Medikation zur Senkung Augeninnendruck

  • Medikation zur Senkung des Augeninnendruckes

    Meine Augenärztin hat mir zur Senkung des Augeninnendruckes die Augentropfen Xalatan verschrieben. Diese habe ich über 1 1/2 Jahre verwendet. Jetzt war der Stand erreicht, das sich der Innendruck nicht weiter senken ließ. Da die GDX-Untersuchung eine geringfügige Verschlechterung innerhalb eines Jahres ergab, verschrieb mir meine Augenärztin nunmehr DUOTRAV. diese mußte ich wegen der Nebenwirkungen absetzen. Danach verordnete sie mir GANFORT. Auch mit diesen Tropfen habe ich mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Liest man den Beipackzettel, so sind bei den Tropfen Nebenwirkungen von Brennen der Augen usw. bis hin zum grauen Star, Herzversagen usw. zu finden. Gibt es denn keine Augentropfen, die eine Senkung des Innendruckes ohne wesentliche Nebenwirkungen bewirken? Ausgelöst wurde die Änderung der Medikation, nachden ich die Dicke der Hornhaut habe messen lassen. Daraus resultierte dann eine Korrektur des Wertes des Augeninnendruckes und daraus resultierte dann die Absicht, den Innendruck weiter zu senken.

  • Hallo, Wassermann,

    herzlich willkommen im Forum.
    Glaukom-Augentropfen, die keine Nebenwirkungen haben, gibt es nicht.
    Die Tropfen können Nebenwirkungen sowohl auf die Augen selbst als auch auf den gesamten Körper haben. Die Nebenwirkungen sind bei jedem Patienten verschieden. Sie können, müssen aber nicht auftreten. Wenn man allerdings Tropfen über Jahre hinweg nehmen muss, dann treten bei jedem Patienten Nebenwirkungen auf.
    Man muss ganz einfach ausprobieren und sich das Nebenwirkungsprofil auf dem Beipackzettel genau ansehen. Dann muss man abwarten und genau auf die Symptome achten. Gerötete Augen, Jucken, Brennen etc. treten meistens nur zu Beginn auf und werden besser, wenn sich die Augen an die Tropfen gewöhnt haben.
    Viele Augentropfen führen zu einer verfrühten Ausbildung des Grauen Stars. Daher muss man die Augen regelmäßig auf Grauen Star untersuchen lassen. Einige Augentropfen, besonders die Prostaglandine, können Netzhautödeme hervorrufen und zu einer frühen Ausbildung der Makuladegeneration führen. Daher muss man regelmäßig die Netzhaut untersuchen lassen.
    Die Einnahme der Tropfen muss außerdem genau mit dem Hausarzt abgesprochen werden. Manche Tropfen, wie die Carboanhydrasehemmer, können Nierenschäden hervorrufen. Da sollte man regelmäßig seinen Kreatininwert überprüfen lassen. Andere Topfen, wie die Betablocker, können den Blutdruck senken und zu Herzrhythmusstörungen führen. Wiederum andere, wie Alphagan, haben sedierende Wirkungen.
    Alle diese Nebenwirkungen können, müssen aber nicht bei jedem auftreten. Jahrelanger Gebrauch von Augentropfen aber belastet jeden Körper.
    Man muss also genau die Symptome am Auge sowie auf den Körper beachten. Schäden stellen sich erst allmählich ein, so dass man genug Zeit hat, die Tropfen evt. abzusetzen und neue auszuprobieren.
    Die Alternative zu den Tropfen sind Operationen, die häufig sehr belastend sind und meistens zu einer Reduktion der Sehkraft führen. Daher sind für die meisten Patienten Tropfen das kleinere Übel.
    Wenn man nur okuläre Hypertension, aber noch keine Schäden am Sehnerven und Gesichtsfeld hat, kann man, unter ständiger Beobachtung durch den Augenarzt, auch abwarten. Sobald aber der Druck sehr hoch wird, muss vorbeugend getropft werden.
    Glaukom ist zum Glück eine Augenkrankheit, bei der man Hilfe bekommen kann, und die meisten Glaukompatienten behalten bis zum Lebensende eine vernünftige Sehkraft.
    Man sollte sich aber genau informieren und als mündiger Patient mit seinem Augenarzt zusammenarbeiten und so die bestmögliche Therapie herausfinden.
    Es schadet auch nie, eine Zweitmeinung einzuholen.

    VlG, Hanni

  • Hallo Hanni, besten Dank für Deine Empfehlungen und Ratschläge. Die hätte mir meines Erachtens meine Augenärztin geben müssen. Leider hält sie sich sehr bedeckt. Ich möchte keinem etwas unterstellen, habe aber den Eindruck (als Privatpatient), daß sie mich absichtlich etwas im Unklaren läßt. Auch die Nerven-Faser Analyse hat mir weder dieser Augenarzt, noch meine behandelnde Ärztin so richtig erklären können. So z.B. hat mich der Wert NFI der Analyse interessiert. Leider auch dazu kein Kommentar.
    Ich werde Deinen Rat befolgen und mich mal in einer Augenklinik anmelden.
    Nochmals vielen Dank
    Herzliche Grüße
    Wassermann

  • Hallo, Wassermann,

    Empfehlungen und Ratschläge was die Augentropfen anbelangt bekommt man leider nicht von Augenärzten. Die verschreiben nur ganz automatisch die Mittel, die im Augenblick gerade 'in' sind. Außerdem werden bei Privatpatienten immer die teuersten Medikamente verschrieben (und dazu gehört Xalatan). Über die Nebenwirkungen wissen die Augenärzte fast alle in keiner Weise Bescheid, vor allem nicht über die systemischen Nebenwirkungen (also die Nebenwirkungen auf den gesamten Körper). Man muss also die Tropfen genau mit dem Hausarzt besprechen.Aber auch die Hausärzte sind meistens überfordert, da sie nur selten Glaukompatienten haben.
    Daher muss sich der Patient selber informieren! Dieses Forum ist dafür eine hervorragende Quelle.
    Hol dir auf jeden Fall eine Zweitmeinung. Es kann allerdings auch sein, dass man Dir in der Klinik etwas völlig anderes sagt als Deine Augenärztin. Dann weißt Du nicht, wer Recht hat und holst vielleicht eine Drittmeinung. Diese kann wiederum stark von den beiden ersten Meinungen abweichen.
    Letztendlich muss man dann bei dem Arzt bleiben, zu dem man Vertrauen hat.
    Auf jeden Fall aber muss man ständig seine Augen beobachten und sofort zum Arzt gehen, sobald man Sehverschlechterungen feststellt.
    Und man muss sofort zu seinem Hausarzt gehen, sobald man Beschwerden hat, die auf die Augentropfen zurückzuführen sind.
    Letztlich sind wir als Patienten für unseren Körper und unsere Augen selber verantwortlich.

    VlG, Hanni

  • Hallo zusammen,
    insbesondere@Hanni:
    Bei mir hat sich als postoperative Komplikation ein Makulaödem eingestellt.
    Nun tropfe ich Azarga, allerdings mit heftigen systemischen Nebenwirkungen. Xalatan war da unproblematischer bei mir.
    Wo kann man etwas über den Zusammenhang zwischen Prostaglandin und dem Makulaödem nachlesen?

    Ich möchte den ursprünglichen thread hier nicht zweckentfremden, aber das Thema passt halt zu meinen momentanen Sorgen.

    Ansonsten finde ich Hannis Beitrag exzellent - alles auf den Punkt gebracht!

    Viele Grüße

    C3PO

    Einmal editiert, zuletzt von C3PO (8. Mai 2009 um 22:38)