Hallo,
ich bin neu in diesem Forum und möchte von meinen langjährigen, leidvollen Erfahrungen berichten. Seit mehr als 15 Jahren nehme ich Augentropfen gegen mein Normaldruckglaukom, zunächst Monoprost, morgens und abends in beide Augen. Im Jahr 2019 hat mein Arzt die Umstellung auf Fixaprost empfohlen, weil ich diese Tropfen nur täglich einmal nehmen müsste, das habe ich dann getan.
Ein Tinnitus begleitet mich schon seit vielen Jahren. Häufige und ausdauernde Bewegung an der frischen Luft haben mir stets geholfen, mit dieser Belastung gut zu leben. Ich hatte meinen Tinnitus angenommen und kam damit klar.
In den zurückliegenden Jahren hat sich der Tinnitus jedoch extrem belastend entwickelt. Es fühlte sich an, als ob mir jemand einen Deckel auf das Ohr drückt, es war kaum auszuhalten. Zeitweilig sind auch Herzrythmusstörungen hinzugekommen. Bis vor wenigen Wochen hatte ich keinen Zusammenhang zwischen diesen Beschwerden und den Augentropfen Fixaprost vermutet.
Aus reiner Verzweiflung habe ich mir vor einigen Wochen nochmals den Beipackzettel von Fixaprost hergeholt und zu meinem Erstaunen Tinnitus als mögliche Nebenwirkung gelesen. In Abstimmung mit meinem Arzt habe ich Fixaprost abgesetzt und bereits am Nachmittag des ersten Tages ohne Augetropfen war das Ohr frei, dieses Gefühl kannte ich seit Jahren nicht mehr. Der Tinnitus ist zwar immer noch da, aber eben nur wie früher, als er mein nerviger, ständiger Begleiter war, den ich akzeptiert hatte. Ich bin sicher, dass auch mein Herz wieder störungsfrei schlagen wird.
Als Ersatz für Fixaprost wurden mir Brinzolamid Augentropfen für morgens und Monoprost für abends verschrieben. Da die o.g. Ohrenbeschwerden auch nach der Anwendung von Brinzolamid auftraten, habe ich Brinzolamid in Abstimmung mit meinem Arzt abgesetzt. Monoprost vertrage ich offenbar.
Bei meinem kommenden Arzttermin werde ich wohl ein neues Rezept erhalten. Bin gespannt wie es weitergeht.
Vielleicht hilft mein Erfahrungsbericht einem Betroffenen.
Viele Grüße
Jörg