• Liebes Forum,

    habe schon etwas mitgelesen über die Monate und viele gute Infos bekommen. Nun möchte ich mich mal vorstellen:

    Bin männlich, 49 Jahre. Bezüglich Glaukom vorbelastet durch meine Mutter (PEX Glaukom, auf dem rechten Auge fast blind; links kann sie noch 50% sehen).

    Ich selbst habe seit ca. 30 Jahren eine chronische Colitis, die immer mit Cortison behandelt wurde und seit 2013 mit Immunsuppressiva und seitdem viel besser unter Kontrolle ist.

    Die Colitis begleitend hatte ich bisher 4 mal eine Iritis. Aufgrund des Cortisions hatte ich immer mal den Augendruck messen lassen (lag immer so um die 20 oder knapp darunter).

    Im April 2020 dann aus heiterem Himmel wieder eine Iritis. Der AID wurde auch an dem Tag gemessen (18/24). Mei AÄ sagte, der Druck kann bei einer Iritis sinken. Ich bekam dann Cortisontropfen und was zum Weitstellen der Pupille. Nach einer Woche war die Iritis schon deutlich besser, der AID lag dann bei 28/29. Wegen meiner Mutter sollte ich zum Tropfen anfangen. Bei Beta-Blocker und CA-Hemmer hatte ich jedoch Nebenwirkungen und musste diese nach einigen Wochen/Monaten absetzen. Der AID lag bei den Kontrollen bei 18/24, 21/21, 25/27. Danach wurde ich auf Monoprost umgestellt, was ich eigentlich wegen Kontraindikation bezgl. Iritis nicht umbedingt nehmen sollte.

    Unter Monoprost lag der AID dann in den folgenden Quartalen bei 24/24 bzw. 24/25. Ich tropfe gegen 20h und gemessen wurde immer Mittags und nur per Lufttmessung. Es wurde ein Gesichtsfeld gemacht (Ergebnis ok) und ein OCT. Beim OCT gibts ein paar rote Bereiche. Laut meiner AÄ sind das keine Schäden, sondern auf meine Kurzsichtigkeit zurückzuführen (ca. -3 bds.). Zusätzlich habe ich eine dicke Hornhaut, es könnten 4 Einheiten abgezogen werden. Der Druck wäre damit noch ok. Ich fragte nach einer Nachmessung durch sie nach Goldman. Dies hat sie abgelehnt mit Verweis auf Corona und das sie sonst nach jedem Patient das Gerät desinfizieren muss. Da müsste ich Verständnis haben. Hatte ich ehrlich gesagt nicht wirklich.

    Tagesprofil wurde auch abgelehnt. 1x im Quartal muss reichen. Ich machte dann für Januar mal einen Termin am späten Nachmittag aus, um zu sehen, ob der Druck höher ist wie Mittags. Zu meiner Erleichterung war er gegen 17.30 mit 22/21 etwas niedriger als Mittags. Ich bestand dann auf einer Übeweisung in die Augenklinik. Die bekam ich auch und vorsorglich hatte ich schon letztes Jahr einen Termin für diesen Februar dort vereinbart. Letzte Woche war ich dann dort. Nette Ärzte, die viele Fragen beantwortet haben. Es wurden diverse Untersuchungen gemacht. Vor allem wurde der AID mal mit Goldman gemessen (auch gegen MIttag) mit 21/20, also doch ca. 3-5 Einheiten niedriger wie bei meiner AÄ mit Luft. Hormhaut ist bds. 650 dick. somit können 4 Einheiten abgezogen werden, macht dann 17/16.

    Das OCT dort ergab, dass zwar noch alles grün ist, aber an ein paar Stellen und vor allem links am unteren Bereich. Der Oberarzt meinte es kann ein frühes Glaukom sein, ich soll so weitertropfen. Im Mai soll ich mal zum 24h Druckprofil und HEP Gesichtsfeld kommen. PEX wie bei meiner Mutter ist es nicht, es sind keine Ablagerungen zu erkennen.

    So, dass zur Vorgeschichte.

    Tut mir leid, wenns ein bisschen ausführlich ist. Jetzt hätte ich an euch mal 2 konkrete Fragen:

    :?: 1. Im Arztbrief der Augenklinik steht u.a. RA/LA Gonio: D40r. Ich hatte zwar zum Kammerwinkel gefragt und sie sagten er sei offen, aber was bedeutet das genau?

