Wann mit der Tropfbehandlung beginnen?

  • Hallo Otto! Hier nun also im Erfahrungsautausch, wo Dir auch andere User antworten können...Hab' mal den Anfang gemacht *gg* LG Sabine

    Hallo,

    ich bin neu im Forum und noch ein relativer Laie bzgl. des Themas Glaukom.
    Vor vier Jahren hat mein Augenarzt bei einer Routineuntersuchung festgestellt, dass mein Augendruck in der Nähe von 21 mmHg ist, seitdem gehe ich einmal jährlich zur Routineuntersuchung (inklusive Gesichtsfeldkontrolle).
    Letzte Woche hat mein Augenarzt bei einer einmaligen Messung um 09:00 Uhr morgens einen Augeninnendruck von 23 mmHg festgestellt (Gesichtsfeldausfälle habe ich nicht) und meinte, es wäre angeraten, nun mit einer Tropftherapie mit Timo-Comod zu beginnen. Mein Arzt ist leider etwas schweigsam, mehr Informationen habe ich nicht bekommen oder ich habe das in meiner Unerfahrenheit nicht verstanden (auch nicht welche Glaukomvariante ich denn habe, nach Literaturstudium vermute ich mal das primäre Offenwinkelglaukom). Da ich mit der Diagnose nicht gerechnet hatte, war ich auch nicht vorbereitet und wußte nicht, was ich fragen soll.
    Nun möchte ich zwar keinen Glaukomschaden erleiden, möchte aber auch nicht unnötig die Nachteile ein Tropftherapie mit Beta-Blockern in Kauf nehmen.
    Aktuell bin ich in der Phase, mich klug zu machen, um in einem weiteren Gespräch mit dem Augenarzt in Erfahrung zu bringen, worauf die Diagnose beruht (nur Augeninnendruck ??) und ob es wirklich sinnvoll ist, mit dem Tropfen zu beginnen bzw. ob es auch andere Möglichkeiten gibt. Da setzen dann auch meine Fragen an. Ich habe jetzt mehrmals gelesen, dass erhöhter Augeninnnendruck nur ein Indikator ist, aber auch ein großer Teil der mit diesem Augeninnendruck versehenen Personen gar keine Glaukomschäden erleidet. Was muss denn hinzu kommen um zu entscheiden, dass eine Tropfbehandlung notwendig wird?
    Nach dem Augenarztbesuch habe ich bei einem Optiker noch viermal den Augendruck messen lassen, der ging von morgens 24 mm HG (09:00 Uhr) bis abends 18 mm Hg (18:15 Uhr), weiß allerdings nicht, ob so eine Messung bei einem Optiker wirklich genau ist. Kann man jetzt vielleicht sagen, dass der Augeninnendruck im Schnitt ja 21 mm Hg ist und damit alles OK oder kommt es mehr auf die Spitzen an? Wenn ich bei dem selben Augenarzt abends einen Termin gehabt hätte, wäre bei der einmaligen Messung jetzt vermutlich nicht die Diagnose Glaukom gestellt worden!?

    Ich habe jetzt schon zwei Bücher und einige Internetbeiträge gelesen, bin aber natürlich immer noch Laie und frage mich, wie ich möglichst zu einer fundierten Entscheidung kommen kann? Wie gehe ich am sinnvollsten vor?
    Mein Beitrag ist jetzt etwas lang geworden, ich bitte um Entschuldigung, aber ich fand, ich musste das drumherum etwas genauer erklären, damit verständlich ist, an welcher Stelle ich gerade stehe.

    Schon mal vielen Dank im voraus.

    Gruß
    Otto

    2 Mal editiert, zuletzt von Otto (24. November 2007 um 19:59)

  • Hallo Otto!

    Erstmal herzlich willkommen hier im Forum!

    Hm- als erstes würde ich Dir mal empfehlen ein Tagesdruckprofil bei Deinem AA machen zu lassen. D. h. über den Tag verteilt wird der Druck 4 mal gemessen. ( wie beim Optiker) Da kann man dann erkennen, wie Dein Druck sich über den Tag verhält. Die Messungen beim Optiker sind leider nicht so aussagekräftig, wie die Messungen beim AA an der Spaltlampe. Der Optiker darf ja höchstens mit dem Drucklufttonometer messen und der Augenarzt an der Spaltlampe misst da eben viel genauer!

