Erschütternde Diagnose

  • Hallo in die Runde,

    ich habe heute eine erschütternde Diagnose bekommen. Eigentlich wollte ich von einer Augenärztin "nur" ein Rezept für eine neue Brille. Ich bin seit meiner Kindheit stark kurzsichtig (ca. -7 Dioptrien). Auf einem Auge sehe ich auch mit Brille nur ca. 30%. Damit bin ich bis heute (50 Jahre alt) bestens durch Leben gekommen.

    Heute war ich wegen einer neuen Brille beim Augenarzt, das Alter macht sich bemerkbar und die Werte hatten sich laut Optiker im Nahbereich etwas verändert. Bei einer routinemäßigen Untersuchung der Netzhaut und des Sehnervs wurde mir von der Augenärztin mitgeteilt, dass mein Sehnerv stark geschädigt sei (CDR-Wert 0,8). Verursacht möglicherweise durch einen Grünen Star. Subjektiv merke ich noch keine Gesichtsfeldausfälle. Der Augeninnendruck war heute mit 12 und 14 wohl auch normal, so wie bei allen Messungen der Jahre zuvor auch.

    Es werden nun noch weitere Untersuchungen gemacht, aber die Ärztin hat mir schon zu verstehen gegeben, dass ich möglichweise, ohne sich auf einen Zeitraum festzulegen zu wollen, erblinden werde. Das hat mir natürlich den Boden unter den Füßen weggezogen und ich versuche mich gerade zu sammeln. Ich versorge (noch) 3 Kinder....

    Vor ca. 2 Jahren war ich noch bei einer anderen Praxis. Dort wurden die gleichen Untersuchungen gemacht. Ich weiß den besagten Wert nicht, aber da war wohl noch alles in Ordnung. Der Sehtest hat sich in der Zeit nicht verschlechtert. 30% und 100% wie eh und je.... Ich hoffe mein Beitrag ist nicht zu oberflächlich, aber ich stehe erst ganz am Anfang mit meinen Recherchen, sorry.

    Viele Grüße Max

  • Moin Max,

    das tut mir leid und zu gleich können wir uns glaube ich hier alle noch gut an den Tag erinnern. Erstmal schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast, das hat mir zumindest sehr geholfen. Du kannst hier auch sehr viel Wissen lesen. Ob du jemals erblindest, kann dir niemand sagen aber das Risiko ist nun gestiegen. Trotzdem schreitet unsere Krankheit normalerweise sehr langsam voran. Ich habe mittlerweile durch viel Wissen irgendwie gar keine Angst mehr davor (auch nicht wenn mir Mal das Endstadium droht), viel mehr vor dem alt werden :D

    Klingt jetzt etwas trocken aber ich hätte folgende Fragen:

    • Sind beide Augen bei dir betroffen?
    • Würde eine Gesichtsfeldmessung gemacht (Drücken wenn du den Punkt siehst)?
    • Würde ein OCT gemacht? (Hinweis: Lass dir die Befunde immer ausgedruckt mitgeben)
    • Wurde dir eine Glaukomform genannt (Offenwinkelg., Pigmentg.)
    • Welche Behandlungsoptionen wurden dir genannt?
    • Ist in der Familie ein Glaukom bekannt?
    • Wenn dein Druck immer so niedrig ist, würde man wahrscheinlich von einem Normaldruckglaukom ausgehen, da nehme ich mellirosa hier als Expertin wahr, aber sicher nicht die einzige
    • Wie ist dein Blutdruck?
    • Hast du ggf. Schlafapnoe?


    Das war es erstmal aber wäre mein Rundumschlag, was ich mit meinem heutigen Wissen als erstes klären würde.


    Alles Gute!!! :)

  • Guten Morgen, danke für die Antwort :)

    Bei mir scheinen beide Augen betroffen zu sein. Die Gesichtsfeldmessung und die OCT-Untersuchung soll in etwa 4 Wochen gemacht werden. Das wird eine lange Zeit für mich werden :(

    Welche Form des Glaukoms dann vorliegt, wird wahrscheinlich erst dann diagnostiziert sein. In meiner Familie gab es sowas bisher nicht. Mein Blutdruck ist auch immer normal und Schlafapnoe habe ich glücklicherweise auch nicht.

    Es gibt also noch sehr viele Unbekannte.

