• Hallo Sabine,

    danke für die Erläuterungen zur OP des Pigmentdispersionsglaukoms. Meine AÄ hatte mir erklärt, dass eine Art Röhrchen eingesetzt wird, um eine Vernarbung des neu geschaffenen Abflusses und damit erneute Verstopfung zu vermeiden (zumal ich "erst" knapp 38 Jahre alt bin). Dadurch hat man ja vielleicht eine Einfalltor für Erreger - so kam ich darauf, dass Schwimmen nach der OP evtl. nicht mehr möglich sein kann (hatte ich irgendwo aufgeschnappt). Eine Schwimmbrille trage ich aber sowieso fast immer.

    Du schreibst, man soll "gleich am Anfang" die OP machen. Ich glaube, den Anfang habe ich längst hinter mir, auch wenn das Glaukom erst vor einem halben Jahr diagnostiziert wurde und ich erst seit einem halben Jahr tropfe. Denn da hatte ich schon die starken Gesichtsfeldausfälle auf dem einen Auge. Und auch wenn mit dem anderen noch fast alles zu sehen ist, wurde auch dort schon Sehnervschwund "im roten Bereich" festgestellt.

    Wenn ich Glück habe, sind durch OP die Pigmente nach ein paar Jahren aufgelöst/verschwunden/abgeflossen, und dann ist auch das Tropfen nicht mehr nötig!?

    Wenn der jetzige Zustand erhalten bleibt, wäre alles in Butter. Das rechte Auge und das Gehirn kompensieren die Ausfälle des linken Auges recht gut.....

    Beste Grüße
    Olaf

  • Hallo Olaf!


    Ich muss jetzt nochmal nachfragen....

    Also- vor einem halben Jahr wurde das Pigmentdispersionsglaukom diagnostiziert. Damals ein Druck von 34. Das eine Auge, das linke, hat schon massive Schäden.

    Wie hoch ist denn jetzt Dein Druck? Wie hoch ist Dein Zieldruck? Wo bist Du eigentlich in Behandlung?

    Wurden denn schon mal irgendwelche operativen Eingriffe gemacht?

    Zitat

    Wenn ich Glück habe, sind durch OP die Pigmente nach ein paar Jahren aufgelöst/verschwunden/abgeflossen, und dann ist auch das Tropfen nicht mehr nötig!?

    Hm- ganz so würde ich das nicht sagen. Dass man das Glaukom mit so einem Eingriff gänzlich los wird, glaube ich nicht. Aber man kann doch an den Wurzeln was tun.

    Und ich würde das auch für sinnvoll halten, wenn die Schäden, wie bei Dir, schon größer sind.

    Schau- der Pigmentabrieb kommt durch eine anatomische Veränderung im Auge zustande. Die Iris reibt an den Zonulafasern im Auge. Somit werden die Pigmente abgerieben und schwimmen im Auge herum. Diese verstopfen den Abfluss- den Kammerwinkel und das Trabekelwerk- und somit staut sich das Kammerwasser und der Druck geht nach oben.

    Der Pigmentabbau dauert Jahre im Auge. Ich selbst glaube nciht, dass der jemals komplett sein wird. Aber wenn man erreichen kann, dass wenigstens keine neuen abgeriebenen Pigmente mehr hinzukommen, dann finde ich persönlich das unglaublich viel!!!

    Wenn Du Dir Fachliteratur zutun möchtest.... im Buch "Das Glaukom" von Josef Flammer ist das alles sehr gut und verständlich beschrieben!


    Was ich jetzt bei Dir noch nicht ganz verstanden habe...... Du sollst gleich ein Implantat gesetzt bekommen, bevor irgendeine andere OP gemacht wurde?


    LG


    Sabine

  • Hallo Olaf,

    herzlich willkommen auch noch von mir!

    Weißt Du denn, was für ein Röhrchen Du bekommen sollst? Ich wurde gleich hellhörig, als ich das gelesen habe, denn ich habe auch eines. Bei mir ist das so ein Mikroröhrchen aus Titan, das in den Kammerwinkel implantiert wurde, und nennt sich I-Stent.

    Ich bin auch Schwimmerin (im Moment bin ich aber leider schon länger am Pausieren) und deshalb kann ich Dir sagen, dass Du Dir wegen dem Röhrchen und dem Schwimmen keine Sorgen machen brauchst. Das Röhrchen ist ja IM Auge drin und stellt keine Öffnung nach außen her. Da kann also kein Wasser rein.

