Fahrverbot - Drohender Arbeitsplatzverlust

  • Hallo zusammen,

    bei mir besteht schon seit vielen Jahren ein NK mit Engwinkel-Komponente rechts und einer vakulären Dysregulation). Desweiteren wurde bei mir eine Sklerodermie sowie Fibromyalgie festgestellt.

    Aktuell tropfe ich Tavu (1-0-0-0 bds.) und Simbrinza (0-1-0-1 bds.) In den kommenden Wochen stehen mehrer kleine Lasereingriffe an. (Kammerwinkel rechts und Trabekelwerk bds.)

    Nun hat mir meine AÄ ein Fahrverbot ausgesprochen, da sich meine Gesichtsfeldausfälle mittlerweile überschneiden. (Eine Goldmann-Perimetrie steht noch an)

    Meine Arbeitsstelle ist ca 25 km entfernt. Da ich aber in einem kleinen Dorf wohne brauch ich insgesamt 2 Stunden um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin zu kommen. Das würde bedeuten, täglich 8 Stunden Arbeit + 4 Stunden Arbeitsweg.

    Ich liebe meine jetzige Arbeitsstelle (eine Rehabilitations-Einrichtung) und möchte sie auf keinen Fall verlieren. Sie ist Therapie für mich, sie tut mir gut und ich kann mir die Arbeit meinen Schmerzen entsprechend einteilen.

    Nun meine Frage an euch:

    Gibt es eine Möglichkeit für mich irgendwo einen Antrag zu stellen der mir hilft, meinen Arbeitsplatz weiterhin, leichter zu erreichen?

    Ich bin gerade dabei, Befunde zu sammeln mit dem Hintergedanken, ob mir vielleicht ein GdB helfen könnte.

    Vielen Dank schon mal für eure Hilfe

  • dazu würde mir die Rentenversicherung einfallen mit einer Arbeitserprobung.

    Die DRV kann Fahrtkosten, Fahrdienst etc bezuschussen.

    Bei mir wurde LTA genehmigt, durch meinen Rentenantrag dann aber verworfen.

    Du musst dir im Klaren sein bzw werden was du noch leisten kannst was dir dein Körper erlaubt und was dir gut tut oder dir schadet mit diesem Wissen kannst du Nägel mit Köpfen machen.

    Gruß von Katzenstube

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung mit Erfolg nach OP

  • Vielen Dank für deine Antwort Katzenstube.

    Bei mir ist die Krux an der ganzen Geschichte, dass mir dass Glaukom bei der Arbeit eigentlich keine Beschwerden macht, auch wenn ich bds. schon je 1/4 von meinem Gesichtsfeld verloren habe.

    Schlimmer sind die Muskel- und Gelenkschmerzen die ich zwar tagtäglich habe, die aber bei Stress extrem zunehmen.

    In der jetzigen Klinik muss ich auch Gas geben, aber ich empfinde es überwiegend als positiven Stress. Hier kann ich mir für die Patienten noch Zeit nehmen. Sie bei der Ankunft aufbauen und Ängste nehmen, in der ersten Woche motivieren und mich mit den Patienten nach 4-5 Wochen freuen, was sie für Fortschritte gemacht haben. Das gibt mir unglaublich viel.

    An Tagen, an denen mir Bewegung gut tut, arbeite ich am bzw. mit dem Patienten.

    An Tagen an denen ich schlechter laufen kann, kümmere ich mich um die Dokumentation.

    Ich fürchte bzw. bin mir sehr sicher, dass ich dies in einem Akutkrankenhaus oder in einer Arztpraxis nicht finde.

    Was hätte denn die LTA bei dir beinhaltet?

    Wärst du auch auf einen Fahrdienst angewiesen gewesen?

    Wenn ich die ausstehenden Befunde vom Lungenarzt und Rheumatologen habe, möchte ich einen Termin beim VdK ausmachen und mich evtl noch beim Arbeitsamt erkundigen.

    Darf ich fragen, ob du einen GdB hast und wie hoch dieser ggf. ist?

