Beiträge von malve

    Hallo Gisa,

    ich war nicht auf Komplimente aus. Bei mir wurde auch schon mehrfach der Xen angesprochen, habe mich ein wenig informiert. Das ist mein Halbwissen. Ganzwissen hat man vielleicht, wenn man es hinter sich hat. Aber auch dann ist das Wissen nur relativ, auf den eigenen Fall bezogen und da sind bei Glaukomoperationen ja leider Varianten im Verlauf und im Ergebnis (vor allem im Langzeitergebnis) möglich.

    Dir erst mal alles Gute.

    Viele Grüße Malve

    Hallo Gisa,
    wenn Du nur eine Nacht bleiben sollst, kann das nur auf eine minimalintensive Op hinauslaufen,

    da wird die Bindehaut nicht eröffnet, es werden 2 kleine Schnitte gesetzt, die sich von selbst wieder schließen.

    Es gibt ja auch die Möglichkeit, den Xen nach Eröffnung des Auges zu setzen, vielleicht hast Du die Threads von Lezpunk und Ferrox verfolgt, da wurde die Bindehaut nach Op vernäht. Das waren längere Nachbehandlungen.

    Wenn bei Dir jetzt erst mal keine Bindehaut für die Xen-Op verbraucht wird, ist das doch gut, um so bessere Voraussetzungen, falls doch noch eine Trabekulektomie erforderlich ist, denn dafür braucht man noch ein Stück intakte Bindehaut.

    Über den minimalinvasiven Xen kannst das hier nachlesen:

    augenchirurg Minimalinvasive Glaukomchirurgie mit Mikroimplantaten

    Auch Dr. Klabe gebraucht den Ausdruck "Filteroperation".

    Da ist auch eine sehr schöne Abbildung.

    Ich hoffe, Du kannst mit meinem Halbwissen etwas anfangen, zumindest vielleicht etwas einfacher für Dich, Fragen zu stellen. Eigentlich irgendwie empörend, wenn man vorher nicht richtig aufgeklärt wird, was eigentlich bei der Operation gemacht werden soll.

    Wird schon gut gehen, lass Dich nicht unterkriegen.

    Gruß Malve

    Hat schon jemand die Filtrations-Op mit dem XEN-Stent ambulant operiert bekommen ?

    Das halte ich für total ausgeschlossen. Bei der Filtrations-Op fällt ja das Auge zusammen, der Druck geht runter. Wenn das Auge dann verschlossen wird, muß sich der Druck erst wieder aufbauen.

    Deshalb wird einige Tage im KH nachbeobachtet.

    Ob der Xen, zusammen mit einer Kat-Op nicht filtrierend (als Xen ab externo) ambulant eingesetzt wird, weiß ich nicht. Kat-Ops werden ja oft auch ambulant durchgeführt.

    Aber als Glaukompatient würde ich immer eine stationäre Op vorziehen, man weiß doch nie, wie der Druck reagiert.

    Bei wurde die Kat-Op auch stationär durchgeführt.

    Gut, daß Deine Kostenträger sich bezüglich der stationären Behandlung einsichtig gezeigt haben.

    Weißt Du schon mit Sicherheit, ob filtrierend operiert werden soll?

    Gruß Malve

    Hallo GIDW,

    ich verstehe Dein Problem nicht so ganz.

    Ich habe das Taflotan. Das darf auf keinen Fall über 25 Grad warm werden, wenn diese Temperatur einmal überschritten wurde, darf man es nicht mehr verwenden.

    Das ist ein spezielles Problem.

    Du hast das Azopt. Die 25 Grad bedeuten Raumtemperatur, das heißt, es muß nicht gekühlt werden, das heißt aber nicht, daß diese Temperatur keinesfalls überschritten werden darf. Eine gewisse Schwankungsbreite der in unseren Breiten üblichen Raumtemperaturen ist da schon berücksichtigt.

    Das siehst Du z.B. auch daran, daß diese Tropfen auch in den Apotheken nicht gekühlt werden, auch nicht an heißen Tagen und auch nicht in Apotheken ohne Klimaanlage.

    Sie werden auch nicht gekühlt transportiert, auch nicht an extrem heißen Tagen, auch nicht wenn der Großhändler eine Autostunde oder weiter entfernt ist. Ich habe da schon mal nachgefragt.

