• Ich hatte letztes Jahr öfters über das Glaukom meiner Mutter (65 Jahre alt) geschrieben.

    Nochmal zusammengefasst: Seit 13 Jahren Verdacht, vor 2 Jahren haben die Ärzte in der Uniklinik dann endlich, jedoch sehr verspätet die Diagnose gestellt. Fortgeschrittenes Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen.

    Es wurden zuerst verschiedene Tropfen probiert, dann eine SLT. Beides hat den Druck nicht ausreichend gesenkt. Druck war zwischen 15 und 19, teilweise jedoch Nachtdruckspitzen von 25 auf einem Auge. Auf einem Auge war der Druck immer höher als beim anderen. Zieldruck war 15.

    Beim letzte Tagesdruckprofil im Januar 2018: alles tendenziell höher, teilweise auch Tagsüber ein Druck von 21 oder 22. Nachts auch mal 26.

    Die Ärzte in der Uniklinik wollen jetzt erst mal eine Katarakt OP machen und dann eine Trabekulotomie.. mit der Begründung die Katarakt OP müsste man eh irgendwann machen und auch diese Drucksenkung sollte man “mitnehmen”.

    Meine Mutter hatte heute einen Term bei Prof Dr Grehn in Mainz. Die Empfehlung von ihm war Trabekulotomie, jedoch keine Katarakt OP.

    Was jedoch ein Schrecken war: der Druck war auf einem Auge 34.. (auf dem anderen 16).

    Prof Dr Grehn hat aber scheinbar ledigtlich gesagt, dass man den Druck noch mal beim Augenarzt kontrollieren lassen sollte. Es wurde nichts von Notfall oder so erwähnt oder dass dies auf jeden Fall innerhalb von 1 oder 2 Tagen kontrolliert werden muss. Auch der von Ihm vorgeschlagener OP Termin im Mai wirkt für mich sehr entspannt.

    Hierzu zwei Fragen:

    1) Ist ein Druck von 34 sehr hoch, jedoch wirklich kein Notfall wo man sofort oder schnellstmöglich irgendwas machen muss?

    2) Was haltet ihr von Mainz und Prof Dr Grehn als Chirurg? Ich hab fachlich von ihm einen sehr guten Eindruck, jedoch scheint es in Mainz organisatorisch drunter und drüber zu gehen.

    Einmal editiert, zuletzt von mikemlnnl (19. Februar 2018 um 21:24)

  • Hallo mike!

    Hierzu zwei Fragen:


    1) Ist ein Druck von 34 sehr hoch, jedoch wirklich kein Notfall wo man sofort oder schnellstmöglich irgendwas machen muss?


    2) Was haltet ihr von Mainz und Prof Dr Grehn als Chirurg? Ich hab fachlich von ihm einen sehr guten Eindruck, jedoch scheint es in Mainz organisatorisch drunter und drüber zu gehen.

    Zu Deinen Fragen:

    1. Druck 34 ist, in der Tat, sehr hoch. Als Glaukomanfall würde ich das nicht einstufen, aber da muss natürlich schon ein AA draufschauen und messen. So bleiben sollte der Druck auf Dauer nicht.

    2. Prof. Grehn genießt einen guten Ruf.

    Was ich nicht verstehe ist, was Dein fachlicher Eindruck und das organisatorische Drunter und Drüber miteinander zu tun haben.


    Wie sehen denn die Linsen Deiner Mutter aus? Gibt es denn da eine Trübung?

    Es wurden zuerst verschiedene Tropfen probiert,

    Was tropft sie denn aktuell?

    Viele Grüße

    Sabine

  • Es geht in vielen Kliniken drunter und drüber. Hereinkommende Arbeitsunfälle und Starke andere Augennotfälle sind nicht planbar.

    Wichtig ist nur, dass man behandelt wird. Ob man x Stunden wartet oder y Stunden, das ist egal. Ich war selbst schon Notfall (Netzhaut) und meistens zum Glück Normalpatient. Im Notfall ist man wirklich 1. Geige und dran, ansonsten eben nicht und das ist genau so gut und richtig.

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Prof. Dr. Grehn ist m.W. sog. Seniorprofessor, wohl nicht mehr regelmäßig in MZ tätig. War aber vorher jahrelang führend, gilt als Top-Glaukomkenner. Als Operateur habe ich ihn nicht gehabt, sondern 4 andere. Das sind alles Top-Leute, MZ ist absolut eine der besten Adressen hierzulande.

