Kunststoffgläser bei hoher Stärke mit Brechungsindex 1,74 oder 1,76

  • Sehr geehrte Frau Backert,
    Sehr geehrter Herr Siewert,

    ich trage derzeit Brillengläser aus Kunststoff mit 1,74 Brechungsindex bei einer Stärke von minus 11 bzw minus 13. Die Gläser werden dementsprechend zum Rand hin dicker und stehen über fast alle Brillengestelle hinaus. Nun habe ich von einem neuartigen Kunststoffglase mit einem Brechungsindex von 1,76 gelesen. Wie hoch wird der Unterschied in der Glasdicke ausfallen?

    Dankeschön und Grüße Isa

  • Hallo,

    wg. unseres Urlaubs komme ich erst jetzt dazu zu antworten.
    Genau genommen haben Deine Gläser (falls sie aus Kunststoff sind) einen Brechungsindex von 1.74. Die neuen Gläser eines asiatischen Herstellers haben den Index 1,76.
    Ein Wechsel zu diesen Gläsern würde Dir sicherlich nichts bringen. Es wäre kaum messbar, schon gar nicht sichtbar.

    In Kunststoff ist der 1,76 derzeit der höchte Index, in Glas gib es 1,9, jedoch sind diese Gläser deutlich schwerer und nicht bruchsicher.

    Die Firma Seiko (ohne jetzt Schleichwerbung betreiben zu wollen) macht unserer Erfahrung nach die dünnsten Gläser, so dass es vorkommen kann, dass die Gläser dieses Herstellers mit gleichem Index dunner sind als die anderer Hersteller. Die liegt daran, dass das Grundkunststoffmaterial so flexibel ist, dass die Fertigungsdicken reduziert werden können. Somit werden die Gläser dann aúch am Rand dünner.

    Meine grundsätzliche Empfehlung: Bleib bei den 1.74er Gläsern und wähle eine möglichst kleine Brillenfassung aus. Somit kann die Dicke am besten reduziert werden.

    Ggf. kommen ja auch wéiche Kontaktlinsen in Frage? Weiche sollten es sein wenn Du nur zeitweise Linsen tragen möchtest, ansonsten wäre mit harten Linsen das Fremdkörpergefühl zu groß.
    Zu erwarten wäre aus optischer Sicht, dass Du mit Linsen besser sehen wirst al mit Brille.

    Viele Grüsse
    Frank

    https://www.glaukom-forum.net/www.optik-siewert.de

  • Hallo Frank,

    das ist mir auch aufgefallen, daß Gläser von unterschiedlichen Optikern sich trotz angeblich gleichem Index deutlich in der Randdicke unterscheiden, auc hwenn die Brillenfassung gliech groß und gleiche Form haben.

    Manchmal habe ich auch dne Eindruck, daß die Gläser teilweise noch am Rand etwas abgerundet sind, kann das sein?

    Kann man - bei bekannter Fassungsgröße - berechnen, ob Glasgläser noch dünner sind oder sind die zu schwer.

    Das mit den KL ist leider mein großes Problem , ich trage st. fast 20 Jahre harte KL, sehe damit - wie Du sagst - erheblich besser. Leider vertrag ich diese st. meiner Lumigantherapie und trotz Wechsel der Augentropfen nicht mehr so gut, da ich immer so viele Äderchen im Augenweiß sehe. Weiche KL gibts leider nicht in meiner Störke:-(.

    Danke für die Tipps und viele Grüße Isa

  • Hallo,

    weiche Linsen gibt es mit Sicherheit in Deiner Stärke. Wüsste nicht was dagegen sprechen sollte. Die Stärken, die Du mir genannt hast, sind definitiv möglich bei Weichlinsen.
    Ja, eine Berechnung der Glasdicken ist problemlos möglich.
    Die Randdicken werden am Rand in Glas auf jeden Fall geringer ausfallen, das Gewicht wird aber etwas höher sein und Du hast nicht den Vorteil der Bruchsicherheit.
    Ich würde daher auf jeden fall bei Kunststoff bleiben.
    Solltest Du absoluten Wert auf Ästhetik legen, kannst Du natürlich auch Glas in Index 1,9 nehmen,mit dem Kompromiss, dass es schwerer wird.
    Auch das Gewicht sollte Dir ein guter Optiker im Voraus berechnen können.

    Bei den Kunststoffgläsern kommt es immer noch darauf an welche konkrete Glasgeometrie die Gläser haben (sphärisch oder asphärisch). Ist etwas schwer zu erklären, aber durch eine Asphäre werden auch Minusgläser manchmal noch dünner, zudem haben sie bessere Abbildungseigenschaften.

    Ob die Gläser "runder" am Rand sind, kann von der Einarbeitung abhängen.

    Viele Grüsse
    Frank

    https://www.glaukom-forum.net/www.optik-siewert.de