• Hallo, :)

    ich habe mich hier angemeldet, weil meine Schwiegermutter als Folgeerscheinung einer Diabetes-Erkrankung an Glaukom erkrankt ist.
    Ich habe mich bisher mit dem Thema Glaukom wenig beschäftigt.
    Meine Schwiegermutter wohnt fast 1000 km von uns ertfernt, sodass ich sie nicht zum Augenarzt begleiten kann. Vielleicht kann mir hier jemand einige Informationen geben, damit ich meiner Schwiegermutter weiterhelfen kann.
    Meine Schwiegermutter bekam bisher Trusopt S mit Konservierungsmitteln. Sie hatte davon gerötete Augen und verkrustete Augenlider.
    Nun hat der Augenarzt ihr Trusopt S ohne Konservierungsmittel verschrieben. Sie klagt nun über Schleier vor den Augen und allgemeine Benommenheit.
    Woher kann das kommen? Macht Sie etwas falsch?
    Bei ihrem vorletzten Besuch beim Augenarzt hatte ihr dieser von einer Laser-Behandlung erzählt, die ihre Probleme lösen kann. Sie war sehr zuversichtlich.
    Nun erklärte der Augenarzt beim letzten Besuch, dass er noch warten will, weil bei der Laser-Behandlung manchmal auch eine Verschlechterung der Situation erreicht wird.

    Was soll ich ihr raten? ?(
    Anderer Augenarzt?
    Andere Therapie-Möglichkeit ansprechen?
    Andere Verhaltensmaßnahmen?
    Alternative Medizin?

    Meine Schwiegermutter ist übrigens 76 Jahre alt und Sie wohnt in der Nähe von Husum/Schleswig-Holstein).

    Liebe Grüße
    Marie-Theres (Schwiegertochter)

  • Hallo und herzlich willkommen,

    also zunächst einmal kann man beim Tropfen nicht viel falsch machen, außer das die Tropfen nicht ins Auge gelangen, wo sie eigentlich hinsollen!

    Hier mal die Nebenwirkungen aus dem Beipackzettel für Trusopt S:

    Nebenwirkungen: Kopfschm., Schwindel, Parästhesien, Augenbrennen u. -stechen, Keratitis superficialis punctata, Tränen, Konjunktivitis, Augenlidentzünd., Jucken der Augen, Augenlidreizung, Verschwommensehen, Iridozyklitis, Reiz. wie Rötung, Schmerzen, Krustenbild. a.d. Augenlidern, vorübergeh. Myopie (nach Absetzen der Ther. reversibel), Hornhautödem, okuläre Hypotonie, Aderhautabhebung nach fistulierenden Augenoperationen, Epistaxis, Übelk., bitterer Geschmack, Reizung im Rachenbereich, trock. Mund, Kontaktdermatitis, Urolithiasis, Schwäche/Müdigk., Überempfindlichk.: Sympt. v. lokalen Reakt. (Reakt. am Augenlid) u. system. allerg. Reakt. einschl. Angioödem, Urtikaria u. Pruritus, Exantheme, Kurzatmigk., selt. Bronchospasmen.

    Es kann also sein, dass der Schwindel etc. davon kommt. Allerdings muss man die Nebenwirkungen eben auch immer in der Relation zum Nutzen betrachten. Es wäre schön noch etwas mehr zu wissen, wie hoch zum Beispiel die Druckwerte sind, welches Glaukom sie hat, ob schon Schädigungen vorliegen und wie der Allgemeinzustand Deiner Schwiegermutter ist und ob andere Krankheiten vorhanden sind (außer Diabetes).

    Es gibt folgende Laserbehandlungen:

    Laserzyklodestruktion/Zyklophotokoagulation: Verödung des Ziliarkörpers, der das Kammerwasser bildet und gleichzeitig Ausbildung von Narben, durch die das Kammerwasser abfließen kann. Der Eingriff kann von außen, oder endoskopisch innerhalb des Augapfels durchgeführt werden.