  • Hallo Kimba,

    ich kann nur portionsweise antworten, da meine Augen mal wieder komplett überanstrengt sind.

    Augen und kaputte Hüfte haben mir nach Widerspruch einen GdB von 60 erbracht, jedoch ohne Buchstaben (also keine Gehbehinderung ect. das ist sehr schwer zu kriegen und ich war mit Rechtsanwältin im Widerspruch.

    Auch ich wäre auf einen Fahrdienst angewiesen gewesen und schätze, deshalb die EMR erhalten zu haben. Ist für die DRV billiger als der Fahrdienst.

    In der LTA wurde geprüft, was ich an Leistung bringen kann. Und entgegen meiner Erziehung und meinem langen Leben habe ich "stop" gesagt, als ich stop gefühlt habe. Resultat war, dass ich nur noch halbtags - maximal - arbeiten kann.

    Aber: es gab von der DRV - Würzbung BFW - keine Unterstützung zur Erlangung der Rente. Da musste ich mich komplett alleine durchkämpfen. Wo mir geholfen worden wäre das wäre beim Kauf von diverser Hardware und Software. DA hatte die DRV die Kosten übernommen, damit ich im Arbeitsleben bleiben kann.

    Ich selber war bis zur LTA der Meinung, ich mache alles mit links, auch wenn nur noch ein Auge sieht. Der Stationsarzt ahnte gleich anderes!!! Für mich hat sich alles sehr verschlimmert und auch die Wirkung der Medis ist nicht zu verachten. Bei mir wäre auch halbtags nicht mehr möglich.

    Autofahren darf ich zwar - aber traue mir nur Mini strecken zu dann wenn die Lichtverhältnisse und meine Augen so sind, wie sie sein sollten. Für 25 km einfach zum Arbeitsplatz bei Schnee und Glatteis, das wäre nicht drin.

    Lieben Gruß und toll, dass Du einen solchen Arbeitsplatz hast.

    Denn seit der Rente geht es mir psychisch schlecht - der menschliche Kontakt fehlt.

    Katzenstube

    OP Cataract re und li (rechts erblindet)
    2019 Zyklophotokoagulation re und li ohne Erfolg, SLT links, rechts, Nachstar links entfernt

    Zyklophotokoagulation re mit Retrobulbärbetäubung mit Erfolg nach OP

  • Hallo Ninua,

    käme denn ein Umzug in Frage? Oder bist du in deinem Dorf verwurzelt?

    Weiter zu arbeiten ist für dich sehr wichtig und dein Job macht dir Spaß. Das ist perfekt.

    Auf dem Dorf ohne Auto ist es meist schwierig. Job, Arztbesuche, Einkäufe, Kultur, Theater .... Ideal wäre hier wohl das Leben in der Stadt, mit guten öffentlichen Verkehrsmitteln.

  • Hallo Regenbogen,

    ich bin in diesem Dorf gewissermaßen schon verwurzelt (eigenes kleines Häuschen).

    Mit unserem Stadtbus komme ich alle 30 Minuten in die nächste größere Stadt A (ca 10 km entfernt), in der auch Fachärzte, Einkaufen, Theater, Kino möglich sind. Von da müsste ich dann zum dortigen Bahnhof laufen und in die Stadt B fahren,in der ich arbeite (25 km in die genau entgegengesetzte Richtung).

    Durch den Schichtdienst wird das alles noch erschwert. (6.00 Uhr - 14.30 Uhr oder 12.30 Uhr - 21.00 Uhr).

    Das schlimme ist diese Ungewissheit für mich. Kann das Arbeitsamt bzw die DRV mich mangels Unterstützung "zwingen" mir in der näheren Stadt A eine neue Arbeitsstelle suchen zu müssen?

    Es gibt in der Stadt A mehrer offene Stellen, die aber bei weitem nicht mit meiner jetzigen Stelle vergleichbar sind.

    Mein Hausarzt, dem ich mich anvertraut habe, riet mir von den Krankenhäuser dort als Arbeitgeber ab, "Da werden Sie verheizt, dass wird Ihnen nicht gut tun". Eine Lösung hatte er aber auch nicht.