Glaukom + Vasospasmus

  • Hallo zusammen,

    ich leide zusätzlich zum Glaukom unter dem vasospastischem Syndrom, also einer Verkrampfung der Blutgefäße.
    Mir wurde deswegen empfohlen, salzhaltige Nahrung zur Nacht zu essen, damit mein Blutdruck in der Nacht nicht zu sehr abfällt. Abfallen tut er tatsächlich: mein min. Blutdruck lag bei einer Messung bei 95/45.

    Gibt es unter euch vielleicht Leute, die das selbe Problem wie ich haben? Was esst ihr am Abend? Reichen Salzstangen o.ä. oder müssen es ganze Mahlzeiten sein?

    Habt ihr noch Ratschläge für mich?

    Viele Grüße,
    Florian

  • Hallo, Florian,

    ich habe einen Patienten angefragt, der ab und zu hier im Forum ist, und zwar: Egbert Willam. Forumlink: https://www.glaukom-forum.net/wbb2/thread.ph…&hilight=egbert

    Vielleicht hast Du inzwischen schon seine Beiträge entdeckt.

    Ihn habe ich nochmals angefragt, wie seine Therapie momentan aussieht:

    "Medikamente:
    Cosopt re u li morgens u abds
    Xalatan re u li abends
    Pilomann 1% li abends
    Kammerdruck damit seit langem ziemlich stabil um die 12
    Seit Juli (Untersuchung Uni-Augenklinik Dresden, Prof. Pillunat):
    abends 4 Salztabletten (gegen nächtliche Absenkung der diastolischen Blutdruckwerte)
    sowie abends und morgens je eine Nimotop (Calciumantagonist) zur Vermeidung von Vasospasmen im Bereich der okulären Mikrozirkulation.
    Ob das ganze einen Effekt hat wird sich Mitte November wieder in Dresden herausstellen."

    Er wird sich bestimmt spätestens nach seiner Untersuchung wieder hier zu Wort melden und berichten.

    LG, Helga K.

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

  • Moin Helga,

    danke für Deine Hilfe! Hatte den Thread noch nicht gelesen, find ihn aber sehr interessant.

    Ich wollte es jetzt mal so machen, dass ich mir ein 24h- Blutdruckmessgerät von meinem Arzt hole und austeste, ob Salzstangen, Brühen usw. den Blutdruck in der Nacht hinreichend hochtreiben.
    Bei der nächsten Glaukomsprechstunde, die ich am 13.11. habe, werde ich die Therapie von Egbert Willam mal ansprechen.

    Bin gespannt, was die Untersuchung bei ihm ergibt.

    Kennst du einen Artikel, bei dem Nimotop genauer beschrieben wird?

    Viele Grüße,
    Florian

  • Hallo Florian,
    leider lese ich Deinen Beitrag im Forum jetzt erst, aber unser guter Geist Helga hatte mich schon darauf angesprochen. Bei mir ist erst Anfang des Jahres die Diagnose "Glaukom mit fortschreitendem Gsichtsfeldausfall WEGEN vasospastischen Störungen und nächtlichem Abfall des diastolischen Blutdrucks" gestellt worden, ich bin aber seit 10 Jahren mit den üblichen drucksendenden Tropfen auf das bekannte Glaukom behandelt worden. Im Frühjahr bin ich bei verschiedenen Professoren und Augenkliniken gewesen, bis ich bei Prof. Pillunat in Dresden jemanden fand, der mit Diagnose und Therapie offensichtlich vertraut ist. Seit Juli nehme ich abends 4 Salztabletten (reines NaCl), mit Bouillon o.ä. ist da also nichts zu machen. Dazu morgens und abends je 1 Nimotop. Dies ist ein sogenannter Calciumantagonist (bei Eingabe im Internet Google oder Yahoo eine Vielzahl von Anzeigen...), von denen es allerdings eine ganze Reihe gibt. Wegen Auswahl und Vielfalt würde ich von Eigentherapie abraten und ein eingehendes Gespräch mit entweder Prof. Pillunat oder Prof. Flammer in Basel empfehlen. Auch Dr. Bernsmeier ist mit dem Thema sehr vertraut.
    Wegen Kontakten kannst du dich jederzeit an Helga oder mich wenden. Mitte November habe ich die erste Kontrolle in Dresden, ich bin mehr als gespannt, ob das Fortschreiten meiner Gesichtsfeldausfälle gestoppt werden konnte!

    Egbert Willam

  • Hallo Florian,

    nachdem ich unter den exakt gleichen Symptomen litt (sehr niedriger diastolischer Blutdruck nachts mit entsprechenden Auswirkunge auf die Durchblutung der Papille, gekoppelt mit vasospastischen Störungen) war ich seit Sommer zu eingehenden Untersuchungen in Dresden bei Prof. Pillunat mit darauf folgender therapeutischer Umsetzung. Dazu gehört bei mir eine MASSIVE Gabe von Salz abends - Bouillon oder Salzstangen vor dem Schlafengehen würden da nur ein müdes Lächeln auslösen! Die individuelle Dosierung ist aber unerläßlich, neben Pillunat in Dresden höre ich immer wieder die Namen Prof. Flammer in Basel und Prof. Kohlhaas in Dortmund, der viele Jahre Oberarzt bei Prof. Pillunat war. Entsprechende Adresse stelle ich gerne zur Verfügung.

    Gruß, Egbert Willam

    Egbert Willam

  • Vor 2 Wochen war ich in Dresden zur ersten Kontrolle der Therapie, die ich seit Juli umsetze und es haben sich seither keine weiteren Gesichtsfeldausfälle ergeben!!! Nun ist die Zeitspanne natürlich sehr kurz (nur 4 Monate) so daß man sicher noch einmal ein halbes Jahr abwarten sollte, bevor ich in Jubel ausbreche, aber immerhin!
    Also: Fortsetzung der gleichen Therapie (4 Salztabletten vor dem Schlafengehen, je eine Nimodipin morgens und abends) und die nächste Kontrolle in 6 Monaten (und dann wird es wirklich spannend...).

    Davon abgesehen habe ich mich entschlossen, jetzt auch auf eigene Faust Gingko-Extrakt zu nehmen - schaden kann es ja nach übereinstimmender Meinung auf keinen Fall.

    Egbert Willam