    Argonlasertrabekuloplastik: Verbesserung des Abflusses durch Laseranwendung am Kammerwinkel, findet wie auch die SLT immer seltener Anwendung

    Selektive Laser Trabekuloplastik (SLT): Verbesserung des Kammerwasserabflusses durch selektive Laseranwendung am Kammerwinkel

    Ich denke, es soll die erste Methode angewandt werden, die eigentlich ein sehr geringes Risiko darstellt. Eine Verschlechterung ist eigentlich nicht zu erwarten, es könnte jedoch sein, dass Deine Schwiegermutter sehr blendempfindlich wird. Ausserdem ist Erfolg nicht garantiert, das muss sehr oft mehrmals gemacht werden, bzw. die OP hält nicht so lange. Wenn jedoch die Druckwerte nur gering erhöht sind kann die OP den Druck genug regulieren.

    Sicherlich ist eine Zweitmeinung von einem anderen Augenarzt nie verkehrt, falls sie sich bei dem jetzigen AA nicht gut aufgehoben fühlt würde ich es sowieso machen.

    So viele Möglichkeitenm zur Therapie gibt es nun auch wieder nicht, es kann medikamentös behandelt werden (Tropfen/Tabletten), Laserbehandlung und Operation.
    Alternative Methoden halte ich für nicht wirksam, es gibt hierzu auch absolut keinen Beweis und keine Studien die das belegen würden. Daher rate ich davon ab (ich meinte jetzt Homöopathie).


    Unabhängig vom Augenarzt könnte sie auch in einer Glaukomsprechstunde an einer Augenklinik vorstellig werden.

    LG Fantoma

  • Hallo,
    vielen Dank für die Infos und das Willkommen.
    Ich habe noch ein paar Informationen von meiner Schwiegermutter eingeholt.

    Sie weiß nicht, welches Glaukom sie hat. Da zuerst Diabetes da war, vermute ich, dass es sich um ein sekundäres Offenwinkelglaukom handelt. Sie will beim nächsten Arztbesuch nachfragen.
    Ihre Augendruck-Werte liegen zwischen 17-21. Sie geht ca. alle 8 Wochen zum Augenarzt. Der Arzt vergibt keine Termine und man muß lange warten - also schiebt sie es sicher auch schon mal hinaus.
    Außer Trusopt S und Insulin nimmt sie keine Medikamente.
    Ihr Blutdruck ist schwankend, eher hoch (140-200).
    Beta-Blocker soll sie laut Hausärztin nicht nehmen, weil Herz und Kreislauf zu schwach sind.

    Was sie nochmals betont hat, sind ihre größten Probleme: Benommenheit und Schleier vor den Augen mit Trusopt ohne Konservierungsmittel.
    Diese Probleme sind bei Trusopt mit Konservierungsmitteln nicht da, was ich nicht ganz verstehe.

    LG Schwiegertochter

  • Hallo,

    also die Nebenwirkungen sind bei Trusopt und Trusopt S gleich, also denke ich davon kommt es dann nicht. Wan hatte sie denn von Trusopt zu Trusopt S gewechselt?
    Der Schleier könnte auch von einer Entzündung o.ä. kommen, möglich wäre ja auch das sich eine grauer Star entwickelt oder die Hornhaut ein wenig angegriffen ist. Was sagt denn der Augenarzt dazu?

    Die Werte sind schon grenzwertig, sind das die Werte MIT Trusopt? Das würde ja dann auf Dauer nicht ausreichen, da der Druck ja nicht genug gesenkt wird. Allerdings muss man auch bedenken, in welchem Alter Deine Schwiegermutter ist und das da nicht unbedingt gleich mit Laserbehandlungen oder OP's gearbeitet wird.

