Schwarze "Mücken" im Gesichtsfeld

  • Hallo und ein schönes "grüß Gott" aus Bayern!

    Ich bin seit über 5 Jahren Glaukompatient und habe so meine diversen Probleme mit der Krankheit, aber bis jetzt (noch) ohne Ausfälle im Gesichtsfeld.

    Nun tauchten aber vor einigen Wochen plötzlich in meinem Gesichtsfeld schwarze "Mücken" -nach einem autogenen Training- auf. 8o
    Diese 5-6 Flecken waren pechschwarz und hatten bizarre, aber scharfe Konturen. Nach einigen Minuten verblassten und verschwanden diese Flecken wieder und der Spuk war vorüber.

    Eine Woche später wiederholte sich dieser "Mückentanz" wieder, nachdem ich das autogene Training (in Rückenlage und bei geschlossenen Augen) ebenfalls gerade beendet hatte.

    Mein AA ist nun der Meinung, dass bedingt durch das autogene Training (45 min), in der sog. Entspannungsphase, es zu einer vorübergehenden mangelnden Durchblutung der Netzhaut gekommen sei?
    Diese Erklärung leuchtet mir zwar ein, aber ich bin dennoch beunruhigt! Vielleicht markieren diese "Mücken" den Beginn von weiteren Ausfällen im Gesichtsfeld?

    ?( Frage: Wer hat ähnliche Erfahrungen mit schwarzen "Mücken" im Gesichtsfeld gemacht und kann hierzu berichten??

    Liebe Grüße von Willy!
    ... es gibt auch konservierungsmittelfreie Augentropfen !

    2 Mal editiert, zuletzt von privatwilli (26. Juni 2007 um 23:05)

  • Hallo Willi,

    ich denke Du meinst "mouches volantes", die netten kleinen schwarzen Mücken:

    Als Mouches volantes werden kleine schwarze Punkte, Flecken oder fadenartige Strukturen im Gesichtsfeld bezeichnet, die sich in charakteristisch huschender Weise gemeinsam mit der Blickrichtung verschieben, wobei sie um eine Grundposition herum langsam schwingende Bewegungen ausführen. Sie fallen ganz besonders dann auf, wenn Hintergründe mit relativ wenig dunklen Strukturen betrachtet werden wie zum Beispiel hell gestrichene Wände, blauer Himmel oder Seiten eines Buches beim Lesen.


    Mouches volantes werden durch Glaskörpertrübungen hervorgerufen. Diese Trübungen finden sich in nahezu jedem Glaskörper. Sie entstehen durch die physiologische Kondensation von Collagenfibrillen, die in der Grundsubstanz gelöst sind, zu mikroskopisch kleinen Fädchen und Klümpchen. Die Mouches volantes lassen sich durch Schatten- und Beugungseffekte an diesen Kondensaten erklären, die umso stärker sind, je mehr Licht ins Auge fällt und umso deutlicher gesehen werden, je näher die Kondensate vor der Netzhaut liegen.

    Normalerweise ist das nicht schlimm, sie sind lästig, mehr aber nicht. Du hast sie ja nur ab und an, zum Beispiel bei Deinen Entspannungsübungen, vielleicht gerade dann weil Du Dich besonders entspannst.

    Im Grunde handelt es sich um Glaskörpertrübungen, die auch jeder "normalsehende" Mensch vielleiht schon mal hatte. Es gibt die "mouches volantes" aber auch als Krankheit, da sind sie aber extrem oft und gross und sehr störend. Glaukomies haben öfter mal dies Mücken, meist hat das aber gar nichts zu sagen und es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Theoretisch wäre die einizige Nöglichkeit einer OP die sog. Vitrektomie, sprich Glaskörperentfernung. Aber dann müsste schon ein ausgeprägtes Krankheitsbild als solches vorliegen, und das ist in Deinem Fall sicher nicht so denke ich.

