Hallo zusammen!
Hier eine weitere PM vom BVA:
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DÜSSELDORF 28.05.2013 – Die Gesundheit der Augen zu fördern, ist gar nicht
schwer: Nicht rauchen und sich ausgewogen und vitaminreich ernähren. So
lässt sich zumindest das Risiko, an einer Altersabhängigen
Makuladegeneration (AMD) zu erkranken, senken. Ob und welche
Nahrungsergänzungsmittel zu empfehlen sind, wenn man bereits an einer AMD
leidet, darüber gibt eine große amerikanische Studie Aufschluss, deren
Ergebnisse jüngst veröffentlicht wurden.
Wer insbesondere viel grünes Gemüse wie Spinat oder Grünkohl isst, nimmt
damit auch viele Farbstoffe auf, die der „Makula lutea“ (gelber Fleck), der
Stelle des schärfsten Sehens im Auge, ihre Farbe gibt. „Diese Farbstoffe
wirken wie eine natürliche Sonnenbrille und schützen die Netzhaut vor
Schäden, die im höheren Alter zu einer zunehmenden Ablagerung von
Abfallprodukten und anschließend zu einer Minderung der Sehkraft führen
können“, erläutert Prof. Dr. med. Daniel Pauleikhoff vom Berufsverband der
Augenärzte Deutschlands. Zusätzlich ist auch der Verzicht auf das Rauchen
dringend anzuraten, „denn Raucher haben ein mindestens doppelt so hohes
Risiko, an einer AMD zu erkranken“, macht Pauleikhoff klar.
Liegen bereits ausgeprägte Ablagerungen in der Makula vor (z.B. viele
Drusen) oder ist bereits die Sehkraft eines Auges durch eine AMD stark
herabgesetzt, kann die tägliche Einnahme von Antioxidantien (Vitamin C und
E, Beta-Carotin) in Verbindung mit Zink- und Kupferoxid das Fortschreiten
der Krankheit in den noch weniger betroffenen Augen bremsen. Das konnte
schon vor zwölf Jahren in der US-amerikanischen ARED-Studie (AREDS 1)
gezeigt werden.
Nun hat eine Folgestudie (AREDS 2) untersucht, ob mit einer anderen
Zusammensetzung des Nahrungsergänzungsmittels eine bessere Wirkung erzielt
werden kann. 4103 Menschen im Alter zwischen 50 und 85 Jahren nahmen daran
teil. Es wurde untersucht,
- ob die Farbstoffe Lutein und Zeaxanthin einen zusätzlichen Nutzen
bieten,
- ob die mehrfach ungesättigten Omega-Fettsäuren DHA und EPA sich
günstig auswirken,
- ob es sinnvoll ist, auf Beta-Carotin zu verzichten und
- ob Zink niedriger dosiert werden kann.
Hierbei zeigten sich zum einen erneut die positiven, schadenbegrenzenden
Auswirkungen der schon in AREDS 1 verwendeten Ernährungszusatzstoffe. Ein
zusätzlicher Effekt durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren konnte nicht
gefunden werden. Es zeigte sich jedoch, dass ein Austausch von Beta-Carotin,
das bei Rauchern das Risiko der Entwicklung von Lungenkrebs zusätzlich
erhöhen kann, gegen die gelben Farbstoffe der Makula, Lutein (10 mg) und
Zeaxanthin (2 mg), möglich ist. Ferner scheint auch eine geringere Menge des
verwendeten Zink (statt 80 mg nur noch 25 mg) eine ähnliche
schadensbegrenzende Wirkung zu haben.
Zusammenfassend kann nunmehr mit noch größerer wissenschaftlicher Klarheit
gesagt werden, dass bei Personen mit einer ausgeprägten frühen AMD (z.B.
viele Drusen) oder einer einseitigen späten AMD das Risiko einer
Visusminderung insbesondere durch die Entwicklung einer späten feuchten AMD
um rund 25 Prozent gesenkt werden kann. Schon die ursprüngliche AREDS 1
Medikation ist hierzu in der Lage, aber eventuelle Nebenwirkungen können
durch die genannten Veränderungen (Austausch des Beta-Carotins gegen Lutein
und Zeaxanthin, Reduktion der Zink-Dosis) noch weiter reduziert werden.
Hintergrundinformationen
Altersabhängige Makuladegeneration: Im Laufe des Lebens kommt es bei allen
Menschen zu einer Ablagerung von Abfallprodukten unter der Netzhaut. Dies
findet zum einen in den dortigen Zellen statt, aber auch lokalisiert als
Drusen. Dies wird häufig als „frühe AMD“ bezeichnet, führt aber meist nur zu
geringen Sehproblemen. Im weiteren Verlauf kann es aber zu einem
fortschreitenden Zelluntergang kommen, der dann als „geographische Atrophie“
die „trockene“ Form der späten AMD bildet. Kommt es demgegenüber zu einer
Abwehrreaktion des Körpers mit einem Einwachsen von Blutgefäßen aus der
Aderhaut unter die Netzhaut, so kann es zu schädigenden
Flüssigkeitsablagerungen und Blutungen in der Makula kommen, die mit häufig
rasch abnehmendem Sehvermögen als „feuchte“ Form der späten AMD bezeichnet
werden. Bei diesem Krankheitsbild erscheinen gerade Linien im Zentrum des
Gesichtsfelds verzerrt. Im Endstadium nehmen die Patienten einen grauen
Fleck war, der das, was sie direkt anschauen wollen, verdeckt. Lesen oder
das Erkennen von Gesichtern ist nicht mehr möglich. Besonders der Übergang
einer frühen AMD hin zu einer feuchten AMD kann durch spezifische
Ernährungszusatzstoffe hinausgezögert werden.
AREDS 1 (Age Related Eye Disease Study): 4757 Patienten nahmen an dieser
Studie teil, deren Ergebnisse 2001 veröffentlicht wurden. Die Studie konnte
belegen, dass die tägliche Einnahme von Antioxidantien (500mg Vitamin C, 400
IU Vitamin E, 15mg Beta-Carotin) in Verbindung mit 80mg Zinkoxid und 2mg
Kupferoxid geeignet ist, bei Patienten mit einer deutlichen frühen AMD in
beiden Augen oder einer einseitigen späten AMD, den Krankheitsprozess in den
noch gut sehenden Augen zu bremsen.
Links zum Thema:
- Bericht im Deutschen Ärzteblatt vom 6. Mai 2013:
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54…-Wert-von-Nahru
ngsergaenzungsmitteln?s=AREDS
- AREDS 1: http://www.nei.nih.gov/amd/
- AREDS 2: http://www.areds2.org/
Weitere Informationen zum Thema Auge und Sehen inklusive Bild- und
Statistikdatenbank: https://www.glaukom-forum.net/www.augeninfo.de/presse
Herausgeber: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA),
Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf
Pressekontakt: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA),
Pressereferat: Dr. med. Georg Eckert,
Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf, Tel. +49 (0) 2 11 / 4303700, Fax +49
(0) 2 11 / 4303720,
http://www.augeninfo.de/> https://www.glaukom-forum.net/www.augeninfo.de