Glaukom-Vernebelte Sicht nach der op - sehr wichtig!

  • Hallo zusammen,

    ich habe seit Jahren Glaukom und wurde vor 2 Wochen an einem Auge operiert, allerdings wegen Katarakter (Beseitigung der Kurzsichtigkeit).
    2-3 Tage nach der OP habe ich auf diesem Auge gut gesehen, und musste die Tropfen "Dexamytrex" und die Augensalbe "Dexamytrex" 5x täglich einnehmen. Plötzlich bin ich morgens aufgewacht und habe alles vernebelt gesehen, nicht verschwommen, sondern vernebelt. Richtung Mittag ist es immer besser geworden. Und so dann täglich. Zudem stieg auch mein Augeninnendruck. Daraufhin hat man mir in der Klinik gesagt, ich soll diese Dexamytrex weglassen und hat mir stattdessen folgendes verschrieben, um den Augendruck zu senken und die Vernebelung wegzubekommen:
    - "Vexol" (Augentropfen / entzündungshemmend)
    - "Hylo-Comod" (Augentropfen / Feuchtigkeitserhaltung)
    - "Corneregel" (Gel / Wundheilung-Entzündung)
    - "Refobacin" (Augentropfen / Antibiotikum)
    - "Alphagan" (Augentropfen / gegen Augendruck)
    - "Cosopt" (Augentropfen / gegen Augendruck)

    Diese genannten Tropfen bzw. Gel muss ich den ganzen Tag lang im Abstand von einer halben Stunde einnehmen, um den Druck und den "Nebel" wegzukriegen. Meine Sicht verschlechtert sich. Das andere Auge ist schon vor Jahren wegen Augeninnendruck und zahlreiche OP´s erblindet.

    Weder der Prof. noch ich selbst haben keine Ahnung woher diese "Vernebelung" kommt.
    Kann mir vielleicht jemand Auskunft darüber geben, woran es liegen könnte. In den Packungsbeilagen konnte ich lediglich ein "Verschwommenes Sehen" als Nebenwirkung entdecken.

    Ich bitte um eure Hilfe und hoffe auf Antworten.

    Danke.

    Gruß

  • Hallo,

    Vermutlich ist es so, dass Deine Hornhaut angegriffen ist und aufgerauht. Dadurch sieht man sehr vernebelt, wie durch Milchglas. Du bekommst ja Tropfen dafür wie ich gesehen habe, das ist schonmal gut. Da Du HyloComod bekommst ist Dein Auge wohl auch sehr trocken. Wie hoch ist der Druck denn momentan? Bei höherem Druckwerten sieht man ebenfalls vernebelt! Durch die Dexamytrex zur Nacht hat man übrigens morgens zumeist auch alles verklebt und sieht verschwommen, ich würde lieber Dexasine (Tropfen) nehmen. Und wieso zwei Sorten Tropfen gegen die Entzündung? Da würde ich auch eher nur einmal Tropfen nehmen, z.B. Inflanefran mehrmals täglich. Die sollten auch die Hornhaut beruhigen.

    Du musst aber auch Geduld haben, die Hornhaut braucht eine ganze Weile bis sie sich erholt hat, das kann Wochen dauern.

    Es ist nach einer Katarakt-OP auch sehr häufig mit Druckanstieg zu rechnen, das ist nichts ungewöhnliches, man muss es eben nur wieder in den Griff kriegen.

    Wo wurdest Du denn operiert? Und was für ein Glaukom hast Du?

    Welche OP-Methode wurde angwendet, weisst Du das? Da können nämlich auch verschiedene Probleme danach auftreten, daher wäre das auch wichtig zu wissen!

    LG Fantoma

    2 Mal editiert, zuletzt von Fantoma (31. Dezember 2006 um 15:08)

  • Hallo,

    vielen Dank erstmal für deine Antwort.
    Ich wurde am 18.12.06 in Tübingen operiert.
    Diagnose: Cataracta corticonuclearis
    Operation: LA Clear Cornea Phakoemulsifikation, HKL, Injektor (sn60wf+19 990489090) - was auch immer das heisst.

