ja viel Cortison, nicht nur Tropfen.

    Zur CPC hat man mir in der Klinik mal gesagt, dass danach durchaus andere Bereiche die Produktion übernehmen, um eben natürlicherweise die ausgefallenen (oder dann verödeten) Stellen zu übernehmen. Deswegen kann es sein, dass diese wiederholt werden muss, bis sich das eingependelt hat.

  • Hallo, Silli,

    danke für die Auskunft. Mein Arzt spricht bei mir auch gelegentlich von einer CPC, deswegen interessiert mich das.
    Was ich nicht verstehe ist: Wenn man weiß, dass, wie bei Mandy, der Ausfluss verstopft ist und das Kammerwasser einfach keinen Weg mehr findet, warum macht man denn überhaupt noch eine CPC? Auch wenn wirklich nach Monaten endlich weniger Kammerwasser produziert wird, hat das Kammerwasser ja auch keinen Weg mehr frei.

    Was hat bei dir die CPC gebracht?

    Viele Grüße, Christa

  • Hallo Christa.

    Das hängt von der jeweiligen Glaukomform ab, bei primären Offenwinkelglaukomen kommt der Hochdruck ja durch eine Überproduktion des Kammerwassers infolge krankhaft erhöhter Veränderung des Betafaktors in diesem Wasser zustande. Außerdem erhöht sich der Abflusswiderstand im Trabekelmaschenwerk obwohl die Kammerwinkel komplett offen sind und auch nicht verstopfen.

    Pigmentglaukome gehören zu den sekundären Offenwinkelglaukomen, ihnen geht als Augenkrankheit eine Pigmentdispersion voraus und dieses Plaqueähnliche Material sorgt dann für filziges Gewebe in den Kammerwinkeln, dadurch kann der Druck sehr sehr hoch ansteigen.

    Bei mir wurde die Kammerwinkeluntersuchung nur einmalig durchgeführt und gesagt, dass sich da auch nichts mehr ändern wird, weil das auch etwas mit anatomischer Beschaffenheit zu tun hat, ich habe Shaffergrad 4 (Glaukomanfall ausgeschlossen).

    Bitte berücksichtige immer den ganz individuellen Fall, man kann nicht pauschalieren und stets allgemeine Behauptungen aufstellen.

    Interessant für alle Arten von Offenwinkelglaukomen sind aber die beiden Möglichkeiten der Kanaloplastik und auch der Trabekulotomie ab interno, beide Verfahren sind in der Regel realtiv schonend und wenn Du Spezialisten dafür findest, kann man Dir auch sagen, wie die dauerhafte Situation nach ein paar Jahren postoperativ aussieht. Die Erfolgsrate hat sich jedenfalls damit so dramatisch verbessert, weil diese Eingriffe kein komplettes Eröffnen des Auges erfordern und somit auch nichts vernarbt. Es kommen Katheter zum Einsatz bzw. beim Trabektom entfernt man den Schlemmkanal gleich komplett, weil der in den meisten Fällen bei uns zusammengesackt ist und somit der Abfluss gestört ist.

    Diese Alternativen wollte ich Dir lediglich aufzeigen, CPC´´s halten nämlich oftmals nur ein halbes Jahr an und beeinträchtigen evtl stark den Visus.
    Bei der Kanaloplastie kommt es postoperativ zu Verkrümmungen der Hornhaut, das kann man aber lasertechnisch oder durch neue Brille (Linse) ausgleichen, so dass die Sehfunktion nach der OP ist wie vorher, schließlich will keiner von uns Visusbeeinträchtigungen durch die OP haben oder?

    Liebe Grüße

  • Hallo Christa,

    bei mir hat die CPC eine stabile und geringere Drucklage gebracht, es wurde allerdings nur sehr sehr wenig verödet. Trotz meinem Pigmentglaukom und somit der Verstopfung wird auch zuviel Kammerwasser produziert.

