Beiträge von Biberchen

    Hi Johanna,

    Du hast laut eigener Aussage keine Augenprobleme, also nicht stark kurzsichtig, keine Familienhistorie für Glaukom, bist bereits Ü50, keine merklichen Sehausfälle, Druck ist in normalem Rahmen, CDR von 0,5 könnte erstmal auf eine dezente Makropapille hinweisen (jeder Mensch ist anders). Also erstmal alles i.O. und kein Grund zur Besorgnis.

    Finde es gut, dass Du mal ein OCT machen willst. Wie Chanceline schon schreibt, hilft Dir eine einmalige Messung nicht wirklich zur Früherkennung (ausser, es wären wirklich starke, auffällige Sehnverdickenverluste ausserhalb der normalen Kurven zu sehen). Der Verlauf ist entscheidend. Es wäre vielleicht schlau, wenn jeder Mensch mal in jüngeren Jahren zumindest einmal ein OCT macht, dann hätte man immer einen Basisvergleichswert für später. Aber die meisten Leute ohne Augenprobleme machen genau das nicht, wozu auch, ist ja alles gut, und meist kommt es ja später auch nicht zu Problemen :)

    Also - mach' das OCT - und wenn alles normal läuft wird man da auf dem Foto die Papille vielleicht ein wenig mehr ausgehöhlt sehen, und die Kurven drunter zur Sehnervdicke alle im grünen Bereich. Und der Arzt wird sagen "alles roger"). (Noch) schlauer bist Du dann erst, wenn Du das OCT am gleichen Gerät in 2-3 Jahren wiederholst (Verlauf!).

    Ob das jetzt ein Superduper-Privatarzt sein muss oder Kasse - am Ende kommt es doch auf den Arzt an, und ein OCT ist m.E. kein Hexenwerk in Ausführung und Interpretation. Kosten circa 90 EUR (IGeL). Ich würde darauf achten, dass Du es in Deiner Nähe machst, da Du ja vielleicht in 2-3 Jahren den Verlauf gegenchecken willst am gleichen Gerät.

    Liebe Grüße, Biberchen

    Hallöchen hier mal wieder das Biberchen mit einem Update. Ich hoffe, es geht Euch allen gut.

    Bin weiter halbjährlich beim AA - Augendruck und OCTs bleiben stabil. D.h. nachdem nach 45J ohne große Veränderung plötzlich 2020 die deutlichen Sehnervschäden an den "Buckeln" auftraten (in einer Lebensphase mit besonders hoher Belastung in Beruf & Co.), hat sich der Sehnerv seitdem - unter Fixaprost-Medikation - nicht weiter verschlimmert.

    Testweises Aussetzen der Tropfen (oder vielleicht im ersten Schritt von Fixaprost auf Monoprost runter) habe ich immer noch im Hinterkopf, aber noch nicht den Drive gehabt, das wirklich mal engmaschig kontrolliert zu probieren. Denke mir auch, solange das Fixaprost keine gravierernden Nebenwirkungen macht, ist es ein guter "Gipsverband" zum Schutz meiner hochmyopen Augen.

    A propos .. habe vom AA neues Rezept für Fixaprost erhalten aber mit dem Hinweis, dass es bereits seit September 2023 (!) nicht mehr lieferbar ist. Zehn Apotheken am Telefon abgeklappert, nirgends mehr Vorräte und man war spektisch, ob das in 1-2 Monaten wieder verfügbar ist.

    Habt Ihr auch diese Erfahrung gemacht und wäre Ganfort die "nächstliegende" Alternative zu Fixaprost? Hat Ganfort irgendwie andere, problematischere Nebenwirkungen als Fixaprost?

    Hallo Andreica,

    Glückwunsch zum weiter stabilen OCT. Jetzt - loslassen. Besser wird es nicht ;)

    In meiner Wahrnehmung machst Du dir (zu) viele Gedanken und Sorgen, das ist am Ende auch nicht gut für Psyche und Körper.

    Die Pigmentablagerungen können z.B. auch vom Einsetzen der ICL an sich bei der OP kommen. Bei mir wurden jedenfalls auch einige Pigmente gesichtet und es störte den AA nicht. Ähnliches Thema vielleicht: wenn Du MRT machst (insb. Thorax) kriegt man typischerweise neben dem eigentlichen Untersuchungsgrund gern noch 2-5 der berüchtigten "Nebendiagnosen" (ein guter Radiologie erwähnt sie aber sortiert das auch gleich ein).

    Moin.

