Fortschreitende Sehnerv-Schädigung

  • Ich bin jetzt 57 J., seit fast 15 Jahren ist mein Offenwinkel-Glaukom bekannt, wird therapiert (Tropfen) und kontrolliert. In den letzten 4 Jahren sind fortschreitende Ausfälle im Gesichtsfeld bei entsprechender Schädigung der Sehnerven konstatiert, besonders stark links. Eine eingehende stationäre Untersuchung in einer Augenklinik vor 3 Jahren blieb ohne Befund. Vor wenigen Wochen wurde anhand einer 24h-Blutdruckmessung nun festgestellt, daß ich "systemischer Hypotoniker" bin, d.h. unter starken Blutdruckabsenkungen nachts leide, die unzureichende Versorgung der Augen-Blutgefäße und entsprechende Schädigungen verursachen. Als einzige Therapie wird die Einnahme von Fludrokortison als Ergebnis einer Studie an der Uni Basel erwähnt.
    Frage: Hat jemand ein ähnliches Problem? Kann mir jemand Erfahrungen oder einen spezialisierten Arzt nennen?

    Egbert Willam

  • Ein herzliches Hallo Egbert,

    das letzte was ich diesbezüglich hörte behandelte die Gabe von Nimotop bei Patienten mit weiter fortschreitendem Glaukom. Dabei handelt es sich um einen Calciumantagonisten. Mehr weiß ich dazu momentan nicht. Hier wurde die Frage bereits einmal behandelt:https://www.glaukom-forum.net/wbb2/thread.php?threadid=560

    Zu Fludrokortison habe ich lediglich eine ältere Publikation von Prof. Flammer, Link: https://www.glaukom-forum.net/wbb2/thread.php?threadid=342
    Evtl. kann Prof. Pillunat aus Dresden dazu etwas sagen. Er hat im März in Düsseldorf einen Vortrag gehalten, dass heute die Blut- und Sauerstoffversorgung beim Glaukom eine sehr große Rolle spielt und nicht mehr nur der Augeninnendruck bei der Entstehung, beim Fortschreiten eines Glaukoms verantwortlich ist.

    Solltest Du unter nächstlichen Blutdruckabsenkungen leiden, empfehlen z. B. beide hier genannten Professoren eine sehr salzreiche Fleischbrühe am Abend zu trinken.
    Wenn Du Dich ein wenig hier einliest, wirst Du dazu sicher noch etwas finden.

    Wir können nur hoffen, dass in Zukunft rasche Ergebnisse aus der Forschung zu erwarten sind. Momentan hört sich vieles erst einmal wie "ein Tropfen auf dem heißen Stein" an.

    Gruß, Helga

    Selbsthilfegruppe Glaukom Dortmund