    @Studi

    Die tiefe Sklerektomie ist der Kanaloplastik in soweit ähnlich, als dass auch hierbei das Auge nicht geöffnet wird. Und dabei kann sehr wohl etwas vernarben, auch ohne die Öffnung des Auges :zwinkern:
    Aus der TS kann wegen der Ähnlichkeit noch eine Kanaloplastik gestaltet werden, das weiss ich sowohl von Prof. Klemm als auch Dr. Koch, somit wär ich mir was die Vernarbung angeht dabei nicht so ganz sicher.

  • In Sulzbach hat Prof.Dr. Szurmann bereits über 400 Patienten erfolgreich mit der Kanaloplastik versorgt, ohne dass hierbei Vernarbungen auftraten. Über die Hälfte der Patienten war nach der OP tropffrei, die andere Hälft konnte in der Regel auf 2 Wirkstoffe verzichten und ist sehr froh darüber.

    Die tiefe Sklerektomie ist etwas Anderes als eine Kanaloplastik, bei der ein Katheter in den Schlemmkanal eingeführt wird. Sklera = Lederhaut des Auges, hierbei wird eine tiefe Fistel hineinpräpariert, bei der Kanaloplastie wird lediglich durch einen ganz ganz kleinen Pieks (Hornhaut clear cornea Zugang) ein Zugang für den Mikrokatheter gelegt.

    Ich rede nicht von Verfahren, die intraoperativ wieder in andere Verfahren umgewandelt werden, sondern von zuvor ganz genau geplanten und dann auch so durchgeführten Verfahren.

    Wenn ich ein Schnitzel bestelle, will ich auch kein Steak essen.

  • Ich bezog mich nur darauf eigentlich, dass du von der Öffnung des Auges geschrieben hast und wegen eben nicht Öffnung keine Vernarbung entstehen kann.
    Ich bin weder Arzt noch OP-Spezialist und weiss auch nicht, warum du so gereizt reagierst.

    Edit:
    Ich hab's in anderen Themen schonmal geschrieben, ich vertrau Studien nicht immer.
    Hier ist von Sulzbach zu lesen, dass auch bei der TS keine Vernarbungen auftreten:

    http://www.kk-sulzbach.de/Inhalt/Fachber…=7&highsubsub=4

    Und das halt ich nunmal für ein Gerücht. Und eigentlich weiß ich gar nicht, warum ich mich ärger, aber vermutlich liegt es an deiner Selbstverständlichkeit, mit welcher du so manche Theorie als gegeben ansiehst. Oder es liegt schlichtweg an mir, wir scheinen des Öfteren aneinander vorbei zu texten oder miss zu verstehen.
    Nichts für Ungut.

    Einmal editiert, zuletzt von Silli (2. September 2011 um 16:07)

  • Hallo Ihr beiden,

    ganz ruhig bleiben.

    Nie ärgern, immer nur wundern.

    Schönes Wochenende

    Antje

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo an alle!

    Da habe ich ja eine Diskussion ausgelöst...

    Das mit den Eiweißablagerungen bei Cortisonrespondern wusste ich gar nicht, jetzt verstehe ich den Vorgang.

    Ich konnte mich nicht eher melden, weil ich jetzt erst wieder zu Hause bin.

    Beim letzten Bericht habe ich vielleicht etwas schwammig geschildert, weil ich durcheinander war...

    Ich muss auch sagen, dass ich nicht Augentropfen mit Cortison nehme, sondern einmal im Monat wegen einer Autoimmunerkrankung sehr hoch dosiert (unter anderem) Cortison am Tropf bekomme(n habe?). Die letzte Stoßtherapie war von letzter Woche Freitag bis Sonntag.

    Ich beschreibe zum Verständnis das Wichtiste der Woche:

    Montag: reguläre Augendruckkontrolle beim (vertretenden) Hausaugenarzt: 30/32. Der Augenarzt rät dringend, umgehend mit Koffer zur nächsten Augenklinik zu fahren. Es war eine andere als die, bei der ich operiert wurde, weil sie näher liegt.
    Der Druck stieg im Laufe des Nachmittages auf 46/47! an, es wurde mir gesagt, ich solle drei Diamox am Tag nehmen und am Mittwoch wieder den Druck kontrollieren lassen.

