Nebelsehen nach OP

  • Edit Ariane: Thread zur weiteren Diskussion in den Erfahrungsaustausch kopiert. Beherzigt bitte alle nochmal unseren Hinweis, danke: Ärztlicher Bereich



    Hallo
    Ich bin vor einer Woche in der Augenklinik Prof. Uthoff in Kiel am rechten Auge operiert worden, wegen eines NOrmaldruckglaucoms. Der Augendruck lag vor OP bei 19 und sollte durch die OP möglichst auf 12 gesenkt werden.
    Durchgeführt wurde eine Goniotrepanation. Bei der Abschlußuntersuchung hatte sich der Druck auf 11 eingestellt. Der einen Tag später vom Augenarzt gemessene Druck lag dann jedoch bei 5,5! Die Linse ist stark vergrößert gegenüber dem linken Auge und reagiert für mich nicht sichtbar auf Lichteinfall. Ich bin sehr lichtempfindlich.

    Vom Augenarzt erhielt ich Atropin-EDO, die den Druck quasi als Nebenwirkung wieder erhöhen sollten. Eine weitere Nachmessung erfolgt erst am Donnerstag wieder.

    Dies vorausgeschickt jedoch zum Hauptproblem. Nach der OP sehe ich im operierten Auge einen starken Nebel. Nach einem Tag hatte sich das leicht gebessert. Solange ich nun in einer senkrechten Position bin (stehen, sitzen) verbessert sich allmählich die Sicht. (Das nun meine Brille -7,5 Gleitsicht für dieses Auge nicht mehr passt ist mir klar)
    Jedesmal aber, wenn ich den Kopf nach vorn beuge "schießt" eine dicke Nebelwand wieder vor das Blickfeld. Nach einer halben Stunde im Sitzen hat sich das wieder gebessert. (siehe oben).

    Ist das eine normale Nachwirkung der OP?

    Grüße
    Tinni

  • Hallo, deine Pupille wird erst einmal durch das Atropin aufgeweitet damit das Auge ruhig gestellt wird. Daher bist Du zunächst recht lichtempfindlich. Das kann auch "nebelig" wirken.-> Sonnenbrille bringt einen etwas weiter.

    Bei mir streuen alle Lichtquellen aufgrund eines Astigmatismus munter vor sich hin, ich hoffe mir kann morgen mal jemand sagen ob und wie wir das wieder hinbekommen. (Hornhaut ist durch die OP Naht verzogen und hat sich in 2 Wochen auch nicht merklich gebessert)

    Direkt nach der Op hatte ich noch Blut im Auge, das gab zunächst einmal einen ziemlich "expressionistischen" Seheindruck, dann Nebel und zum Schluss noch ab und an dunkle Flecken, das war aber nach 2 Tagen vorbei.

    Was nach einer OP "normal" ist erzählt einem leider niemand.

    Viele Grüsse und gute Besserung,

    gonzo

  • Hallo, Tinni,

    herzlich willkommen im Forum!
    Wie schön, wieder ein Nordlicht aus S-H begrüßen zu können.
    Ich bin auch in Kiel in Behandlung.
    Was ist der Unterschied zwischen einer Goniotrepanation und einer Trabekulektomie? Ist das dasselbe?
    Es tut mir leid, dass Du so große Probleme nach der OP hast. Warum diese auftreten, kann ich Dir nicht sagen, ich hatte diese OP bis jetzt noch nicht. Aber alle, die eine Trabekulektomie hatten, sagen, dass das Sehen nach dieser doch sehr invasiven OP zunächst schlecht ist und sich erst allmählich wieder erholt.
    Was sagt denn Dein Augenarzt zu Deinen Problemen?
    Hast Du schon Schäden an Sehnerven und Gesichtsfeld? Welche anderen OPs hattest Du schon? Wie bist Du mit Prof. Uthoff zufrieden?
    Ich hoffe, Dein Sehen bessert sich ganz schnell wieder.

    VlG, Hanni
    Ps: Ich habe Dir eine E-Mail geschickt.

  • Zitat

    Original von Hanni
    .
    Was ist der Unterschied zwischen einer Goniotrepanation und einer Trabekulektomie? Ist das dasselbe?
    .

