Blutdruck und Glaukom

  • Hallo und guten Tag,
    da ich auf meine Anfrage vom 23.08. keine Antwort erhalten habe
    (Begleitherapie Glaukom - Medikamente gegen niedrigen Blutdruck),
    stelle ich meine Frage einmal anders: Welche Möglichkeiten gibt es noch, den Blutdruck zu erhöhen. Das Medikament
    Thomasin habe ich schon im vergangenen Jahr kurzzeitíg genommen und soll es nun wieder nehmen. Das ist aber keine Dauerlösung. Die Ärzte in der Augenklinik Berlin-Marzahn glauben, dass meine Gesichtsfeldverschlechterung auf den nächtlichen Blutdruckabfall zurückzuführen ist.

    Übrigens, dass ich so lange nichts geschrieben habe, liegt daran, dass ich mir beide Handgelenke gebrochen hatte, da ging gar nichts mehr. :)


    Freundliche Grüße
    Katharina

  • Hallo Katharina,

    herzlich willkommen im Forum. Was hast du für ein Glaukom und welche Medikamente nimmst Du ein? Augentropfen können auch systemische Nebenwirkungen auf das Herz- Kreislaufsystem haben. Man kann den Blutdruck entweder durch sportliche Aktivität erhöhen, gut ist z. b. Abends auch eine warme Brühe.

  • Hallo Lars-Michael,

    ich habe ein Offenwinkelglaukom, li. ist bereits der Sehnerv stark
    geschädigt, die Gesichtsfeldausfälle sind li. doch schon beängstigend.
    Re. hat es sich auch verschlechtert. Ich nehme auch Herzmedikamente ein. Als Augentropfen habe ich seit ca. 1 Jahr Betamann 0,3 % (die einzigen, die ich vertrage).
    Damit bin ich gut eingestellt. Aber da die Gesichtsfeldausfälle
    wieder so schlagartig aufgetreten sind, muss ich was tun, um den Blutdruck etwas zu erhöhen. Betamann ist ja bekanntlich ein Betablocker und senkt etwas den Blutdruck, aber in der obigen Konzentration eben nicht sehr. Also die Medikamente sind zwischen Hausarzt und Augenarzt abgeklärt. Aber ein blutdruckerhöhendes Mittel ist eben auf Dauer auch nicht gut. Deshalb interessieren mich die Erfahrungen der Forumsmitglieder.

    Ich danke Dir für Deine Antwort.

    Viele Grüße
    Katharina

  • Hallo, Katharina,

    wie hast Du Dir denn gleich beide Handgelenke gebrochen! Da ist man ja völlig auf Hilfe angewiesen.

    Nimmst Du für die Herzerkrankung auch Betablocker? Wie oft bzw. wann?
    Und die Betamann morgens und abends?
    Dies sollte, wenn es so ist, vermieden werden (Prof. Pillinat, Dresden). Ist ein doppelter Effekt, da der Kreislauf am Abend sowieso schon runter fährt. Das kann nicht gut sein für die Durchblutung des Sehnervs.

    Ansonsten, wie Lars-Michael schon sagt, abends eine Fleischbrühe trinken und Bewegen vor dem Schlafengehen, soweit es Dir möglich ist, aufgrund anderer Erkrankungen, evtl. hilft Dir vielleicht am Abend Ergometertraining, radeln. Und ausreichend trinken, unbedingt 2 L pro Tag, das kurbelt den Blutdruck an.

    VG, Helga

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

  • Hallo! Ich nehme auch Betamann 0,3% EDO, dazu noch Pilomant 2% EDO
    und eine Glaupax Täglich bei mir hilft es ich habe keine Probleme außer das sich mein Gesichtsfeld weiter verschlechtert. Ich vertrage auch keine anderen Augentropfen weil ich eine Konservierungmittelallergie habe

    Einmal editiert, zuletzt von Sandman (1. September 2007 um 13:42)

  • Hallo, Helga,

    vielen Dank für Deinen Beitrag.
    Meine Handgelenke habe ich mir bei einem sehr unglücklichen Sturz in der Wohnung gebrochen. Da ist man wirklich sehr lange Zeit auf Hilfe angewiesen. Aber nun geht es mir wieder gut.
    Was Deine Frage hinsichtlich der Betablocker betrifft: Nein, ich nehme
    für die Herzerkrankung (koronare Herzkrankheit) keine Betablocker, sondern 2 x am Tag eine Pentalong 80 mg.
    Die Betaman-Tropfen nehme ich morgens und abends. Ich danke Dir für Deinen Hinweis und werde mit meiner Augenärztin sprechen, ob es für abends eine andere Möglichkeit gibt.
    Auch werde ich am Abend für mehr Bewegung sorgen. Damit habe ich keine Probleme, laufe auch viel, aber bisher eben nicht abends.
    Vielen Dank für die wertvollen Hinweise. Ich will alles tun, um eine OP zu vermeiden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich es schaffe. Alle Betroffenen hier im Forum wissen, welche Ängste es auslöst, wenn sich das Gesichtsfeld immer wieder verschlechtert.

    Freundliche Grüße von
    Katharina

  • Hallo, Sandman,

    danke für Deine Antwort. Ja, das ist ja das Problem, dass die Gesichtsfeldausfälle zunehmen. Ich wünsche Dir, dass in dieser Hinsicht ein Stillstand eintritt. Das hoffe ich auch sehr für mich.
    Es tut gut, sich hier im Forum auszutauschen. Es gibt doch viele wichtige Hinweise.
    Freundliche Grüße,
    Katharina2309

  • Hallo zusammen,

    wie verhält sich eigentlich Bluthochdruck und Glaukom?
    Ich kämpfe mit einem leicht erhöhten Blutdruck (ca. 135/85), jedoch nehme ich keine Medikamente.
    Meine AÄ hat gemeint, dass der Bluthochdruck das Glaukom eher nicht beeinflusst.
    Eher im Gegenteil, dass ein niedriger Blutdruck den Augeninnendruck erhöht.