    Mittwoch: Kontrolle beim vertretenden Augenarzt: 30/18 unter drei Diamox, Trusopt, Alphagan und Xalatan (die ich immer nehme). Er hat mir wieder DRINGEND dazu geraten, zu einer Augenklinik zu fahren. Daraufhin bin ich dann auch zu der Augenklinik gefahren, in der ich auch operiert wurde (hätte ich dann wohl klugerweise auch schon am Montag gemacht, aber egal).
    Diese Augenklinik hat mich dann von Mittwoch Nachmittag bis heute Mittag dabehalten, mich am Mittwoch zur Drucksenkung noch an den Tropf gehängt und mehrmals am Tag den Druck kontrolliert.
    Der lag dann zwischen 15 und 25 (einmal war er sogar nach der Einnahme von Diamox gestiegen?) und heute Morgen war der Druck bei traumhaften 11/10. Nun muss ich nur noch morgens und abends jeweils1/2 Diamox nehmen.

    Aber ich soll trotz des guten Wertes noch einmal morgen beim augenärztlichen Notdienst vor Ort den Druck messen lassen.

    So ist das Ganze abgelaufen...

    Die Augenklinik, in der ich zuletzt war, steht nun auch in Absprache mit der anderen behandelnden Klinik, die zur gleichen Uniklinik gehört. Sie rät vollkommen von der Fortsetzung einer Cortisontherapie ab, und auch die andere Abteilung überlegt sich eine Alternative.
    Am 12.09. werde ich in beiden Kliniken einen Termin haben und dann mehr erfahren.

    Also, macht Euch keine Angst, ich glaube, bei mir ist das wirklich ein eher komplizierter Fall. Ich wollte keinem einen Schrecken einjagen.
    Hoffentlich ist mein Bericht nicht zu lang geworden...

    Ich danke Euch für Eure Anregungen!

    Liebe Grüße, Mandy.

    Einmal editiert, zuletzt von Mandy (2. September 2011 um 18:15)

  • Hallo Mandy.

    Da war ja ganz schön was los bei Dir. Überlegt man denn bei Dir mit maximaler Tropfentherapie und 3x Diamox täglich nicht langsam einmal, eine TE oder sonstiges größeres OP-Verfahren anzustoßen? Das sind doch auch sehr viele Medikamente, Du hast sozusagen eine extrem hohe Maximaltherapie, weil ich mit 3x Diamox eigentlich schon maximal bin.

    @ Silli: Herr Prof. Dr. Szurmann ist ein erfahrener und ausgezeichneter Operateur, er trägt die Verantwortung dafür, was auf den Seiten der Sulzbacher Augenklinik steht und es gibt hier zusätzliche Forenuser, die sich durch einen Eingriff bei Ihm Besserung und mehr Lebensqualität erhoffen. Es ist Dir persönlich ja freigestellt, Studien und Meinungen unterschiedlich aufzufassen und auch zu bewerten, aber bitte pauschaliere nicht.

    Würde die Kanaloplastik nicht eine tolle Verbesserung darstellen, hätte Prof. Szurmann dies sicher nicht erwähnt, das hat er nämlich aufgrund seiner herausragenden fachlichen Kompetenz nicht nötig. Dass die OP´´s bei Dir vernarbt sind stellt keiner infrage und das ist bitter und auch nicht schön, aber deswegen dürfen wir uns hier nicht komplett die Hoffnung nehmen.

    Wenn da die Rede davon ist, dass Trabekulotomien sogar schon bei Babys durchgeführt werden und gute Erfolge zeigen, dann bin ich als 23 Jähriger mit Sicherheit nicht weniger gefährdet als diese viel jüngeren Patienten.