    Meine Apotheke z.B. hat die Hylogel immer vorrätig. Die stehen sichtbar im Regal, sicher auch mehrere Tage, auch bei heißen Temperaturen.

    Auch der Augenarzt hat ja Augentropfenmuster in seinem Schrank. Die werden auch nicht gekühlt, wenn es nicht ausdrücklich vorgeschrieben ist.

    Mein Augenarzt hat mir auch schon bei 35 Grad Glaukomtropfen zum Ausprobieren aus seinem Schrank gegeben, keine Ahnung, wie lange er die schon hatte.

    Auch in den Krankenhäusern werden Augentropfen nur gekühlt, wenn es vom Hersteller vorgeschrieben ist.

    Die pralle Sonne würde ich auf meine Augentropfen natürlich auch nicht direkt raufscheinen lassen.

    Aber auch bei Wanderungen hat man vielleicht eine kleine Tasche, die man vor dem Körper etwas vor der Sonne schützen kann, es sind doch auch meist nur kleine Mengen zu transportieren.

    Die Frios funktionieren gut, sind aber auch nicht preiswert und lassen nach einer gewissen Zeit in ihrer Wasseraufnahmekapazität auch wieder nach. Dann braucht man eine neue. Für mein Taflotan brauch ich die wirklich, vor allem bei Reisen.

    Ein Warnthermometer brauche ich nicht, man merkt, daß die Tasche erschlaft und dann genügt ein Blick auf ein normales Kühlschrankthermometer, um einzuschätzen, ob man die Tasche tauchen soll oder noch warten kann, weil man z.B. gleich im Hotel ist, wo die Tropfen in den Kühlschrank können.

    Gruß Malve

    Das ist dann das nächste Problem, denn welche Linse setzt man ein bei ca. -7,5 Dioptrin, wenn die andere Linse nicht zeitnah operiert werden müsste. Da hätt' ich ja dann den Knick in der Optik.... normalerweise würde man hier -2,5 Diop.-Linse einsetzen...?!

    Hallo Gisa,
    da solltest Du langfristig denken. Irgendwann kommt ja auch die 2. Linse rein.
    Du kannst das erste Auge auf 0 Dioptrien einstellen lassen oder auch auf leichte Minusgrade.

    Wenn Du nach der 1. Kat-Op auf einer Seite -7,5 und auf der anderen Seite 0 oder -2,5 hast, wird erst mal keine Versorgung mit einer Gleitsichtbrille möglich sein, bis auch das 2. Auge operiert ist.

    Dann muß das anders korrigiert werden.

    Ich empfehle Dir, Dich vor der Operation mit Deinem Optiker zusammenzusetzen und das zu beraten.

    Ich habe das auch so gemacht.

    Denn es gibt nach der Kat-Op eine "Durststrecke" von 6 Wochen, in der noch keine endgültige Brille angepaßt werden kann.

    Dann kann man mit dem Optiker eine kostengünstige Interimsversorgung einplanen, sonst ist man doch sehr behindert. Es ist gut, wenn man sich da vorher schon schlau gemacht hat.

    Gruß Malve

    Hallo GIDW,
    das Hylogel nehme ich immer ungekühlt mit, auch bei diesen Temperaturen. Es wird mit Sicherheit dann auch mal wärmer als 25 Grad.


    Hinsichtlich Verkeimung und damit Infektionsgefahr habe ich keine Bedenken. Da ist doch ein Bakterienfilter drin, deshalb ist das ja nach Anbruch 6 Monate haltbar, obwohl es ohne Konservierungsmittel ist.

    Eine bakterielle Infektion würdest Du übrigens am Auge durch Absonderung von eitrigem Sekret merken.

    Eine andere Frage ist, ob die im Hylogel enthaltenen Substanzen hitzestabil sind oder sich zersetzen.

    Eine Pharmakologin hat für mich die Bestandteile unter "die Lupe" genommen, sie sagt, das ist alles hitzestabil.

    Dann habe ich noch beim Hersteller nachgefragt wegen der Temperaurangabe von 25 Grad.

