Intelligente den Augeninnendruck messende Kontaktlinsen

  • An der University of California wurden Kontaktlinsen entwickelt,
    die in der Lage sind den Augeninnendruck zu messen und ggf. eine Medikation abzugeben.
    Diese Linsen sollen bald in klinischen Studien an Menschen getestet werden und möglicherweise in "wenigen Jahren" verfügbar sein.
    Quelle

    Grüße,
    Nemo

    2 Mal editiert, zuletzt von CptNemo (24. April 2010 um 12:31)

  • Hallo Nemo,

    danke für Deinen Beitrag. Ich füge hier noch eine deutsche Version an aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, wonach man mit einem Einsatz in 2009 rechnet.

    Einen besonderen Wert haben diese Linsen insbesondere für diejenigen Patienten, die eine geringe Compliance haben: Nur tropfen kurz vor dem Arztbesuch, regelmäßig vergessen zu tropfen. Leider gibt es davon immer noch zuviele. Sie erscheinen 2 x im Jahr zu einem Arztbesuch und kommen mit den Tropfen scheinbar das ganze Jahr lang aus. Die Folge ist in vielen Fällen leider ein schnelles Fortschreiten der Erkrankung.

    http://www.bmbf.de/de/7049.php

    VG Helga

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

  • Die 'Compilance' des Patitienten dürfte auch davon abhängig sein, weiviele verschiedene Tropfen er wie oft am Tag einnehmen soll.

    Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man wirklich sehr dizipliniert sein muss, damit man nicht versehentlich doch eine Tropfengabe vergisst, die man eigentlich einnehmen sollte.

    Bei älteren Patienten dürfte u. U. auch noch Problem mit der Motorik hinzukommen, die der 'Compilance' behindern könnte.

  • Hallo Helga,

    Du hattest vor einiger Zeit den link des Bundesministeriums für Forschung hier eingestellt. Ich weiß nicht, auf welche Forschung konkret die sich darin beziehen, aber ich bin mal wieder auf die homepage der Fa. Sensimed aus der Schweiz gegangen, die genau an einer solchen Linse arbeitet. Dort heißt es, das Produkt mit sämlichen Zubehörteilen sei seit Ende 2008 in ausgesuchten Testcentern im Einsatz. Mich würde nun sehr interessieren, ob sich darunter auch deutsche Testcenter befinden. Mir als Privatperson wird man vermutlich weder in Berlin noch bei der Fa Sensimed Auskünfte erteilen, aber wenn sich der Bundesverband danach erkundigen würde, käme man vielleicht weiter. Mich irritiert schon sehr, dass dieses Thema ansonsten fast totgeschwiegen wird, in Würzburg bspw. hieß es, man kenne das Thema gar nicht (????). Entweder taugt die Linse nichts oder es gibt einflußreiche Kreise, die so etwas gar nicht wollen.

    Könnte der Bundesverband hier mal náchhaken?

    Vielen Dank schon mal vorab für Eure Bemühungen,

    LG, Ingrid

  • Liebe Ingrid,

    ich habe entsprechende Anfrage gestellt.

    Aber auch private Anfragen werden von vielen Ärzten, Firmen, Organisationen gerne beantwortet.

    Viele Grüße
    Helga

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

    Einmal editiert, zuletzt von Helga K. (21. August 2009 um 16:05)

  • Hallo liebe Helga,

    vielen Dank für die Anfrage, das ging ja flott!

    Ich hatte natürlich erst mal selbst gefragt ( bei Sensimed, per mail ), aber eben nur Larifari-Antworten erhalten; und die erbetene Info über die Testzentren natürlich schon gar nicht bekommen ( aber immerhin hieß es auch nicht, dass sowieso keine deutsche Adresse dabei ist). Und bei Minsterien werden Anfragen von Verbänden deutlich schneller beantwortet als so eine kleine Privatanfrage. Tja, die Ärzte, mit denen wir es zu tun haben, wissen entweder von nichts oder wollen nur mal flüchtig etwas haben läuten hören. Beim Thema Selbstmessen schalten die ganz schön auf stur.

