Für alle, die mitlesen, möchte ich noch kurz über die Zweitmeinung berichten.
Den Arzt, den ich heute aufgesucht habe, hätte nicht gegenteiliger zum ersten sein können. Es wurde wieder der AID gemessen - allerdings per Luftdruck - 15/16 (oder umgekehrt). Der Arzt hat mein Auge per Spaltlampe begutachtet. Der Sehnerv sei völlig in Ordnung. Das OCT habe seiner Meinung nach keinerlei Aussagekraft, da mein Auge durch die Kurzsichtigkeit (-2,25 auf beiden Augen) eher in die Länge ginge und die Werte des OCTs von einem standardisierten Auge ausgingen. Auf die gelben Felder im OCT habe ich ihn hingewiesen.
Er meinte, dass sich das aber nur im Verlauf prüfen ließe. So hätten sie keinerlei Bedeutung. Er ordne sie meiner Kurzsichtigkeit zu. Zudem sei das OCT der Makula falsch - es hat einen Bewegungsartefakt - dieser ist mir selbst schon aufgefallen (doppelte Fovea auf dem linken Auge).
Das OCT des Sehnervkopfs hat auch Bewegungsartefakte. Ich wurde auch darauf hingewiesen, nicht wegzusehen.
Zudem sei wohl das linke Auge komisch vermessen worden, da der Sehnerv eher schräg wäre...das habe ich nicht ganz verstanden. Daher auch Werte, die außerhalb des Normbereichs liegen (grauer CDR-Wert vertikal). Er schließe bei mir ein Glaukom nicht zu 99%, sondern zu 100% aus. Ich sei zu jung, der Druck zu stabil - habe ihn dann allerdings auf ein NDG angesprochen. Auch das hat er völlig abgewimmelt - ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Weitere Untersuchungen seien nicht nötig.
Ich bin doch eher perplex als beruhigt. Auf zwei ganz so gegensätzliche Meinungen war ich nicht gefasst. Das Vorgehen des Kollegen beurteilt er als "geldorientiert" und nicht patientenorientiert. Das passiere öfter bei Privatversicherten. Ich könne gerne zum Druck messen im Sommer kommen. Nächstes Jahr reiche allerdings aus. Leider hat mir der erste Arzt nun einen Floh ins Ohr gesetzt. Ich weiß, dass mir keiner die Entscheidung abnehmen kann, wem ich nun "trauen" soll.