    2. Auch bei Monoprost habe ich Probleme mit Atemnot. Zwischendurch gings besser, jetzt ist es wieder schlechter. Vom Hausarzt habe ich Formoterol bekommen. Grds. versuche ich das wegzulassen und zwischendurch war es auch ok (ohne Medi). Die NW der Augentropfen bezgl. Atemnot sind ja bekannt (ich habe kein Asthma). Kann die Einnhame dieser Inhalationspulver zur Verbesserung der Atemnot die Wirksamkeit der Augentropfen beeinträchtigen? Ich habe leider in der Klinik vergessen zu fragen.

    Vielen Dank im Voraus an euch für's Lesen und auch schon mal für mögliche Tipps.

    Gruß Bonchan

  • Hallo Bonchan,

    leider kann ich Dir zu der (Pex-)Problematik, die bei Dir im Spiel ist, nicht wirklich konkretes sagen.

    Dennoch möchte ich Dich herzlich hier im Forum Willkommen heißen.

    Es war viel los hier in den letzten Tagen, möglicherweise ist Dein Beitrag deshalb irgendwie untergegangen.

    Aber ganz bestimmt werden noch andere Mitglieder reagieren, die sich mit Pex besser auskennen.

    Ich fasse trotzdem mal zusammen, was ich Deinem, übrigens super klaren, Beitrag entnehme:

    Du hast 1. eine familiäre Belastung durch Pex-Glaukom, 2. gibt es den Verdacht auf ein beginnendes, durch Cortison induziertes Offenwinkelglaukom; und 3. wird die Beurteilung der Sehnerven erschwert, da Du kurzsichtig bist.

    Du tropfst (mit Nebenwirkungen) bei unklarer Diagnose, eben wegen des hohen Risikos.

    Bei Deiner AA wurde der Druck unter Tropfen - völlig unverständlicherweise - nur NTC gemessen:

    Ich fragte nach einer Nachmessung durch sie nach Goldman. Dies hat sie abgelehnt mit Verweis auf Corona und das sie sonst nach jedem Patient das Gerät desinfizieren muss. Da müsste ich Verständnis haben. Hatte ich ehrlich gesagt nicht wirklich.

    Ich auch nicht - Therapieentscheidungen auf der Basis von NTC-Messungen halte ich persönlich für Blindflug!

    Also war der Kliniktermin der absolut richtige Weg:

    Das OCT dort ergab, dass zwar noch alles grün ist, aber an ein paar Stellen und vor allem links am unteren Bereich. Der Oberarzt meinte es kann ein frühes Glaukom sein, ich soll so weitertropfen. Im Mai soll ich mal zum 24h Druckprofil und HEP Gesichtsfeld kommen. PEX wie bei meiner Mutter ist es nicht, es sind keine Ablagerungen zu erkennen.

    So, dass zur Vorgeschichte.

    Eine klare Diagnose hast Du damit zwar noch nicht - aber das ist durchaus normal. Es braucht einfach manchmal Zeit, um ein (möglicherweise) beginnendes Glaukom von einem (noch) gesunden Sehnerv zu unterscheiden. Umso mehr gilt dies bei schwer zu beurteilenden Sehnerven. Und bei höherem Risiko ist es dann einfach sicherer zu tropfen.

    Zu Deiner Angabe den Kammerwinkel betreffend: D40R habe ich gefunden, dass das dem Grad IV nach Shaffer entspricht. Also völlig offener Kammerwinkel ohne Auffälligkeiten oder Ablagerungen. Damit kein Risiko für einen Glaukomanfall durch Verschluss des Kammerwinkels

    Soweit das was ich beitragen kann - ansonsten habe Geduld es melden sich sicher noch andere user.

    LG

    Chanceline

    Einmal editiert, zuletzt von Chanceline (27. Februar 2021 um 12:48)

  • Ich fasse trotzdem mal zusammen, was ich Deinem, übrigens super klaren, Beitrag entnehme:

    Bonchan: Auch ein Willkommen an dich und Dank für deinen Beitrag!

    Durch Chancelines Zeilen habe ich allerdings deinen Beitrag erst erarbeiten können (bin stark sehbehindert, wie viele hier). Wäre nett, wenn du Weiteres in Absätzen zu jeweils max. 4-5 Zeilen schreiben würdest -.

    LG - Senator

  • Hallo Bonchan!

    Willkommen hier im Forum.

    Da hast Du ja schon eine lange Geschichte hinter Dir....

    Die Colitis begleitend hatte ich bisher 4 mal eine Iritis. Aufgrund des Cortisions hatte ich immer mal den Augendruck messen lassen (lag immer so um die 20 oder knapp darunter).


    Im April 2020 dann aus heiterem Himmel wieder eine Iritis. Der AID wurde auch an dem Tag gemessen (18/24).