    Was haltet ihr davon?

    Lg
    Raini

  • Also ich denke wenn man einen erhöhten Augeninnendruck hat ist ein leicht erhöhter Blutdruck sogar besser für den Nerv,so hat es mir zumindest mein AA gesagt.Als ich vor 1,5 Jahren so die ersten hohen Drücke hatte und nichts davon wusste war ich gerade in Garmisch im Urlaub und bin recht stramm mit dem MTB unterwegs gewesen,teilweise sogar schon über meine Grenzen raus,folglich hoher Blutdruck und Puls,mein AA ist bis heute davon überzeugt das dies meinen Nerv vor noch größeren Schäden bewahrt hat da der hohe Blutdruck ein prima Gegendruck zum hohen Augeninnendruck gewesen sei!Natürlich ist ein dauerhaft hoher Blutdruck ebenso schlecht für das Auge wie hoher Innendruck! 8)

    Gruß

    Martin

  • Hallo zusammen,

    hoher Blutdruck ist im Endeffekt das beste, was einem bei Glaukom passieren kann:-). Hintergrund ist der, daß der Perfustionsdruck dann so gut ist, daß der Sehnerv nicht allzu schlecht versorgt wird...

    grüße Isa

  • Hallo Isa,

    Riiiiiiiiiiiiiiiiiichtisch! Ich habe auch einen hohen Blutdruck und muß für diesen auch Medikamente nehmen. Wenn der nicht so hoch wäre, würde mein linker Sehnerv noch viel schlimmer aus sehen als er in Wirklichkeit ist.

  • Aso! das heißt ein erhöhter Blutdruck ist für das Glaukom ehre besser als ein niedriger Blutdruck!
    Hängt das ganze eigentlich auch mit dem Puls zusammen?
    Ich habe erhöhten Blutdruck, sehr geringen Puls (45-55 Schläge/min) und erhöhten Augeninnendruck!
    Gibt es da einen Zusammenhang?

    Lg
    Raini

  • Hallo, Raini,
    gefährlich beim Glaukom ist ein zu niedriger Blutdruck. Auch ein stark schwankender Blutdruck birgt, soweit mir bekannt ist, Risiken.
    Es ist sinnvoll, regelmässig Blutdruckkontrollen durchzuführen.


    Freundliche Grüße,
    Katharina

  • Hallo Katharina,

    ich bin vor gut 1 1/2 Jahren ähnlich diagnostiziert worden, seit langem bekanntes und behandeltes Glaukom und plötzlich zunehmende Gesichtsfeldausfälle. Nachdem ich einige Ärzte/Kliniken abgeklappert hatte, stellte sich heraus, daß wohl nächtliche Blutdruckabfälle ursächlich für die Mangeldurchblutung des Sehnerven sind. Im deutschen Sprachraum gibt es 2 Spezialisten dazu nämlich Flammer in Basel und Pillunat in Dresden (in den letzten Jahren kommen allerdings vermehrt Schüler der beiden und andere Spezialisten nach). Angesichts des hohen persönlichen Risikos (der Erblindung!) würde ich immer eine Diagnose und die Therapie mit einem solchen Spezialisten abstimmen, die Beseitigung des "dips/Troges" während der Nacht ohne substantielle Eingriffe in den Normalblutdruck während des Tages ist eine höchst individuelle Gratwanderung, die auch regelmäßig kontrolliert werden muß. Bei mir ist das ganze mit Nimotop und 4 Salztabletten abends seit einem Jahr unter Kontrolle.
    Interessanterweise ist diese spezielle Art von Glaukom übrigens mit fast 40% in Japan ausgesprochen häufig, so daß dort auch das Bewußtsein und die Kenntnis um adäquate Medikation bei den Ärzten entsprechend verbreitet ist...

    Gute Besserung wünscht
    Egbert.

    Egbert Willam

  • Hallo, Egbert,

    danke für Deine Hinweise. Ich bin zur Zeit ziemlich am Boden, war heute in der Augenklinik Marzahn und wurde dem Chefarzt vorgestellt.
    Meine nächtlichen Blutdruckwerte haben sich zwar gebessert, mein Augeninnendruck ist bei 15 und 16, aber der Sehrnerv am linken Auge ist stark ausgehöhlt und die Gesichtsfeldausfälle haben innerhalb eines Jahres auch zugenommen. Daher wird mir nun dringend eine OP angeraten. Dadurch soll der Augeninnendruck noch mehr gesenkt werden. Die medikamentöse Erhöhung des nächtlichen Blutdrucks stellt natürlich eine Gratwanderung dar und ist ja keine Dauerlösung.
    Aber vor einer OP habe ich fürchterliche Angst. Hatte auch vergessen zu fragen, was gemacht wird. Habe dann nochmals angerufen und mit dem Assistenzarzt gesprochen, der mir sagte, das wird bei der stationären Einweisung entschieden, wahrscheinlich wird eine Trabekelektomie gemacht. Wenn ich aber lese, was das alles nach sich ziehen kann, bin ich alles andere als überzeugt. Vielleicht können mir einige Forumsmitglieder mal von den positiven Erfahrungen berichten.
    OP-Termin ist Anfang Dezember....

    Freundliche Grüße
    Katharina