Betrifft: Anfrage „Glaukom“
Ich bin 50 Jahre alt, als "Büromensch" tätig und stärker kurzsichtig (bds ca. -9 dptr sph, - 2 dptr zyl). Anlässlich einer Augenuntersuchung wurde bei mir vom Augenarzt im August 2009 ein bds. Glaukom (und trockenes Auge) festgestellt.
Ein kurzer Überblick nach dem Motto "Was bisher geschah":
• August 2009: Erstuntersuchung: Diagnose bds. Offenwinkel-Glaukom ("ins Auge geleuchtet" mit Spaltlampe ?) - Arzt vermutete bei mir bereits einen Gesichtsfeldausfall im sehr fortgeschrittenem Stadium; bei der Tagesdruckkurve ergaben sich folgende Druckwerte: 20/20, 21/23, 19/21, 20/21 (da ich aber eine dünne Hornhaut hätte, müsste man diese Werte noch um ca. 2 korrigieren, so mein Augenarzt)
• September 2009: genauere Untersuchung mit "SOCT"-Gerät (hier gibt es in Österreich angeblich nur ganz wenige derartige Geräte): Der Augenarzt konnte gottseidank seine erste Vermutung revidieren. Er führte aus, dass der Sehnerv noch nicht so geschädigt sei als ursprünglich befürchtet. Beim ersten Auge wurde ich in der Risikostufe 1-10 mit „4“ eingereiht und der Augenarzt führte aus, dass er mir zur Zeit überhaupt keine Medikamente (augendrucksenkende, etc.) verordnen bräuchte und es ausreichend wäre, wenn ich jährlich bei ihm eine Kontrolle machen würde. Auf meine Frage hin, ob das zweite Auge auch untersucht wurde, wertete er dann auch die Ergebnisse dieses Auges aus. Bei diesem Auge wurde ich dann in die Risikogruppe „7“ eingestuft (auf diesem Auge hatte ich auch einen etwas höheren Augendruck als auf dem anderen Auge bzw. auch höhere Dioptriewerte). Der Augenarzt meinte dann, dass er mir in diesem Fall dann doch (für beide Augen !) augendrucksenkende Medikamente (Xalacom) verordnen würde.
Diagnosen: bds: Offenwinkelglaukom, bds: Catarcta incipiens, Sicca, bds: Myopie, bds: Astigmatismus, Presbyopie
• ab August 2009: Xalacom verordnet: Augendruck bis zum 9.11.2010, ausschl. mit Xalacom behandelt:
links: 15-18 (TDK)/17/16/17/18/18/
rechts: 14/15 (TDK)/16/15/16/15/13/
• Anfang Februar 2010: Gesichtsfeldmessung vorgenommen: diese Messung verlief sehr zufrieden stellend, keine Gesichtsfeldausfälle feststellbar ….
• Anfang April 2010: Kammerwinkelmessung: Kammerwinkelmessung ergab ebenfalls kein negatives Ergebnis - Offenwinkelglaukom somit "bestätigt", der Kammerwasserabfluss ist offensichtlich in Ordnung, ich dürfte nur zu viel Kammerwasser produzieren. Bei dieser letzten Untersuchung habe ich meinen Augenarzt gefragt, inwieweit er sich vorstellen könnte, dass ich die Augendrucksenker absetzen könnte bzw. habe ihn dann gefragt, inwieweit ich bzw. in welchem Ausmaß ich überhaupt bereits eine Sehnervschädigung hätte. Mein Augenarzt hat hiezu nur gemeint, dass "ich dies so und so sehen könne" und ich die Augendrucksenker auch weiterhin (bis zu meinem Lebensende) einnehmen sollte. Ich habe mit dieser Antwort nicht viel anfangen können und wollte auch nicht mehr nachfragen bzw. nicht seine Autorität in Zweifel ziehen.
Befund Gonioskopie Bds: KW weit offen bis ZKB/SS einsehbar, KW Strukturen gut differenziert, leicht bis mäßig pigmentiert, keine Neovaskularisationen, keine Synechien, keine Blutungen.
• 9.11.2010: zusätzliche Verordnung des Medikamentes Azopt 10 mg (2 x tgl. zusätzlich zum Medikament Xalacom anzuwenden - 7 und 12 Uhr) - Augendruck seither bei ca. 12/14
Nunmehr bewegt mich folgende große Frage:
Die (möglichen) Nebenwirkungen von Xalacom (und ev. auch Azopt) beunruhigen mich eigentlich sehr und ich möchte Alles unternehmen, dass ich - wenn auch nur zwischenzeitlich und versuchsweise - diese Medikamente absetzen kann. In der Fachliteratur habe ich auch vermehrt gelesen, dass es ja sogar unklar ist, ob ein "Glaukom" überhaupt eine Augenerkrankung ist und nicht etwa eine Erkrankung des Gesamtkörpersystems. Weiters lese ich, dass man von der jahrzehntelangen Praxis, zuerst (prophylaktisch) augendrucksenkende Medikamente zu verschreiben, abgeht, da man neuerdings erkannt hat, dass nicht ein hoher Augendruck, sondern eher eine mangelhafte Durchblutung von Sehnerv und Netzhausfasern die Ursache eines Glaukoms ist.
Einige Ärzte haben mir angeraten, mich diesbezüglich auf stationäre Aufnahme in ein Krankenhaus zu begeben, wo (Liegenddruckmessung unter Ruhebedingungen ?) eine 24-Stunden-Blutdruckkontrolle (oder gemeint Augendruckkontrolle) vorgenommen wird, um ev. stärkere Druckschwankungen festzustellen, weil in so einem Fall ja nicht eine Behandlung mit augendrucksenkenden Medikamenten, sondern mit gefäßschützenden Medikamenten erforderlich ist. Weiters soll hiebei auch festgestellt werden, wie ich in "Stress-Situationen" reagiere. Ganz habe ich aber diese Thematik noch nicht verstanden. Für mich wäre nur denkbar, dass eine bestimmte minimale Durchblutung (auch in der Nacht) für die Sehnervgefässe erforderlich ist und bei einem größeren Blutdruckabfall dies dann zu Problemen führen könnte.
Ich würde mich daher für diese Thematik überaus interessieren und ersuche um diesbezügliche Infos ! Danke für die Bemühungen !