• Hyposphagma

    Im August 2009 wurde bei mir zum 1. Mal Hyposphagma (am rechten Auge) diagnostiziert. Im Juni 2010 war dann das rechte Auge wiederum betroffen; nunmehr im Februar 2011 bereits zum 3. Mal in besonderer Intensität (Auge gänzlich tiefrot - dauerte gute 2 Wochen bis zum Abklingen).

    Ich bin ein 52-jähriger Büromensch und stärker kurzsichtig (bds um die 9 dptr). Bei mir wurde auch vor ca. 1 1/2 Jahren bds "Offenwinkelglaukom" diagnostiziert und ich nehme täglich Xalacom und Azopt zur Drucksenkung (ursprünglich lagen die Druckwerte unbehandelt um 20/21 - derzeit behandelt um 12/14). Weiters leide ich unter trockenen Augen, welche ich mit Genteal und Tears again-Spray behandle.

    Ich weiß schon, dass Hyposphagma an sich keine Krankheit ist und Aderl im Auge auch bei ganz normalen Menschen ohne Sehprobleme platzen können. Ich selbst möchte aber unbedingt prophylaktisch etwas gegen die Ursache für das Platzen dieser Aderl unternehmen. Die Augenärzte sagen einstimmig, dass es hier "nichts gäbe" und ich das einfach hinnehmen müsste.

    Ich bilde mir ein, dass ich immer dann - wenn mir ein Aderl platzt - bereits einige Tage vorher ein nicht näher definierbares leichtes "Augenweh" verspüre bzw. stärkere Rötungen im Augenweiß erkennbar sind. Ich glaube in meinem Augenweiß bestimmte Äderchen - welche ich naturgemäß immer beobachte - zu erkennen, welche immer wieder die Ursache für das "Aderlplatzen" sein könnten (immer wieder dieselbe Stelle bzw. derselbe Ausgangspunkt ?). Könnte es nicht etwa sein, dass ich hier immer an derselben Stelle ein "besonders sensibles Äderchen" habe, welches z.B. bei großer Kälte, Wind und ähnlichen Einflüssen, immer wieder "platzt" ? Darum meine Fragen:

    • Wenn der Auslöser für das Hyposphagma immer wieder nur ein bestimmtes Äderchen ist, könnte dieses dann "behandelt" werden (durch Laser, etc.) ? Kann man vom Verlauf (= Abklingen) des Hyposphagmas auf den "Ausgangspunkt" (ev. auf ein bestimmtes Äderchen) schliessen ? Ist dies etwa jener Punkt, wo sich die Rötung zum Schluss (vor dem endgültigen Abklingen) befindet ?

    • Was wäre z.B., wenn dieses eine Äderchen immer wieder (wöchentlich) platzt bzw. ständig "nachblutet" ? Man müsste ja dann auf alle Fälle "etwas unternehmen". Wer wäre eigentlich rein vom Fachärztlichen für diese "Äderchen" zuständig (Augenarzt oder Gefäßspezialist - wo findet man diesen ?). !

    • Könnten die feinen Äderchen im Auge (Kapillargefäße?) allgemein "behandelt" werden bzw. womit ? Ich höre in diesem Zusammenhang oft von venenstärkenden Mikronährstoffen, Vitamin C, Rosskastanienextrakten, Flavoniden, etc., welche einen positiven Einfluss auf die Permeabilität der Gefäßwände haben sollen und so die Gefäße stabilisieren können; speziell für die Kapillaren im Auge soll es z.B. bestimmte Heidelbeerextrakte geben ……….

    • Aufgrund meiner individuellen Situation könnte ich mir ein trockenes Auge als Ursache für dieses Hyposphagma eigentlich sehr gut vorstellen;
    dies auch deshalb, da ich ja Xalacom um 19 Uhr anwende und dann ja über Nacht die Austrockung des Auges (z.B. auch kein Lidschlag mehr) voranschreitet (ich habe ja dann bereits 2 x in der Früh ein derart rotes Auge gehabt - vielleicht auch noch in der Nacht aufgrund eines "Kratzens" mit unbeabsichtigt mit den Händen gerieben …..). Soll ich nach der Xalacomanwendung vielleicht kurz vor dem Einschlafen (um ca. 22 Uhr) nochmals Genteal anwenden oder sollt ich etwa über Nacht gegen das trockene Auge eine Salbe oder Ähnliches verwenden ?

