• Hallo,

    ich bin 35, weiblich und zu 50 % afroamerikanischer Herkunft.

    Ich habe schon seit Jahren ein Druckgefühl auf den Augen, bestimmt seit zehn Jahren und habe damals auch eine Glaukom-Vorsorgeuntersuchung machen lassen. Da war anscheinend alles in Ordnung, zumindest hat der Arzt damals nichts gesagt. Dieser Arzt ist mittlerweile leider verstorben, und deshalb habe ich einen Termin bei einer neuen Augenärztin gemacht. Den habe ich auch relativ schnell bekommen und war dann am Freitag dort.


    Dort wurde der Augeninnendruck gemessen, einmal direkt am Auge und einmal mit einem Luftstoß. Ich musste außerdem auf ein grau gesprenkeltes Bild schauen, auf dem ich einen Stern erkennen sollte (was ich auch konnte). Dann wurde ein ganz normaler Sehtest mit Brille gemacht, weil der Optiker meinte, ich käme links nur auf 60 %. Die Dame, die den Test mit mir gemacht hat, meinte aber, ich käme auf 80 % links.

    Ich bin stark weitsichtig, habe +3 oder +4 Dioptrien mit Hornhautverkrümmung. Dann kam ich zur Ärztin ins Zimmer, und sie hat noch mal mit der Spaltlampe in mein Auge geschaut, also mit so einer Lampe mit Licht. Mit im Raum war auch eine Praktikantin, und ich hatte den Eindruck, dass sie ihr dabei Dinge erklärte. Ich dachte aber, sie spricht mit mir, und dann sagte sie plötzlich etwas von einem Glaukom-Anfall und so weiter.

    Ich habe total Panik bekommen auf dem Stuhl, weil ich dachte, sie meint mich und es geht gerade um mein Auge.

    Dann meinte sie, ich hätte ein „faules Auge“. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das bedeutet. Sie sagte, ich müsse die Brille immer tragen, denn man denke selbst oft, man sehe eigentlich ganz gut – aber dem sei wohl nicht so.


    Dann sprach sie noch von Lasern, Kammerwasser etc., aber ich habe das alles nicht verstanden. Sie sprach zwar klar und deutlich, aber ihr Deutsch war sehr schwer zu verstehen, der Satzbau war oft komisch, sodass ich den Inhalt einfach nicht verstanden habe.

    Zum Schluss sagte sie noch, dass man im Oktober eine Cycloplegie machen sollte. Ich bin seitdem total verunsichert und in Panik geraten, weil ich große Angst davor habe, zu erblinden. Bevor ich aus dem Zimmer ging, fragte ich noch „Ist denn alles Ok mit meinen Augen?“ und sie sagte nur „ja“. Aber ich weiß jetzt nicht, was ich davon halten soll..


    Ich musste erstmal googeln um überhaupt zu verstehen was sie im Oktober mit mir vor hat.

    Seit diesem Termin bin ich psychisch total am Ende und habe Angst zu erblinden…

    Ich habe nun bei einem anderen Augenarzt einen neuen Termin vereinbart, den ich auch recht schnell bekommen habe, aber es sind eben trotzdem noch zwei Wochen hin. Und bis dahin bin ich sehr verunsichert. 😔


    Ich habe gelesen, dass man eine OCT machen lassen sollte und eine Gesichtsfeldmessung.


    Sollte man sonst noch etwas überprüfen lassen ?
    Ich habe seitdem Termin totale Angst..


    Liebe Grüße

  • Hallo Mandoline,

    willkommen hier bei uns im Forum!

    Klar, dass Du nach diesem Termin bei der AA änglich und aufgeregt bist!

    Beruhige Dich erstmal - leichter gesagt als getan...!

    Es ist doch noch überhaupt nicht gesagt, dass Du tatsächlich ein Glaukom hast. Und von einer Erblindung bist du meilenwert entfernt.

    Gut auf jeden Fall, dass Du die Glaukomvorsorge hast machen lassen, schon weil Du, wie Du sicher weißt, aufgrund Deiner teilweise afroamerikanischen Herkunft nun mal leider ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Glaukoms hast.

    Ich versuch mal zu sortieren was Du geschrieben hat, auch wenn Deine Angaben etwas dürftig sind.

