Hilfmittel bei verschlechtertem Sehen!

  • Hallo zusammen,

    da meine beiden Augen schon stark geschädigt sind
    (links: blind, rechts: starker Tunnelblick, 20-30% Sehschärfe)
    bin ich mittlerweile von gewissen Hilfsmitteln im Alltag abhängig.

    Ich selbst benutze mittlerweile einen Langstock, habe ein BLG (Bildschirmlesegerät) und benutze Vergrößerungen und verschiedene Farbeinstellungen am PC.

    Hat von Euch auch jemand Erfahrungen mit Hilfmitteln gemacht, die einem in der ein oder anderen Situation das Leben erleichtert?
    Dann schreibt!

    MfG Torsten

  • Hallo Torsten,
    ich nutze dieselben Hilfsmittel wie du, bin auf dem rechten Auge blind (Augenprothese) und sehe links zwischen 16 und 20 %. Ich habe in der Blindenschule die Brailleschrift (Blindenschrift) gelernt und habe mir so verschiedene Markierungspunkte an Geräten mittels Klebefolie angebracht. Markierungspunkte gibts in den Blindenverbänden auch farbig, die sind auch toll zu sehen. Ich hab sie am Herd, auf der Waschmaschine etc. Um Socken paarweise zusammen zu waschen, habe ich mir bunte Sockenringe gekauft, ich seh nicht mehr, was gehört zusammen. Dank LPF-Training (Lebenspraktische Fertigkeiten) komme ich auch im Haushalt gut zurecht. Bei der Beleuchtung hab ich blend- und flimmerfreies Licht bzw. helle Halogenbeleuchtung.
    Notizen mache ich mir akustisch, gibt so kleine und auch günstige Diktiergeräte.
    Ich nutze entweder akustische Armbanduhren und Wecker oder taktile, also zum greifen.
    Ich hab deshalb recht viel und gute Erfahrungen, denn meine Eltern (Papa war ganz blind) Mama ist hochgradig sehbehindert, ich arbeite als Schrifrüherin und Kassierin unter der Leitung des ÖBSV (Österreichischer Blindenverband- und Sehbehindertenverband und habe viele auch ganz blinde Freunde. Zu meinem Freundeskreis gehört auch ein Mobitrainer (Mobilitätstrainer). So weiß ich immer über aktuelle Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern, Bescheid.
    Demnächst werde ich mir am PC auch eine Sprachausgabe installieren, denn wenn viel zu lesen ist, ist es angenehm, wenn mir vorgelesen wird.

    Gruß von Burgi aus Wien

  • Hallo!

    Ich seh links knapp 5%, rechts ist bereits ein Glasauge vorhanden. Ich nutze eine stark vergrössernde Lesebrille. Die erleichtert mir die Arbeit am PC sehr. Wenn ich am PC kleinere Dinge vergrössern will, benutze ich eine Freeware Bildschirm-Lupe, die mir via Tastenkombination den Bereich um den Mauscursor vergrössert. Das reicht schon mal ganz gut. Ansonsten kann man sich die Internetseiten ja recht gut mit den Browsern selbst vergrössern. Für meine Post habe ich ein Vorlesesystem im Einsatz. Das ist zwar ein eigenständiges System, ich hab jedoch die Software einfach auf meinem normalen PC installiert. Im Klartext wird ein Objekt, welches auf den Flachbettscanner gelegt wird gescannt, der Texterkennung analysiert und dann vorgelesen. Alternativ hab ich ne ganz kleine Lupe mit 30 facher Vergrösserung (Juwelenlupe) für nen Euro bei Ebay gekauft. Damit kann man wunderbar mal eben ne TAN Nummer fürs Online-Banking lesen.

    Darüber hinaus wurde mir jetzt ein Gerät bewilligt, dass aber noch nicht bei mir ist, der Lieferzeit wegen. Das Ganze nennt sich Quick Look, hat ein 7 Zoll Display, ist in etwa so gross wie eine Digitalkamera und vergrössert Objekte bis zu 22 fach, so dass man sagen kann, es ist ein mobiles Lesegerät für unterwegs.

    Gruß

    Christian

    _______________________________

  • Ahoi miteindander,

    also bei mir ist eine Sprachausgabe am PC noch nicht notwendig, allerdings ohne Hilfsmittel geht's am PC auch nicht mehr.

    Am PC brauch ich ne Vergrößerung, hab das aber über die Einstellungen von Windows geregelt (schwarzer Hintergund, weiße Schrift, und das alles extra groß). Für manche Fälle benutz ich Zoom-Text. Iss aber eher selten.

    Ansonsten hab ich ein BLG (Bildschirmlesegerät) mit Farberkennung. Das hilft beim Briefe lesen. Und ist eigentlich mein meistbenutztes Hilfsmittel.

    Wenn ich draußen unterwegs bin, hab ich einen Langstock dabei. Aufgrund meines extremen Tunnelblicks ist das besser so. Da rempel ich wenigstes keinen mehr an, weil die Leute mir aus dem Weg gehen. In Zuge des Langstocks, habe ich auch ein Mobiltraining gehabt. Das hat dann gereicht. Um neue Wege kennenzulernen benötige ich keinen Mobiltrainer. Ist zwar nicht immer einfach, möchte aber so viel wie möglich selber machen. Außerdem bin ich auch recht abenteuerlustig. Ich fahr auch oft alleine in den Urlaub und da muss ich auch schaun wie ich zurecht komme.

    Das gleiche gilt für mein Leben zu Hause. Man wollte mir schon öfters ein LPF aufschwatzen. Aber ich bin der Meinung, so lange ich noch meinen Braten gekocht bekomme und nicht alles drunter und drüber geht, brauch ich das nicht.

    Für die Zukunft werd ich noch einige Hilfsmittel beantragen müssen, weil ich ab spätestens Februar 2010 studieren will. Und da wird man noch so einiges brauchen wie, Tafelkamera, mobiles Lesegerät, und was weiß ich nicht alles. Wird sich demnächst zeigen.

    Momentan bin ich an einer digitalen Handlupe interesiert. Hab mir da neulich auf ner Messe ein paar Modelle angeschaut. Mal sehen was die Krankenkasse dazu sagt, weil die Dinger sind immernoch verdammt teuer.

    Also bis dann dann

    Macht's gut

    Torsten

  • Hallo Torsten!
    Du schriebst von einer Messe, die du besucht hast, war das die Sight City?
    Ich als Wienerin leb eigentlich in einer sehr guten Großstadt mit vielen Hilfsmittelfirmen und hab als Leitungsmitglied der FGTB (Fachgruppe für Telekommunikation und Büroberufe) auch dadurch ständig mit ihnen zu tun. So bin ich großteils im Bilde, was Hilfsmittel für den PC oder zu Hause angeht. Leider oder Gott sei Dank, wie mans nimmt, ist unser Personenkreis zu klein, sodass Hilfsmittel sehr teuer sind. Hat man um ein bissl zu viel Einkommen, kann man sich gleich alles zum Großteil selber zahlen und übermorgen werden 2800 für mein Bildschirmlesegerät fällig.
    Die blend- und flimmerfreie Leuchte kostete 600 Euro.
    Hast du auch einen Langstock mit Rollspitze?
    LG von Burgi