    Mouches volantes sind abzugrenzen von der Wahrnehmung anders gearteter Glaskörpertrübungen. Verdächtig sind besonders plötzliche, ausgeprägte Veränderungen wie eine Zunahme der Zahl, der Größe, ein Wechsel der Bewegungsart oder der Farbe der wahrgenommenen Flecken. Das massive Auftreten von groben, tiefschwarzen Flecken, die sich gleichmäßig nach oben oder unten bewegen, vergleichbar mit einem „Rußregen“, kann durch eine Blutung im Glaskörperraum verursacht werden. Eine plötzliche Zunahme der Mouches volantes verbunden mit der Wahrnehmung von Blitzen ist ein häufiges Symptom der physiologischen „hinteren Glaskörperabhebung“. Sie kann in seltenen Fällen über einen Netzhauteinriss zur Netzhautablösung führen. Die genannten Veränderungen sollten immer Anlass zu einer umgehenden augenärztlichen Untersuchung sein.


    Da diese Mücken aber wie gesagt bei vielen Glakomies mal vorkommen können brauchst Du Dir sicher keine Sorgen zu machen. Mit etwaigen Gesichtsfeldausfällen haben die nix zu tun, diese kündigen sich so nicht an.

    Falls Du Bedenken hast geh doch noch mal zum Arzt bzw. frage doch mal in der Klinik nach.

    LG Fantoma

  • Bei mir springen die Dinger auch im Auge rum, manchmal mehr und manchmal weniger. Um sie zu beobachten schaue ich manchmal gegen eine weisse Wand dann kann ich sie gut verfolgen. Habe bei meinem Prof. an der Uni nachgefragt
    er hat gemeint sie wären harmlos.

  • Hallo Willi!

    Ich sehe auch immer wieder diese Mouches volantes.

    Die sind mal mehr und mal weniger vorhanden! Ich konnte aber noch keinen Zusammenhang mit irgendwelchen Dingen herstellen, wodurch es mehr, bzw. weniger sind.

    Manchmal stört es mich in der Tat. Größtenteils aber nicht. Da ist der Moment, wo ich sie sehe so kurz, dass man die Mouches halt wahr nimmt, aber mehr auch nicht.

    Ansonsten hat Dir Fantoma ja schon eine Menge Infos gegeben!

    Gruß

    Sabine

  • Hallo Fantoma, Emmy, Sabine und Forumleser!

    Vielen Dank für die Hinweise und u.a. die ausführliche Antwort von Fantoma! :]

    Die Beschreibung von Fantoma deckt sich haargenau mit meinem "Mückenerlebnissen" d.h. es dürften sich wohl um sog.

    "Mouches volantes"

    handeln.

    Ich hoffe nun, dass diese "Mücken" harmlos sind und keine Vorboten einer Gesichtsfeld-Einschränkung sind.

    Nochmals vielen Dank an A L L E ! =)

    Liebe Grüße von Willy!
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    Einmal editiert, zuletzt von privatwilli (26. Juni 2007 um 23:06)

  • Hallo Forumleser!

    Seit Wochen sehe ich nun keine schwarzen Mücken mehr!

    Es bestätigt sich also, dass der Auslöser das autogene Training (während einer Reha-Massnahme) war. Durch die Entspannungsphase kam es offensichtlich zu diesem "Mückentanz".

    Die Sorge, dass diese Erscheinungen mit einer Einschränkung des Gesichtsfeldes verbunden sein könnte, habt ihr mir mit euren Antworten genommen.

    Vielen Dank an: Fantoma, Sabine und emmy !

    :laola:

    Liebe Grüße von Willy!
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    Einmal editiert, zuletzt von privatwilli (26. Juni 2007 um 23:06)

  • Hallo Willi!

    Na, das ist ja toll! :) Gern geschehen!

    Weißt Du, manchmal sehe ich die Mouches wochenlang nicht, dann wieder teilweise ganz massiv.
    Den Auslöser für das Sehen habe ich aber noch nicht rausgefunden.
    Aber massiv gestört haben sie mich noch nicht.

