• Hallo - ich habe von der Glaukomerkrankung so gut wie keine Ahnung. Habe einige Augenuntersuchungen hinter mir - u. a. ein Tagesprofil. Ich habe seit ca. einem Jahr Sehausfälle, es flimmert vor den Augen oder ich habe den Eindruck, dass sich vor den Augen ein Schleier befindet. Andere Male sehe ich tanzende helle Ringe oder wenn ich die Augen schließe, wandern irgendwelche wechselnde helle oder dunkle Schatten vorbei.

    Der Augenarzt verordnet nun noch eine neue Untersuchung. Nur, dass es wieder keine Kassenleistungen sind. Das ist einmal die Pachymetrie – Hornhautdickenmessung und die HRT II – Heidelberger Retina Tompgraph Untersuchung im Augendiagnostik-Centrum.

    Ich bin mir nicht sicher, ob es Untersuchungen gibt, die Kassenleistungen sind und genau so gut Aufschluss darüber geben, ob meine geschädigten, ausgehölten Sehnerven bereits eine Glaukomerkrankung darstellen. So viel ich weiss, ist doch bei einer entsprechenden Indikation eine weitere erforderliche Diagnostik Kassenleistung?!

    Der Augenarzt meinte, dass diese beiden Untersuchungen wichtige Untersuchungen sind und dass es die einzigen sind, anhand derer er dann die endgültige Diagnose stellen kann. Irgendwie kommt mir das spanisch vor. Vielleicht meint er danach - Huhu - war nur ein Versehen?!

    Wer kann mir denn hier eine Richtung aufzeigen, in die ich mich orientieren kann? Bitte!

    LG mira

  • Hallo Mira!

    Herzlich willkommen hier im Forum!

    Ich hab Deinen Beitrag mal zu einem eigenen Thema gemacht. Dann bleibt es etwas übersichtlicher.

    Nun- zu einer kompletten Glaukomdiagnostik gehört die HRT -Untersuchung mit dazu und die Pachymetrie auch.

    Leider, leider sind beides keine Kassenleistungen. Ein Unding für alle Glaukompatienten. Leider sind auch die Folgeuntersuchungen keine Kassenleistung.

    Falls sich danach herausstellt, dass Du doch kein Glaukom hast, dann ist das doch umso besser. Dann kannst Du Dir sicher sein. Das Geld für eine Glaukomdiagnostik- egal ob zur Bestätigung oder zum Ausschluss- ist jedenfalls gut angelegt.

    Was wenigstens Kassenleistung wird bei einem Glaukomie ist die Tonometrie.


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo liebe Sabine,

    danke für die nette Antwort. Ich habe mich inzwischen in eurem Forum umgeschaut und habe auch Informationen gefunden, denen ich entnehmen konnte, dass diese beiden Untersuchungen sehr wichtige Erkenntnisse für den Augenarzt zur Behandlung liefern können. Das war ja eigentlich auch das, was ich unbedingt wissen wollte.

    Und ob es nur Geldschneiderei ist, dass der Augenarzt gerade diese Untersuchungen - die keine Kassenleistungen sind - empfiehlt. Denn die Gesichtsfelduntersuchung sollte ich auch erst selbst bezahlen. Diese hat der Augenarzt aber dann doch mit der Kasse abgerechnet.

    Wenn man zum Arzt geht und dieser bietet erst einmal Untersuchungen an - bei einer indizierten Sehnervschädigung - die keine Kassenleistungen sind, kommt einem das recht komisch vor? Oder sehe ich das falsch? Immerhin ist das erst einmal ein Hammer, zu erfahren, dass als Diagnose eine Glaukomerkrankung gestellt wird.

    Es ist sicher nicht rückläufig - eine Sehnervschädigung - oder?

    LG mira.

  • Hallo, Mira,
    herzlich Willkommen im Forum. Nein, Du hast recht, eine Sehnervenschädigung ist nicht mehr rückgängig zu machen. Deshalb sind diese Untersuchungen ganz wichtig.
    Aber ich stimme Dir zu, nachvollziehen kann man die Kostenfrage nicht. Zu den Problemen mit den Augen - und hier im Forum wirst Du nachgelesen haben, wie komplex die Erkrankungen zum Teil sind, kommen die immer wieder kehrenden Untersuchungen, die eben einiges kosten.
    Aber was bleibt uns letzendlich übrig? Und da stimme ich Sabine zu - das Geld ist in jedem Fall gut angelegt.
    Ich drücke Dir die Daumen - lass Dich nicht verrückt machen!
    Liebe Grüße,
    Gaby

