• Hallo an alle,

    bei einer Kontrolluntersuchung wurde bei mir (wie bei meinem Vater ein paar Monate zuvor) erhöhter Augeninnendruck festgestellt. Die Werte lagen bei über 30 mm Hg. Das war ein ganz schöner Schock, besonders bei meinem Alter - schließlich bin ich erst 26!
    Aber zumindest ist das Problem früh genug festgestellt worden und kann so hoffentlich kontrolliert werden. Bei der Gesichtsfelduntersuchung hatte ich überhaupt keine Probleme, laut OCT sind auch noch keine bleibenden Schäden festzustellen.

    Leider wollen die Tropfen noch nicht richtig helfen. Ich nehme Xalatan, nach vier Wochen war der Druck auf 22 und 24 gesunken. Heute war ich nach drei Monaten wieder zur Kontrolle und hatte Werte von 26 und 27! Mein Augenarzt hat mir jetzt Azorpt zusätzlich zu Xalatan gegeben, in zwei Wochen werden wir sehen, ob es etwas bringt. Ich tendiere übrigens zu niedrigem Blutdruck, daher kommen Blutdruck senkende Tropfen für mich nicht in Frage. Ich hoffe, daß wir bald die richtige Kombi finden, um so den Augeninnendruck auf ein akzeptables Niveau zu senken.

    Kann es eigentlich Messfehler beim Messen des Augeninnendrucks geben? Ich meine, dass die Werte höher sind, wenn man beim Messen zwinkert (vor Schreck, wenn es da so laut und abrupt "pufft")? Sollte ich vielleicht eine zweite Meinung einholen? Müsste ich dann vorher die Tropfen absetze?

    Ansonsten hoffe ich, mir in diesem Forum viele nützliche Infos zu holen.

  • Hallo, Abenaa,

    herzlich willkommen im Forum.
    Deine Druckwerte sind ja ganz schön hoch, aber da Du offensichtlich noch keine Schäden hast, hast Du allen Grund zu der Annahme, dass das Glaukom kontrolliert werden kann.
    Du schreibst, dass es beim Druckmessen so laut pufft. Das heißt, Dein Druck wurde mit Luft gemessen. Diese Messung mit Luft ist im Allgemeinen ziemlich ungenau. Viel genauer ist die Applanationstonometrie, bei der der Druck mit Hilfe eines Messkopfes, der auf das Auge aufgesetzt wird, gemessen wird.
    Bitte doch Deinen Arzt, eine genaue Messung vorzunehmen. Wenn er den Druck nur mit Luft misst, dann solltest Du evt. eine Zweitmeinung einholen.
    Die Kombination Xalatan (ein Prostaglandinderivat, das den Abfluss des Kammerwassers erleichtert) und Azopt (ein Karboanhydrasehemmer, der die Kammerwasserproduktion verringert) ist sinnvoll.

    VlG, Hanni

  • Vielen Dank Hanni für Deine Antwort! Es stimmt, mein Augendruck wurde bisher immer nur mit Luft gemessen. Ich werde meinen Arzt beim nächsten Mal auf die von Dir genannte andere Messmethode ansprechen.

    Aus Deiner Email habe ich herausgelesen, dass erhöhter Augeninnendruck (AID) mit Glaukom gleichgesetzt wird. Aber ich dachte, erhöhter AID ist eine der wesentlichen, aber nicht ausschließlichen, Vorbedingungen für die Entwicklung eines Glaukoms. Demnach hätte ich durch die entsprechende medizinische Behandlung des erhöhten AID (Augentropfen) die Chance, die Entwicklung eines Glaukoms zu verlangsamen, im besten Fall zu verhindern

    Wie man merkt, ich muss mich noch viel mit der Thematik beschäftigen...

  • Hallo Abenaa, willkommen im Forum.
    du hast schon recht, man muß viel dazulernen. Ich bin auch erst ein paar Tage dabei und muß mich erst einmal zurechtfinden.
    Ich habe ein Normaldruckglaucom, d. h. mein Druck ist bei 17 beidseit, habe aber eine enorme Aushöhlung des Sehnervkopfes (sieht aus wie ein Krater).
    Bekomme zwar Tropfen, damit auch bei mir der Druck niedriger wird.
    Viel mehr weiß ich auch nicht, bin von der Diagnose total überrascht worden, aber das geht oder ging den meisten hier so.

    Liebe Grüße Renate

    "Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens"
    Friedrich Nitetzsche

  • Hallo, Abeena,

    nein, erhöhter Augeninnendruck ist nicht gleichbedeutend mit Glaukom. Man kann sehr hohen Druck haben, ohne Schäden an Sehnerven und Gesichtsfeld zu haben. Erst wenn Schäden nachweisbar sind, spricht man vom Glaukom im eigentlichen Sinne. Manche Ärzte nennen aber auch schon okuläre Hypertension Glaukom.
    Auf jeden Fall ist der hohe Augeninnendruck der Hauptfaktor, um ein Glaukom zu entwickeln.

    VlG, Hanni