    Ich meine auch, man sollte keinesfalls "die ganze Hoffnung" in Nahrungsergänzungsmittel stecken. Viele Ingredienzien stecken eh in dem, was wir täglich essen und trinken, ich keine keine klaren datenbasierten Erfolgsbeweise, und im Laufe der Jahre waren nach meinem Empfinden schon der Reihe nach alle Wirkstoffe im Trend in punkto neuroprotektiv .. Ginkgo, Q10, Cholin, Lutein, Zeaxanthine, diverse Vitamine, Magnesium, Curcuma and what not .. Auch viel Geldmacherei dabei, gerade wenn man dann vom Arzt (der praktischerweise in der Familie vielleicht noch einen NEM-Vertrieb aufgebaut hat mit märchenhaften Gewinnspannen) irgendein Superduper-Einzelpräparat mit bunten Versprechen aufgeschwatzt bekommt (sorry not sorry).

    Dies vorausgeschickt, weiss ich doch auch nichts und gerade wenn man schon etwas älter ist, kann es womöglich nichts schaden, sich einige Wirkstoffe - in nicht übertriebener Dosis - zuzuführen. Und wenn es dann noch dem Glaukom ein bisschen hilft - top. Ich persönlich habe z.B. Magnesiummangel, und D3 wird für Mitteleuropäer inzwischen auch offiziell empfohlen als Zusatzgabe winters.

    Halte es da also mehr mit einem breit gestreuten "Aktienportfolio" statt riskanter "Einzelaktien" und habe lange gesucht nach einem Multi-Präparat, was halbwegs wertig ist, die meisten der Glaukom-empfohlenen aber in nicht zu hoher Dosierung Substanzen enthält, plus Vitamine & Co., und dabei nicht zu teuer ist, und wo ich nue 1x am Tag 1x Tablette nehmen muss. Habe ich irgendwann für eins entschieden, was die Kriterien ganz ok trifft (hat nur kein Ginkgo), ich glaube jenat nimmt das auch. Will hier keine Werbung machen, bei Interesse gern per PM.

    Moin Andreica,

    erstmal freut es mich, dass Dein aktuelles OCT keine schlimme Verschlechterung zeigt (sondern im Gegenteil).

    Und ja, das mit dem ICL kommt mir natürlich bekannt vor ;) Viele AA kennen sie nicht und projizieren dann natürlich wunderbar alles Schlechte im Auge auf dieses ihnen unbekannte UFO.

    Zu den Meßungenauigkeiten .. hatten wir hier schon mal diskutiert und es gibt auch eine wissenschaftliche Abhandlung darüber. Kriege ich jetzt nicht mehr zusammen, aber ja, Gerät, Bediener, hohe Myopie, schräger Sehnerveneintritt u.v.m. sind Faktoren, die Unterschiede im OCT auch bei nicht-kranken Augen erklären. Dazu ist der Sehnerv an sich ja auch ein organisches Ding und zumindest kleinsten Veränderungen unterworfen. In der wissenschaftlichen Abhandlung wurden irgendwelche Grenzwerte gezogen, so à la nur > +/-5 Abweichung pro Zeiträume XY o.ä. gelten als signifikant.

    Auf die Farben in Grenzgebieten würde ich jetzt auch nicht alles geben - manchmal "verrutscht" das Bild ein wenig, dann bist Du an der einen Stelle plötzlich leicht im Gelb, in der anderen dafür im Grün usw., es sind ja auch "nur" mathematische Grenzen, und das auf Basis der Normbevölkerung (während man für Hochmyope eigentlich mit einer Hochmyopen-Datenbank vergleichen müsste :).

    Bei mir waren die Werte auch immer anders bei jeder Messung - nur ging es da jahrelang halt mal etwas rauf mal etwas runter, oder auch mal doller und der AA sagte "das liegt an XYZ, einmalig bla bla" und ich hatte mir da null Gedanken gemacht. Bis es halt bei mir, insb. an einem Buckel und über einen längeren Zeitraum, sich richtig krass veränderte und das immer nur nach unten, immer weiter.

    Wirklich aussagekräftig ist also der zeitliche Verlauf (und bitte am gleichen Gerät). Da kannst Du dann die OCT-Bildchen vergleichen, oder gleich die von malve erwähnte Kurve - einfach die Werte im zeitlichen Verlauf - angucken. Und hier gewinnst Du ja gerade Daten über die Zeit, und merkst vielleicht, dass Du dich nach dem ersten Schreck ein wenig entspannen kannst - man wird nicht über Nacht blind, und vielleicht vielleicht vielleicht sind die Veränderungen doch keine, oder langfristig gut aufhaltbar mit weniger Stress und Tropfen.

    Alles Liebe.

    Luxi - Sabine hatte Dich gefragt, welche Glaukomform Du hast?