    Ich bin stark weitsichtig, habe +3 oder +4 Dioptrien mit Hornhautverkrümmung. Dann kam ich zur Ärztin ins Zimmer, und sie hat noch mal mit der Spaltlampe in mein Auge geschaut, also mit so einer Lampe mit Licht. Mit im Raum war auch eine Praktikantin, und ich hatte den Eindruck, dass sie ihr dabei Dinge erklärte. Ich dachte aber, sie spricht mit mir, und dann sagte sie plötzlich etwas von einem Glaukom-Anfall und so weiter.

    Mit Deiner Weitsichtigkeit könnte, wohlgemerkt könnte, die Vorderkammer Deiner Augen flacher ausgeprägt sein als das bei normal- oder kurzsichtigen Menschen der Fall ist. Auch der Kammerwinkel ist möglicherweise enger.

    Beides gilt als Risiko für einen erhöhten Augeninnendruck, insofern als der Abfluss des Kammerwassers behindert ist. Im Extremfall kann das zu einem Glaukomanfall führen.

    Was da genau Sache ist, solltest Du beim nächsten Termin erfragen.

    Wie hoch war denn der Druck, der bei Dir gemessen wurde?

    Hat die AA konkret etwas zu Deinen Sehnerven gesagt?

    Hat sie Dir ein Kontaktglas auf's Auge gesetzt und den Kammerwinkel genauer angeschaut?

    Falls diese, Gonioskopie genannte, Untersuchung noch nicht gemacht wurde, wird sie sicher beim nächsten Termin erfolgen. Sonst frag einfach, wie Kammerwinkel/Vorderkammer bei Dir ausgeprägt sind und ob es da irgendwelche Probleme gibt!

    Dann meinte sie, ich hätte ein „faules Auge“. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das bedeutet. Sie sagte, ich müsse die Brille immer tragen, denn man denke selbst oft, man sehe eigentlich ganz gut – aber dem sei wohl nicht so.

    Das mit dem 'faulen' Auge kommt mir bekannt vor!

    Ich bin auch weitsichtig, auf einem Auge stärker als auf dem anderen. Ich habe lange keine Brille getragen, da ich mit beiden Augen zusammen gut gesehen habe. Das schwächere Auge allerdings hat sich mit der Zeit zur Ruhe gesetzt, da es permanent überfordert war. Irgendwann war der Visus ziemlich im Keller. Seit ich eine gut angepaßte Brille habe und diese auch wirklich trage, hat sich das wieder deutlich verbessert. Möglicherweise ist das bei Dir ja ähnlich oder zumindest in der Richtung.

    Zum Schluss sagte sie noch, dass man im Oktober eine Cycloplegie machen sollte. Ich bin seitdem total verunsichert und in Panik geraten, weil ich große Angst davor habe, zu erblinden. Bevor ich aus dem Zimmer ging, fragte ich noch „Ist denn alles Ok mit meinen Augen?“ und sie sagte nur „ja“. Aber ich weiß jetzt nicht, was ich davon halten soll..

    Mit Cycloplegie ist in dem Fall eine medikamentös herbeigeführte, vorübergehende Lähmung des Ziliarmuskels gemeint. Dadurch wird die Akkomodation ausgeschaltet. Gemacht wird das zu diagnostischen Zwecken, um eine Fehlsichtigkeit besser beurteilen zu können.

    Informieren dazu kannst Du Dich hier:

    Zykloplegie ► Definition, Anwendung, Bedeutung & mehr

    Dann sprach sie noch von Lasern, Kammerwasser etc., aber ich habe das alles nicht verstanden

    Mit dem Lasern könnte - je nach Sachlage - entweder eine SLT gemeint sein; das ist ein minimalinvasiver Laser-Eingriff, mit dem man versucht den Abfluss des Kammerwassern zu verbessern, um so den Augeninnendruck zu senken .

    Oder - falls bei Dir tatsächlich der Kammerwinkel verengt sein sollte und folglich die Gefahr besteht, dass es zu einer Blockade des Abflussweges kommt, dann könnte mit Lasern auch eine Iridotomie gemeint sein. Das ist ein Eingriff, bei dem kleine Löchlein in die Iris gemacht werden, um das Risiko einer Blockade zu minimieren.

    Auch da solltest Du genauer nachfragen. Du kannst Dich dazu auch hier im Forum informieren mit der Suchfunktion (Lupe oben rechts am besten von der Startseite aus!).