    Sie haben mir gesagt, das würde lediglich bedeuten, man könne das bei Zimmertemperatur aufbewahren und müsse nicht kühlen. Und die Bezeichnung für Zimmertemperatur wird üblicherweise mit 25 Grad beschrieben. Das heißt nicht, daß es nicht auch wärmere Temperaturen verträgt. Sie meinten nicht, daß sich das unter den bei uns im Sommer herrschenden möglichen Hitzewellen zersetzen würde.

    Sie würden das aber nicht als offizielle Verlautbarung herausgeben, denn sie hätten das nicht getestet.

    Es ist kein Medikament, sondern ein Medizinprodukt. Da sind solche Testungen nicht vorgeschrieben.

    Trotzdem kennen sich die Entwickler natürlich mit der Chemie dieser Substanzen aus.

    Zu den Frios. Wenn man das Einweichen nach Vorschrift macht, also die Zeiten einhält usw., dann wird auch in der Handtasche nichts naß.

    Ich habe ein kleines Kühlschrankthermometer, was da gut reinpaßt, das hat einen Anzeigebereich von minus bis plus 30 Grad.

    Die Frio nehme ich für die Taflotantropfen, die dürfen sich ja nicht erwärmen.

    Gruß Malve

    Hallo Gisa,
    wenn die Linse raus muß, weil sie die Vorderkammer einengt,

    würde ich die Kombi Xen + Katarakt Op vorziehen. Vielleich hilft das ja schon, den Druck zu senken.

    Die TE würde dann als Alternative ja immer noch bleiben.

    Ich habe so in Erinnerung, daß es bei PEX mit einem anderen Stent (i-Stent) schwieriger sein soll, da die Pigmente den Xen verstopfen können.

    Vielleicht ist das bei dem XEN-Gel-Stent ja nicht der Fall. Der Professor müßte es ja wissen.

    Gruß Malve

    Hallo Chaneline,

    Mich hat die Formulierung "darauf bestehen" irritiert, weil ich denke, daß könnte falsche Erwartungen wecken.

    Auf Empfehlungen hat man nicht unbedingt einen Rechtsanspruch, wie die Praxis mir leider gezeigt hat. Insofern habe ich hier meine Erfahrungen eingebracht und denke schon, dass es an dieser Stelle angebracht war.

    Gruß Malve

    Erstmal solltest Du also auf einer zuverlässigen Messung durch die AA selbst bestehen

    Gut gebrüllt Löwe, würde der Dichter da sagen.
    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, mit welchen Worten und Argumenten man da zum Ziel käme. Es sei denn, man ist privatversichert, da ist man in einer anderen Liga.

    Ein Gutachter der Krankenkasse sagte mir auf eine entsprechende Anfrage:

    Die NCT ist ein zugelassenes Verfahren zur Augendruckmessung. Es liegt im Ermessen, wann der Arzt diese Werte nachkontrolliert.

    Man kann die Untersuchungsergebnisse, die zu dieser Zulassung geführt haben auch nachlesen.
    Da war das so, daß die Ergebnisse NCT und Aplanation gut übereinstimmten.
    Außer bei sehr niedrigen und sehr hohen Druckwerten. Da waren die Abweichungen größer. Da wird die NCT unzuverlässiger.

    Einen Druck von 35 (nur als Beispiel) würde wohl jeder Augenarzt nachkontrollieren, hoffe ich jedenfalls. In dem Fall würde ich tatsächlich auch selbst um eine Nachmessung bitten.

    Auch würde ich um eine Nachmessung bitten, wenn die mit NCT gemessenen Werte von den Werten im bisherigen Verlauf extrem abweichen.

    Auch da, denke ich, würde sich der Augearzt wohl nicht verweigern.

    Ein Druck von 24, lieber hier und jetzt, ist noch nicht so hoch, daß da unbedingt nachgemessen werden muß. Jedenfalls ist das meine Meinung. Auch die Applanation hat eine gewisse Schwankungsbreite, man wird selten ganz übereinstimmende Werte mit beiden Methoden erzielen.

    Insofern mach Dir jetzt keinen unnötigen Stress.
    Gruß Malve

    Meine Güte!!!

    Ich nehme die Frio, darf mit in das Flugzeug. Trage sie in der Handtasche oder im Rucksack. Damit auch durch heisse Wüsten gereist. Da aber eine zweite zum Wechseln. Temperatur innen mit Thermometer kontrolliert.