    Ich reagierte auch nicht gereizt, sondern wollte Dir durch diese eher blumige Sprache lediglich signalisieren, dass bei mir bisher immer so behandelt wurde, wie es zuvor abgesprochen war, noch nie habe ich davon gehört, dass OP-Verfahren intraoperativ umgewandelt werden mussten und das würde ich bei mir auch nicht wollen, denn wenn ich mich wochenlang untersuchen lasse, dann will ich halt vorher wissen, ob man den Eingriff konsequent bis zum Ende durchführen kann.

    Ich bin ein Verfechter der ganzheitlichen Medizin, aber immer vor dem Hintergrund des ganz individuellen Falls.
    Und wenn Prof. Szurmann mir sagt, dass die Op-Methode bei mir nicht vernarbt, dann muss und werde ich ihm das glauben, ansonsten kann ich es auch gleich sein lassen, dann nutzt das ganze Operationsprozedere nix.
    Sagt er mir jedoch, dass der Eingriff mit erheblichen Risiken verbunden ist, dann muss ich abwägen, jedoch habe ich bei den Ärzten in Homburg und Sulzbach noch nie das Gefühl gehabt, dass einem etwas verschwiegen oder vorenthalten wird.

    Ich zweifele gleichsam keinesfalls die fachliche Qualifikation und Kompetenz der Ärzte an, die Dich behandeln und operieren, aber nicht jede OP ist gleich.

    Und so langsam wird das Thema OP für mich interessant, denn ich will jetzt von der innovativen Glaukommedizin profitieren und nicht erst, wenn Schäden da sind, ich denke das kann man verstehen oder?

    Eine TE würde ich allerdings auch erstmal ablehnen wenn sie nicht wirklich angebracht ist, ich habe Angst davor, das gebe ich offen zu.

    Liebe Grüße vom gereizten Hitzkopf

  • Hallo Studi,

    die Aussage, dass bei der tiefen Sklerektomie keine Vernarbungen entstehen können, da diese kein Eingriff ist, in welchem das Auge geöffnet wird ist einfach nicht richtig - und das bemängel ich. Nicht, weil mir zufällig Vernarbungen passiert sind, sondern weil das Risiko dem der TE ähnlich ist. So wurde ich aufgeklärt und so steht es in Studien der UKEppendorf, die diesen Eingriff seit einigen Jahren in hoher Zahl durchführt. Der Schnitt dort bei der TS liegt bei ca. 800 OPs im Jahr.

    Nie schrieb ich, dass andere schonende Eingriffe (Kanaloplastik etc.) keinen Erfolg aufweisen oder mit großen Komplikationen zu rechnen ist o.ä.. Und ich schrieb auch nicht, dass während der OP selbst aus einer TS eine Kanaloplastik gemacht wurde bzw. gemacht werden sollte. Lediglich, dass die Möglichkeit besteht bei vorhandener TS im nachhinein noch eine Kanaloplastik durchzuführen. Diese Option ist also durch die TS nicht verloren. Und das weil die Eingriffe einander ähnlich sind in der Art der Öffnung des Skleradeckels.

    Und ich bin eine der Letzten, die irgendwie gegen operative Verfahren spricht. Auch meine Operationen waren erfolgreich trotz so mancher Komplikation, denn sie haben insgesamt eine hervorragende Drucksenkung und Stabilität gebracht - einen Druck von springend über 40 auf eine stabile Lage unter 20 zu bekommen ist nunmal nicht so leicht.
    Vielleicht ist es jetzt verständlicher. Meiner persönlichen Meinung nach soll ein Erfahrungsaustausch der Information dienen. Da gehört manchmal auch nicht so Schönes zu. Ich zumindest möchte evtl. Risiken wissen und da hilft mir die Erfahrung anderer Patienten manchmal mehr, als die teilweise auch zu Werbezwecken sehr positiv dargestellte Info auf einer HP.