    Ich bin gespannt auf die Antwort!

    Nochmals danke und liebe Grüße,

    Ingrid

  • Hallo Ingrid,

    leider lässt die Antwort auf sich warten ...
    Ich erinnere noch mal.

    Viele Grüße
    Helga

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

  • Scheinbar hat Sensimed Ende März eine Presseerklärung rausgegeben, jedenfalls berichten mehrere Medien erneut von dem Thema...

    [URL=http://www.boerse-go.de/nachricht/Kontaktlinse-funkt-Ich-habe-Glaukom,a2142079.html]Kontaktlinse funkt: Ich habe Glaukom Von Sensimed entwickelt, von STMicroelectronics gefertigt: »intelligente« Kontaktlinse mit Sensor.[/URL]
    Quelle: Boerse.de

    Glaucoma Test in a Contact Lens (englisch)
    Quelle: MIT Technology Review
    Laut diesem Review führten bei über 1/3 der Probanten die Tests zur unmittelbaren Umstellung der Therapie.

    Grüße,
    Nemo

    Einmal editiert, zuletzt von CptNemo (20. April 2010 um 17:51)

  • Ja, genau,
    folgende Info erhielt ich jetzt zugesandt:

    Zu dem amerikanischen Produkt kann die Fa. Sensimed keine Informationen geben.
    Deren Sensor ist ein Schweizer Produkt und seit März 2009 mit dem CE-Zeichen zertifiziert und damit für den europäischen Markt zugelassen.

    Der sog. SENSIMED Triggerfish® zeichnet zuverlässig die Schwankungen des Augeninnendrucks auf. Um alle Kurven mit den Glaukomspezialisten auswerten zu können, hat die Firma entschieden, den SENSIMED Triggerfish® kontrolliert und limitiert in einigen Ländern in ausgewählten Zentren einzuführen.

    Die Klinik mit der größten Erfahrung in Deutschland ist derzeit die Universitäts-Augenklinik in Mainz unter der Leitung von Professor Pfeiffer. Andere Zentren werden im Frühsommer folgen.

    Für weitere Auskünfte steht die Fa. Sensimed gern zur Verfügung.

    VG Helga

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund

  • Ich leide selber an erhöhten Augeninnendruck und habe mich deswegen mit der Messung desselben seit längerem befaßt. Meine Medikation zielt ja auf die Reduzierung des Augeninnendrucks hin, aber wer sagt mir dass das über 24 Stunden funktioniert.

    ch habe es mit sogenannten Heimtonometern versucht, aber die Messungen sind ja sehr unangenehm und mein Arzt hält auch nichts davon, weil er meint, dass diese Geräte sehr ungenau sind. Und was soll ich dann machen, wenn meine Messungen einen erhöhten Augeninnendruck anzeigt?

    Nun geistern ja schon einiger Zeit diese Kontaktlinsen rum, die den Druck messen und angeblich gleich noch Wirkstoff freigeben. Für mich hört sich das nach Science Fiction an. Zum einen müsste ich ja die Kontaktlinse über 24 Stunden tragen. Und die Messwerte müssen ja auch irgendwie ausgelesen werden. Zum zweiten müsste dann ja erhöhte Druckwerte einen Mechanismus auslösen, welcher dann den Wirkstoff freigibt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas momentan technisch machbar ist. Und ich glaube, dass nur sehr, sehr wenige Patienten ein Kontaktlinse über 24 Stunden überhaupt vertragen würde. Und mein Augenarzt bezweifelt ausserdem die Genauigkeit eines solchen Systems, weil ja Augenbewegungen und Lidschlag möglicherweise verfälschen. Und zudem ja auch wieder die Beschaffenheit der Honhaut Einfluss auf die Genauigkeit hat.