    Nie Probleme.

    Gruß Malve

    Das kann man nicht immer 2x messen.

    Hallo hier und jetzt,
    es ist für mich nicht ganz verständlich, wie das bei Dir wirklich abgelaufen ist.

    Bei mir als langjährig Glaukombetroffene läuft das so:
    Die Schwestern messen den Druck per Luftstoß. Der erste Wert ist meist höher (weil man wohl in Erwartung des Luftstoßes automatisch etwas verkrampft).

    Ist dieser erste Wert höher als der angestrebte Grenzwert (die Schwester sieht das in meiner Akte), dann erfolgt gleich noch eine zweite Messung per Luftstoß.
    Liegen diese Werte deutlich auseinander, erfolgt auf meine Bitte hin auch noch eine dritte Messung.

    Messungen durch den Augenarzt selbst per "Applanationstonometrie"

    erfolgen bei mir nur in Ausnahmefällen.


    Diese Messung erfolgt an jedem Auge aber nur einmal. Nachmessungen werden bei dieser Methode nicht in kurzen Intervallen durchgeführt. Das würde auch keinen Sinn machen, da die Hornhaut nach der ersten Messung kurzzeitig noch ein bißchen eingedellt bleibt.

    Meine Meinung zu Deinem Problem:
    Der Druck war bei 24. Der Sehnerv war unauffällig. Ich sehe da keine akute Gefahr für Deine Sehnerven. Ich würde die Nachmessung nach 3 Monaten abwarten. Aus meiner Sicht besteht jetzt kein Grund zu Aktionismus. Selbst bei einem manifesten Glaukom erfolgen die Druckmessungen auch nur einmal innerhalb 3 Monaten.

    Gruß Malve

    ch nehme seit meiner Diagnose Tim-Opthal 0,5%, habe dann Azarga bekommen. Das sollen eigentlich

    die gleichen Augentropfen sein, nur das Azarga die Durchblutung etwas verbessert.

    Meine Frage ist nun, wie lange halten die Medikamente?

    Kann man davon immun werden?

    Gibt es noch Alternative Medikamente?

    Hallo Ayla26
    Du hattest als erstes Tim Opthal 0,5%. Das ist ein Betablocker. Bei diesen kommt es im Verlauf zu einer Toleranzentwicklung, also zu einem Nachlassen der Wirkung.
    Man nennt das Tachyphylaxie.

    Die Wirkung läßt in 2 Stufen nach, einmal nach 3 Wochen und dann noch mal nach 2 Jahren.
    Vielleicht war das bei Dir der Fall. Deshalb hast Du Azarga bekommen. Das ist eine Kombination aus Timophthal und Brinzolamid.

    Das Brinzolamid ist ein Carboanhydrasehemmer und tatsächlich ist es so, daß diese die Sehnervendurchblutung verbessern. Wenn der Druck darunter konstant ist und der Zieldruck erreicht wird, bist Du damit doch sehr gut eingestellt.

    Ob bei Dir tatsächlich eine Vergrößerung des blinden Flecks vorliegt, läßt sich aus Deinen Selbstversuchen für mich nicht zwingend ableiten.

    Du weißt ja sicher, daß sich beim Glaukom, ausgehend vom blinden Fleck ein bogenförmiger Gesichtsfeldverlust ausbreiten kann (das sogemannte Bjerrum Skotom).

    Das entsteht eigentlich nicht so auf heute von morgen und die Entwicklung läßt sich in der Regel durch wiederholte Gesichtsfelduntersuchungen gut dokumentieren.

    Ich hoffe doch, daß bei Dir regelmäßige Gesichtsfelduntersuchungen durchgeführt werden. Standardmäßig erfolgt das bei einem gut eingestellten Glaukom 1 x pro Jahr.

    Wenn Du jetzt für Dich Veränderungen des Sehens neu festgestellt hast, solltest Du nicht zögern, Dich umgehend bei Deinem Augenarzt vorzustellen. Dann wird noch mal alles gründlich untersucht. Das wird dann hoffentlich Deine Ängste nehmen.