    Mich beunruhigt vor allem, d.h. kein Arzt vorher jemals vorher von einem auffälligen CDR-Wert gesprochen hat. Daher müsste der Schaden ja im Prinzip in den letzten 2 Jahren, also seit der letzten Augenärztlichen Untersuchung entstanden sein. Das macht mir große Sorgen...

    Viele Grüße

  • Moin,

    ich kann dich gut verstehen! Normalerweise wäre ein so deutliches Fortschreiten in den 2 Jahren ohne jegliche Auffälligkeit vorher untypisch. Nun könnte es natürlich noch die Möglichkeit geben, dass das bei dir angeboren ist, würde mich nur etwas wundern warum das vorher niemand drüber gestolpert wäre.

    Wichtig sind tatsächlich erstmal OCT und Gesichtsfeld und 4 Wochen sind da auch ok, denn unsere Krankheit schreitet sehr langsam voran und die Ärztin traut deinem Sehnerven das scheinbar zu.


    Wenn sich nun wirklich Defekte auch im Gesichtsfeld bestätigen, müsste man tatsächlich nochmal ganzheitlich prüfen, was/wann etwas nicht stimmt, denn der Druck wäre ja nicht erhöht (Ausnahme Normaldruckglaukom).

    Hast du denn den Blutdruck Mal per 24h Messung prüfen lassen? Fällt er ggf. Nachts extrem ab? Machst du Kraftsport mit Pressatmung (also extreme Gewichte) oder sonst etwas im Hochleistungsbereich?


    Grüße

  • Danke für die Antwort.

    Nach ersten Recherchen könnte mein Beruf eine Rolle spielen. Ich bin Musiker mit einem Blasinstrument. Da scheint der Augeninnendruck anzusteigen während der Ausübung...

    Das sorgt mich noch mehr, da es meine natürlich meine Existenz zusätzlich bedroht...

    Der Blutdruck ist mal mit einer 24h-Messung überprüft worden. Das war in Ordnung.

    Grüße zurück :)

  • Hallo Max,

    meine Diagnose ist auch erst ein Jahr alt und ich kann deine Ängste nachvollziehen. Aber wie Affected schon geschrieben hat, kannst du erstmal in Ruhe die 4 Wochen abwarten.

    Ich finde es wohl ein Unding, dass die Ärztin dir gesagt hat, dass du irgendwann mal erblindest. Hat sie dir denn Augentropfen verschrieben?

    Allerdings könnte dein Beruf tatsächlich ein Problem sein.

    Am besten erstmal Ruhe bewahren, denn Angst und Stress tut den Augen nicht gut. Hier im Forum bist du gut aufgehoben, hier gibt es geballtes Fachwissen, da könnte jeder Augenarzt viel dazu lernen.

    Viele Grüße Andrea

  • Hi Max,

    irgendwer hier spielt auch Blasinstrumente und kennt sich da sicher noch besser aus. Da bin ich nämlich nicht sicher, wie es sich konkret auswirkt (aber es könnte wahrscheinlich).

  • Hallo Zyklop!

    Willkommen im Forum.

    Nach ersten Recherchen könnte mein Beruf eine Rolle spielen. Ich bin Musiker mit einem Blasinstrument. Da scheint der Augeninnendruck anzusteigen während der Ausübung...

    Wir Alle hier können Deinen Schock verstehen. Das ging uns mehr oder weniger hier Allen gleich.

    Nun bist Du gefunden, das ist schon mal wichtig.

    Dein Beruf ist tatsächlich der Grund, der für Deine Schädigungen an den Sehnerven verantwortlich sein könnte. Da gibt es tatsächlich auch Fachartikel dazu.

    Es gab schon Fälle, wo ein Glaukom bei einem Blasmusiker als Berufskrankheit anerkannt worden ist.

    Wichtig ist nun erstmal, dass Du eine komplette Diagnostik bekommst.

    Mich beunruhigt vor allem, d.h. kein Arzt vorher jemals vorher von einem auffälligen CDR-Wert gesprochen hat. Daher müsste der Schaden ja im Prinzip in den letzten 2 Jahren, also seit der letzten Augenärztlichen Untersuchung entstanden sein. Das macht mir große Sorgen...

    Hast Du denn die Möglichkeit bei dem anderen Arzt noch mal nachfragen, was damals Sache war?

    Der Blutdruck ist mal mit einer 24h-Messung überprüft worden. Das war in Ordnung.

    Wann war denn "mal"? Ist das schon länger her?