    Eine Goniotrepanation ist wohl so ziemlich das gleiche wie eine Trabekulotomie aber keine Trabekulektomie wobei man bei der Trabekulotomie im Gegensatz zur Goniotrepanation ein Trabekulotom benutzt.....
    ähm, oder so ähnlich.
    :rolleyes:
    Schau mal unter Trabekulotomie, die Technik ist schon anders als bei der Lektomie.

  • Zitat

    Original von Hanni

    herzlich willkommen im Forum!
    Wie schön, wieder ein Nordlicht aus S-H begrüßen zu können.
    Ich bin auch in Kiel in Behandlung.

    Hallo Hanni
    Vielen Dank für die nette Begrüßung. Komme leider erst jetzt dazu zu antworten, inzwischen ist meine Frau erkrankt und ich bin oft im Krankenhaus.

    Zitat


    Was ist der Unterschied zwischen einer Goniotrepanation und einer Trabekulektomie? Ist das dasselbe?
    Es tut mir leid, dass Du so große Probleme nach der OP hast. Warum diese auftreten, kann ich Dir nicht sagen, ich hatte diese OP bis jetzt noch nicht. Aber alle, die eine Trabekulektomie hatten, sagen, dass das Sehen nach dieser doch sehr invasiven OP zunächst schlecht ist und sich erst allmählich wieder erholt.
    Was sagt denn Dein Augenarzt zu Deinen Problemen?

    Den Unterschied kann ich dir auch nicht erklären. Bei meiner OP wurde, praktisch ausgeddrückt, der Abflußweg des Augenwassers vergrößertl. Der Augenarzt sagt dazu auch nicht viel mehr als "Geduld, Geduld".

    Zitat


    Hast Du schon Schäden an Sehnerven und Gesichtsfeld? Welche anderen OPs hattest Du schon? Wie bist Du mit Prof. Uthoff zufrieden?
    Ich hoffe, Dein Sehen bessert sich ganz schnell wieder.

    Am operierten Auge hatte ich schon Schäden im Gesichtsfeld. Es fehlt der Punkt des schärfsten sehens und praktisch ausgedrückt die "Bildmitte". Ich sehe (sah) mit dem Auge nur einen Ringförmigen Rand des Gesamtbildes. Aber es reichte immer noch, um das Gesamtgesichtsfeld mit beiden Augen noch gut darzustellen. Diesser Ausfall rührte von einer Sehnervenentzündung vor 15 Jahren her.
    Andere OPs an den Augen hatte ich nicht bisher.

    Was mich in diesem Zusammenhang nur wundert, ist die Tatsache, daß man mir für diese OP, die an beiden Augen ausgeführt werden soll(te) auch gleich beide Termine ga, die knapp 4 Wochen auseinander lagen.
    Den Zweiten habe ich inzwischen abgesagt. Wenn auf dem bisher "gesunden" Auge mit 85% Sehkraft das Gleiche passieren würde, wie bei dem jetzt oprerierten, dann gute Nacht, dann könnte ich mir einen Blindenhund bestellen. :(

    Ich muß also weiter hoffen, daß sich das operierte Auge wieder erholt. Bis jetzt muß ich noch Cortisontropfen nehmen (4 mal Täglich) was den Innendruck natürlich auch anheben soll.

    Grüße
    Tinni

  • Hallo, Tinni,

    das tut mir leid, dass sich Dein Sehen immer noch nicht gebessert hat.

    Die Augenklinik Bellevue ist bekannt für Katarakt- und Lasik-Operationen, aber von Glaukom haben die wenig Ahnung.
    Ich schätze, Dein Augenarzt ist Mitglied im QMB (Qualitätsmanagement Bellevue), da sind 44 Ärzte in S-H drin, und die müssen ihre Patienten nach Bellevue schicken!! Meine Ärztin ist da auch Mitglied, aber ich würde nach Bellevue nur für eine Kataraktoperation gehen, darin haben die Erfahrung, nicht aber mit Glaukomoperationen.
    Sie machen als eine der wenigen Kliniken Goniotrepanationen, warum weiss ich nicht. Viel Erfolg, so hörte ich, haben sie damit nicht.
    Andere Kliniken machen Trabekulektomien.
    Wer hat Dich operiert? Dr Holland oder Frau Riel?