    Neben den von Dir bereits verwendeten Tropfen gibt es noch einige andere. Die Angst kann ich Dir jetzt schon nehmen. Da hast Du noch gute andere Möglichkeiten.
    Viele Grüße Malve

    Noch eine Info. Das Taflotan ist auch ein Prostaglandin, aber nach Meinung meines AA

    Das am besten verträgliche. Wenn Du Dich traust, frage Deinen AA mal danach. Vielleicht lässt er sich darauf ein. Ich traue mich immer, Vorschläge zu machen. Die Ärzte wissen doch, dass wir uns im Netz Informieren. Gruß Malve

    Hallo David,
    wenn Du die Tropfen nicht verträgst, mußt Du das Deinem Augenarzt mitteilen.
    Schildere ihm einfach alle Deine Symptome und lass Dich nicht verunsichern.
    Es gibt noch weitere Tropfen, die man ausprobieren kann.

    Aber eins solltest Du wissen, der Anspruch auf "keine Nebenwirkungen oder keine Beeinträchtigungen" am Auge oder allgemein durch Glaukomaugentropfen ist zu hoch. Diesen Anspruch möchte ich Dir auch gar nicht unterstellen, aber man sollte sich dessen bewußt sein.

    Man sollte schon bereit sein, etwas auszuhalten um der Augen willen.
    Ich habe z.B. Lumigan auch nicht vertragen und auch nicht das Brimonidin. Diese gingen bei mir gar nicht.

    Jetzt habe ich Taflotan, da bekommt mir ganz gut. Dann tropfe ich noch Betablocker 3 x täglich.
    Das hat natürlich Auswirkungen wie trockene Augen, Müdigkeit und körperliche Schwäche. Auch der Blutdruck ging runter. Das nehme ich hin.

    Wenn Du gar keine Augentropfen vertragen solltest, wird sich auch eine Lösung finden. Aber das sind dann operative Eingriffe. Die möchte man eigentlich gerne rausschieben. Tropfen sind erst mal die

    bessere Alternative.
    Gruß Malve

    Bitte nicht falsch verstehen: - es heißt nicht, dass die anderen 24 tatsächlich ein Glaukom bekommen!

    Number to treat (NTT) von 25 sagt aus, daß 25 Patienten mit oculärer Hypertension behandelt werden müssen, um in einem bestimmten Zeitraum bei einem eine Konversion zu vehindern. Das ist ein eindeutiger pharmazeutische Begriff.

    Natürlich gibt es auch anderer Statistiken, die die absoluten Zahlen berücksichtigen. Aber Fakt bleibt, daß viele OHT-Betroffene tropfen, und trotzdem zu einem Glaukom konvertieren. Ja, insofern haben sie viele Jahre Tropftherapie ohne Nutzen. Jedenfalls so lange, bis es gelingt, die Subgruppe der OHT-Betroffenen zu definieren, die tatsächlich von einer vorgezogenen Tropftherapie profitieren.

    OCT als "Frühwarnsystem" i

    Ich verstehe Deine Polemik nicht. Ich kenne den Begriff Frühwarnsystem für OCT nicht. Meiner Ansicht nach ist dieser Begriff hier im Forum aufgekommen.

    Ich zitiere mal:
    "Die Erhebung eines objektiven Befundes (Papillenfotografie, morphometrische Vermessung der Papille und der retinalen Nervenfaserschichtdicke, zum Beispiel mittels OCT [e8]) ist insbesondere für die Beurteilung des Verlaufs wichtig und sollte bei Erstuntersuchung durchgeführt werden".

    Damit ist doch alles gesagt und so haben wir das bisher auch immer hier im Forum diskutiert.
    Es ist ein Verfahren zur Verlaufsbeurteilung bei bestehendem Verdacht.

    Quelle:Diagnostik und Therapie der GlaukomeThe diagnosis and treatment of glaucoma

    Dtsch Arztebl Int 2020; 117: 225-34; DOI: 10.3238/arztebl.2020.0225

    Gruß Malve

    Hallo Kullermurmel,
    Du siehst, es ist kompliziert. Deine Augenärztin hat Deine Diagnose "hochgestuft" von okulärer Hypertension in borderline, vermutlich aufgrund des OCT, vielleicht aber auch aufgrund des Befundes an der Spaltlampe, den wir hier gar nicht kennen. Tropfen hat sie aber nicht empfohlen.