    Richtig ist, dass manch einer mit einem Augendruck von 23 oder auch höher keinen Schaden am Sehnerv erhält. Das weiß man allerdings vorher nie. Wenn bis jetzt noch keine Schäden vorhanden sind und Du die Tropfen noch nicht nehmen möchtest, gäbe es eventuell noch die Möglichkeit von engeren Kontrollen. Spätestens alle 3 Monate. Dann könnt Ihr beobachten und rechtzeitig reagieren, wenn was wäre.

    Wurde denn mal eine HRT-Untersuchung gemacht? Die Hornhautdicke gemessen?

    Du machst das schon ganz richtig. Du informierst Dich... das ist der richtige Weg und dann kannst Du auch mitreden, Fragen stellen und verstehen, was vor sich geht!


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    das ging aber schnell mit der Reaktion, danke (auch für das Mut zusprechen). Also ein HRT wurde auf jeden Fall nicht mit mir gemacht. Hornhautdickenmessung weiß ich nicht, wie gesagt, meine Augenarzt war eigentlich nicht so informationsfreudig, ich weiß eigentlich gar nicht, welchen Zweck die einzelnen Untersuchungen hatten, die gemacht wurden. Denke mal, die Punkte werde ich schon in die Abstimmungsliste für den nächsten Arzttermin aufnehmen.
    Die Kontrolle alle 3 Monate scheint mir im ersten Moment attraktiv zu sein. Kann man damit denn exakt genug Schäden verhindern? Welche Untersuchungen müssten denn im Rahmen dieser regelmäßigen Untersuchungen durchgeführt werden? Gibt es irgendwas, was gegen diese Variante spricht? Kosten, wollen das vielleicht die Krankenkassen nicht bezahlen oder sonst was?

    Gruß
    Otto

    Einmal editiert, zuletzt von Otto (24. November 2007 um 20:18)

  • Hallo, Otto,

    herzlich willkommen im Forum.

    Ein erhöhter Augeninnendruck ist noch kein Indikator für ein Glaukom,
    er ist lediglich ein Risikofaktor, allerdings der bedeutendste.
    Andere Risikofaktoren sind Durchblutungsstörungen, Alter, Vererbung und vieles mehr.
    Der normale Druck liegt zwischen 10 und 21mmHg. Es gibt Menschen, die einen höheren Druck als 21 haben, aber keine Glaukomschäden aufweisen. Daneben gibt es auch Menschen, die ein Glaukom bekommen, obwohl ihre Druckwerte unter 21 liegen.

    Das Glaukom ist eben eine sehr komplizierte Krankheit.

    Jeder Mensch hat einen individuellen Augeninnendruckbereich, der von dem Auge vertragen wird, ohne dass es zu einer Schädigung des Sehnerven im Sinne eines Glaukoms kommt.
    Wie groß der Bereich ist, weiß man allerdings erst, wenn sich schon Schäden eingestellt haben.

    Mindestens genau so wichtig wie der Druck an sich sind die Druckschwankungen. Deshalb ist, wie Sabine schon gesagt hat, ein Tages- (und am besten auch Nacht-) Profil unerlässlich.

    Wenn der Druck über 21 liegt, fangen die meisten Ärzte aus Vorsicht mit einer Tropftherapie an -sie wollen sich ja keine Nachlässigkeit vorwerfen lassen - wobei Betablocker, wenn keine Kontraindikation vorliegt, meistens die Tropfen der ersten Wahl sind.

    Da Dein Gesichtsfeld in Ordnung ist, hast Du bis jetzt wahrscheinlich kein Glaukom. Es gibt einige ganz neue Untersuchungen (z. B. HRT, GDx, FDT), die schon lange vor Auftreten eines Glaukoms das Risiko vorhersagen können (so sagt man).
    Frag doch Deinen Augenarzt mal danach, evt. eine HRT-Untersuchung machen zu lassen (da wird der Sehnerv photographiert). Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen das leider nicht. Die Kosten liegen so bei 65 - 80 Euro.
    Solche Untersuchungen sind gut für die Verlaufskontrolle.