    Mandy

    Da hast du ja was durch :traurig:
    Meine Frage wäre immer noch, ob du überhaupt von der Cortison-Therapie weg kannst?
    Solche Druckentgleisungen kenn ich durch mein Pigmentglaukom, da dort der Abfluß ja auch verstopft wird. Ist halt die Frage, ob es ohne Cortison überhaupt noch passiert...
    Gute Besserung dir.

  • Danke, Studi und Silli!

    @ Studi: Im Moment wollten die Augenärzte der Klinik keinen weiteren operativen Eingriff vornehmen, weil die letzte CPC erst am 09.06. war und die Druckentgleisungen höchstwahrscheinlich die Antwort auf das Cortison sind.
    Ich bleibe aber in Kontrolle und weiß nicht, wie es sich ohne Cortison weiter entwickelt und was dann angedacht wird.

    @ Silli: Die Dermatologen wollen sich eine Alternative zum Cortison überlegen (ich will auch eine Alternative!).

    Heute war ich beim augenärztlichen Notdienst zur Kontrolle: 20/20... :traurig:
    Schade, ich dachte, der Druck würde jetzt sinken oder wenigstens bleiben.

    Heute habe ich zum ersten Mal gehört, dass bei meiner Konstellation ein Zieldruck von unter 15 anzustreben sei, besser noch 13 (die Ärztin hat sich die Sehnerven angeschaut und hat den Gesichtsfeldausfall auf dem linken Auge berücksichtigt). Das ist das erste Mal, dass mir ein Zieldruck genannt wurde.
    Auch die Pupille würde als Folge der Operation noch nicht adäquat reagieren (habe ich auch zum ersten Mal erfahren).
    Und ich hätte "BK leicht infiziert". Weiß jemand, was das heißt? Kann ich meine Kontaktlinsen tragen? Ich habe das leider erst zu Hause in dem Bericht gelesen, dass ich die Ärztin nicht mehr fragen konnte.

    Ist ja doch interessant, was verschiedene Ärzte so alles sehen... :zwinkern:

    Euch allen noch ein schönes Wochenende, Mandy.

  • Hallo Mandy.

    Einen Zieldruck von 14mm HG zu erreichen, ist mit Medikamenten beim Primär Chronischen Offenwinkelglaukom wirklich sehr sehr schwierig, ich bin mit meinen Druckwerten auch immer so zwischen 16-23mm HG, im Schnitt sind 20mm HG zum Glück okay für mich, da ich mich regelmäßig halbjährlich augenärztlich untersuchen ließ und es die Ärzte so früh entdeckt haben, sind meine Sehnerven noch intakt.

    Ich verstehe natürlich, dass man Eingriffe nicht mehrfach jährlich durchführen kann, nur denke ich wärst Du evtl langfristig glücklicher mit einer kombinierten TE-Katarakt-Operation. Dabei wird der Druck effizient gesenkt und Du bekommst hochmoderne Kunstlinsen ins Auge eingesetzt, sodass Du weder Brille noch Linsen bräuchtest und wenn Du ja sowieso unter Vollnarkose liegst, kann man das evtl. gleich mitmachen.
    Ich habe das deswegen auch angeschnitten, weil Du ja bereits einen Ausfall hast und da muss man eben langsam mal überlegen, wie man den Druck dauerhaft so runter bekommt, wenn 20 für Dich zu hoch sind.

    Ich weiß nämlich,was eine Maximaltherapie ist und dass eine normale Lebensführung damit kaum mehr möglich ist, es würde ja auch eine enorme Verbesserung Deiner Lebensqualität darstellen, ich habe diesen Gedanken daher eher längerfristig erwogen.

    @Silli: Ich weiß, dass Sklerektomien vernarben können und auch, dass das UKE als sehr rennomierte Klinik mehrere am Tag davon durchführt.
    Aber: Wenn ich mich mit meinem Professor über die OP unterhalte, pro und contra abwäge etc. und ihm dann ins Gesicht sage, dass ich eine TS ablehne, weil sie ja vernarben kann und die Infobroschüren für Patienten sowie die Homepage dem Klinikmarketing und der Werbung dienen, dann wirft der mich zurecht aus seiner Sprechstunde raus.