    Viele Grüße
    Sabine

  • Hallo Zyklop,

    noch ein kleiner Hinweis von mir. Ich war vor etwa 10 Jahren mal in der Musikerambulanz in der UK Düsseldorf, um den Einfluss des Trompetenspiels auf den Augeninnendruck prüfen zu lassen.

    Bei mir war der Einfluss dann aber genau umgekehrt. Ich bin aufgeregt mit über 25 mmHg gestartet und dann ist der Augeninnendruck in knapp 10 Minuten trotz hoher Töne auf 18 mmHg gefallen.

    Bevor Du da also Entscheidungen triffst oder Dich sorgst, kannst das ggf. bach den nächsten Untersuchungen und genaueren Erkenntnissen auch mal prüfen lassen.

    Viele Grüße

    Gunnar

  • Hallo Zyklop,
    nach deinen Ausführungen wird die Diagnose Glaukom bisher ausschließlich aus dem CDR-Wert abgeleitet. Das bedeutet eine Aushöhlung der Papille (Sehnerveintritt) und 0,8 ist nicht mehr normal. Aber das ist wohl nur mit Hilfe der Spaltlampe ermittelt worden und noch kein endgültiges Ergebnis sondern als Verdacht auf ein Glaukom anzusehen. Es gibt auch Augengeometrien, die eine solche Beurteilung erschweren, z. B. ein schräger Sehnerveintritt. Insofern kannst du m. M. nach durchaus noch Hoffnung haben. 4 Wochen Wartezeit machen einen natürlich verrückt.
    Kennst du den Amsler-Test? Ein Kästchenmuster mit einem Punkt in der Mitte. Das betrachtet man mit dem zu prüfenden Auge allein.
    Einen größeren Gesichsfeldausfall siehst du dann sofort. Es sind nicht alle Kästchen rundherum erkennbar. Hat man das untersucht? Das ist eigentlich der einfachste Test vorab und du kannst es auch selbst machen. Schau mal im Internet.
    Alles Gute!
    C3PO

  • Guten Morgen,

    danke für die eure Antworten und eure Anteilnahme. Inzwischen habe ich einiges gelesen und das hat mich doch wenigstens etwas beruhigt. Eine Erblindung wie befürchtet wäre mit der Diagnose, sollte sie sich bestätigen, zumindest nicht unmittelbar zu befürchten. Die Ärztin hatte sehr schnell gesprochen und mit starkem Akzent, so dass bei mir vor allem "Erblinden" hängen geblieben ist, danach habe ich auch schon nicht mehr alles mitbekommen.

    Danke Gunnar für Deinen Hinweis zum Trompetenspiel. Ich selbst bin Flötist und habe da sicherlich noch mit deutlich weniger Druck zu tun, aber ich werde das beim nächsten Termin auf jeden Fall ansprechen.

    Den Amsler Test, lieber C3PO, habe ich gerade mal gemacht und musste ich auch schon beim Augenarzt machen. Ich kann alle Linien gut erkennen, würde also sagen, das passt. Je länger ich darauf gucke und je öfter ich den Test wiederhole, desto unsicherer werde ich, ob tatsächlich alle ganz gerade und gleich groß ist. :( Aber da kann man sich wahrscheinlich auch schon wieder selbst verrückt machen. Ausfälle von Linien gibt es, jedenfalls erstmal nicht ...

    Die Langzeitblutdruckmessung, liebe Sabine, war vor ca. 3 Jahren nach einem persönlichen "Schicksalsschlag". Da ging es mir nicht so gut und ich hatte immer sehr hohe Pulswerte auch in Ruhe. Das hat sich dann irgendwann wieder gegeben. Der Blutdruck war dort auch nachts in Ordnung.

    Danke!

  • Hallo Zyklop,

    So eine Diagnose haut erstmal alle von den Socken. Ich bin ebenfalls Musikerin mit Klarinette, Saxophon und Querflöte. Ich kann dir den Fachartikel vom Glaukomverband dazu sehr empfehlen.

    Wir gehören zu den Blasinstrumenten mit niedrigerem Blaswiederstand. Da ist der Druckanstieg angeblich nicht so ausgeprägt. Wobei ich in meinem Fall da auch so meine Zweifel hege. Ich merke schon, das nach längerem Saxophonspiel die Sicht verschwommener ist. Oder auch bei Phasen, wo man wenig Atempausen hat. Gemessen wurde mein AID dabei nicht.

    Ich bin gespannt, was du weiter berichtest.