    Die Augenärzte sehen das halt oft ein wenig differenzierter:
    Selbst wenn dieser Druck das Auge auf Dauer schädigt, wird es ja vermutlich eher langsam sein und die Schädigungen nimmt man ja eh nicht wahr, bis sie wirklich gravierend sind. Zudem sind allein schon die NArkosen bei Menschen in hohem Alter und je nach gesundheitszustand ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Wenn man dann hochrechnet, wie die Lebenserwartung ist könnte man zu dem Schluss kommen, das hier der Nutzen weitergehender Belastungen durch diverse Medikamente/OP's nicht im Verhältnis steht zum möglichen Erfolg. Also sprich: Damit kann man noch 10 Jahre relativ gut auskommen und im Alter lässt das Sehvermögen sowieso nach, da wird dann wirklich nur minimal behandelt.

    Daher wäre es wirklich mal interessant zu wissen, ob und inwieweit denn Schädigungen vorhanden sind und welcher Zieldruck denn überhaupt angestrebt wird.

    Du schreibst Herz- und Kreislauf wären schwach, das ist schonmal ein Grund keine OP zu machen. Betablocker fallen ja auch aus.

    Ich versuche jetzt nur, Dir mal die Sicht der Augenärzte zu vermitteln, nicht das ich es so gutheiße, bitte nicht falsch verstehen, so ist es nunmal.

    Wobei ich dann schon den Nutzen mit den verbundenen Risiken gut abwägen würde. Aber vielleicht würde auch ein anderen Medikament bzw. ein Kombination von Medikamenten eine ausreichenden Drucksenkung bewirken, wie lange sind die Werte denn jetzt schon so und nimmt sie schon immer Trusopt oder wurde auch etwas anderes versucht?

    Wann hat sie denn den nächsten Termin, vielleicht könnte sie ja auch mal jemand begleiten? Wie gesagt, eine Zweitmeinung ist nie falsch, möchte sie denn mal zu einem anderen Augenarzt gehen?

    LG Fantoma

  • Hallo Fantoma,

    bei dem letzten Augenarzt-Besuch hat sie das Trusopt-S Rezept bekommen, weil der Augenarzt meinte, dass ein Mittel ohne Konservierungsstoff besser ist. Vielleicht hat sie ja bisher auch nicht die volle Dosis getropft und jetzt mit der Einmal-Dosis kommt mehr ins Auge und die Nebenwirkungen sind stärker? Jedenfalls will sie sich beim nächsten Besuch wieder Trusopt mit Konservierungsmittel verschreiben lassen.
    Einen grauen Star hatte sie. Das zweite Auge im Frühjahr operiert worden. Der Augenarzt hat ihr gleich danach eine neue Brille verordnet. Soweit ich bisher dachte, wartet man mit der Brillenverordnung 6 Wochen, bis das Auge die OP-Folgen überwunden hat. Jedenfalls scheint sie auch Probleme mit der Brille zu haben.
    Das ist recht schwierig, von Bayern aus zu beurteilen, ob sie in Schleswig-Holstein in den richtigen Händen ist. Sie ist auch kein Mensch, der den Arzt mit Fragen löchert.
    Ich werde mal nachfragen, ob meine Schwägerin sich darum kümmern kann bzw. ob meine Schwiegermutter das zulassen würde.

    LG Schwiedertochter

  • Hallo Schwiegertochter,

    ja normal sollte er schon warten mit der Brille, aber jetzt hat sie die ja schon. Sind denn da die Werte nochmal kontrolliert worden, ob das überhaupt noch stimmt? Vielleicht wird ihr ja auch dadurch schwindelig?

    Es könnte natürlich sein das sie jetzt die tropfen erst richtig tropft und es zu nebenwirkungen kommt. Ist natürlich schwierig für Dich das aus der Ferne so zu beurteilen, klar. Und wenn sie den Arzt nichts fragt wird er von selber nur mit dem Allernotwendigsten rausrücken. Wäre sicher das beste wenn sie jemanden mit dorthin nehmen könnte, der weiss worums es geht und mal genau nachhakt.

    Vielleicht hälst Du uns ja auf dem laufenden wies weitergeht!

    LG Fantoma