    Dort wo ich mich behandeln lasse, ist jedesmal soviel Betrieb, dass ich nicht glaube, dass die Klinik Grüne-Star-OP´´s schönreden muss. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich einmal über etwaige Risiken nicht aufgeklärt wurde.

    Nur gibt es eben auch noch Menschen, gerade ältere Leute, die sich mit dieser Erkrankung nicht auskennen und sich sehr viel Hoffnung aufBesserung durch solche Sprechstundenbesuche machen und denen will man als Arzt nicht unbedingt im ersten Satz sagen, dass alle OP´s auch erhebliche Risiken haben und umsonst waren, wenn sie nach ein paar Wochen vernarben. Denn wenn ich mich für eine OP entscheide, dann will ich ja dadurch langfristig Erfolg erzielen und nicht schon nach 3 Monaten wieder aufm Tisch liegen.

  • Hallo Studi,

    ich möchte gerne eigentlich auf absolut sachlicher Ebene diskutieren, mus aber zugeben, dass es mir echt schwer fällt.

    Zitat

    Original von Studi88

    Ich verstehe natürlich, dass man Eingriffe nicht mehrfach jährlich durchführen kann, nur denke ich wärst Du evtl langfristig glücklicher mit einer kombinierten TE-Katarakt-Operation. Dabei wird der Druck effizient gesenkt und Du bekommst hochmoderne Kunstlinsen ins Auge eingesetzt, sodass Du weder Brille noch Linsen bräuchtest und wenn Du ja sowieso unter Vollnarkose liegst, kann man das evtl. gleich mitmachen.

    Ich denke, dass man die Entscheidung über OP-Methoden in Mandys speziellem Fall auch dann wirklich den Ärzten überlassen sollte. Mir z.B. ist grad absolut nicht einleuchtend, warum du mal eben Mandys Linsen austauschen lässt.

    Ich bin hier raus.

  • Zitat

    Original von Studi88
    @ Silli: Herr Prof. Dr. Szurmann ist ein erfahrener und ausgezeichneter Operateur, er trägt die Verantwortung dafür, was auf den Seiten der Sulzbacher Augenklinik steht und es gibt hier zusätzliche Forenuser, die sich durch einen Eingriff bei Ihm Besserung und mehr Lebensqualität erhoffen. Es ist Dir persönlich ja freigestellt, Studien und Meinungen unterschiedlich aufzufassen und auch zu bewerten, aber bitte pauschaliere nicht.


    Hallo!

    Genau... ich glaube, wir können nirgends pauschalieren. Das trifft auch auf etwaige OP-Methoden zu. Jeder von uns ist doch so individuell, dass der behandelnde/operierende Professor/Arzt je nach Lage beurteilen und mit dem Patienten zusammen entscheiden muss, was am besten geeigenet ist.

    Und wenn man als Glaukomie auch mal Aussagen von Ärzten anzweifelt oder OP-Methoden, dann heißt das ja nun nicht, dass man den Arzt schlecht macht. Dann heißt das nur, dass man selbst vielleicht einfach andere Erfahrungen gemacht hat.
    Ich z. B. gehöre grundsätzlich zu der Fraktion, die immer genau so reagiert, wie es nicht in den Lehrbüchern steht. Das ist vielleicht immer ein K(r)ampf!!

    Die eine OP, die bei dem einen Glaukomie gut geht, kann beim anderen zum absoluten Misserfolg führen... that's life... leider.
    Wenn immer alles glatt läuft, dann würde ich wirklich auf's Herzlichste gratulieren.


    Zitat

    Original von Silli


    Ich denke, dass man die Entscheidung über OP-Methoden in Mandys speziellem Fall auch dann wirklich den Ärzten überlassen sollte. Mir z.B. ist grad absolut nicht einleuchtend, warum du mal eben Mandys Linsen austauschen lässt.