    Was könnte ich - zusätzlich zu Genteal und den Augensprays - noch machen: Fischölextrakte, Omega 3, Fettsäurestatus …. für die Gefäßmembrane….. ?

    • Als weitere Ursache hört man oft auch "Blutdruckspitzen"; an sich habe ich einen normalen Blutdruck. Ich traue mir aber jetzt auch keinerlei Übungen mit (auch nicht so hoher) Kraftanstrengung machen (z.B. keine Liegestützen). Ich habe daher auch (die an sich für mich positve) progressive Muskelentspannung nach Jacobsen eingestellt, da diese auch eine gewisse Kraftanstrengung darstellt ……

    • Was könnte ich (sofort nach Auftreten eines Hyposphagmas) tun, damit die Blutung (Rötung) rascher zurückgeht (kalte Kompressen auflegen, etc. )? vermehrt "Genteal" nehmen ? Augendrucksenker dennoch anwenden ?


    Alles Fragen über Fragen, welche mich beschäftigen. Ich erwarte keine umfassende Beantwortung meiner Anfrage, wäre naturgemäß aber für jeden "Tipp" in diese Richtung überaus dankbar !

    Hallo Stupsi! Ein Beitrag in dieser Länge ist im Arztbereich nicht möglich. Bitte vorher die Regeln lesen: "Beherzigt kurze Fragen". Bitte deshalb Deine Fragen an den Arzt präzisieren! Ansonsten siehe auch Zusatz von Sabine. Gruß Helga

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    Stupsi

    Einmal editiert, zuletzt von Helga K. (15. März 2011 um 13:56)

  • Guten Tag,
    Hyposphagmen sind bekanntlich Unterblutungen der Schleimhaut des Auges (=Bindehaut), also prinzipiell eine Art "Blauer Fleck". Nun zunächst die schlechte Nachricht: gegen neue Bindehautunterblutungen kann man leider prophylaktisch so wenig unternehmen wie gegen Blaue Flecke.
    Zur Entstehung: es ist nicht so, dass die kleinen Adern "platzen"; vielmehr reißen sie ein, oft an den kurzen Verbindungsstücken zwischen den oberflächlich gelegnen Bindehautgefäßen und den etwas tiefer im Gewebe oberhalb der Lederhaut verlaufenden Gefäßen. Mit zunehmendem Alter verliert nicht nur die Haut an Elastizität, sondern auch die Bindehaut wird dünner und verschieblicher. Die Ursache der Unterblutung ist somit in der Regel eine mechanische Scherwirkung. Oft wird die Unterblutung morgens entdeckt. Wahrscheinlich hat man dann im Schlaf versehentlich durch das Lid hindurch am Auge gerieben. Unterstützend wirkt ein trockenes Auge, bei dem die Lider nicht mehr so gut auf der Augenoberfläche gleiten, die Bindehaut lockerer ist, und beim Augenreiben die Bindehaut gegen die Unterlage leichter verschoben wird und so die kleinen Gefäße eher einreißen.
    Daher hilft Veröden, Vitamine o.ä. nichts, und Augentropfen u.ä. verschlimmern die Sache auch nicht. Wenn die Blutgerinnung vermindert ist (.z.B. durch Aspirin, ASS, Marcumar), fallen Blaue Flecke und Hyposphagmen etwas stärker aus. Vielleicht ist das ja ein konstruktiver Ansatz.
    Kurz: man muss damit leben, wenn ab und an ein Hyposphagma auftritt. Es hat ja außer kosmetisch etwas ungünstigem Äußerem keine weiteren Nachteile.
    Viele Grüße