  • Danke Drahtseilakrobatin,

    ich spiele nebenbei auch noch Es-Altsax, da merke ich den Spieldruck im Vergleich zur Flöte natürlich deutlich. Notfalls würde ich davon trennen können. Mit der Flöte verdiene ich im Gegensatz dazu mein Geld. Das wäre eine Berufsunfähigkeit.

    Mich würde ganz grundsätzlich auch interessieren wie ihr alle damit lebt. Arbeitet ihr? Fahrt ihr Auto?

    Nach der sehr deutlichen fast ein wenig aggressiven Ansprache meiner Ärztin, hatte ich den Eindruck möglichst rasch meine Katzen gegen einen ausgebildeten Hund tauschen zu müssen ;(

    Grüße Max

  • Hallo Max,

    da ich zum Glück keine Gesichtsfeldausfälle habe (was hoffentlich noch lange so bleibt), gehe ich ganz normal arbeiten und fahre Auto.

    Ich trinke weiterhin 3 Tassen Kaffee am Tag, versuche jedoch Zucker stark zu reduzieren und versuche mich ebenfalls soweit wie möglich gesund zu ernähren. Alkohol konnte ich wegen meiner Migräne eh nie viel vertragen, aber ein Glas Wein am Wochenende trinke ich auch.

    Ich nehme wohl mittlerweile einige Nahrungsergänzungsmittel: Omega3, Citicolin, Q10, D3, K2, Magnesium, Vitamin E. Darüber gibt es viele Artikel in Verbindung mit Glaukom.

    Ich fand meine Augenärztin übrigens auch sehr unsensibel und habe sie wegen ihres Akzentes schlecht verstanden. Deswegen habe ich den AA gewechselt.

    Viele Grüße Andrea

  • Ich gebe Musikunterricht an den genannten Instrumenten. Bei mir wäre das Aufgeben auch zeitgleich Berufsunfähigkeit. Dazu bin ich auch noch Selbstständig damit...... Ganz schön doof.

    Autofahren geht noch. Wobei ich in der Nacht schon Schwierigkeiten habe. Gut, bei beginnt auch der graue Star.... Gesichtsfeldausfälle habe ich noch keine.

  • Hallo Max,

    bei mir war es ähnlich wie bei dir. Der Arzt hat bei mir erzählt, dass ich in 10 Jahren blind werde.

    Ich kann dich also sehr gut verstehen wie du dich da gefühlt hast.

    Jetzt sind aber schon 2 Jahre vergangen und es hat sich nichts verschlechtert, dank des neuen Augenarztes, der sich endlich richtig gekümmert hat.

    Liebe Grüße sissy

  • Hallo Sissy,

    das klingt ja erfreulich! Auch die anderen Mitleser*innen scheinen ja mit der Krankheit zu leben. Im Moment hoffe ich erst einmal, dass ich nicht so schnell Einschränkungen spüren werde. Subjektiv ist mein Empfinden ja noch so, als sei ich "gesund". Ich habe allerdings auf einem Auge eine deutliche Sehminderung seit meiner frühsten Kindheit. Das hat mich im Leben, aber bisher nicht gestört.

    Gruß

    Max

    Einmal editiert, zuletzt von Zyklop (11. Oktober 2025 um 21:06)

  • Hallo Max,

    bitte lies doch noch mal, was Dir C3PO in #10 geschrieben hat!

    Dem schließe ich mich voll und ganz an!

    Ein - überdies subjektiv bei der Untersuchung an der Spaltlampe geschätzter - hoher CDR-Wert ist noch keine sichere Diagnose!

    Hinzu kommt, dass die Beurteilung Deiner Augen aufgrund der speziellen Anatomie bei starker Kurzsichtigkeit so einfach nicht sein dürfte!

    Also mach' Dich erst mal nicht verrückt, sondern warte die restlichen Untersuchungen ab!

    Zur den Besonderheiten der Diagnostik bei hoher Myopie findest Du gute Informationen in einschlägigen Threads hier im Forum. Benutz einfach die Suchfunktion - das ist die Lupe oben rechts, am besten von der Startseits aus - Stichworte: Myopie, Diagnostik u.ä.

    LG

    Chanceline

  • Danke in die Runde!

    liebe Chanceline, ich habe mir alle Beiträge natürlich durchgelesen und bin auch etwas beruhigter. Ich sollte die weiteren Untersuchungen tatsächlich machen und abwarten. Ich habe mein Sehvermögen soweit das möglich ist in den letzten Tagen immer wieder hinterfragt und glaube, dass es da keine Einschränkungen im Gesichtsfeld gibt. Ich weiß auch, dass man das nicht selbst wirklich seriös feststellen kann, aber "verdrängt" habe ich da nichts.