    Das verstehe ich auch nicht ganz. Klar ist, dass ein Linsentausch schon auch eine geringe Senkung des AID bringen kann. Aber deshalb kann man, so finde ich, nicht einfach mal eben bei Jedem die Linsen tauschen.
    Nicht zu vergessen dabei ist auch, dass man dann nicht mehr akkommodieren kann. Auch nicht zu verachten, ne.


    Wir sind hier alles nur Laien... sehen wir mal von unseren Ärzten in dem Ärzteforum ab. Wir machen unsere Erfahrungen im Laufe unserer "Glaukom-Karriere" und über diese können wir berichten und diskutieren.

    Weitere Entscheidungen gehören absolut in Ärzte- und Patientenhand ( was ich damit meine ist z. B. die Entscheidung Pro oder Contra einer OP, die der Patient schlussendlich fällen muss!).


    Ich wünsche allseits einen schönen Samstag Abend


    Liebe Grüße

    Sabine

  • @ Mandy:


    Entschuldige bitte, vielleicht hast Du's an anderer Stelle schon mal geschrieben, aber darf ich fragen, was das für eine Autoimmunerkrankung ist, die mit der Cortisonstoßtherapie behandelt werden soll?
    Wenn Du nichts dazu sagen möchtest, dann ist das selbstverständlich ok!

    Find ich gut, dass Du Dich mit den Dermatologen zusammen um eine Alternative zum Cortison kümmerst!


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine.

    Mandy ist ja nun mit Nahe -18 Dpt. sehr stark kurzsichtig, bekommt (bekam) bis vor kurzem mit maximaler Tropfentherapie und 3x Diamox eine absolute, nicht mehr zu erweiternde Maximaltherapie und der Druck lag damit bei 20mm HG, wobei sie nach eigenen Angaben einen Wert unter 14mm HG anstrebt.

    Ich "wollte nicht mal eben so Mandys Linsen austauschen lassen", sondern habe ihr lediglich die Möglichkeit offeriert, dass es auch für sie noch ganz tolle Behandlungsmethoden gibt.

    Hier sei auch gesagt, dass man mit solchen flapsigen Formulierungen nicht wesentlich zu einer sachlichen, kontrovers geführten Diskussion beiträgt!

    Maximaltherapien sind für Kontaklinsenträger extrem unangenehm, Bindehaut und Hornhaut halten beide Belastungen auf Dauer nur sehr schwer aus.
    Mandy benötigt jedoch ihre Kontaktlinsen, um ihren Visus zu optimieren (Mit Brille ist da bei -18 nicht viel). Mal abgesehen davon, dass es auch multifokale Faltlinsen und Speziallinsen gibt, die die Nahakkomodation zumindest teilweise widerherstellen, wäre mir persönlich zumindest eine Lesebrille wesentlich angenehmer als eine Maximale Tropfentherapie inklusive Kontaktlinsen, Diamox und unsuffizienter Drucksenkung.
    Da muss dann halt der Arzt abwägen.

    Ich selbst bin stark kurzsichtig und trage seit fast 20 Jahren Kontaktlinsen, ich tropfe seit 2 Jahren maximal, ich weiß wovon ich hier rede, sonst würde ich es nicht tun.

    Inwieweit ein intraoperativer Linsentausch indiziert ist, muss der behandelnde Arzt entscheiden und beantworten und auch, ob überhaupt operiert wird. Nur wenn 20mm HG zuviel sind und sich daran medikamentös nichts ändert, würde ich eine ärztliche Erklärung für das "Abwarteverhalten" einfordern.

    @Silli: Ich glaube nicht, dass wir "aneinander vorbeitexten", sondern lediglich, dass wir ein ganz grundverschiedenes, stark divergierendes Verständnis von der Erkrankung Glaukom haben.

    Viele Grüße und einen entspannten Sonntag allen Forumsteilnehmern