Was muss man alles beachten?

  • Hallo zusammen!
    Ich hab da mal ein paar Fragen und vielleicht können mir einige aus Ihren Erfahrungen berichten.
    Ich habe ein einseitiges, juveniles Glaukom welches nach mehreren OP's und mehrjähriger Tropfentherapie (die immer noch anhält) zusammen mit einer Akupunktur-Behandlung bei meinem Augendoc
    nun schon mehr als 3 Jahre im Griff gehalten werden kann. Ich habe top Werte (13-16) und glücklicherweise keine Gesichtsfeldausfälle, aber mittlerweile den grauen Star (40% Sehleistung links).
    Aber ich möchte die Sache so lang wie möglich rausziehen, da ich Sorge habe, dass bei einem "Linsentausch" alles wieder aus dem Gleichgewicht gerät.
    Nun meine Frage(n): Thema Familienplanung wird langsam aktueller, und es müssen bestimmt einige Dinge berücksichtigt werden - wie sieht eine evtl. Tropfentherapie aus, Grauer Star vorher behandeln lassen, etc...
    Ich habe darüber auch schon kurz mit meinem Augendoc gesprochen, der meinte, ich sollte mir einen Termin in meiner Augenklinik holen und da alles abklären lassen (Würzburg).
    Könnt ihr mir aber vorab einen Rat / Tipp geben?
    Ich will mir dann schon einen Termin holen, aber das kann ja bekanntlich (und besonders wenn es nicht akut ist) dauern......

    Vielen Dank im Voraus und Grüße

  • Hallo Claudia,

    der Linsentausch sorgt nicht nur für eine bessere Sehleistung, weil Du ja eine neue klare Kunstlinse ins Auge eingesetzt bekommst und Deine natürliche Linse, die getrübt ist, abgesaugt wird, sondern manchmal kann man durch den zusätzlichen Platz (Kunstlinsen sind etwas kleiner) sogar nach Kataraktoperationen einen minimalen Druckabfall erwarten, also 2 Fliegen mit einer Klappe. Es würde die Tropfentherapie zwar zu keinem Zeitpunkt ersetzen, aber 3-4 mm HG Drucksenkung nach der OP sind evtl schon drin.

    Kataraktoperationen sind in Augenkliniken heutzutage absoluter Standart, es gibt moderne und tolle Kunstlinsen, die sogar große Fehlsichtigkeiten korrigieren können.
    Allerdings sollte Dein Druck konstant sein und nicht aus dem Ruder laufen, sonst werden die dich glaub ich nicht sofort operieren.

    Auch ist es heutzutage möglich, Glaukomoperationen und Kataraktoperationen miteinander zu kombinieren, also zum Beispiel beim Trabektom ( Trabekulotomie ab interno) mit zusätzlicher Implantation einer Kunstlinse, dann hast Du Drucksenkung und Visusverbesserung gleichzeitig.

    In Würzburg hat Prof. Grehn einen ausgezeichneten Ruf, falls Du Dir also einen Termin in der Privatsprechstunde nehmen möchtest, versuche es doch dort einmal.

    Liebe Grüße

  • Hi, Claudia!

    Dass du in der Schangerschaft einige Tropfen (z.B. Prostaglandine) nicht nehmen darfst, weißt du sicher. Aber dein Augen- und dein Frauenarzt werden dich da sicherlich gut beraten können.

    LG
    Julia

  • Ich hab mal meinen Frauenarzt darauf angesprochen.. Ich nahme Taflotan, was zu den Prostaglandinen gehört. Risiko: es KÖNNTE Wehen auslösen. Er sah das nicht sooo schlimm.

    "Okay", sagte ich, "das ist die Realität. Wir können sie nicht ändern. Wir können nur bestimmen, wie wir damit umgehen. Wir können nichts an den Karten ändern, die wir bekommen, nur an dem Spiel, das wir mit diesem Blatt machen."

  • Hi, Kerstin!
    Meine Frauenärztin war da absolut gegen, dass man während man Taflotan nimmt auch nur die Pille absetzt. Kann aber sein, dass sie wirklich nur auf Nummer Sicher gehen will ... ist aber bei mir auch noch nicht wirklich akut, also werde ich das irgendwann ansprechen, wenn ich wieder aus England da bin.
    LG
    Julia

  • Hallo!

    Schwangerschaft und Glaukom-AT ist immer so ein Thema.

    Klar, dass es da keine aussagekräftigen Studien gibt. Welche schwangere Frau würde sich da schon als "Versuchsschwanger" zur Verfügung stellen?

    Jedenfalls ist das etwas, wo eine wirklich enge und kompetente Zusammenarbeit zwischen Gynäkologe und Augenarzt nötig ist!

    Es gab da im Link von Antje eine kurze Passage über Schwangerschaft und Glaukomtropfen:

    http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=2885


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Zitat

    Original von Herde1980
    Geh am besten zu einem Arzt.
    Tropfen darfst du während der Schwangerschaft eh nicht nehmen!

    Liebe Grüße

    Hallo Herde!

    Das stimmt so nicht! Würde im Umkehrschluss heißen, dass es völlig ausgeschlossen ist, dass eine Frau mit Glaukom und Tropftherapie kein Kind bekommen darf. Und das ist definitiv nicht so!

    Gruß

    Sabine

  • Unabhängig davon, ob man während der Schwangerschaft tropfen darf oder nicht möchte ich an dieser Stelle gerne zu bedenken geben, dass man "Grünen Star" nicht einfach so bekommt, sondern in der Vielzahl der Fälle erbt.
    Hinsichtlich Vererbungslehre und genetischer Disposition sollte ebenso ausführlich aufgeklärt werden wie über Krankheitsgeschehen, Symptomatik und Beschwerden selbst.

    Viele Grüße

  • Das stimmt wohl.
    Ich hoffe allerdings, dass die unvollständige Rückbildung eines Versorgungsgefäßes im Auge vor meiner Geburt, die zu meinem grauen Star und dann zum Glaukom geführt hat, nicht vererblich ist ... muss ich mal fragen, bevor es mit dem Kinderwunsch akut wird.
    LG
    Julia

    Einmal editiert, zuletzt von EvilTwin (15. Oktober 2011 um 12:04)