    Mir ist aber noch eingefallen, dass die neue Ärztin gar nicht nachgefragt hat, warum ich auf einem Auge nur noch 30 Prozent sehe und wie lange das schon so ist. Vor allem in Kombination mit dem hohen Wert, würde das erklären warum sie so pampig war und mir im Grunde irgendwie unterstellt hat, dass ich viel zu spät gekommen bin...

    Diese Sehschwäche habe ich aber schon seit meiner frühesten Kindheit, eigentlich hat sie mich gar nichts gefragt und ich war so überrumpelt, dass ich auch nichts mehr erzählt habe, denn ich wollte ja auch nur ein "Rezept" und schnell wieder raus.

    Insgesamt war das wohl kein Erstgespräch für ein Lehrbuch... Daran bin ich allerdings auch nicht ganz unschuldig.

    LG

  • Hallo Max,

    ja, mit der Zeit lernt man damit zu leben. Es kommt auch sehr darauf an,was für einen Arzt man hat.

    Im Moment fühle ich mich gut aufgehoben. Ich wünsche dir, dass deine neue Ärztin auch etwas netter wird.

    Gott sei Dank ist diese Krankheit nur langsam voranschreitend.

    Liebe Grüße sissy

  • Hallo Max,

    sorry, ich habe sicher nicht gezweifelt, dass Du alles aufmerksam gelesen hast.

    Schön, dass Du schon ein wenig ruhiger geworden bist.

    Ich wollte Dich auch nur aufmerksam machen, dass Deine kurzsichtigen Augen möglicherweise nicht so einfach zu beurteilen sind. Wie kompetent die AA ist, bei der Du warst, kann ich natürlich nicht beurteilen!

    Die Problematik ist Dir aber offenbar bewusst!

    Da ich selber Sehnerven habe, die aufgrund einer angeborenen Anomalie aussehen als seien sie glaukomatös geschädigt, hohe CDR-Werte inklusive, weiß ich, dass man, je nach dem, welcher AA am Werk ist, sehr unterschiedliche Diagnosen bekommen kann! Entscheidend bei mir war, dass sich über die Jahre keine Veränderung ergeben hat. Der Verlauf über die Zeit ist letztlich der Schlüssel.

    Deine derzeitige AA hat ja nun keinerlei Vorbefunde, mit denen sich der jetzige Zustand abgleichen ließe

    Sabine hatte ja weiter oben schon angeregt, dass Du Dich nach Möglichkeit mit Deinem früheren AA in Verbindung setzt und gegebenenfalls Deine Patientenakte anforderst.

    Vielleicht wurde da ja schon Bildgebung oder zumindest mal Perimetrie gemacht, dass ließe sich mit den jetzigen Untersuchungsergebnissen vergleichen. Das könnte wirklich hilfreich sein.

    Mir ist aber noch eingefallen, dass die neue Ärztin gar nicht nachgefragt hat, warum ich auf einem Auge nur noch 30 Prozent sehe und wie lange das schon so ist. Vor allem in Kombination mit dem hohen Wert, würde das erklären warum sie so pampig war und mir im Grunde irgendwie unterstellt hat, dass ich viel zu spät gekommen bin...

    Wie kommt es denn, dass Du auf einem Auge nur eine Sehkraft von 30% Prozent hast. Ist das seit Deiner Kindheit so?

    Liebe Grüße

    Chanceline

  • Hallo Chanceline,

    ich hatte mit gut einem Jahr einen Blutschwamm am Auge, also im Gewebe darum. Der wurde dann irgendwann bestrahlt. Danach wurde erkannt, dass ich offensichtlich auf dem betroffenen Auge nicht gut sehen konnte. Mit intensiven Training (Auge abkleben etc.) hat sich das dann noch auf 30 Prozent steigern lassen. Man vermutete damals, dass das Auge nicht richtig "gereift" sei, oder die Bestrahlung war verantwortlich. Heute bin ich 50 Jahre alt und wenn ich zurückblicke, hat das später kein Augenarzt interessiert, warum das so ist...

    Vielleicht ist es aber auch ein Nervenschaden, den ich schon sehr lange habe. Die noch ausstehenden Untersuchungen bringen vielleicht auch bezüglich dieser Frage etwas Licht ins Dunkel.