    Betäubung/Adrenalin bei Zahnarzt & Co. ist nicht bei allen Glaukomformen kritisch. Kontraindikation ist meines Wissens nur das Engwinkel-Glaukom (bei Lokalanästhetika mit Vasokonstriktor-Zusatz, Zahnarzt muss dann eins ohne verwenden). Ich bin kein Arzt.

    Ich bin kein Arzt aber für mich sieht das erstmal alles überhaupt nicht besorgniserregend aus. Die RNFL-Dicke ist wunderbar, alles im grünen Bereich. Die CDR Werte sind *Ratios*, also relativ, und durch Exkavation / Makropapille zu erklären. Weiteres Vorgehen ganz klar beobachten (1x im Jahr ein OCT, am gleichen Gerät) - bin zuversichtlich, dass sich da die nächsten Jahre nichts verändern wird an Deinen Kurven.

    Du warst bereits bei drei AAs. Hast du evtl. ein Thema mit Ängsten, Kontrollbededürfnis, Perfektionismus ..

    Ich bin kein Arzt - für mich sieht das OCT etwas uneindeutig aus. Sprich ist die Exkavation natürlich/atypisch vs. progressiv, ist die Sehnervdicke am zweiten Buckel einfach nur anormal/Verschiebung (durch Kurzsichtigkeit oder Gerät) vs. progressiv.

    Wäre evtl. eine Beobachtung IM ZEITLICHEN VERLAUF angeraten, bevor man therapeutisch interveniert? Also in 4-6 Monaten das OCT am gleichen Gerät wiederholen.

    Claire, wie alt bist Du?

    Tausend Dank an Alle!

    malve: nee, die Diagnose ist nicht vom Tisch. Sie war NDG, es gab deutliche Verluste im OCT über einen längeren Zeitraum, insb. an den glaukomtypischen Stellen (TI), setzte sich auch bei Monoprost noch weiter fort, und nach einer Weile unter Fixaprost (zweifache Wirkstoffe) gibt es nun gerade keine Progression. Wie gesagt, ist mir letztlich auch egal, ich tropfe weiter. Und schaue in 2-3 Jahren wie es steht.

    Andreica: mein Zieldruck beim Pusten war mal 13, oft kommt 14 raus dann sagt die AA das sei auch noch ok (bei der Applanationsmessung unter Fixaprost war ich nie über 12). Die Diskussion zu den ICLs hatten wir ja schon mal - mir hat noch kein AA, der mich begutachtete gesagt, dass meine ICLs problematisch aussähen in punkto Kammerwinkel oder Augendruck. Aber genauso wirst Du niemanden finden der Dir garantiert, dass sie 100% unproblematisch sind. Für die meisten AAs sind unsere ICLs eh ein Exotikum, wenn sie ihnen überhaupt auffallen. Meine Kammerwinkel waren und sind gut offen, mein Augendruck war nach der ICL-Implantation auch nicht angestiegen, und die Kunstlinse reibt nicht an der natürlichen Linse. Es wurde allerdings einige Male Pigmentabrieb bei mir festgestellt. Was die ICL sonst noch anstellt oder nicht - who knows. In jedem Fall sehe ich dadurch nach Jahrzehnten starker Myopie (ich weiss, die ist noch da) scharf wie ein Mäusebussard, die Alterssichtigkeit habe ich auch ausgetrickst, und einen UV-Filter bringt sie auch noch mit. Bin damit total happy.

    Fun fact: meine AA - bei der ich nun seit Jahren in Betreuung bin, mich und mein Glaukom und meine ICLs eigentlich kennt, aber halt Großraumpraxis - meinte beim letzten Termin doch tatsächlich "sagen Sie mal, hatten Sie mal eine Augen-OP? Ich sehe mit der Spaltlampe immer so einen Kreis mittig". Wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte ;)

    Danke Ihr Zwei.

    Tanja - doch Druck wurde signifikant gesenkt. Nur nicht so sehr wie damals erhofft anhand irgendwelcher Prozent-Annahmen. Ungetropft hatte ich 16-18, mit erst Monoprost kaum weniger (erinnere mich schon nicht mehr), und mit Fixaprost 13-14. Alles mit Pustemessung (und meine dicke Hornhaut würde noch -1 erlauben). Wenn mit Applanation gemessen wurde war es niedriger.

    Parallel führ' ich mir seit dem Sehnerv-Verlust jeden Morgen NEM, Blaubeeren sowie Leinöl zu. Hab' ernsthaft mit Meditieren begonnen und generell mein Leben ziemlich umgestellt - u.a. deutlich weniger stressigere Arbeit, einigen Ballast abgeworfen.

    Der abyssische Graben im OCT (insb. bei TI) wird aktuell nicht mehr tiefer und ich freue mich.

