Möglichkeit eines (Pigmentdispersions)Glaukoms und nun?

  • Aloa,

    ich habe mich nun schon durch so einige Themen durchgelesen, stehe aber mit meinen Fragen doch noch irgendwie allleine / hilflos da.
    Ich war Anfang Dezember wegen einer Bindehautentzündung beim Augenarzt und der hatte bei der Untersuchung festgestellt, dass sich bei mir Pigmente abreiben, die auch schon im Trabekelmaschenwerk (hoffentlich richtig) abgesetzt haben (wurde dann bei der zweitern Untersuchung festgestellt).
    In einer zweiten Untersuchung wurde dann nachgeschaut wie es in Bezug zum Glaukom bei mir steht. Meine Hornhaut ist dicker, als üblich, weshalb von den Werten etwas abgezogen wurde. Die Werte habe ich nicht mehr im Kopf, aber waren glaube ich bei 12 (beide Augen). Der Sehnerv ist wohl (noch) nicht geschädigt. Leider ging alles so schnell, dass ich nicht mehr so genau weiss was Sache war. Ich stand da mit dem Gedanken des Verlustes meines Augenlichtes. Der Rest ging an mir irgendwie vorbei.
    Auf jedenfall war die Untersuchung teuer und ich bin verunsichert, ob die richtigen Dinge untersucht wurden im Zusammenhang mit der möglichen Folge. Aus der Rechnung geht für mich hervor, dass folgende Dinge gemacht wurden.
    - Gonoskopie
    - Applanationstonometrie
    - Scanning Mikroskopie der vorderen Augenabschnitte oder Schleimpflugdarstellung der Linse mit Bilddokumentation
    - Hornhauttopographie
    - Messung der Hornautdicke.

    Im anschließenden Gespräch wurde mir dann mitgeteilt, dass durch den Pigemntabrieb eine Gefahr für ein Glaukom besteht. Die Druckwerte seien ok (nach Abzug durch die Dicke der Hornhaut). Da ich mich ein wenig in der Anatomie des Menschen auskenne haben wir gut miteinander geredet, doch dann meine die Ärztin, dass man ja vieleicht mal auf den Sehnerv schauen sollte, dass wurde ja schließlich noch nicht gemacht. Das kam mir recht komisch vor, denn genau der könnte ja schließlich schon geschädigt sein. Man muss dazu sagen, dass die erste Untersuchung (2 Wochen zuvor) von einem Kollegen vorgenommen wurde.
    Ihr Vorschlag war nun, dass eine Öffnung in die Iris per Laser "geschossen" werden soll. In Anbetracht der wenigen Informationen, die ich noch habe scheint mir dies verfrüht, auch wenn es sich um eine prophylakitsche Maßnahme handeln sollte. Das Ganze soll dann mitte Februar stattfinden (erst nur bei einem Auge).

    So weit so gut. Nach dem Rumschmökern in diesem Forum musste ich dann feststellen, dass ich mich nicht richtig informiert fühle. Oder ist doch einfach nur alles an mir vorbeigegangen?
    Als Prohylaxe scheint dies ja nur sinnvoll, wenn der Kammerwinkel eng ist. Das weiss ich aber leider nicht (mehr).

    Zu guter letzt noch die Fragen, die mich am meisten bedrücken.
    - Offenbar kann man sehr lange mit einem Glaukom leben, ohnr richtig beeinträchtigt zu sein, doch ist das bei allen Betroffen (die unter Behandlung stehen) so?
    - Wie schnell kann also ein Glaukom voranschreiten, auch wenn man behandelt wird?

    mfG

    Hellbringer

  • Hallo Hellbringer!

    Herzlich willkommen hier im Forum!

    Ich bin auch Pigmentglaukomie. Darf ich fragen, wie alt Du bist?

    Also- atme erstmal durch. So schlecht hört sich das doch gar nicht an.

    So, wie es scheint, wurde der Pigmentabrieb doch rechtzeitig erkannt. Und einen Druck von 12 beidseits ist super.
    Es gibt das Pigmentdispersionssyndrom und das Pigmentdispersionsglaukom. Ein Glaukom ist es, sobald Schäden am Sehnerv auftreten.

    Das Scanning hört sich nach einer HRT-Untersuchung an, wo mittels einem Laser der Sehnerv abgetastet auf Schäden wird.
    Stimmt das?
    Ein direkter Blick auf den Sehnerv durch den AA gehört übrigens zur Diagnostik immer mit dazu!! Auch bei den Verlaufsuntersuchungen!

    Nicht jeder, der ein Pigmentdispersionssyndrom hat entwickelt daraus auch ein Pigmentdispersionsglaukom. Das sind wohl etwa nur 2 % davon.
    Wichtig fände ich, dass Du die Werte kennst. Ich würde nach der Hornhautdicke nochmal genau fragen und dann auch nach den Druckwerten, die gemessen wurden. Dann kann man, anhand der Dresdner Korrekturtabelle, errechnen, um wieviel die gemessenen Druckwerte korrigiert werden.

    Diese Öffnung, die in die Iris geschossen werden soll, ist die YAG-Laser-Iridotomie. Da wird mittels YAG-Laser eine winzig kleine Öffnung in die Iris geschossen. Das soll für einen Ausgleich der Vorder- und Hinterkammer sorgen. Dazu dient es als Prophylaxe eines Glaukomanfalls und der wichtigste Grund wäre, dass man damit erreichen möchte, dass man die anatomische Veränderung im Auge rückgängig machen möchte. So kommt die Iris von den Zonulafasern, die die Pigmente abreiben, weg und der Abrieb wird verringert, bzw. gestoppt. Da wird also am Grund des Übels gearbeitet.
    Das ist so die Standardempfehlung für Pigmentglaukomies. Dieser Eingriff dient nicht der Drucksenkung, sondern den zuvor angeführten Dingen!
    Ich selbst habe diesen Eingriff schon vor knapp 6 Jahren machen lassen. Ich hatte keine Probleme damit und auch danach nicht.

    Zu Deinen Fragen:

    So lange Du keine Schäden an den Sehnerven hast, hast Du kein Glaukom!
    Und man kann heute schon einiges gegen ein Glaukom tun.
    Ob und wie schnell Schäden auftreten ist eine sehr individuelle Sache. Einzig allein ein Glaukomanfall stellt eine akute Gefahr dar. Da geht der Druck dann gerne mal an die 40-60 mmHg. Manchmal auch noch höher.
    Aber so wie es bei Dir momentan aussieht, nach Deinen Beschreibungen, besteht die Gefahr wohl bei Dir eher nicht.

    So- das war's erstmal. Hast Du Fragen?? Dann her damit :zwinkern: ....


    Liebe Grüße

    Sabine