    Liebe Grüße zurück :)

  • Hallo Max,

    ich hatte mit gut einem Jahr einen Blutschwamm am Auge, also im Gewebe darum. Der wurde dann irgendwann bestrahlt. Danach wurde erkannt, dass ich offensichtlich auf dem betroffenen Auge nicht gut sehen konnte. Mit intensiven Training (Auge abkleben etc.) hat sich das dann noch auf 30 Prozent steigern lassen. Man vermutete damals, dass das Auge nicht richtig "gereift" sei, oder die Bestrahlung war verantwortlich. Heute bin ich 50 Jahre alt und wenn ich zurückblicke, hat das später kein Augenarzt interessiert, warum das so ist...

    Vielleicht ist es aber auch ein Nervenschaden, den ich schon sehr lange habe. Die noch ausstehenden Untersuchungen bringen vielleicht auch bezüglich dieser Frage etwas Licht ins Dunkel.

    Wurde denn jemals festgestellt, ob das (morphologische) Veränderungen an Netzhaut, Sehnerv oder sonstigen Strukturen im Auge zur Folge hatte oder Funktionseinbußen, die man über den schwachen Visus hinaus in Bildgebung oder Gesichtsfeld hätte festmachen können?

    Setzt Dich einfach mal gedanklich damit auseinander, dass möglicherweise mit Zuge der anstehenden Glaukomdiagnostik, Veränderungen an Sehnerv oder Netzhaut hochkommen oder die Perimetrie Gesichtsfelddefekte zeigt.

    Das muss ja nicht der Fall sein! Falls aber doch, dann stellt sich zumindest auf Deinem betroffenen Auge die Frage, ob diese Veränderungen/Schäden glaukomatös bedingt im Lauf der letzten Zeit entstanden oder Deiner seit ewig bestehenden Pathologie geschuldet sind.

    Immer besser, wenn man vorher weiß, was auf einem zukommen könnte! Dann haut es einem nicht um!

    Penetrant - sorry - aber Vorbefunde könnten hilfreich sein, um genau die Frage zu klären.!

    Liebe Grüße

    Chanceline

  • Hallo Chanceline,

    als ich den Führerschein machen wollte, musste ich damals auch eine Gesichtsfeldmessung machen. Die war soweit in Ordnung. Natürlich wurde auch ab und an der Augenhintergrund etc. beurteilt. Das war auch immer ohne Anmerkungen soweit.

    Leider lässt sich aus den Kontrollen kein Verlauf mehr rekonstruieren. Ich bin da leider auch zu leichtsinnig mit umgegangen.

    Ob sich der CDR-Wert im Laufe der Jahre verändert hat, wäre ja die spannende Frage, die sich jedoch nicht mehr beantworten lassen wird.

    Ich versuche mich auch auf eventuell sehr unerfreuliche Ergebnisse einzustellen...

    Liebe Grüße

    Max

  • Hallo Max,

    Leider lässt sich aus den Kontrollen kein Verlauf mehr rekonstruieren. Ich bin da leider auch zu leichtsinnig mit umgegangen.


    Das ist schade, dass sich aus Deinen bisherigen Befunden kein Verlauf rekonstruieren lässt, der weiterhelfen könnte, die jetzt anstehenden Untersuchungen dahingehend einzuordnen, was neu und was alt ist.

    Lass Dir künftig alle Untersuchungsergebnisse (insbesondere Bildgebung und Perimetrie) ausdrucken! Dann hast Du Deine Befunde in Händen und vor Augen! Das hilft schon sehr. Aber das weißt Du ja nun.

    Ob sich der CDR-Wert im Laufe der Jahre verändert hat, wäre ja die spannende Frage, die sich jedoch nicht mehr beantworten lassen wird.

    Das lässt sich in der Tat nicht beantworten, wenn es darüber keine dokumentierten Vorbefunde gibt!

    Wobei dieser CDR-Wert - wie schon gesagt - nur ein Teil des diagnostischen Puzzles in Sachen Glaukom ist! Und nicht mal der wirklich entscheidende Punkt! Aus meiner Sicht!

    Also abwarten, was die weitere Diagnostik erbringt, und Dann in aller Ruhe(!) entscheiden, wie es weiter geht.

    Und vor allem keine Panik!

    Lass lesen, wenn Du magst, wie es weiter gegangen ist.

    Gedrückte Daumen und liebe Grüße

    Chanceline