    Was die Klinik-Organisation anbelangt, so ist mir die Einstufung als "drunter und drüber" doch sehr pauschal. Schlie0e mich den Zeilen von Jenat voll an! Ein gewisser Engpass ist immer die "Glaukom-Sprechstunde", das ist klar. Dafür muss man sich auf einige Durchgangsstunden (tunlichst mit Wasser u. Imbiss dabei) einstellen, das Sitzen im Wartegang ist nicht die Freude. Die Ärzte dort arbeiten am Limit, aber es kommen alle dran und keiner bleibt imo übrig.

    Senator

  • 2. Prof. Grehn genießt einen guten Ruf.

    Was ich nicht verstehe ist, was Dein fachlicher Eindruck und das organisatorische Drunter und Drüber miteinander zu tun haben.

    Meine Formulierung bezüglich der Organisation war wahrscheinlich etwas unglücklich und falsch. Ich meinte nicht, wenn es mal länger dauert. Das ist wie ihr schon geschrieben habt, nicht vermeidbar und sollte man verstehen. Ich meinte eher, dass zb die Anamnese durch einen Assistenzarzt sehr durchwachsen war. Dinge wurde teilweise fast falsch aufgeschrieben, als meine Mutter Informationen erwähnen wollte, die sicherlich wichtig sind, wurde ihr im groben Ton gesagt, sie soll jetzt ruhig sein, dass wäre nicht wichtig. Wirkte alles sehr chaotisch und gestresst.

    Vielleicht hatte sie auch einfach Pech und sonst ist es anders. Aber ist halt schon ein bisschen irritierend.

    Wie sehen denn die Linsen Deiner Mutter aus? Gibt es denn da eine Trübung?

    Kann ich leider nicht beurteilen. Sie selber hat bisher nicht über irgendwelche Beinflussungen dadurch berichtet. Auf dem Arztbrief steht als Diagnose "Cataract corticonuclearis".

    Was tropft sie denn aktuell?

    Aktuell ist es Clonid Ophtal, Timolol und Monoprost. Davor wurde auch schon alle möglichen anderen Tropfen probiert. Die haben jedoch nichts gebracht oder eine zu starke allergische Reaktion ausgelöst.

    Inzwischen war meine Mutter beim Augenarzt. Druck war 32. Der Augenarzt meinte, sie müsste morgen sofort in die bisherige Uniklinik und es müsste was gemacht werden. Ich bin schon ein bisschen überrascht, dass Prof Dr Grehn das viel entspannter gesehen hat.

  • der Hausaugenarzt hat Recht

    WARUM?

    Sie tropft Maximaltherapie und dennoch ist der Druck zu hoch. Katarakt ist auch da, also dicke Linse, alles zusammen ist so nicht mehr stimmig.

    Der Assistenzarzt war doof, nächstes Mal ein anderer. Die lernen noch und dann musst du Einschreiten, geh immer mit und wwnn so ein junger Spunt so ist, muss man ruhig und bestimmt vorgehen. Du informierst dich hier und fährst deine Mutter wieder in die Klinik

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • Hallo Mike!

    Ich meinte eher, dass zb die Anamnese durch einen Assistenzarzt sehr durchwachsen war. Dinge wurde teilweise fast falsch aufgeschrieben, als meine Mutter Informationen erwähnen wollte, die sicherlich wichtig sind, wurde ihr im groben Ton gesagt, sie soll jetzt ruhig sein, dass wäre nicht wichtig. Wirkte alles sehr chaotisch und gestresst.

    Da kann ich Dir zustimmen und mitunter ist es da auch wirklich schwer sich da durchzusetzen. Unmöglich ist das, so ein Verhalten an den Tag zu legen. Aber man sollte schon versuchen sich da mit einer gewissen Vehemenz Gehör zu verschaffen.

    Auf dem Arztbrief steht als Diagnose "Cataract corticonuclearis".

    Eine Trübung der Linsenrinde und des Linsenkerns.

    https://befunddolmetscher.de/koerperliche-u…orticonuclearis

    Somit wäre für mich die Grundlage da, um über eine Kat-OP und ggf. noch eine Erweiterung zur Drucksenkung zu sprechen.

    Inzwischen war meine Mutter beim Augenarzt. Druck war 32. Der Augenarzt meinte, sie müsste morgen sofort in die bisherige Uniklinik und es müsste was gemacht werden. Ich bin schon ein bisschen überrascht, dass Prof Dr Grehn das viel entspannter gesehen hat.

    Jeder darf ja seine Meinung haben.

    Ihr könnt auch in Mainz anrufen oder dort hinfahren. Ist ja vielleicht nicht immer Prof. Grehn da....

    Druck 32 ist hoch, das ist klar.