    Ich habe mir die Sensimed Homepage mal genauer angesehen und was die da präsentieren, überzeugt mich auch nicht. Ich denke, dass der Einsatz eines Implantates im Auge sinnvoller wäre, da gab es ja in 2008 mal eine Meldung über einen Sensor, welcher in einer künstlichen Linse integriert ist. Leider kam da nichts mehr hinterher, aber vom Prinzip halte ich das für den einzig gangbaren Ansatz. Mein Augenarzt meinte das auch, weil er ja damit seine Therapie besser einstellen kann, da er mein 24 Stunden Profil genau kennt.

    Ich hoffe ja, dass sich da bald was tut, dass bei der Therapie keinerlei unmittelbare Erfolgskontrolle habe, macht mich absolut nervös.

    Was denkt Ihr denn so, diesbezüglich.

    LG, Max

  • Hallo Watzmann ;-),

    stimme Dir voll und ganz zu - es wäre prima, wenn es die Möglichkeit gäbe den Augendruck selbst zuverlässig zu kontrollieren. Bei Hyper-/Hypotonie oder Diabetes ist es kein Problem selbst zu kontrollieren... Genauso wichtig wäre es, den Augendruck selbst messen zu können. Warum gibt es in diesem Bereich so wenig Fortschritt!!! Vielleicht wäre ja mit diesen Linsen zumindest mal eine 24h-Messung möglich (ähnlich der 24-h-Blutdruckkontrolle), so dass man einen objektiven Verlauf des nächtlichen Augendrucks (ohne Wecken, Aufstehen etc.) ermitteln könnte.
    Bzgl. Selbstkontrolle hatte ich auch schon versucht mich zu informieren. Mein Augenarzt zuckte nur mit den Schultern (es gäbe nichts sinnvoll/vernünftiges auf dem Markt), und meine Nachfrage, ob ich denn zwischendurch zum Druckmessen kommen könnte (hätte ich auch privat bezahlt) ging er gar nicht erst ein.
    Mich macht diese Situation insgesamt sehr, sehr unsicher, da bei mir bereits deutliche Schäden am Sehnerv (li) und Gesichtsfeldeinschränkungen (beide Augen) bestehen. Bei meinem letzten stationären Aufenthalt zur Diagnostik (3 Tage bzw. 2 Nächte) war der Druck zwar relativ gut, es traten aber trotzdem Druckspitzen von 18 auf (Zieldruck ist bei mir 16!) - der Augenarzt der Klinik war zwar insgesamt zufrieden und sah keine Notwendigkeit zur Intervention, aber woher soll ich denn wissen ob diese Druckspitzen nicht häufiger auftreten, wenn im weiteren Verlauf nur ein mal im Quartal gemessen wird??? Zudem ist ja auch die Situation zu Hause (Beruf, Stress, Anstrengung bei Sport etc.) mit den Bedingungen in der Klinik gar nicht zu vergleichen.
    Daher meine Frage an Dich: Welche Methode / welches Gerät zur Selbstmessung hast Du denn versucht ? Wie waren Deine Erfahrungen damit - wirklich keine verlässlichen Ergebnisse?
    (Bin auch schon vielfach im Internet auf Suche gewesen, habe aber nichts entsprechendes gefunden).

    LG
    Chrissie

  • Hallo Chrissie,

    ja, so ein Linsensensor für eine 24 Stundenmessung wäre schon sinnvoll. Mein Augenarzt, der sich gottseidank sehr viel Zeit für mich nimmt, glaubt aber dass das Prinzipienbedingt nur sehr ungenau sein wird und die Mehrzahl der Patientenaugen eine Linse nicht über 24 Stunden tolerieren würde. Bei mir hätte er wegen meiner trockenen Augen Probleme. Also machen wir alle 2 Wochen eine Tonometermessung, was aber auch sehr unbefriedigent ist. Wie Du beschreibst, das gibt ja nicht wirklich ein gutes Bild, sondern sind ja nur Puzzleteile. Mein Arzt gibt das auch offen zu.