    So eine Colitis ist ja meist ein Autoimmunprozess. Hast Du Dich auch mal nach spezieller Ernährung erkundigt? Meine Schwägerin hat das auch und seit sie bei einer Heilpraktikerin war, die da sehr mit der Ernährung arbeitet, geht es ihr gut. Sie ist vom MTX weg und hat selten noch mal Beschwerden (wenn sie sich an die Ernährung hält). Das nur mal so als Tipp am Rande.

    Wurde bei Dir mal Rheuma abgeklärt?


    Ich bekam dann Cortisontropfen und was zum Weitstellen der Pupille. Nach einer Woche war die Iritis schon deutlich besser, der AID lag dann bei 28/29.

    Dass Du einen erhöhten Druck unter Weitstellen der Pupille hast, wundert mich keineswegs! Eine weiter Pupille macht ganz oft einen höheren AID. Und das kann schon auch mal deutlich höher sein.

    Unter Monoprost lag der AID dann in den folgenden Quartalen bei 24/24 bzw. 24/25. Ich tropfe gegen 20h und gemessen wurde immer Mittags und nur per Lufttmessung.

    Ich schließe mich Chanceline an... eine Therapie basierend auf nur NCT-Messungen finde ich ein Unding!

    Tagesprofil wurde auch abgelehnt. 1x im Quartal muss reichen.

    Eine Info für Deine AÄ: Ein Tagesdruckprofil kann man extra abrechnen!

    Tut mir leid, wenns ein bisschen ausführlich ist. Jetzt hätte ich an euch mal 2 konkrete Fragen:

    :?: 1. Im Arztbrief der Augenklinik steht u.a. RA/LA Gonio: D40r. Ich hatte zwar zum Kammerwinkel gefragt und sie sagten er sei offen, aber was bedeutet das genau?

    Das ist schon völlig ok so. Das mit dem Kammerwinkel hat Chanceline schon erklärt.

    2. Auch bei Monoprost habe ich Probleme mit Atemnot. Zwischendurch gings besser, jetzt ist es wieder schlechter. Vom Hausarzt habe ich Formoterol bekommen. Grds. versuche ich das wegzulassen und zwischendurch war es auch ok (ohne Medi). Die NW der Augentropfen bezgl. Atemnot sind ja bekannt (ich habe kein Asthma). Kann die Einnhame dieser Inhalationspulver zur Verbesserung der Atemnot die Wirksamkeit der Augentropfen beeinträchtigen? Ich habe leider in der Klinik vergessen zu fragen.

    Naja- Du versucht die Pest mit der Cholera zu vertreiben, salopp gesagt.

    Du hast eine Nebenwirkung eines Medikaments und statt, dass man schaut, dass man was findet, was eher geht, bekämpft man die Nebenwirkung mit einem neuen Medikament...

    Ich würde das so nicht wollen!

    Ist in diesem Spray nur Formoterol oder ist da noch ein weiterer Wirkstoff (möglicherweise Cortison) mit drin?

    Nur das Formoterol sollte eher keine Rolle spielen. Mit Cortison in Kombi könnte das schon sein.


    Viele Grüße

    Sabine

  • Erstmal Danke für die freundliche Aufnahme ins Forum.

    Durch Chancelines Zeilen habe ich allerdings deinen Beitrag erst erarbeiten können (bin stark sehbehindert, wie viele hier). Wäre nett, wenn du Weiteres in Absätzen zu jeweils max. 4-5 Zeilen schreiben würdest -.

    Danke für den Hinweis. Ich hoffe es gelingt mir schon heute das besser zu machen.


    Zu Deiner Angabe den Kammerwinkel betreffend: D40R habe ich gefunden, dass das dem Grad IV nach Shaffer entspricht. Also völlig offener Kammerwinkel ohne Auffälligkeiten oder Ablagerungen. Damit kein Risiko für einen Glaukomanfall durch Verschluss des Kammerwinkels

    Vielen Dank für die Recherche. Da bin ich ja schon mal beruhigt.

    So eine Colitis ist ja meist ein Autoimmunprozess. Hast Du Dich auch mal nach spezieller Ernährung erkundigt? Meine Schwägerin hat das auch und seit sie bei einer Heilpraktikerin war, die da sehr mit der Ernährung arbeitet, geht es ihr gut. Sie ist vom MTX weg und hat selten noch mal Beschwerden (wenn sie sich an die Ernährung hält). Das nur mal so als Tipp am Rande.


    Wurde bei Dir mal Rheuma abgeklärt?

    Neben der Colitis wurde auch eine chronische Polyathritis diagnostiziert. Hatte immer viele Problem mit den Gelenken. Die Ärzte sind aber der Meinung das Grundübel ist die Colitis und alle Entzündungen gehen vom Darm aus.