    Lieben Gruß,

    Luisa

  • Hallo Olaf,

    bei mir wurde im Juli 2005 eine Re-Trabekulektomie mit Mytomicin C in der Uniklinik Dresden gemacht und das Filterkissen funzt noch immer auch ohne Röhrchen. Ich würde mir da in Deiner Stelle auf jeden fall eine Zweitmeinung einhholen.

  • Hallo zusammen,

    lieben Dank für Eure Antworten. Also:

    Vor einem halben Jahr wurde bei mir ein Glaukom diagnostiziert, von meinem Hamburg AA (Dr. Rohrschneider). Da hatte ich einen Druck von 34. Jetzt - mit Ganfort und Azopt - habe ich einen Druck von ca. 17 - 18 (Korrekturwert durch Hornhautdicke bereits eingerechnet). Ein richtiger Zielwert wurde eigentlich nie vereinbart, naja, unter 16 sollte er wohl lt. AA schon sein, besser 12.

    Vor ca. 3 Wochen habe ich eine zweite AÄ drauf schauen lassen, Frau Dr. Lovenberg in Detmold (das ist mein Heimatort). Ist eine größere Praxis mit vielen modernen Geräten. Sie sagte mir: Es ist ein Pigmentdispersionsglaukom, und mit den Tropfen gehe es vielleicht 2 Jahre gut, aber wenn ich nicht in 5 Jahren blind sein wolle, solle ich unbedingt eine OP machen lassen (das mit dem Röhrchen).

    Denn die Sehnervkopffotografie ergab für alles "roter Bereich", bei beiden Augen. Zum Glück sind die Beeinträchtigungen aber (bislang) nur auf dem linken Auge, da allerdings umso massiver (kann mit links nichts mehr lesen wegen diffusen Gesichtsfeldausfalls). Rechts spüre ich fast keine Beeinträchtigung. Die AÄ erklärte auch, dass ich einen deutlichen "Kirchenfenster-Effekt" habe. Habe schon verstanden, dass das nicht gut ist....

    Ich bekam eine Überweisung zur Augen-Uni-Klinik Würzburg (Prof. Grehn) - dort muss ich am 29.11. hin. In der Überweisung steht nun aber doch nur "Bitte um Mitbeurteilung und Therapieübernahme". Mal sehen, was da kommt. Lt. meinem Hamburger AA sicher erstmal für ein paar Tage hinfahren und Langzeit-Druckmessungen machen (also z. B. auch nachts). Bislang wurden noch keine OPs an meinen Augen durchgeführt.

    Jetzt bin ich am Informationen-sammeln und merke, dass alles ganz schön kompliziert ist. Naja, die Entsteheung des erhöhten Augeninnendrucks habe ich schon verstanden. Die ganzen Abkürzungen und Fachausdrücke.... das Buch von Josef Flamme werde ich mir auf jeden Fall bestellen.

    Schöne Grüße
    Olaf

  • Hallo Olaf!

    Danke für Deine Erklärung.

    Hm- wenn bei Dir das Kirchenfensterphänomen schon deutlich ist und die Schäden schon so fortgeschritten sind, dann hast Du das Glaukom schon länger unbemerkt gehabt.
    Aus welchem Grund bist Du denn dann vor einem halben Jahr zum AA??

    Hm- reparieren kann man nichts mehr. Aber schauen, dass man das erhält, was noch da ist!
    Der Weg nach Würzburg ist meiner Meinung nach ein guter und wichtiger Weg! Prof. Grehn zählt zu den besten bei Glaukom!
    Da bin ich mal gespannt, was er sagt.
    Ich selbst glaube mal nicht, dass Dir gleich ein Implantat gesetzt wird. Aber warten wir's ab, was Prof. Grehn sagt.

    Bist Du Dir sicher, dass eine stationäre Aufnahme geplant ist? Eine Überweisung ist sonst nur in die Glaukomsprechstunde. Nicht, dass Du da hinfährst mit der Überzeugung, dass Du stationär aufgenommen wirst und dann nur in die Glaukomsprechstunde kommst und wieder nach Hause musst. Der Gedanke kam mir nur gerade beim lesen.


    Halt uns bitte auf dem Laufenden, ja?


    Liebe Grüße

    Sabine

  • Ja, ich werde Euch auf dem Laufenden halten.

