Ein freundliches HALLO in die Runde!

  • Hallo in die Runde, von einem recht verzweifelt´, ratlosen Neuling (m. fast 70).

    Es geht primär um das linke Auge. Versuche meine lange Geschichte knapp zu halten.

    Immer schon Kurzsichtig mit Hornhautverkrümmung wurde es vor ca. 25 Jahren erstmals ernst, als mir ein AA nach Inspektion meiner Augen zum Tropfen riet. Meine Sehnerven waren zu diesem Zeitpunkt stark exkaviert, die Sehfeldüberprüfung ergab aber nur leichte Ausfälle, der Druck damals bei 18/18. Statt der Tropfen, die ich damals schon nicht vertragen habe, stellte ich meine Lebensführung konsequent um.

    Wenig später verhärteten sich meine Linsen (ein Krankheitsbild, mit dem man weder in der Uniklink Köln noch in der berühmten Dardenne-Klinik etwas anzufangen wusste. Jede Lichtquelle sah ich 5-fach. Ich vermutete als Ursache meinen inzwischen aufgegebenen Tabakkonsum. Letztlich riet man mir zu einer vorzeitigen StarOP in die ich vor 23 Jahren schon einwilligte. Beim rechten Auge klappte alles vorzüglich, beim linken Auge durchstach der Operateur den Glaskörper.

    Die OP musste wiederholt werden und eine fehlplazierte Linse blieb mir als Andenken an den Eingriff. Von einer Fixierung riet mir der Operateur damals ab, um dem Auge über Nähte keine weiteren Stressfaktoren zu vermitteln. Mit den Jahren gewöhnten sich Gehirn und Auge an diese Situation.

    Mein Augendruck lag bei beruhigenden 16/16 und das über viele Jahre hinweg. Bis mich nach einer Uveitis (Ursache unklar, viell. Borreliosetiter, Herpes oder was auch immer) das Schicksal erneut anklopfte. Behandlung mit INFLANEFRAN sprach zunächst an, in der Folge immer weniger und es bildete sich 2021 ein Makulaödem aus. Das kehrte nach Injektion von OZURDEX nun zum 4 Mal wieder.

    Stets erfolgreiche Rückbildung des Ödems, aber bei der letzten Behandlung ein Glaukomanfall. Visus verschlechtert, Schmerzen! Druck links 34 rechts 16, Kontramittel: Glaupax, Brimodin, Cosopt S. ! (Wie ich mich fühlte, können hier viele gewiss nachfühlen.) Erfolg: nach zwei Tagen: links 4/ rechts 6, dann schrittweise Reduktion der Dosen. Blutdruck entgleiste, Atemnot, Herzstolpern, Müdigkeit, Verwirrtheit, u.a.m.

    Letzter Stand: Ödem ist rückgebildet, 60% Sehfähigkeit links, 95% rechts, Antidrucktherapie mit Cosopt S abgebrochen wegen der oben beschrieben Symptome, stattdessen Glaupax, Druck nun bei 24/16. Nebenwirkungen derzeit noch gut erträglich. ...

    Vorschlag 9.2023:

    PreserFlo MicroShunt, links zur Druckreglung, in der Folge ohne Tropfen.

    Und hier beginnen meine Fragezeichen (?...) an das liebe Forum. Allen voran: soll ich´s wirklich machen oder lass ich´s lieber sein?

    Es grüßt euch Niko

  • Hallo Nico,

    Willkommen im Forum.

    Ich denke Du hast zu einer effektiv drucksenkenden Op keine Alternative und halte den Preserflo Microshunt in Deinem Fall für gut geeignet. Ich würde das machen lassen.

    Gruss Malve

  • Danke für Deine Einschätzung, liebe Malve.

    Bin tatsächlich noch sehr unsicher, weil sich das Verfahren nach meinen bisherigen Erkundungen im Netz noch in der Erprobungsphase befindet.

    Den Druckanstieg habe ich ja zudem nur während der Wirkphase von Orzurdex, also für ca. 4 Monate.

    Zugegeben, in meinem Fall ist ein niedriger Druck vermutlich immer besser. Etwas Kopfzerbrechen macht mir das Thema "Filterkissen", offensichtlich die wesentliche Schwachstelle des Verfahrens.

    Ich denke, ich sollte mir zu Beruhigung noch ein, zwei fachlich fundierte Ratschläge einholen.

    Die Augenklinik Sulzbach stellt all meine Probleme ausführlich vor, ein ganzheitlicher Ansatz offensichtlich, .... vielleicht sollte ich mich da zwecks Beratung mal vorstellen.