    Auf jeden Fall musst Du die Medikation mit Deinem Hausarzt besprechen!
    Wenn der sein OK gibt und du Dir sehr große Sorgen um Dein Augenlicht machst und ständig daran denken musst, kannst Du ja mit der Tropftherapie beginnen.
    Aber Abwarten und eine engmaschige Kontrolle ist auch denkbar.

    Du kannst ja auch eine Zweitmeinung einholen.

    VlG, Hanni

  • Zitat

    Original von Otto
    Hallo Sabine,

    das ging aber schnell mit der Reaktion, danke (auch für das Mut zusprechen). Also ein HRT wurde auf jeden Fall nicht mit mir gemacht. Hornhautdickenmessung weiß ich nicht, wie gesagt, meine Augenarzt war eigentlich nicht so informationsfreudig, ich weiß eigentlich gar nicht, welchen Zweck die einzelnen Untersuchungen hatten, die gemacht wurden. Denke mal, die Punkte werde ich schon in die Abstimmungsliste für den nächsten Arzttermin aufnehmen.
    Die Kontrolle alle 3 Monate scheint mir im ersten Moment attraktiv zu sein. Kann man damit denn exakt genug Schäden verhindern? Welche Untersuchungen müssten denn im Rahmen dieser regelmäßigen Untersuchungen durchgeführt werden? Gibt es irgendwas, was gegen diese Variante spricht? Kosten, wollen das vielleicht die Krankenkassen nicht bezahlen oder sonst was?

    Gruß
    Otto


    Hallo Otto!

    Eine HRT-Untersuchung ist eine wichtige Untersuchung, um ein ganzes Bild in der Glaukomdiagnostik zu bekommen. Es werden schon feine Veränderungen am Sehnerven entdeckt. Leider kostet die Untersuchung um die 80 Euro- wie Hanni schon sagte. Aber diese Investition lohnt sich allemal! Du darfst da auch immer ein Ausdruck für Deine Unterlagen verlangen! Folgende HRT-Untersuchungen nimmt man als Vergleich zur Verlaufskontrolle.

    Wie hat denn Dein AA die Sehnerven an der Spaltlampe beurteilt? Hat er da eine Veränderung gesehen?

    Die Hornhautdickemessung ist eine ähnliche Untersuchung. Man guckt in ein Gerät und die Dicke wird so untersucht. Kosten bei einem AA liegen so um die 25-30 Euro- in einer Klinik nichts.

    Oftmals ist es leider so, dass der AA nicht so auskunftsfreudig ist. Da muss man einfach hartnäckig sein, sein Zettelchen ziehen und die Fragen stellen :D .

    Eine 3-monatige Kontrolle ist der normale Rahmen, wenn ein Glaukompatient stabil gut eingestellt ist und keine Probleme hat. Eine Untersuchung pro Jahr finde ich sowieso ein bisschen wenig, wenn man weiß, dass sich da ein Glaukom entwickeln kann.
    Die Kasse übernimmt ganz klar die Kontrolle alle 3 Monate. Das ist keine die Frage. Untersucht werden sollte alle 3 Monate auf jeden Fall der Druck am Applanationstonometer ( nicht dieses Drucklufttonometer, was der Optiker hatte und was teilweise auch in der AA-Praxis Anwendung findet und doch sehr ungenau ist!). Dann die Beurteilung der Sehnerven durch den AA an der Spaltlampe mit der Lupe. Zum weiteren Verlauf wird die HRT-Untersuchung eigentlich 1 mal jährlich gemacht. Bei Bedarf kann das natürlich auch mal nach 6 Monaten gemacht werden. Das ist ganz individuell. Die Gesichtsfeldkontrolle sollte schon auch regelmäßig gemacht werden. Wobei Du auch bei ersten Sehnervenschäden garantiert noch keinen Ausfall hast!