    Dass die Überweisung in die Uni-Klinik Würzburg nur erstmal zur Sprechstunde ist, habe ich auch so verstanden. Also erstmal an einem Tag HH-WÜ und zurück - mit ICE.

    Ich trage seit meinem 14. Lebensjahr eine Brille, weil ich kurzsichtig bin. Das linke Auge war schon immer viel kurzsichtiger als das andere. Ich habe gedacht, anscheinend brauch' ich wohl eine neue Brille, weil links auch mit Brille alles unscharf war. Also bin ich wegen eines Brillenrezeptes nach 8 Jahren mal wieder zum AA.... so war das.

    Dabei habe ich nicht wieder den AA von vor 8 Jahren gewählt (war mir ziemlich unsympathisch). Der damaligen Rechnung nach war aber schon vor 8 Jahren eine Augeninnendruckmessung durchgeführt worden. Mein jetziger AA kann sich kaum vorstellen, dass damals nichts bemerkt wurde. Aber das spielt jetzt ohnehin keine Rolle mehr.

    Dass etwas nicht so ganz in Ordnung ist, habe ich auch am "spielen" mit dem linken Auge festgestellt, d. h. ich habe versucht, Texte auf dem Bildschirm nur mit dem linken (vermeintlich nur besonders kurzsichtigen) Auge zu lesen. Da habe ich gemerkt, dass das kaum ging, irgendwie als wenn grauer Schnee auf den Text gefallen ist, lauter schummerige Flecken.

    Übrigens habe ich versucht, das Buch von Josef Flamme "Glaukom" zu bestellen. Es ist vergriffen, ich versuche es mal über zvab.com, die Intrernetseite für antiquarische Bücher. Habe gesehen, dass Flammes Buch aber auch schon von 2001 war. Lt. meiner Buchhändlerin überlegt der Verlag, ob und wann eine Neuauflage entstehen soll.

    Euch hier im Forum vielen herzlichen Dank fürs Zuhören bzw. Lesen - habe das Gefühl, dass ich hier einfach mal "reden" kann, und das mit Leuten, die wissen, wovon man spricht :)

    Liebe Grüße
    Olaf *der sich jetzt erstmal auf sein Geburtstagswochenende freut*

  • Hallo Olaf!

    Schau mal- hier kannst Du das Buch bekommen. Zwar im Moment auch nicht gerade direkt, aber immerhin aus 2. Hand.

    http://www.amazon.de/Glaukom-Josef-…94559760&sr=8-1


    Hm- Du sagst, dass vor 8 Jahren Dein Druck, laut Rechnung, gemessen wurde. Wäre es nicht interessant, diesen Druck zu wissen? Befunde müssen vom Arzt 10 Jahre aufbewahrt werden. Das müsste also noch rauszukriegen sein. Das Recht auf diese Auskunft hast Du. Und auch, ob dort schon das PigmentdispersionsSYNDROM vorhanden war. Es ist ja auch nicht immer so, dass sich aus einem Syndrom ein Glaukom entwickelt.
    Bei mir beispielsweise wurde das Syndrom mit 25 Jahren festgestellt. Das Glaukom war dann erst mit 30 Jahren da. Die Jahre dazwischen war ich in regelmäßiger Kontrolle. Der Druck stieg stetig und war dann innerhalb weniger Monate von 20 auf 28 gestiegen.

    Zu dem Trip nach Würzburg.... stell' Dich zeitlich mal drauf ein, dass Du mehrere Stunden benötigst, bis Du fertig bist. Das ist in so einer Ambulanz völlig normal. Da sitzt man mal locker 4-5 Stunden.


    Für Deinen Geburtstag wünsche ich Dir viel Spaß beim feiern. Genieß es :D .

    Hier bist Du übrigens immer willkommen. Und der Austausch unter Betroffenen finde ich selbst sehr wichtig. Man muss nicht groß erklären. Man kann einfach drauflosreden und wird verstanden.

    Also- lass die Korken knallen! :D 8)

    LG

    Sabine

  • Ich melde mich mal wieder, da ich vor 10 Tagen in Würzburg bei Prof. Grehn war. Ergebnis: Trabekulektomie links und Iridotomie rechts, Termin im Januar 2008.

