Beiträge von tissard

    Hallo und guten Tag zusammen,

    vor einigen Tagen habe ich mich hier registriert, weil mir eine Verschlechterung meines vorgeschädigten Sehnervs (links) nebst einer OP Empfehlung - Trabekulektomie mit MMC - des Glaukomspezialisten zu einer ziemlichen Schnappatmung nebst Schlafstörung verholfen hat.

    Zwar ist mir seit vielen Jahren die Erkrankung bekannt, aber offensichtlich war mein Problembewusstsein unzureichend.

    Vielleicht macht es Sinn, wenn ich erst einmal die Entwicklung schildere:

    Vor rd. zehn Jahren, im Alter von 63 J., war der erste Besuch überhaupt in meinem Leben bei einem AA, weil ich eine Brille haben wollte. Bei der Gelegenheit wurde dann ein Innendruck von 25 links und 22 rechts gemessen. Bei weiteren Untersuchungen wurde der Schaden am linken Nerv mit geringfügigem Gesichtsfeldausfall festgestellt. Das rechte ist wohl noch ziemlich ok. Offensichtlich hatte ich für längere Zeit einen zu hohen AID.

    Die begonnene Tropftherapie für das Offenwinkelglaukom wurde wieder abgesetzt, weil ich bei mehreren Tropfen lästige Nebenwirkungen hatte.

    2013 wurde daraufhin an beiden Augen erfolgreich eine SLT Laser Behandlung durchgeführt.

    Danach wurde sieben Jahre lang bei halbjährlicher Messung konstant ein Druck zwischen 11 und 13 an beiden Augen gemessen. Mit diesen Werten und dem Wissen, dass der SLT Laser keine Narben hinterlässt und die Behandlung bei steigendem Druck daher wiederholt werden kann, habe ich das Thema „Glaukom“ in die Kategorie „Schnupfen“ eingeordnet und quasi abgehakt.

    Ende letzten Jahres war bei der Routine Kontrolle der Druck dann 15 beidseitig. Das Stirnrunzeln des AA habe ich „übersehen“ und den Vorschlag, jetzt nach drei und nicht mehr nach sechs Monaten zu kontrollieren, überhört.

    In diesem Spätsommer war der Druck auf 17 links und 16 rechts angestiegen. Der AA hat mir dann ruhig und freundlich, aber knallhart gesagt, dass er mich nicht weiter behandeln wird, sondern an den in derselben Praxis tätigen Glaukomexperten weiterleitet.

    Mit Stolz und Würde habe ich meinen Altersstarrsinn überwunden und den Termin wahrgenommen. Ergebnis: Druck beidseitig 19; Therapieempfehlung s.o. Eine erneute Laserbehandlung würde den gewünschten Zieldruck von 12 für das linke Auge nicht mehr herstellen können.

    In den letzten Tagen habe ich schon ziemlich viel gelesen hier im Forum, aber natürlich gibt es noch gefühlt 1000 Fragen. In der Tiefe betrete ich ja Neuland.

    Vor der OP selbst habe ich zwar Respekt, aber keine Angst. Was mich als latenter „Drama King“ allerdings umtreibt, ist die Sorge, zu dem (kleinen ?) Kreis derer zu gehören, bei denen die OP keine nachhaltige Drucksenkung bewirkt und somit mein schönes, sorgenfreies und bei ansonsten bester Gesundheit gelebtes Rentnerdasein zu Ende sein könnte.

    Gibt es in diesem Fall weitere Behandlungsmöglichkeiten oder ist dann die Erblindung vorprogrammiert?

    So, das war jetzt zum Einstand direkt eine ziemlich lange Story, aber ich wollte mir das alles mal von der Seele schreiben. Hoffentlich ist das alles einigermaßen verständlich?

    Für den Augenblick danke jedenfalls ich fürs Lesen und verbleibe mit guten Wünschen an das Forum

    Bert