    Hier wird Dein OCT als Grund zum "freudigen Hüpfen" angesehen und prophylaktisches Tropfen mit Monoprost empfohlen.
    Ich habe nicht die Expertise zur Auswertung von OCTs, weiß aber, daß das mitunter schwierig ist und auch eine spezielle Ausbildung der Augenärzte erfordert.

    Ich kann gut verstehen, daß du nichts verpassen möchtest.

    Wenn Du jetzt von einem Arzt zum anderen gehst, wirst Du vermutlich auch einen finden, der Dir Tropfen verordnet. Das ist aber eine lebenslange Entscheidung. Da wird ein Zieldruck festgelegt, der dann auch erreicht werden soll. Erst fängt man mit einer Sorte Tropfen an, wenn die Wirkung ausbleibt, ist man dann schnell bei einem Kombipräparat (meist mit Betablockern) und so geht es dann weiter.

    Man verfolgt dann konsequent das "Zieldruckkonzept".

    Man ist dann in einer Schiene drin mit regelmäßigen Kontrollen. Das ist auch belastend.
    Die Augentropfen sind "Fluch und Segen". Einerseits senken sie den Druck, andererseits haben sie viele Nebenwirkungen, nicht nur am Auge, sondern auch allgemein. Ich weiß da, wovon ich spreche.

    Bedenke auch folgendes:
    In einem Artikel von Professor Erb habe ich folgende Angaben gefunden. Die Number to treat beträgt für die oculäre Hypertension 1:25. Das heißt von 25 Patienten, die wegen oculärer Hypertension mit Augentropfen behandelt werden, kann nur bei einem die Konversion in ein Glaukom verhindert werden. Die übrigen haben dann nur eine verlängerte Tropfkarriere mit jahrelanger zusätzlicher Belastung.

    Deshalb kommt es vor allem auf die Bewertung der Risikofaktoren an und da wärst Du meiner Meinung nach in einer Glaukomsprechstunde an der richtigen Adresse.

    Lass Dir Zeit. Morgen hast Du ja erst mal den Termin für die Zweitmeinung. Und eine Vorstellung in der Glaukomsprechstunde würde ich unabhängig davon auch anstreben. Du hast schon so viel an Überlegungen und Recherche investiert, deshalb würde ich das auch zu Ende führen.

    Wieso wurde bei dir überhaupt auf vaskuläre Dysregulation untersucht? Welchen Anhaltspunkt gab es?

    Ich habe ein Raynaud-Syndrom, das ist ein Bestandteil des Crest-Syndroms, das r in Crest-Syndrom steht für Raynaud, da dient die Untersuchung mit der Nagelfalzmikroskopie der Stadieneinteilung.

    Gruß Malve

    Ärztin sprach bei mir im Zusammenhang mit der OCT-Auswertung übrigens von sog. "Borderline".

    Hallo Kullermurmel
    ich habe auf einem Auge ein fortgeschrittenes Glaukom und auf dem anderen Auge auch ein auffälliges OCT, auch bei mir wurde das in der Uniklinik als Borderline-Glaukom eingestuft.
    Es wird behandelt wie Glaukom, Tropfen und 2x schon SLT.

    Zwei Wochen zuvor 24h-Blutdruckmessung. Immer grenzwertig (Mittelwert 130 zu 85),kein Behandlungsbedarf, kein nächtliches Dipping.

    Bei Glaukom sollten folgende Grenzwerte für den Blutdruck beachtet werden:
    24-Stunden Mittelwert nicht über 130/80, keine Abfälle des diastolischen Blutdrucks nachts unter 60, Ein Abfall des systolischen Blutdrucks von weniger als 10% (Non Dipper) oder um mehr als 20% (Extrem-Dipper) verstärkt ebenfalls die Progression.

    Die Quelle für diese Empfehlungen habe ich an anderer Stelle schon angegeben, du findest sie über die Suchfunktion.

    Also: Kein Dipping ist auch nicht gut, das braucht der Körper für die Erholung.

    Nahrungsergänzung mit Arginin, R-Alpha Liponsäure, Magnesium, Omega 3, Vitamin D, Lutein, OPC, B-Vitamine.