    Da meine Gesichtsfeldausfälle links schon sehr weit fortgeschritten sind (noch 30 % Sehleistung vorhanden, untere Hälfte weg, obere Hälfte diffus durchlöchert), sollen die verbliebenen Nervenzellen auf jeden Fall gerettet werden. Ich denke, damit wenigstens das räumliche Sehen noch weiter funktioniert. Deshalb Trabekulektomie.

    Was ich bislang noch nicht wusste: Beim rechten Auge fängt es jetzt auch schon an; in der Mitte ist schon ein kleines "Loch". Extrem beunruhigend!! Da dieses rechte Auge auch ansonsten mein besseres (weniger kurzsichtiges) Auge ist, möchte ich auf gar keine Fall weitere Einschränkungen!!! Prof. Grehn rät zu einer Iridotomie, um den Druck zwischen Vorder- und Hinterkammer auszugleichen. Das scheint mir bei meinem Pigmentdispersionsglaukom auch nachvollziehbar. Soll wahrscheinlich nach der OP am LA beim RA gleich "mit" gemacht werden.

    Meine Werte waren 21 und 20. Die Tropftherapie sei ausgereizt... die Tropfen stressen meine Augen. Bildschirmarbeit führt nach einer halben Stunde schon zu Reizungen, das nervt ziemlich. Ist auch ein Grund, warum nicht regelmäßig hier schreibe. Meinen privaten Rechner schalte ich abends immer seltener ein.

    Da es sehr dringend sei, hätte ich auch schon vor Weihnachten Termin für die OP haben können, aber ich wollte mir den Jahreswechsel nicht vermasseln. Und wenn man über die Feiertage einen AA braucht, ist der vielleicht auch nicht greifbar. Nicht zuletzt werde ich im Job (der mir sehr viel Spaß macht) sehr gebraucht, so kann sich mein Arbeitgeber besser darauf einstellen.

    Habe das Buch von Josef Flammer gelesen. Es hat mir sehr geholfen, auch wenn es schon 6 Jahre alt ist und sicherlich schon neuere Erkenntnisse auf dem "Markt" sind. Auch wenn es sehr anspruchsvoll ist, habe ich doch alles verstanden. Ich bin auch sehr neugierig geworden auf alles, was mit meinem grünen Vogel zusammenhängt, biochemische Grundlagen etc. (liegt vielleicht daran, dass ich Biologie bis zum Abi als LK hatte und mich das Buch sehr an damalige Lehrbücher erinnert...).

    Viele Grüße!
    Olaf

  • Hallo Olaf,

    auch von mir Alles Gute für die TE am linken Auge .
    Das habe ich gerade im Februar 2007 überstanden, auch in Würzburg.
    Die 5-FU Spritzen hinterher haben meiner Hornhaut aber ziemlich geschadet, und es dauerte mindestens 6 Wochen, bis der letzte Hornhautdefekt verheilt war, keine schöne Zeit.
    Bis jetzt ist aber alles ok, Druck 5-6 liegt an der unteren Grenze.

    Viel Glück ( gehört leider mit dazu) wünscht

    Wilhelm Louis

  • Hallo Olaf!


    Die Laser-Iridotomie ist sicher gut, um eben den Druckausgleich zwischen der Vorder- und Hinterkammer zu erreichen!

    Eine Trabkulektomie ist bei Dir wohl unvermeidlich, um zu erhalten, was noch da ist!
    Dafür wünsche ich Dir alles Gute! Und bei Prof. Grehn bist Du ja in guten Händen!

    Halt uns doch auf dem Laufenden!


    LG

    Sabine

  • Zitat

    Original von schwimmerHH
    Besten Dank für die guten Wünsche!

    Wilhelm: Was sind FU-Spritzen? Werden die in die Hornhaut gesetzt??

    Gruß und Dank
    Olaf

    Hallo Olaf!

    Bei einer TE ( Trabekulektomie) wird in der Regel ein Zellgift verwendet, um die Vernarbungsgefahr in den Griff zu kriegen! Das, was während der OP eingesetzt wird, ist in der Regel MMC, Mitomycin. Wurde das denn bei Dir auch angesprochen? Eigentlich muss jeder Patient gesondert darauf hingewiesen werden. Und ich nehme mal stark an, dass das bei Dir auch angewendet wird. 5FU ist auch ein Zellgift. Das wird oft bei einem sog. Needling angewendet. Da versucht man nach einer OP ein Sickerkissen wieder funktionsfähig zu machen. Und die Spritzen kommen dann in die Hornhaut.

    LG

    Sabine