    Ich habe mir dann das Diaton (http://www.tonometerdiaton.com/index.php?do=home.manual) besorgt, aber wie gesagt waren die Messungen ebenfalls sehr ungenau und auch nicht sehr angenehm. Und Druckänderungen während des Schlafes funktionieren ja auch nicht.

    Es gibt dann auch noch Geräte wie das Tonopen (http://www.tonopen.com/) oder das Icare (http://www.icaretonometer.com/?snsrc=aws_9c9…&snkw=tonometer), aber die sind sehr teuer, wohl eher für den klinischen Einsatz und somit für eine Selbstonometrie wohl nicht wirklich geeignet.

    Momentan hoffe ich, dass der Kontaktlinsensensor vielleicht ja doch funktioniert und irgendwann auf den Markt kommt. Oder dass es dann doch irgendwann einen implantierbaren Sensor gibt, mit dem man jederzeit und unter ganz normalen Alltagsverhältnissen messen kann. Klar, Blutdruck- oder Blutzuckermessung ist natürlich bei sehr vielen Patienten erforderlich, vielleicht ist ja der Markt für Augeninnendruckmessung zu klein und deswegen geht es da nicht voran :(.

    LG, Max

  • Hallo Max,

    vielen Dank für Deine Infos und Links. Hab' mich daher im den vergangenen Tagen noch etwas im Internet (z.B. auch Youtube) informiert. Es scheint aber gar nicht so einfach zu sein, diese Geräte zu bekommen... (Ich bin im bayerischen Outback beheimatet - vielleicht hätte ich bessere Möglichkeiten im benachbarten Tschechien :zwinkern:)
    Mein Favorit wäre evtl. das ICare (da lt. Beschreibung keine Lokalanästhesie am Auge zur Messung nötig ist) - ist aber gar graaauslig teuer... :haarezuberge:
    Na mal sehen.

    Lg aus der bayerischen Tropenzone :sunshine:

    Chrissie

  • Wollte zumindest eine aktuellere Nachricht über die Linse hier posten.

    http://www.heise.de/tr/artikel/Mit…ar-1216561.html

  • hallo Leute,
    bin aktuell bei einem Augenarzt in Behandlung der ein Messgerät zur 24Stundenmessung besitzt.Ich habe es im Frühjahr benutzt um festzustellen ob meine akute Sehverschlechterung vom Glaukom oder vom grauen Star kommt.Das Gerät funktioniert wie eine Pistole.Man benötigt eine Person die einem das Gerät auf dem Auge aufsetzt und abdrückt.Den aktuellen Druckwert kann man problemlos ablesen.
    Das Gerät kostet über die Praxis die einen kleinen Rabatt erhält ca.4000.-€.
    mfg.
    gerard

    Gerard B.

  • Hallo Zusammen,

    Ich habe unter der Rubrik "Erfahrungsaustausch..." schon vor einigen Monaten meine Erfahrungen mit dem ICARE ONE eingestellt. Das Gerät arbeitet nach meiner nun rund achtmonatigen Erfahrung absolut zuverlässig mit genauen Meßergebnissen und ist mit seinen rund 1.100€ Anschaffungspreis zumindest noch erschwinglich.

    Vielleicht kommt dieses Gerät ja für Euch in Frage. Ich hatte mir beim Kauf ein Rückgaberecht einräumen lassen, um es erst einmal zu testen. Wenn man es aber erst einmal hat, will man es ganz sicher nicht mehr missen. Ich messe zweimal am Tag und kann zum Beispiel gut beobachten, wie der Druck morgens rund 4 Punkte höher liegt als abends. Genau das gleiche Phänomen habe ich nach dem Laufen (trainiere gerade für den Berlin-Marathon und muß daher recht viel Laufen). Auch da ist der Druck nach dem Training deutlich unter dem Wert vor dem Laufen. Aus meiner Sicht bekommt man mit dem eigenen Gerät ein viel besseres Gefühl dafür, was den Druck wie beenflußt.

    Beste Grüße, Karsten

    2 Mal editiert, zuletzt von kakama (31. Juli 2011 um 08:59)