    An diversen Behandlungen habe ich ziemlich viel durch. Konservativ, Naturheilkunde, TCM, Ayurveda und selbst Hypnose. Langfrisitg hat leider alles keinen durchschlagenden Erfolg gehabt.

    2012 wurde nach einem langen Krankenhausaufenthalt dann entschieden, bevor ich den Darm verliere, auf Imunsuppressiva umzustellen.

    Wenn Du noch spezielle Ernährungstipps von Deiner Schwägerin weißt, bin ich immer interessiert.

    Ich schließe mich Chanceline an... eine Therapie basierend auf nur NCT-Messungen finde ich ein Unding!

    Ja, aber leider macht die HAÄ nur das. Ich bin gespannt, was im Mai beim 24h Druckprofil rauskommt. In der Klinik sagten sie mir, sie messen immer mit Goldman. Dann weiß ich da mal mehr.

    Naja- Du versucht die Pest mit der Cholera zu vertreiben, salopp gesagt.


    Du hast eine Nebenwirkung eines Medikaments und statt, dass man schaut, dass man was findet, was eher geht, bekämpft man die Nebenwirkung mit einem neuen Medikament...

    Ich würde das so nicht wollen!


    Ist in diesem Spray nur Formoterol oder ist da noch ein weiterer Wirkstoff (möglicherweise Cortison) mit drin?

    Ich gebe Dir recht und will das eigentlich auch nicht. Es hat ja auch ein paar Monate ganz gut funktioniert. Plötzlich hat es angefangen.

    Ich habe nichts geändert. Tropfe zur gleichen Zeit und drücke fleissig. Sogar deutlich länger als empfohlen.

    Meine HAÄ meinte halt, wenn ich Monoprost nicht vertrage, muss ich zum Lasern oder operieren, weil ich ja Beta-Blocker und CA Hemmer auch nicht gut vertragen habe. Sonst gibt es nichts für mich, weil alles die gleichen Wirkstoffe sind. Somit muss ich nun irgendeinen Weg finden mit dem Monprost und den Nebenwirkungen zurecht zu kommen.

    Bei dem Spray ist übrigens nur Formoterol drin und ich versuche es immer noch zu vermeiden, auch wenns mit dem Atmen teilweise nervig ist.

    Ich hätte mir auch einen besseren "Einstieg" in meine Glaukomlaufbahn gewünscht =)

    Mal schauen wie es weitergeht.

    Schönen Abend und viele Grüße von Bonchan

  • Hallo Bonchan!

    Neben der Colitis wurde auch eine chronische Polyathritis diagnostiziert. Hatte immer viele Problem mit den Gelenken. Die Ärzte sind aber der Meinung das Grundübel ist die Colitis und alle Entzündungen gehen vom Darm aus.


    An diversen Behandlungen habe ich ziemlich viel durch. Konservativ, Naturheilkunde, TCM, Ayurveda und selbst Hypnose. Langfrisitg hat leider alles keinen durchschlagenden Erfolg gehabt.

    2012 wurde nach einem langen Krankenhausaufenthalt dann entschieden, bevor ich den Darm verliere, auf Imunsuppressiva umzustellen.

    Wenn Du noch spezielle Ernährungstipps von Deiner Schwägerin weißt, bin ich immer interessiert.

    Wurde bei Dir mal die Infektiologieparameter im Blut bestimmt?

    Borrelien, Chlamydien... alles, was so nett in die Gelenke kriechen kann =( .... also, bezüglich der Gelenke.

    Die Ernährungstipps meiner Schwägerin können für Dich komplett falsch sein. Dazu müssen Untersuchungen erfolgen und dabei muss bestimmt werden, was bei Dir da vielleicht mit eine Rolle spielen könnte.
    Dafür müsstest Du Dir eine/n gute/n Heilpraktiker/-in suchen und da Stück für Stück dran arbeiten.


    Ja, aber leider macht die HAÄ nur das. Ich bin gespannt, was im Mai beim 24h Druckprofil rauskommt. In der Klinik sagten sie mir, sie messen immer mit Goldman. Dann weiß ich da mal mehr.

    Das ist natürlich blöd. Und wenn Du mal nett drum bittest, dass da mal eine Vergleichsmessung gemacht wird?

    Du könntest einfach mal Taflotan sine versuchen, die sind zwar auch aus der Gruppe der Prostaglandine, aber manchmal sind die verschiedenen Wirkstoffe unterschiedlich in der Verträglichkeit.

    Was soll das sonst für eine Laser-OP sein? Eine SLT?

    Lass mal den Kopf nicht so schnell hängen! Es gibt auch für (D)einen Weg! ;o)

    Viele Grüße

    Sabine