• Hallo,

    Da ich einen niedrigen Blutdruck habe, hat meine Hausärztin mir zu Sport geraten.

    Ich muss dazu sagen, dass ich ein absoluter Sportmuffel bin und unter Depressionen leide.

    Nun habe ich hier im Forum beim stillen mitlesen immer mal wieder gelesen, dass man mit Glaukom gar nicht mehr alles machen darf bzw sollte.

    Was geht denn noch?

    Yoga?

    Gymnastik?

    Joggen?

    Hula Hoop?

    Ich muss ja sagen, dass ich nach der Diagnose in ein sehr tiefes Loch gefallen bin, da mein Arzt mir auch sagte, dass mitte 30 viel zu früh ist...mittlerweile kann ich es meist ganz gut ausblenden...oder es fängt mich an zu nerven...bei allen Medikamenten muss man doppelt und dreifach schauen und jetzt auch noch beim Sport???

    Viele Grüße

  • Ich mache gerne abends Gymnastik oder Aerobic o.ä. Wenn es nach dem Abendessen ist, also relativ spät, dann nicht zu lang und mit nicht so viel Power.

    Ein einfaches Zehnminutenprogramm findest du z.B. bei YouTube unter watch?v=w2wl3OwtYJM.

    Für abends gehen auch die relativ ruhigen Early Bird-Programme wie z.B. watch?v=Tv7-kStlnOE&t=817s.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Moin Luxi,

    Willkommen im Forum. Ich habe bereits seit gut 10 Jahren ein Glaukom (bzw. erhöhten Augeninnendruck) und war damals unter 30. Die Diagnose ist kein Weltuntergang. Du weißt nun, dass du auf deine Augen achten musst und es kann was getan werden damit du auch im hohem Alter noch gut sehen kannst.

    Es ist immer die Frage, was du für ein Glaukom hast. Ich habe ein Engwinkelglaukom und bin sportlich sehr aktiv. Laut meinem Augenarzt kann ich grundsätzlich alles machen. Trompete spielen und langer Kopfstand wären allerdings nicht optimal. :D

    Auch wenn mein Glaukom nicht auf körperliche Ursachen zurück zu führen ist, sondern ich von Geburt an ein kleines Auge habe (stark Weitsichtig), tut mir und meinen Augen Sport sehr gut. Der Druck sinkt, ich bin entspannter und gelassener. Auch hatte ich schon mit depressiven Verstimmungen zu tun gehabt. Sport hilft auch dabei sehr gut. Das schwierigste am Sport ist es eine Sportart zu finden, die einem Spaß macht.

    Am Besten wäre es wohl, du würdest mit deinem Augenarzt besprechen, ob und welche Sportarten er empfehlen bzw. nicht empfehlen würde.

    Viele Grüße

    Kai

  • hallo, danke für die Antwort. Das weiß ich gar nicht, welches Glaukom es ist.

    Ich werde im August einmal nachfragen und mal sehen, was er sagt.

    Ich hoffe, dass ein leichtes Joggen nicht schadet, denn das würde ich gerne, auch wegen der Depression, beibehalten.

  • Leichtes Joggen ist sicher nicht verkehrt.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hey,

    da ich selber ein Glaukom habe, aber auch Sportwissenschaft studiere, habe ich mich unweigerlich sehr intensiv mit dieser Thematik befasst und hunderte Studien dazu gelesen. Ich kann dir sagen, dass Joggen oder andere Ausdauersportarten (z.B. Spinnig oder Fahrradfahren...) durchweg einen positiven Einfluss (auch längerfristig) auf deinen AID haben. Außerdem verbessert sich die Netzhautperfusion und du verringerst dein Stresslevel ( + unzählige weiter Vorteile). Trotzdem würde ich das natürlich immer mit dem Augenarzt absprechen.

    Beim Kraftsport ist die Studienlage nicht ganz eindeutig, aber sofern du nicht trainierst wie Arnold sollte auch dies kein Problem darstellen.

    Gegen Yoga, Aerobic etc. spricht ebenfalls nichts.

    Aber: Vor allem zum Thema Yoga - Handstände (generell alles, wo der Kopf tief ist) vermeiden - das treibt den AID unnötig in die Höhe.

    Einfach locker angehen und nicht übertreiben - dann ist der Sport fast wie eine zusätzliche Therapie (so sehe ich das zumindest).

    Und ganz ehrlich - einmal schön ausgepowert sind die miesen Gedanken auch wieder ganz fern. :)

    Liebe Grüße!

  • aber auch Sportwissenschaft studiere, habe ich mich unweigerlich sehr intensiv mit dieser Thematik befasst und hunderte Studien dazu gelesen. Ich kann dir sagen, dass Joggen oder andere Ausdauersportarten (z.B. Spinnig oder Fahrradfahren...) durchweg einen positiven Einfluss (auch längerfristig) auf deinen AID haben. Außerdem verbessert sich die Netzhautperfusion und du verringerst dein Stresslevel ( + unzählige weiter Vorteile).

    Dem ist im Prinzip nicht zu widersprechen.


    Es ist zwar in einer großen Studie nachgewiesen worden, daß sportlich aktive Menschen seltener an Glaukom erkranken.

    Aber bei bestehendem Glaukom ist die Datenlage nicht so eindeutig.

    Es ist nicht bekannt,

    ob sportliche Betätigung auch hilft, eine bereits bestehende Glaukom-Erkrankung aufzuhalten. Es gibt eine Querschnittsuntersuchung an 141 Glaukom-Erkrankten , die zeigte, dass 1.000 zusätzliche Schritte pro Tag den Sehverlust über das Jahr hinweg zwar verzögerte. Insgesamt waren die Effekte aber sehr gering. "Ginge man unter diesen Voraussetzungen von einer schützenden Wirkung aus, müssten Patienten etwa 5.000 Schritte oder zwei Stunden körperliche Aktivität zusätzlich pro Tag ausüben, um die jährliche Sehverschlechterung bei der Glaukom-Erkrankung um zehn Prozent zu reduzieren".

    Diese Quelle haben wir hie im Forum schon früher mal zitiert und diskutiert.

    Und schon gar nicht gibt es meines Wissens Studienergebnisse, die zeigen, ob sich bei fortgeschrittenem Glaukom eine intensive sportliche Betätigung sogar nachteilig auswirken kann. Und das ist die Frage, die uns immer wieder umtreibt.

    Solltest Du hierzu Studienergebnisse kennen, würden mich die Quellen sehr interessieren.