    Ich habe gelesen, dass man eine OCT machen lassen sollte und eine Gesichtsfeldmessung.

    OCT ist eine Bildgebung der Sehnerven und der Nervenfaserschicht. Damit kann man, ergänzend zur Untersuchung an der Spaltlampe, beurteilen, ob Deine Sehnerven gesund oder ob sie durch einen zu hohen Druck geschädigt sind. Das ist eine wirklich sinnvolle Sache, leider selbst zu bezahlen, zumal man im weiteren Verlauf durch Vergleich mit dieser ersten Untersuchung frühzeitig merkt, ob sich etwas verändert.

    Das Gesichtsfeld (Perimetrie) untersucht die Fähigkeit der Augen, Lichtreize wahrzunehmen. Eine Beeinträchtigung im Gesichtsfeld hat man aber erst, wenn die Sehnerven bereits stärker geschädigt sind.

    Wissen solltest Du auch, dass die Perimetrie eine von der Mitarbeit des Patienten abhängige Untersuchung ist und es meist mehrere Wiederholungen braucht, bis man zuverlässige Ergebnisse bekommt.

    Mal abgesehen von den Verständnisproblemen, scheint mir die Vorgehensweise der AA nachvollziehbar und sorgfältig zu sein.Vielleicht warst Du nur einfach zu aufgeregt und panisch und könntest beim nächsten Termin viel ruhiger Deine Fragen stellen.

    Aber auch wenn Du nun doch zu einem anderen AA gehst, solltest Du Dich gut vorbereiten, damit Du ein klareres Bild der Lage bekommst.

    Hier findest Du eine sehr gute Seite mit Informationen:

    ansonsten melde Dich einfach falls Du weitere Fragen hast.

    Liebe Grüße

    Chanceline

    Einmal editiert, zuletzt von Chanceline (1. September 2025 um 01:02)

  • Mandoline Auch von mir ein Willkommen!

    Chanceline hat mal wieder alles super erklärt! :thumbup:

    Mach dir am Besten einen Notizzettel für deinen nächsten Augenarztbesuch, um keine Fragen zu vergessen.

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.

  • Hallo Mandoline,

    Vor der Zykloplegie würde ich darauf bestehen, dass eine Gonioskopie gemacht wird, falls das noch nicht erfolgt ist. Wenn der Kammerwinkel sehr eng ist, könnte es durch die Tropfen der Zykloplegie zu sehr unangenehmen Druckerhöhungen im Auge kommen.

    Geh die Sache langsam an, die genaue Abklärung braucht Zeit und von Erblindung ist bei Dir doch gar nicht die Rede.

    Gruß Malve

  • Vielen lieben Dank !

    Oh, das habe ich ganz vergessen:

    Der Augeninnendruck lag bei 21–22 mmHg. Die Ärztin am Freitag fragte, ob ich frühere Werte hätte..diese habe ich aber erst gestern Nacht entdeckt, beim Durchstöbern alter Unterlagen. Vor 13,5 Jahren hatte ich einen Druck von 18–19 mmHg.

    Sie meinte, es könnte auch einfach mein persönlicher Normwert sein?

    Meine Hornhautverkrümmung ist recht stark und liegt bei -2. Ich weiß nicht, ob das eventuell die Druckwerte beeinflusst und diese in echt noch höher sind..


    Ich habe kein Kontaktglas aufs Auge bekommen. Diese Gonioskopie scheint ja aber total wichtig zu sein – vielen Dank für den Tipp! 😊 Das werde ich auf jeden Fall ansprechen.

    Die OCT-Untersuchung werde ich auch auf jeden Fall durchführen lassen.

    Bei der Gesichtsfeldmessung hoffe ich, dass ich alles verstehe, auch wenn ich sicher extrem aufgeregt sein werde…

    Zum Sehnerv selbst hat sie nichts gesagt… Ich habe am Ende nur gefragt, ob alles in Ordnung sei.. weil ich eben kaum etwas verstanden habe 😔. Daraufhin meinte sie nur „Ja“ und lächelte.


    Was mich irritiert, ist, dass sie gleich vom Laser sprach. Wird nicht erst mit Tropfen versucht, den Druck in den Griff zu bekommen? Oder liegt es an dieser Kammer ? Weil ein Risiko für einen Glaukomanfall besteht ?