    Was nun ursächlich für die Stabilität ist (ODER: den vielleicht einmaligen Sehnerv-Verlust aufgrund extremen Stresses) kann ich Dir auch nicht sagen. Software-Fehler kann ich bei mir ausschliessen, die Progression war über 1,5 Jahre fortschreitend auf zwei verschiedenen Geräten zu sehen (auf dem einen Gerät, bei meinem AA, war davor über 10 Jahre alles gleichbleibend stabil gewesen, wurde ja bei mir hochmyopem PKV'ler immer brav gemessen jedes Jahr). Was ich weiss ist, wie krass gestresst, erschöpft und kaputt ich die letzen paar Jahre war.

    Ich sehe das Glaukom nicht als böse Krankheit, sondern als Warnsignal meines eigenen Körpers vor Überlastung. Der Sehnerv-Verlust hat mir geholfen, endlich die wenig nachhaltige Art wie ich mit meinem Leib umging, zu verändern. Damit hab' ich auch die Wahrscheinlichkeit für schlimmere Ausfälle (als "nur" das Auge) reduziert. Das Glaukom mein Freund? In jedem Fall Teil von mir.

    Wie gesagt, ich guck' mir das alles nun mal 2-3 Jahre an und dann mal gelassen schauen wo ich stehe. Und ob man mal einen Auslassversuch startet (für Augentropfen wie auch Blutdrucksenker). Es bleibt ja meine hohe Kurzsichtigkeit, Mikropapille, ICL, und manch Flammer-like Eigenschaft. Und wir werden alle älter.

    Die nächste Kontrolle stand an - stabil stabil. Weiter keine weiteren Verschlechterungen, unter Fixaprost.

    Auslassversuch lasse ich erstmal (wie jenat) aber kann man sich in 2-3 Jahren ja mal angucken.

    Das einzige was mich irritiert ist die Terminfrequenz beim AA. Wollte mich in 3 Monaten wiedersehen, "noch vor Jahresende" (vorher als es noch nicht stabil war, wurden meist 6 vorgeschlagen, und vor der ganzen Geschichte war ich alle 12). Kommt mir erratisch vor, ich frage nächstes Mal mal nach. Mir dünkt es könnte auch interne umsatzgetriebene Gründe geben?

    :back:

    Hey Andreica,

    ich danke Dir. Nein, beim Sehen habe ich bisher keine Einschränkungen, ausser dass gerade alles rosa ist (haha). Wie das dann am Lebensende aussieht - keine Ahnung, das ist ja eventuell noch ein ganzes bisschen hin, bis dahin kann ja alles passieren von Progression bis Wunderheilung. Gucke nicht in die Zukunft.

    Logbuch der USS Biberchen, im Jahr 2022 bei Sternzeit März 1 - 6-Monats-Kontrollbesuch beim Bordarzt

    - OCT: Stabilität weiterhin (AA sagt, der deutliche Schaden insb. R würde sich aktuell nicht mehr vertiefen)

    - Pustedruck: wieder "nur" 14 aber ok

    - Gesichtsfeld und Sehtest: leicht schlechter, buche ich unter Tagesform ab

    Sehr glücklich, gleich ein Stück Sachertorte gegönnt und neue Fixaprost besorgt. AA will mich in 4-6 Monaten wiedersehen. Bude für ukrainische Flüchtlinge angemeldet. Alles Liebe und Gute für Euch alle in diesen schwierigen Zeiten.

    Moin, ich mal wieder. Morgens wie immer Fixaprost getropft. Und war vormittags dann zum Dreimonats-AID-Routinecheck (via Puster). Leider 15+16 :( So war das noch niemals. Jetzt bin ich ziemlich verunsichert, wird mein AID gerade durch das Glaukom kontinuerlich schlechter? War nicht beim AA, keine Zeit, gehe nächste Woche nochmal. Und/oder es ist meine zur Zeit leider erneut wieder massiv stressige Arbeit und Muskelverspannungen bis hin zum Auge (aber all das begleitet mich ja schon lang, ist nicht neu).

    Ja, ich weiss Puster ist ungenau, aber ich hatte an diesem Gerät immer totale Konsistenz bisher, vormittags ungetropft wirklich jahrelang immer 17-18 und getropft das letzte Jahr immer 13-14. Tja.

    Ich tropfe mein Fixaprost immer morgens gegen 9 Uhr (+/- 30min). Mit Handywecker.

    + Compliance: kann die Morgenszeit viel sicherer einhalten als abends wo immer was los / was anders ist

    + Wirkung: dachte die Betablocker halten nur 12h, Prostaglandine 24h - und mein Stressbluthochdruck findet tagsüber statt

    + Der Augenärztin war morgens vs abends auf Nachfrage egal