Moin,
gibt es hier jemanden die oder der nach einem durch die gesetzliche Krankenkasse veranlassten Herstellerwechsel der verordneten Medikamente einen enormen Druckanstieg erleiden musste?
Zum Hintergrund: vor gut 2 Wochen habe ich mir vor dem eigentlichen Routinetermin mein Rezept bei meiner Augenärztin geholt und folgendes erhalten:
Latanoprost plus Timolol von Stada
da bekam ich vorher Tavu von Viatris
&
Brimonidintartrat von Micro Labs
hier hatte ich zuvor Brimodin-Bluefish.
Es sind dieselben Wirkstoffe, die ich bereits seit vielen Jahren tropfe und die ich immer im Kühlschrank lagere, nur jetzt von einem anderen Hersteller.
Meine vorherigen Tropfen waren noch nicht ganz aufgebraucht. Zuerst war Brimodin alle, Tavu noch nicht. Beim Routinetermin am letzten Mi. dann das ernüchternde Ergebnis: rechts 30 links 19 (vorherige Untersuchung drei Monate zuvor immer zur ähnlichen Uhrzeit morgens vor der Arbeit rechts 19 links 15). Frage meiner Augenärztin, ob ich richtig getropft hätte, was ich generell bejahte. Wir vereinbarten dennoch bei gleicher Medikation einen zeitnahen neuen Termin zur Nachmessung. Da ich nun glaubte, dass der Rest Tavu beim Besuch meiner Mutter ein WE zuvor ggf. auf der Reise zu warm geworden sein könnte, habe ich dies nur noch im linken eingesetzt und für das rechte Auge das neue Präparat von Stada verwendet.
Am Nachmesstermin 2 Tage später dann rechts 31 links 19. Zusätzlich bekam ich nun noch "Clonid-Ophal 1/8 sine" über das Wochenende.
Am heutigen Nachmesstermin 3 Tage später um 8:30: rechts 34 und links 20 - Einweisung in die Augenklinik.
Im Krankenhaus dann bei der Messung um 11:30 rechts 47 und links 25. Daraufhin Infusion von Entwässerungsmittel ähnlich wie Glaupax. Der Druck ist jetzt auf annehmbare 22 runter, ich möchte aber nicht länger mit Entwässerungstabletten therapiert werden m.W. wird das auch nur kurzfristig empfohlen.
Ich hege nun den Verdacht, dass der Druckanstieg am Wechsel der Hersteller liegen könnte. Ersatzpräperate dürfen zwar nur bis zu 5% von der verordneten Originalrezeptur abweichen, aber vielleicht gibt es ja ein Problem bei der Herstellung oder Qualitätssicherung.
Daher die Frage, ob hier jemand schon ähnliches erlebt hat oder eine Möglichkeit weiß die Präparate auf ihren Wirkstoffgehalt untersuchen zu lassen.
Zu mir: ich bin seit 20 Jahren in therapeutischer Behandlung wegen eines Pigmentglaukoms, von dem auch mein Großvater, meine Mutter, mein Onkel und meine Schwester betroffen waren / sind.
Dies wurde am rechten Auge bisher erfolgreich allein durch Augentropfen therapiert, links (bei allen Familienmitgliedern das "betroffenere" Auge) wurde ich 2018 (Stent) und 2019 (Trabekellektomie) bereits operiert, nachdem Tropfen allein zeitweise nicht mehr zum erwünschten Druckergebnis von unter 20 geführt hatten. Links kam es dabei leider auch schon zu Sehnervschädigungen und 1 Jahr nach den OPs stieg auch hier wieder der Druck an und mir wurden abermals Tropfen verschrieben. Seit 2 Jahren habe ich zusätzlich mit trockenen und stark geröteten Augen zu kämpfen und manchmal entwickelt sich dies auch zu einer neurodermitischen Entzündung um die Augen, die ich dann mit einer Salbe meines Hautarztes behandel.
Ich wäre Dankbar über jeden Hinweis!
Liebe Grüße
Dirk