    Ich würde an Deiner Stelle ganz, ganz schnell zu einem Glaukomspezialisten gehen!!!
    Das andere Auge (wenn überhaupt) würde ich auch nur von einem Glaukomspezialisten machen lassen.
    Versuch mal einen Termin zu bekommen bei Prof. Nölle in der Uni-Augenklinik Kiel oder bei Frau Prof. Klemm in der Augenklinik Hamburg - Eppendorf. Sie hat eine Glaukomsprechstunde.
    Evt. musst Du auch noch weiter fahren, nach Dortmund, Dresden, Köln, Würzburg.
    Hol Dir ganz schnell kompetenten Rat! Das ist sehr wichtig!!!

    VlG, Hanni

  • Hallo Hanni
    Tut mir leid, daß ich erst so spät antworten kann. Meine Frau ist schwer erkrankt und ich muß mich ständig um sie kümmern.

    Du schriebst, ich solle sehr schnell einen Spezialisten aufsuchen. Daraus wird in den nächsten zwei Monaten leider nichts, ebenfalls aus obigen Gründen.

    Operiert hat mich Dr. Holland.

    Der "Nebel" hat sich zum Teil verflüchtigt. Leider jedoch stellt sich kein "normaler" Innendruck wieder her. Unmittelbar nach der OP war er auf 11mm, was angestrebt war, wie geschrieben, fiel er dann einige Tage später auf nur 5,5mm ab, und ist auch jetzt, nach ununterbrochener Cortisonbehandlung (Nebenwirkung hier gewünschte Druckerhöhung) noch nicht über 7mm hinaus gekommen.

    Mit dem Druck ist natürlich ein halbwegs normales Sehen immer noch nicht möglich. Zusätzlich zieht sich die äußere Haut beim Öffnen des Oberliedes wie in Falten über die Linse, sodaß sie sichtbar wird.
    Das soll lt. Augenarzt direkt mit dem zu niedrigen Druck zusammenhängen. Das Auge ist eben leicht eingefallen. Soll sich angeblich wieder geben, wenn sich der Druck normalisiert hat.
    Auf jeden Fall werde ich in den nächsten Wochen die Brille ändern lassen müssen, da bei unverändertem Druck statt der bisherigen -7,25 Dioptrien nun -9,5 gemessen werden.

    Soweit es meine Zeit zuläßt werde ich weiter berichten.

    Grüße
    Tinni

  • Hallo, Tinni,

    es tut mir leid, dass Deine Frau so krank ist und dass sich Dein Sehen immer noch nicht wirklich gebessert hat.
    Nach einer Goniotrepanation oder einer Trabekulektomie ist die Nachsorge fast noch wichtiger als die Operation selber. Auch wenn Deine Frau schwer krank ist, musst Du regelmäßig zum Arzt gehen. Es gibt viele Möglichkeiten, den Druck wieder zu erhöhen, nicht nur Cortison. Aber dafür brauchst Du einen Spezialisten!!! Wenn das jetzt nicht ordentlich behandelt wird, ist Dein Augenlicht in Gefahr. Und dann kannst du auch Deine Frau nicht mehr pflegen.
    Erkundige Dich mal bei der Pflegediakonie, dem Roten Kreuz etc. und hol Dir Hilfe bei der Pflege. Ich habe selber jahrzehntelang meine Eltern gepflegt, ich weiss, dass man sich Hilfe holen muss.
    Also, tu alles, damit Du wieder besser sehen kannst. Und wenn Du das andere Auge operieren lässt, dann lass es von einem Glaukomspezialisten machen.
    Alles Gute!

    VlG, Hanni

  • Hallo, Tinni,
    du stehst zur Zeit natürlich unter immensem Druck. Ich kann mir vorstellen, dass du, aufgrund der Erkrankung deiner Frau, viele zusätzliche Sorgen hast. Aber trotz allem, vernachlässige deine Augen nicht!!!
    Für euch beide viel Kraft und alles Gute
    wünscht Gaby

  • Hallo Tinni!

    Ich kann Dir auch nur raten, dass Du Dich auch trotz der Sorge und Pflege Deiner Frau, auch um Deine Augen kümmerst. Es gibt sehr wohl Möglichkeiten, dass der Druck etwas nach oben geht. Aber das geht halt nicht so mal eben zwischen Tür und Angel.

    Beispielsweise könnte vielleicht ein Faden gelegt werden. Stell' Dich am besten nochmal dort vor, wo Du operiert worden bist.

    Mit einer neuen Brille würde ich mal erst noch abwarten.

    Alles Gute, auch für Deine Frau!


    Gruß

    Sabine