    Verlauf:
    Bei der Aufnahme fanden wir eine Cataractra provecta, so dass wir über die Möglichkeiten und Risiken einer ambulanten Katarakt-OP aufklärten. Die unmittelbar posoperative Untersuchung ergab einen Visus von 0,1 und eine Tensiolage von 4 mmHg. Bei stabiler Vorderabschnittsituation mit tiefer Vorderkammer und zentrierter Hinterkammerlinse wurde ich entlassen.

    Mein Augendruck liegt derzeit bei 24 (Stand heute früh 31.12.06)
    PS: vor der OP hatte ich auf diesem Auge keinen Augendruck.


    Wie ich schon erwähnte ist mein rechtes Auge auch schon länger betroffen:
    Diagnose: RA Sekundärglaukom nach Contusio Bulbi (H40.31, Haupt).
    Bereits 15 OP´s hinter mir, unter anderem folgende:
    - RA ppV, Silikonölentfernung
    - RA ppV, Silikonölimplantation, Laser-Pexie, Retinektomie, Kryo
    - RA Zyklokryokoagulation.

    Auf diesem Auge sehe ich heute nicht.

    Danke dir für deine Tipps.

    Gruß

  • Hallo,

    also erstmal zur OP-Technik:

    Bei der Phacoemulsifikation wird der Linsenkern nicht komplett sondern zerteilt und aufgelöst abgesaugt. Die Zerteilung erfolgt mittels Ultraschall (klassisches und herkömmliches Phacoverfahren) bzw. mit Laser (YAG-Laser und Er:YAG-Laser). Bei der Phaco sind kleinere Schnitte in den Augapfel erforderlich.

    Vorteil: Die Operation kann über einen Schnitt von 3,5mm erfolgen. Dieser wird möglich durch den Einsatz von faltbaren künstlichen Linsen. Durch den kleineren Schnitt entsteht eine kleinere Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) nach der Operation. Es ist früher möglich, eine Brille anzupassen bzw. der beruflichen Tätigkeit und gewohnten häuslichen Arbeiten nachzugehen.


    Ich denke mal das Du eine Ultraschall-Phaco hattest, d.h. der Linsenkern wird durch Ultraschall zertrümmert und gleichzeitig abgesaugt. Durch die Ultraschallwirkung können Turbulenzen Schädigungen an der Hornhaut verursachen, außerdem können durch längere Ultraschall-Phacos Schädigungen durch die Wärmeentwicklung auftreten. Wurde darüber etwas gesagt??

    HKL= Hinterkammerlinse.
    Die Linsen werden eingeteilt nach der Position der Linsen bzw. nach dem Linsenmaterial bzw. nach optischen Prinzipien und Eigenschaften.

    Die Hinterkammerlinsen sind faltbare Linsen und somit entweder aus Silikon oder Acryl. Sie werden hinter die Regenbogenhaut implantiert. Und eigentlich kommt diese Form der Implantierung dem normalen Aufbau des Auges am nächsten und Komplikationen wie hoher Druck post-op treten eher selten auf.

    Deine Werte und beurteilungen bei der Entlassung hören sich ja auch sehr gut an.

    Bei einem Druck von 4 bei Entlassung ist es ja fast logisch, das das Sehen noch nicht wirklich gut ist, das die Vorderkammer durch den geringen Augendruck abgeflacht ist.
    Aber bei 24 kann man ja jetzt nicht mehr von zu wenig Druck sprechen. Es ist auch unterschiedlich bei jedem Patienten wie er bei welchem Druck sieht. Manche spüren bei Druck von 30 noch gar nichts, keine Regenbogenhalos oder Nebelsehen. Vielleicht ist das bei Dir aber jetzt schon so hoch fürs Auge das Du die nebel siehst! Wie ist denn Dein Zieldruck definiert?