    Viele Grüße

    Sabine

  • Vielen Dank für eure Antworten und die Hilfe!

    Der Hausaugenarzt hatte meiner Mutter scheinbar auch Glaupax verschrieben. Schon irritierend, dass der das so sieht und Prof Dr Grehn so entspannt war.

    Wahrscheinlich wird meine Mutter morgen jetzt doch erst mal zur Uniklinik gehen, zu der sie bisher auch immer gegangen ist. Mainz ist generell sicher gut, aber so spontan wird man da wahrscheinlich auch nicht den besten Arzt dort bekommen.. und es ist 4 Stunden weg.

    Sabine, eine Katarakt OP wird nach allen bisherigen Informationen nicht ausreichen. Prof Dr Grehn meinte, dass würde nur 2mmhg bringen, mann soll lieber gleich eine Trabekulotomie machen. Die andere Uniklinik beurteilte die Wirkung der Katarakt OP ähnlich.

  • stimmt alles so

    Hat Prof grehn den Druck selbst gemessen oder hat er nur die Akte gelesen und dort war vielleicht ein Schreibfehler von dem netten Assistenzarzt. Es ist egal. 4 Stunden sind sowieso zu weit für eine Nach OP Betreuung.

    Ihr fahrt so, wie es der Hausaugenarzt sagt. Das klappt. Nachher bitte sehr sorgfältige Op Nachsorge, egal welche Op, genau aufschreiben, was wann getropft werden soll. Viel konservierungsfreie Tränenersatzflüssigkeit kaufen und im Kühlschrank lagern. Damit nach der Op das Auge pflegen.

    Alle schweren Haushaltsdinge übernehmen, Kopf tief nach Op vermeiden

    Ohne Musik wäre alles nichts. (frei nach Mozart)

  • .

    Sabine, eine Katarakt OP wird nach allen bisherigen Informationen nicht ausreichen. Prof Dr Grehn meinte, dass würde nur 2mmhg bringen, mann soll lieber gleich eine Trabekulotomie machen. Die andere Uniklinik beurteilte die Wirkung der Katarakt OP ähnlich.

    Das ist richtig und ich meinte auch gar nicht, dass da die Kat-OP der Schlüssel zum Erfolg ist.

    Aber wenn da ein Katarakt ist, dann sollte das mit Beachtung finden und ggf., wenn eh operiert werden muss, dann die Linse mit gewechselt werden.

    Ist Deine Mutter heute in die Klinik?

    Viele Grüße

    Sabine

  • Das hört sich sehr gut an.

    Damit Deine Mutter das gut schafft, besorge in der Apotheke reichlich tränenersatzmittel in Einwegpipetten. Die messen Deine Mutter jetzt so oft, das reizt die Augen und dann wird Deine Mutter meckerig. Mit Tränenersatzmittel kann man die Augen nach jeder Messung spülen, sie kann das selbst.

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  • Ging jetzt doch alles schneller. Der Druck ging Freitag wieder auf 30 hoch, nachdem Glaupax abgesetzt wurde. Die Ärzte meinte man sollte maximal ein oder zwei Wochen mit der OP warten. Meine Mutter hat sich dann entschlossen, die OP doch gleich heute zu machen, weil auf später verschieben ja keinerlei Vorteil hätte.

    OP ist scheinbar gut gelaufen. Jetzt hoffe ich das sich das alles wieder einrenkt.

    Danke noch mal für eure Hilfe!

  • Sie muss die Tropfen nach der OP exakt nach Plan nehmen, ganz exakt, stell ihr Handy Wecker

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  • Hallo Mike!

    Hallo,

    ist jetzt zusammen mit Katarakt eine Trabekelotomie gemacht worden?

    Das würde mich auch interessieren, was denn da nun letzten Endes wirklich gemacht wurde.

    Alles Gute für Deine Mutter!

    LG

    Sabine

  • ist jetzt zusammen mit Katarakt eine Trabekelotomie gemacht worden?

    Es wurde nur eine Trabekulotomie gemacht. Dass man die Katarakt OP mit der Trabekulotomie in einer OP machen kann, hat bisher noch kein Arzt erwähnt. Auch nicht Prof Dr Grehn. Von allen wurde nur die Trabekulotomie empfohlen.

    Druck ist bisher auf dem operierten Auge zwischen 12 und 13. Ich bin optimistisch :)

  • prima

    Sie tropft bitte nach der Op streng nach Anweisung der Klinik.

    Bitte Benetzungstropfen ohne Konservierung aus der Apotheke holen. Beruhigt das Op gestresste Auge vor allem bei der durch die Kälte trockenen Luft. Dabei gilt: viel hilft viel.

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