    Bei den B-Vitaminen mußt Du aufpassen, es sollte keine Überdosierung erfolgen, am besten vorher Laboruntersuchung.

    Ich nehme das nicht ein, liege im Normbereich.
    Über Arginin und Glaukom habe ich noch nichts Verläßliches gelesen, vielleicht weißt Du das genauer?


    Vitamin D muß ich auch einnehmen, aber immer nur anhand des Laborwertes (einmal im Frühjahr und einmal im Herbst nachkontrolliert). Da sollten auch Überdosierungen vermieden werden.


    Lutein kenne ich nur zum Schutz der Macula, aber mein Augenarzt ist von der Studienlage nicht überzeugt, deshalb nehme ich das nicht.
    Bezüglich OPC und R-Alpha Liponsäure bin ich hinsichtlich der Studienlage zu Glaukom nicht auf dem laufenden.


    Omega 3 - Versorgung erfolgt bei mir über die Ernährung mit Fischen. Da sehe ich keine Notwendigkeit zur Kapseleinnahme.

    Magnesium nehme ich als Magnesium Verla wegen der vaskulären Dysregulation.

    Würde auch endlich gern mal zur Glaukomsprechstunde hier nach Dresden gehen.

    Wenn sich Deine Augenärztin da ziert (Du brauchst ja ihre Überweisung), würde ich bei der nächsten Kontrolle noch mal auf die Tagesdruckmessung zurückkommen und ihr den Vorschlag unterbreiten, gleich eine 25 Stunden Druckmessung in der Klinik durchführen zu lassen, weil das dann ja noch eine bessere Aussage hätte. Dann wirst Du dort von den Glaukomexperten noch mal gründlich untersucht.

    Wäre es sinnvoll, mal eine Nagelfalzmikroskopie zu machen? Könnte bei normalem bis latent erhöhtem BD überhaupt eine vaskuläre Dysregulation vorliegen?

    Ich habe erhöhte Blutdruckwerte und eine primär vaskuläre Dysregulation (Crest-Syndrom, das enthält auch das Reynaud-Syndrom). Eine Nagelfalzmikroskopie wurde gemacht und hat den klinischen Befund bestätigt. Eine Behandlungskonsequenz ergab sich daraus nicht.

    Viele Grüße Malve

    Meine Nerven sind ganz okay, Jenat. Ich lass mich damit auch nicht runterziehen

    Es ist gut, daß Du die Nerven behälst. Es würde ja auch nichts nützen, wenn Du Dich jetzt verrückt machst.

    Ein bisschen hoffe ich natürlich immer noch, dass es wieder so eine "schlechte Phase" dieser einen Stelle ist, und nur länger andauert.

    Vielleicht könnte man ja nachhelfen. So ist ja anerkannt, daß Carboanhydrasehemmer die Sehnervendurchblutung verbessern, was sich günstig auf das Gesichtsfeld auswirkt
    .
    Prof. Strempel schreibt "sie stabilisieren das Gesichtsfeld".

    Ich habe eine Zeit lang Trusopt getropft, darunter hat sich mein Gesichtsfeld deutlich verbessert.

    Vielleicht wäre es sinnvoll, bis zur Kontrolle im November 3 x täglich Trusopt zu tropfen. Dann würde auch der Druck vermutlich noch etwas sinken, was ja auch den Sehnerven entlasten würde.

    Beste Grüße Malve

    dass es sich "wieder legt

    Das ist wirklich eine optimistische Herangehensweise. Es ist schon merkwürdig, daß der Schaden so parallel an beiden Augen aufgetreten ist.

    So weit ich mich erinnere, hattest Du die Cortison bedingte Druckerhöhung nach Kat-Op durch nur auf einem Auge?

    Das würde doch dann eher für andere Ursachen sprechen, vielleicht Druckschwankungen oder Durchblutungsstörungen?

    Hast Du jetzt andere Tropfen bekommen? Führt die AÄ ambulant vielleicht noch mal eine Tagesdruckmessung durch?
    Gruß Malve

    Das ist sehr traurig. Wenn das bei konstanten Druckwerten so plötzlich aufgetreten ist, wirst Du doch hoffentlich stationär zur Abklärung und zur Therapieimtensivierung eingewiesen. Ich würde darauf dringen .

    Liebe Grüße Malve