    Wie ist Dein Visus denn jetzt? Die Situation vor der OP mit keinem Druck ist natürlich fürs Auge auch nicht gut, welche Schädigungen hast Du an dem Auge schon?

    Ich sehe das doch richtig das Du auf beiden Augen Glaukomhast oder? Weil bei Deinem rechten Auge ein Sekundärglaukom vorliegt nach einer Bulbusprellung, deshlab frage ich.

    LG Fantoma

  • Hallo,

    ja, ich habe auf beiden Augen Glaukom, wobei mein rechtes Auge wie schon erwähnt nach zahlreichen OP´s nicht mehr sieht.

    Mein Zieldruck ist bei 16-17 definiert. Liegt aber derzeit bei 24.

  • Hallo,

    wie oft musst Du denn jetzt zur Kontrolle? Wie lange ist der Druck jetzt schon so hoch?

    Wie schon gesagt, ich denke das es an der Hornhaut liegt, und es könnte auch noch eine Weil dauern. Aber Du könntest ja alternativ auch mal eine Zweitmeinung einholen, gerade weil Du ja auch schon auf einem Auge erblindet bist! Und ein Visus von 0,1 ist ja wirklich nicht berauschend zusätzlich mit dem Nebelsehen, aber wie gesagt das kann sich wieder gut erholen, da musst Du Geduld haben.

    Aber ich würde nochmal genau nachfragen, ich finde es etwas merkwürdig wenn der Arzt sagt er wisse nicht woher das kommt :fragezeichen:

    LG Fantoma

  • Hi,

    war heute schon bei der Kontrolle, musste eine Woche lang täglich zur Kontrolle.
    Nun ist mein Druck niedriger geworden, jetzt ist er bei 19... bisschen über der Grenze. Der Arzt sagte auch, es liege an der Rauhen Hornhaut.

    Die Tropfen Vexol hat er gesagt, soll ich jetzt reduzieren, und in 10 Tagen dann ganz weglassen.

    Das rechte Auge (blind) hat einen Druck von 26... ist es normal?

  • Hi,

    also das mit der Hornhaut wird sich noch geben, da musst Du etwas Geduld haben.

    Das der Druck bei dem blinden Auge so hoch ist ist normal. Mein Freund (ebenfalls auf dem rechten Auge blind) hat dort immer Druckwert um die 40. Solange Du damit keine Probleme, also Kopfschmerzen etc hast ist es ok. Ich denke mal das Du auf diesem Auge ein recht aggressives Glaukom hast, da es bereits erblindet ist, oder? Die Gefahr ist halt wenn man nochmal an das Auge rangehen würde das es ganz aufgibt. Meist reagieren vielfach voroperierte Augen sehr empfindlich und aggressiv auf Therapie und OP. Daher würde ich es in Ruhe lassen wenn es weiter keine Probleme macht.

    Das der Druck etwas gesunken ist ist doch schonmal gut, das wird sicher wieder.

    Mich würde interessieren wie das mit der Retinektomie abgelaufen ist, wenn Du magst schreib mir doch mal was darüber.

    LG Fantoma

  • Hallo,

    hier hast Du geschrieben das die Retinektomie bei Dir gemacht wurde. Es ist eine Op die eigentlich als letzes gemacht wird wenn kaum noch was geht. Dabei wird ein Loch in die Netzhaut geschnitten um so für den Kammerwasserabfluss zu sorgen. Weiterhin bekommt man eine Silikonöltamponade. Davon hast Du auch geschrieben.

    Die OP ist sehr riskant, es können Komplikationen wie Netzhautablösung etc auftreten und viele Patienten verlieren sogar das Auge. Daher würden mich Deine Erfahrungen sehr interessieren.

    LG Fantoma