    Wenn Du völlig verunsichert bist, kannst Du Dich auch an eine Uni-Augenklinik wenden, die eine spezielle Glaukomsprechstunde hat. Dort beschäftigen sie sich mit dem Glaukom jeden Tag, haben entsprechende Untersuchungsmöglichkeiten.
    Da solltest Du dann aber in eine spezielle Glaukomsprechstunde gehen. Einen Termin bekommt man dort oft nur auf Anmeldung vom AA. Und eine Überweisung brauchst Du dann auch.

    Woher kommst Du denn ungefähr? Dann könnte man Dir sagen, wo Du gute Kliniken findest!

    LG

    Sabine

  • Hallo allerseits,

    vielen Dank für die Anregungen.

    HRT? Wußte ich natütlich bisher auch nicht, was das ist, habe mal im Internet gesucht und folgende Werbeaussage gefunden:

    Die Vermessung des Sehnerven mit dem Heidelberg Retina Tomographen (HRT) stellt einen wesentlichen Fortschritt für Früherkennung und Verlaufsbeobachtung des Glaukoms dar. Mit einem Laser wird der Bereich des Sehnerven abgetastet und dann aus dem reflektierten Licht eine dreidimensionale Darstellung errechnet. Daraus wird ein farbkodiertes topographisches Bild erstellt. Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass die exakte Dokumentation der Bilder eine genaue Verlaufsbeobachtung zulässt. Veränderungen, die durch z.B. eine nicht ausreichende drucksenkende Therapie verursacht sind, können hiermit frühzeitig erkannt werden. Auch lässt sich oft die Entwicklung des Glaukoms noch vor dem Auftreten funktioneller Defizite diagnostizieren.

    Verstehe ich jetzt diese Werbeaussage und eure Anregungen richtig? Kann damit exakter diagnostiziert bzw. vorhergesagt werden, ob es wahrscheinlich ohne Behandlung zu einem Glaukomschaden kommt oder nicht? Oder ermöglicht diese Untersuchungsvariante im Rahmen einer engmascherigen Kontrolle, erst einmal die Tropfbehandlung zurückzustellen und dann ggf. bei den ersten Schädigungsanzeichen doch noch mit der Behandlung zu beginnen?

    Mein Problem ist auch, dass ich einfach nicht weiß, wie groß das Risiko ist, wenn ich nicht sofort mit einer Tropftherapie beginne, aber eine engmaschige Kontrolle (z.B. alle 3 Monate) durchführen lasse? Kann das ein entscheidender Fehler sein, so dass ich plötzlich mit größeren Schäden leben muss? Oder gehe ich ein kleines Risiko ein, einen vielleicht nur kleinen blinden Fleck zu bekommen?

    Hanni, du hast auch Durchblutungsstörungen angesprochen. Wie wichtig ist eine Untersuchung dieses Bereiches, meines Wissens nach hat mein Augenarzt da auch noch nichts untersucht.

    Überhaupt, was muss noch untersucht werden? Im Buch "Keine Angst vor Grünem Star" steht eine lange Liste von Untersuchungspunkten, die eigentlich vom Hausarzt auch noch durchgeführt werden sollte:
    - Blutdruck
    - Blutfettwerte
    - Raynaud Syndrom (sekundäres vasospastisches Syndrom)
    - Neurologiische Erkrankungen
    - Schlafapnoe
    - ...

    Sind diese ganzen Punkte unerläßlich? Oder gibt es einen guten Grund, warum mein Augenarzt offensichtlich auf diese Untersuchungen verzichten wollte und direkt mit der Tropftherapie beginnen wollte? Oder ist einfach vernünftig, schon mal mit dem Tropfen zu beginnen und dann evtl. später noch die eine oder Untersuchung nachzuschieben?

    Gruß
    Otto

  • Hallo,

    hier läuft gerade eine richtige parallele Diskussion. Während ich noch Fragen eintippe und sie wegschicke, finde ich im nächsten Moment schon teilweise Antworten auf meine Fragen. SUPER. Also, wenn ich hier Fragen stelle, obwohl ggf. schon (Teil)-Antworten da sind, dann liegt das daran, das ich zwischenzeitlich beim Formulieren neuer Fragen war und die Antworten noch nicht gesehen hatte.

    So, woher komme ich? Westliches Ruhrgebiet.