    LG
    Sabine

  • Hallo Willi,

    schön das die lästigen Fliegen Dich nun nicht mehr belästigen und Dir mein Antwort geholfen hat!
    Falls das also nochmal auftaucht weisst Du ja, dass Du Dir keine Sorgen machen musst, ist doch auch beruhigend!

    Wünsch Dir eine lange fliegenfreie Zeit :]

    LG Fantoma

  • Zitat

    Original von Fantoma

    ich denke Du meinst "mouches volantes", die netten kleinen schwarzen Mücken:

    ...Da diese Mücken aber wie gesagt bei vielen Glakomies mal vorkommen können brauchst Du Dir sicher keine Sorgen zu machen. Mit etwaigen Gesichtsfeldausfällen haben die nix zu tun, diese kündigen sich so nicht an.

    Falls Du Bedenken hast geh doch noch mal zum Arzt bzw. frage doch mal in der Klinik nach.

    LG Fantoma



    Hallo Fantoma,
    habe ergänzend im Internet unter http://www.augentagesklinik.com unter dem Link "Schatten und Blitze" folgenden Hinweis zu unserem Thema gefunden:

    Zitat der Augenklinik Sursee (CH) :
    "Mouches volantes. Wenn diese Glaskörpertrübung in grosser Zahl neu auftreten, ist dies ein Zeichen einer akuten Glaskörperabhebung und bedarf wegen der Gefahr eines begleitenden Netzhautabrisses der augenärzlichen Kontrolle (dringend = Notfall)."[/B]
    Zitatende.

    Daher ist es auch meine Meinung: Wenn diese Symtome (s.o.) auftreten, umgehend seinen Augenarzt aufsuchen, um die Ursachen abklären zu lassen.

    Liebe Grüße von Willy!
    ... es gibt auch konservierungsmittelfreie Augentropfen !

  • Hallo Willi,

    ich denke es macht ja auch einen Unterschied ob man ab und an mal ein paar Fliegen hat oder ob da ganze "Fliegenschwärme" auftauchen. In dem Fall sollte man das natürlich abklären lassen.

    LG Fantoma

  • Hallo,

    da ich zur Zeit selbst auch eine deutliche Veränderung bei den Mouches habe (erstmals schwarz statt nur durchsichtig, erstmals viele statt nur hin und wieder eines) und dies sowohl mit meinem momentanen Augenproblem, als auch der Borreliose in Zusammenhang bringe (viele B-Kranke berichten von starkem Aufkommen unter Antibiose oder bei Schüben), würde ich Willis Überzeugung, daß Veränderungen in Anzahl und Art doch etwas zu bedeuten haben, nicht von der Hand weisen.

    Ganz offensichtlich gibt es bei diversen Erkrankungen degenerative Veränderungen am/im Auge. Die Wahrscheinlichkeit, daß es dabei zu einer vermehrten Anzahl an Abfallstoffen/Collagenfibrillen kommt, ist denke ich durchaus da. Immerhin baut sich ja Nerv ab, der auch aus Zellen besteht, bzw. ist Gewebe entzündet usw..

    Meine Meinung ist da auch, daß gelegentliche Mouches zu recht von den Ärzten als harmlos bezeichnet werden, aber eine Vermehrung, nicht mal hin bis zu einem Rußschleier, sondern einfach nur eine auffällige Vermehrung eben ein Hinweis auf Prozesse im Auge/Körper ist, die dann nicht mehr harmlos sein müssen.

    Gruß

    Erka

  • Hallo!

    Ja, sicher ist das so, Erka!

    Ich denke auch, so ein ab und an vorbeifliegendes Mouche ist kein wirklicher Grund zur Sorge.

    Würde sich bei mir was an der Anzahl verändern, wäre auch ich sofort beim AA.... keine Frage!

    LG
    Sabine