    Diese Iridotomie klingt ja zumindest vielversprechend und dient der Prophylaxe, auch wenn noch kein Glaukom besteht, richtig? Das fände ich sehr beruhigend..

    Wie lange wartet man auf so einen Termin ?


    Hallo Mandoline,

    Vor der Zykloplegie würde ich darauf bestehen, dass eine Gonioskopie gemacht wird, falls das noch nicht erfolgt ist. Wenn der Kammerwinkel sehr eng ist, könnte es durch die Tropfen der Zykloplegie zu sehr unangenehmen Druckerhöhungen im Auge kommen.

    Geh die Sache langsam an, die genaue Abklärung braucht Zeit und von Erblindung ist bei Dir doch gar nicht die Rede.

    Gruß Malve

    Vielen dank !

    Einmal editiert, zuletzt von Mandoline (1. September 2025 um 19:15) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Mandoline mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Mandoline,

    Diu scheinst schon viel ruhiger, vor allem ist die Panik weg!

    Wenn Dein Druck bei 21/22 mmHg war, dann ist das gerade so am oberen Ende der Norm, aber nicht wirklich erhöht.

    Ob der Druck so bleiben kann oder gesenkt werden sollte, das hängt vom Zustand Deiner Sehnerven, Deinen Risikofaktoren und natürlich auch davon ab, was mit dem Kammerwinkel nun Sache ist.

    Das wirst Du ja nun aber genauer in Erfahrung bringen!

    Mach Dir am besten eine Liste mit Fragen für den nächsten Termin!

    Malve und Dieda haben Dir dazu ja auch wichtige Tipps gegeben!

    Die Hornhautverkrümmung hat meines Wissens keinerlei Einfluss auf den AID!

    Was mich irritiert, ist, dass sie gleich vom Laser sprach. Wird nicht erst mit Tropfen versucht, den Druck in den Griff zu bekommen? Oder liegt es an dieser Kammer ? Weil ein Risiko für einen Glaukomanfall besteht ?

    Wie schon gesagt, Du solltest fragen, welche Art Laser-Eingriff zu Debatte steht - SLT oder Iridotomie!

    Sollte eine Iritotomie gemeint sein, weil Dein Kammerwinkel eng und/oder die Vorderkammer sehr flach ist, dann gibt es zu dieser prophylakatischen Massnahme keine medikamentöse Alternative. Das solltest Du aber nach der Gonioskopie mit der AA besprechen.

    Sollte eine SLT gemeint sein, um den Druck zu senken, so wird dieser Eingriff inzwischen auch als first-line Therapie eingesetzt und nicht erst dann wenn die Therapie mit Augentropfen ausgereizt ist.

    Eine SLT funktioniert nicht bei jedem Patienten, aber wenn sie funktioniert, dann läßt sich damit die Anwendung von Augentropfen mit ihren möglichen Nebenwirkungen doch um Jahre hinauszögern. Und das ist auf jeden Fall ein Gewinn.

    Also wenn die AA das in Erwägung zieht, dann spricht das meiner Meinung nach für sie!

    Und nun geh die Sache in Ruhe an!

    Viel Glück dabei und liebe Grüße

    Chanceline

  • Ich war jetzt bei einem anderen Arzt und habe ihm von meinem Termin bei der anderen Ärztin erzählt. Er hat daraufhin noch mal mit der Spaltlampe in meine Augen geschaut.

    Er sagte dann, dass er zu den Kammerwinkeln erst etwas sagen kann, wenn man diese ausgemessen hat. Also habe ich eine Pentacam-Untersuchung machen lassen.


    Dabei kam heraus, dass meine Kammerwinkel bei 28 und 30° liegen und er wäre zufrieden mit meinen Augen. Er ist auch auf Glaukom-Früherkennung spezialisiert. Er meinte, ich solle mich einfach in einem Jahr wieder vorstellen, und auch der Druck sei nicht so dramatisch. Die Sehnerven sähen wohl gut aus.


    Jetzt bin ich doch etwas beruhigter. 😊 Vielleicht hilft dieser Beitrag ja auch jemandem, der in einer ähnlichen Situation ist oder war.

  • Das sind ja gute Nachrichten Mandoline :thumbup:

    Glaukom mit Gesichtsfeldausfällen, Trabekulotomie an beiden Augen (04/11 + 08/11), vor Katarakt-OP (11/21) stark kurzsichtig.