    Gruß
    Otto

    Einmal editiert, zuletzt von Otto (25. November 2007 um 11:35)

  • Zitat

    Original von Otto
    Hallo,

    hier läuft gerade eine richtige parallele Diskussion. Während ich noch Fragen eintippe und sie wegschicke, finde ich im nächsten Moment schon teilweise Antworten auf meine Fragen. SUPER. Also, wenn ich hier Fragen stelle, obwohl ggf. schon (Teil)-Antworten da sind, dann liegt das daran, das ich zwischenzeitlich beim Formulieren neuer Fragen war und die Antworten noch nicht gesehen hatte.

    So, woher komme ich? Westliches Ruhrgebietel.

    Gruß
    Otto



    Macht ja nix, Otto. ;)

    Aus dem westlichen Ruhrgebiet...l. Na, dann ist ja Köln gar nicht so arg weit weg von Dir, oder?

    In der Uniklinik Köln ist Prof. Krieglstein. Der gehört zu den führenden Glaukomärzten!!! Wenn Du einen Termin in der Glaukomsprechstunde bekommen kannst- wenn Du das denn möchtest- dann bist Du dort sicher an einer super Adresse!

    Hm- Deine Frage zur HRT.... also- vorausgesagt werden, ob nun ein Glaukom irgendwann da ist oder nicht.... das halte ich für sehr gewagt. Diese Berechnungen basieren auf einem bestimmten Durchschnitt von untersuchten Augen. Darauf verlassen würde ich mich jetzt auf diese Berechnung nicht. Worauf ich mich sehr wohl verlasse ist der Befund dieser Untersuchung!

    Du frägst nach der 3-monatigen Untersuchung und eventuell auftretenden Schäden.

    Ok- genau vorhersagen kann Dir das zu 100% natürlich keiner. Aber ich denke mal, dass wenn Du immer alle 3 Monate zur Kontrolle gehst und die gewissenhaft durchgeführt wird, ist die Gefahr, dass da große Schäden plötzlich auftreten relativ gering. Falls Du mal plötzlich starke Kopfschmerzen, Augenschmerzen o. ä. hast, Farbringe um Lichtquellen, dann solltest Du umgehend zum AA. Dann könnte eine akute Drucksteigerung ( ein Glaukomanfall) vorliegen. Das ist immer ein Notfall! Aber das nur mal erwähnt.


    Vielleicht solltest Du nochmal mit Deinem AA ganz offen reden. Wie er das beurteilt, was er davon hält, evtl. noch mit den AT abzuwarten und die Kontrollen engmaschiger zu machen.
    Oder aber eben Du gehst mal in so eine Glaukomsprechstunde.

    Die angesprochenen Zusatzuntersuchungen... nun -ich denke da spielen ganz viele verschiedene Faktoren mit, ob die nun nötig sind, oder nicht. Das muss individuell entschieden werden!
    Gesund leben schadet auf keinen Fall ;) , wodurch dann die Blutfette in der Regel schon von selbst in Ordnung sind....


    LG

    Sabine

  • Zitat


    1. Verstehe ich jetzt diese Werbeaussage und eure Anregungen richtig?
    2. Mein Problem ist auch, dass ich einfach nicht weiß, wie groß das Risiko ist...
    3. eine lange Liste von Untersuchungspunkten, die eigentlich vom Hausarzt auch noch durchgeführt werden sollte:
    4. gibt es einen guten Grund, warum mein Augenarzt offensichtlich auf diese Untersuchungen verzichten wollte und direkt mit der Tropftherapie beginnen wollte?


    Hallo, Otto,

    1. Die HRT-Untersuchung zeigt zunächst nur, ob sich Deine Werte im Normbereich befinden. Wenn dem so ist, bist Du erstmal auf der sicheren Seite. Wichtiger als die erste ist jedoch die zweite Messung (1 Jahr oder besser 6 Monate später), denn sie zeigt, ob sich am Sehnerven etwas verändert hat. Wenn man diese Veränderung sieht, ist es allerdings schon zu spät, denn einmal eingetretene Schäden am Sehnerven lassen sich nicht wieder rückgängig machen.

