Liebes Forum,
bei der Gelegenheit möchte ich auch über meine letzte Verlaufskontrolle vom vergangenen Freitag berichten.
Vorab: Die Achterbahn der Gefühle fährt weiter (diesmal wieder nach oben)
Kurze Zusammenfassung:
Seit 2002 Kontrollen bei OHT in der Uniklinik. Max. Druck 24. Sehnerv, insbesondere links, auffällig exkaviert bei insgesamt großer Papille.
Hornhaut: 555/556, also gaaaanz leicht zu dick.
Alle Kontrollen der letzten 18 Jahre im Rahmen der Messdifferenzen stabil.
Dann im November 2020 (Druck 22/22) erstmals ein Tortenstück im OCT rot statt gelb beim linken Auge.
Laut Frau Professor müsse man von einer Konversion von OHT zum Glaukom ausgehen, weil auch das Gesichtsfeld sich verschlechtert habe.
Deswegen nach 5 Jahren Auslassversuch wieder Tropfen verordnet. Nach Taflotan (zu wenig Wirkung) dann Ganfort.
Drücke unter Ganfort zwischen 14 und 20.
Frau Professor ist unmittelbar nach meinem Besuch in der Klinik im November 2020 offenbar schwer erkrankt.
Jedenfalls war sie auch im vergangenen Freitag noch immer im Krankenstand.
Was auch immer sie hat: ich wünsche ihr von Herzen, dass sie wieder vollständig genesen wird.
Nach November 2020 dann am Juli 2021 wieder große Runde mit OCT und FDT-Perimetrie (ich hatte berichtet).
Druck gigantische 14/14 bei stabilen Befunden im OCT. Assistenzärztin sagte, ein kleiner Ausfall im Gesichtsfeld am linken Auge (weniger als bei Octopus im Nov. 2020) sei zu vernachlässigen; die obejektiven Befunde seien stabil, alles gut.
Wiedervorstellung in einem Jahr (!)
Schissig wie ich bin, habe ich aber nicht ein Jahr, sonder nur ein gutes halbes Jahr gewartet und mich am vergangenen Freitag wieder vorgestellt.
Ergebis: OCT absolut stabil (Jipppiiiiie), Druck 20/20 ( ), Gesichtfeld rechts gerade noch innerhalb der Referenzlinie, links ein Drittel darunter ( )
Die Ärztin sagte, dieses Gesichtsfeld links solle mich nicht weiter stören; das wären definitiv KEINE glaukomtypischen Ausfälle, sondern diffus über das gesamte Sehen verteilt. Könne an Unkonzentriertheit, Müdigkeit, was auch immer gelegen haben.
Aber die Kernaussage war: Sie haben keine Schäden !! ( ), daher keine Änderung der Therapie. Leitliniengerecht solle es aber bei der vorsorglichen medikamentösen Drucksenkung bleiben.
Wiedersehen möchte sie mich in einem Jahr ( ) Hab natürlich schon für September Termin gemacht.
Ich bin baff, erleichtert, verunsichert, einfach alles !
Ich hatte schon auf dem "Laufzettel" gesehen, dass da "Kontrolle bei OHT" stand.
Warum auch immer, obwohl Frau Professor mir doch die Konversion bescheinigt hatte.
Ich habe jedenfalls festgestellt, dass das Gesichtsfeld mir äußerste Probleme bereitet, denn:
1.Ich habe eine ziemlich deutliche Alterssichtigkeit und ich sehe auch bei einem Vorsatzglas von +2,5 das Kreuz in der Mitte noch unscharf ( stärkere Gläser gäbe es nicht wegen einer Überkorrektur, sagte mir die MFA)
2. mit diesem Wattedings, womit das eine Auge zugeklebt wird, fällt so viel Licht ein, dass ich, um besser mit dem zu untersuchenden Auge sehen zu können, das abgeklebt Auge zusätzlich zukneife. Das führt natürlich dazu, dass das untersuchte Auge auch ein Stück mit zugeht.
und dadurch versemmele ich das Gesichtsfeld. Allerdings diffus über den gesamten Sehbereich verteilt und ohne "echte" blinde Flecken.
3. Im Untersuchungsraum werden mehrere untersucht und es wird auch geredet. Die Tür geht auf (Lichteinfall) und wieder zu .. es schadet einfach echt der Konzentration. Ich habe das auch der Ärztin nochmal gesagt, sie will es nochmal weitergeben.
Kurzum: Nach diagnostizierter Progression ( Konversion von OHT in Glaukom ) nun wieder die Aussage: "OHT; noch keine Schäden"
Frau Professor hatte mir übrigens im Novemer gesagt, meine MD habe sich links auf 4,2 verschlechtert. Am vergangenen Freitag habe ich aber gesehen, dass meine MD damals links bei 1,6 lag
Nun, das soll verstehen, wer mag.
Aber ist das nicht krass ? Glaukom ja, Glaukom nein, Rolle vorwärts, Rolle rückwärts...
Ich komme da echt langsam nicht mehr mit.
Wie auch immer: ich bin stabil - das macht mich zufrieden und happy. Was wirklich im November 2020 vo rsich gegangen ist.. ich weiß es nicht.
Definitiv ist das Tortenstück aber weiter rot geblieben.
Wer weiß...vielleicht kam da eine neue Software oder vielleicht hat mein eh an der Grenze zum Roten liegendes Auge auch einen Alterungsschub gemacht.
Auf jeden Fall bin ich am Freitag sehr happy aus der Klinik raus gekommen.
Ich bin gespannt, ob und wann sich das wieder ändert.
Erstmal genieße ich die aktuelle Stabilität.
Entschuldigt bitte den langen Text, aber es war auch für mich selbst hilfreich, die vergangenen Monate mal so gedanklich zu sortieren.
Viele liebe Grüße von eurer Tanja