    Im Moment ist ja das Ödem ok und das Glaupax vertrage ich ganz gut. Nach Auflösung desKortisonstäbchens sollte der Druck bald wieder nachlassen. (Bis es mit der nächsten Entzündung :traurig: dann wieder losgeht)

    Gerne hätte ich auch Kontakt zu Betroffenen und ich fand soeben über die Suchfunktion unter dem einfachen Begriff "preserflo" tatsächlich einige andere mehr als Tom. Bin sehr dankbar für dieses Forum

    Gruss Niko

    Einmal editiert, zuletzt von AugenBlau (25. September 2023 um 13:14)

  • Hallo Niko!

    Willkommen im Forum.

    Wurde denn mal nach einer möglichen Ursache für die Uveitiden gesucht? Wurde mal Blut genommen für Rheumabklärung und die Infektiologie?

    Du scheinst ein Cortisonresponder zu sein, wenn Du auf Ozurdex mit Druckerhöhung reagierst. Oder ich kann mir auch vorstellen, dass nach der Wirkzeit von Ozurdex die Uveitis wieder aufflammt, da halt kein Cortison mehr angewendet wird und aufgrund der Entzündung der AID steigt.

    Ich für mich würde die Abklärung auf jeden Fall vorantreiben. Ggf. gibt es da einen Befund, den man behandeln kann, wer weiß.

    In Glaupax ist übrigens auch ein Carboanhydrashemmer mit dem Wirkstoff Acetazolamid und gehört zur gleichen Wirkstoffgruppe wie das Dorzolamid in Cosopt S.

    Unter Glaupax sollte man auch regelmäßig zur Blutkontrolle wegen dem Kaliumwert, da Glaupax entwässernd wirkt und die Elektrolyte mit ausspült, wozu Kalium (und auch Natrium) gehört und beide wichtig sind für die Herzfunktion.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Liebe Sabine,

    auch für diese wichtigen Hinweise hier meinen Dank!

    Zum Teil wurde (auch via Blutuntersuchung) schon nach Faktoren gesucht. Rheuma war nicht darunter, da ich keine Symptome habe, aber das kann ja wohl auch verdeckt sein. Eher geht die Vermutung bislang in Richtung Herpes und Borrelien.

    Glaupax habe ich übrigens auch nicht vertragen. Mit Extrasystolen (trotz Bananen), durchgedrehtem Blutdruck, Atemnot, etc. ... puh!

    Versuche aber gerade eine qualifizierte Zweitmeinung in meinem Fall zu bekommen.

    So kann´s nicht weiter gehen. Werde auf jeden Fall von mir weiter berichten.

    Liebe Grüße

    Niko

  • Hallo Nico,

    nicht immer läßt sich die Ursache einer Uveitis eindeutig klären. Wenn sie immer wieder auftritt und die Cortisonbehandlung dann auch noch zu Druckerhöhungen führt, wäre ja auch eine Option, das Wiederauftreten durch eine dauerhafte antientzündliche Therapie zu unterdrücken.

    Das erfolgt z.B. mit Ciclosporin Augentropfen.

    Geh mal über die Suchfunktion zu Uveitis, Ciclosporin. Da siehst Du

    die Berichte von Apoyando, der in einem Uveitis Centrum so behandelt wird.

    Manchmal muß man als Patient auch selbst die Initiative ergreifen und so lange von Klinik zu Klinik gehen, bis man Hilfe bekommt.

    Ich bekomme auch wegen Augenentzündungen (aber keine Uveitis) diese

    Ciclosporin Augentropfen, die speziell für mich in Tübingen hergestellt und mir per Post zugesendet werden. Es hat auch viele Anläufe meinerseits dazu bedurft.

    Gruß Malve

  • Hallo AugenBlau!

    Eher geht die Vermutung bislang in Richtung Herpes und Borrelien.

    Warst Du mit dem Verdacht mal in einem Borreliosezentrum?

    Dort werden Lymphozytentransformationsstests (LTTs) gemacht, die auch persistierende Infektionen zu Tage fördern, die man in normalen Blutuntersuchungen so nicht erkennen kann.

    Und die untersuchen auch gleich die Herpesviren mit.

    So würde ich vorgehen...


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Malve, hallo Sabine,

    und euch beiden meinen Dank für diese weiteren Hinweise. Ich werde dem noch einmal nachgehen.

    So viel Neues was an Erkenntnissen auf mich einprasselt, mich zur nächsten Info weiterführt. Uff! :denk:

    Möchte die Diskussion hier gerne stoppen und in meinen anderen Thread verlagern, damit Inhalt und Überschrift, sowie Antworten besser zusammen passen und für andere verständlicher sind:

    AugenBlau
    19. Oktober 2023 um 15:23

    LG Niko