    2. Genau das ist das Problem. Das weiß niemand! Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich in den nächsten 3 Monaten ohne Tropfen nichts ändert, aber genau weiss man es nicht.

    3. Ob alle diese Punkte wichtig sind, darüber streiten sich die Experten. Die Kenntnis des Blutdruckes ist auf jeden Fall wichtig. Schädlich für den Sehnerven ist nächtlicher Blutdruckabfall. Ein leicht erhöhter Blutdruck scheint eher positiv als negativ zu sein.

    4. Wahrscheinlich ist Dein Augenarzt einfach vorsichtig und will sich kein Versäumnis vorwerfen lassen.
    Ich würde die Situation auf jeden Fall auch mit dem Hausarzt besprechen.

    Schreib Dir alle Fragen auf und löcher Deinen Augenarzt. Das hat er sicher nicht gern, aber man muss sich seinen Augenarzt auch erziehen und ihm zeigen, dass man mitdenkt. :D

  • Hallo zusammen,

    es gibt auch Ausnahmen in der die HRT- & GDX-Untersuchungen sehr wohl von der Kasse übernommen werden. Ich denke mal das viele von uns diese Möglichkeit garnicht kennen. Im Rahmen eines stationären Tagesdruckprofils, das meist übers Wochenende gemacht wird, werden diese Untersuchungen voll von der Kasse übernommen. Wer z. b. im ländlichen Bereich lebt, wird solche Hightechdiagnostik kaum oder garnicht bei den niedergelassenen Augenärzten vorfinden. Ein Untersuchungsrhythmus von drei Monten genügt völlig so lange noch keine größeren Schäden aufgetreten sind. Das war bei mir bis vor 4 Jahren auch noch so - man ist das schon wieder so lange her - momentan beträgt mein Rhythmus maximal 4 Wochen und min. 1 x im Jahr zum stionären Tagesdruckprofil mit kompletter Glaukomdiagnostik. Ihr seht also schon, ich lebe im ländlichen Bereich, wo die AA und auch die meisten Augenkliniken so etwas nicht haben, dafür muß ich dann erstmal ein paar hundert Kilometer Bahnfahrt in Kauf nehmen.

  • Hallo allerseits,

    noch einmal vielen Dank für Tipps. Der Tipp mit H. Prof. Krieglstein in Kön war Gold wert. Ich war heute da und er hat keinen Behandlungsbedarf bei mir diagnostiziert (heute war auch der Druck nur 18 - 19 mm Hg, Kammerwinkel offen, keine Trübung, Hornhaut etwas dicker als normal, so dass man 2 mm Hg vom gemessenen Wert abziehen kann). Auf die Frage, warum mein Augendruck heute so niedrig ist und bei den letzten Messungen höher war, sagte er, so Druckschwankungen kämen schon mal vor. Ich finde es zwar immer noch merkwürdig, dass mein Augenarzt mir noch am Montag dringend geraten hat, mit der Tropfbehandlung zu beginnen und mir heute H. Prof. Krieglstein diagnostiziert, dass im Moment keine Behandlung notwendig ist (ich soll lediglich halbjährlich die Augen kontrollieren lassen). Aber ich gehe mal davon aus, das H. Krieglstein der größere Spezialist ist und verlasse mich mal auf dessen Urteil, irgendeinem muss man ja schließlich glauben (und dieser Diagnose glaube ich ehrlich gesagt auch lieber).

    Noch mal Danke und Gruß
    Otto

    Einmal editiert, zuletzt von Otto (5. Dezember 2007 um 13:42)

  • Hallo Otto!


    Na- dem Urteil von Prof. Krieglstein kannst Du, meiner Meinung nach, auf jeden Fall vertrauen.
    Aber wie hast Du das geschafft, so schnell einen Termin zu bekommen?

    Dann aber immer schön alle 6 Monate an die Kontrolle denken ;) :) .

    LG

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, warum ich so schnell einen Termin bekommen habe. Letzten Donnerstag angerufen und sofort einen Termin für heute bekommen. Vielleicht ist jemand anders abgesprungen. Glück gehabt. :]

    Gruß
    Otto