  • Hallo, Mira,

    ja, die Untersuchungen sind wichtig. Aber genau so wichtig ist es, einen kompetenten Augenarzt zu haben, der die Untersuchungsergebnisse auch auszuwerten weiss.
    Wenn Du z. B. ein HRT machen lässt, so frage Deinen Augenarzt genau, was die Ergebnisse bedeuten. Die meisten Ärzte rechnen zwar eine Erklärung ab, begnügen sich aber mit einer allgemeinen Aussage von einem Satz: 'Sie haben keine Schäden' oder 'Sie haben Schäden'. Lass Dich mit so einem Satz nicht abspeisen, sondern frage nach. Frage den Arzt auch, ob Du eine normal große Papille hast, denn nur bei dieser sind die Ergebnisse aussagekräftig. Außerdem sagt das erste HRT noch wenig aus, interessant ist das zweite HRT (6 Monate oder 12 Monate später). Dann kann man den Verlauf der Erkrankung beobachten.
    Ob HRT, GDx oder Gesichtsfeldmessung - allein sind alle diese Untersuchungen noch nicht besonders aussagekräftig. Erst mehrere HRT, mehrere GDx und vor allem eine Reihe von Gesichtsfeldmessungen ergeben eine einigermaßen klare Diagnose, vorausgesetzt der Arzt ist ein Glaukomspezialist. Wenn Du dich ein wenig mit der Krankheit beschäftigt hast und konkrete Fragen stellen kannst, wirst Du schnell merken, ob Dein Arzt Ahnung vom Glaukom hat.
    Viele Ärzte mögen es gar nicht, wenn sich der Patient genau informiert. :D
    Aber nur ein informierter Patient kann bei dieser komplexen Krankheit in Zusammenarbeit mit seinem Arzt die bestmögliche Behandlung bekommen.

    VlG, Hanni

  • Hallo Mira!

    Schön, wenn Du Dich hier umgeguckt hast und auch die Infos finden konntest, die Du gesucht hast.


    Eine Gesichtsfeldmessung- die Perimetrie- ist eine Kassenleistung. Das ist noch so und dann soll das bitte auch so abgerechnet werden.

    Nun- es liegt ja nicht an den Ärzten, dass wir so viele Dinge selbst bezahlen müssen. Die machen ja nicht diese - entschuldigt- dämlichen und völlig irrsinnigen Gesetze, das sind die Damen udn Herren Bundesgesundheitsminister, die von der wahren Praxis absolut keine Ahnung haben.

    Sicher, Mira, Du hast Recht. Man wird mittlerweile erstmal skeptisch, wenn man eine Untersuchung angeboten bekommt, die als dringend nötig angesehen wird, aber keine Kassenleistung ist.
    Es stimmt schon, dass man da erstmal die Eurozeichen in den Augen des Gegenübers sieht.
    In diesem Fall ist es aber wirklich sinnvoll.

    Hanni hat auch Recht, wenn sie sagt, dass wirklich aussagekräftig die Folgeuntersuchungen sind. Mit denen kann man dann Vergleiche ziehen. Aber die Erstuntersuchung ist schon auch wichtig, denn dann sieht man, ob denn schon welche Schäden da sind.

    Übrigens steht Dir ein Ausdruck des Untersuchungsergebnisses zu! Wenn Du darum bittest sollte das also keinerlei Probleme geben, dass Du den erhälst. Für Deine Unterlagen.

    Liebe Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine, Hanni, Gaby,

    vielen Dank für eure zum Teil umfangreichen Erklärungen. Ich bin jetzt mit dem neuen Kenntnisstand etwas sicherer. Es ist ein Gefühl der Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, wenn man solch eine Diagnose gestellt bekommt. Gut - dass es SHG`s gibt. Und vor allem Online!

    Ich werde bestimmt noch viele Fragen haben. Einiges habe ich schon gelesen. Dass es verschiedene Formen der Glaukomerkrankung gibt. Welche Untersuchungsmethoden es gibt. Ja Hanni - die Ärzte mögen es nicht, wenn der Patient "mündig" ist. Ich werde aber erst einmal der Kompetenz des Augenarztes vertrauen und dann schauen, wenn ich gezieltere Fragen stellen kann, ob er wirklich kompetent ist.

    Ich wünsche euch noch einen schönen Rest des Tages - LG mira