Linsentausch als Prävention von akutem Winkelblock

  • Hallo zusammen

    Ich bin 75 Jahre alt und weiß seit etwa einem halben Jahr, dass ich einen engen Kammerwinkel (van Herick 1 auf beiden Augen) habe. Seither belastet mich die ständige Angst vor einem akuten Winkelblock. Mein Augendruck liegt zwischen 17 und 23, Schäden im hinteren Augenbereich sind noch keine erkennbar, das Gesichtsfeld ist altersentsprechend unauffällig.

    Nun hat mein Augenarzt mir empfohlen, als Prävention vor einem Winkelblock eine Kataraktoperation durchführen zu lassen. Nachdem ich in Pubmed diverse Papers gefunden habe, die sehr für dieses Verfahren, auch im Vergleich mit einer Yag Laser Iriditomie sprechen, habe ich mich dafür entschieden. Vor zwei Tagen hätte ich einen Termin für das erste Auge gehabt, diesen Termin hat mir aber ein grippaler Infekt verhagelt. Der nächste Termin wäre kommenden Dienstag, sofern der Infekt bis dahin ausgeheilt ist.

    Und jetzt sitze ich da und bin am Grübeln, ob diese Operation für mich tatsächlich das Richtige ist. Mein Problem ist,. dass ich noch gar keinen subjektiv erkennbaren Katarakt habe. Ich habe auf beiden Augen 100% Sehleistung und nachdem ich alles über mögliche Komplikationen einer Kataraktoperation - speziell auch bei einem engen Kammerwinkel gelesen habe - bin ich massiv verunsichert und mich plagt die Sorge, dass mein jetzt gutes Sehvermögen nach der Operation mehr oder weniger stark beeinträchtigt ist.

    Mir ist schon klar, dass mir niemand diese Sorge wirklich nehmen kann, aber vieleicht gibt es hier ja Menschen, die einschlägige oder ähnliche Erfahrungen haben.

  • Hallo Irene!

    Willkommen im Forum.

    Die van Herick-Gradeinteilung beim Kammerwinkel war mir bisher nicht geläufig.

    Der Inhalt kann nicht angezeigt werden, da Sie keine Berechtigung haben, diesen Inhalt zu sehen.

    Quelle: Van Herick's Methode zur Schätzung des Kammerwinkels - Carl Zeiss

    Wenn ich nach dieser Einteilung gehe und Du Grad 1 hast, dann ist der Kammerwinkel wirklich eng und die Gefahr eines Verschlusses ist gegeben.

    Und jetzt sitze ich da und bin am Grübeln, ob diese Operation für mich tatsächlich das Richtige ist. Mein Problem ist,. dass ich noch gar keinen subjektiv erkennbaren Katarakt habe. Ich habe auf beiden Augen 100% Sehleistung und nachdem ich alles über mögliche Komplikationen einer Kataraktoperation - speziell auch bei einem engen Kammerwinkel gelesen habe - bin ich massiv verunsichert und mich plagt die Sorge, dass mein jetzt gutes Sehvermögen nach der Operation mehr oder weniger stark beeinträchtigt ist.

    Ich kann Deine Sorgen schon verstehen. Jede OP hat nun mal Risiken, auch wenn es "nur" eine Katarakt-OP ist, die heutzutage ja eigentlich ein Routine-Eingriff ist.

    Die Kat-OP wird tatsächlich oft bei einem engen Kammerwinkel empfohlen, auch wenn die Linse noch nicht so getrübt ist, als dass von daher die Indikation bestehen würde.

    Eine Kunstlinse ist einfach dünner und benötigt weniger Platz.

    Ob das die Gefahr ganz bannt kann ich nicht beurteilen. Wurde denn irgendwie von einer zusätzlichen Iridektomie gesprochen? Also, zusätzlich zum Linsentausch noch die Iridektomie?

    Nach der Kat-OP brauchst Du eine neue Brille, da die natürliche Akkomodationsfähigkeit der Linse nicht mehr gegeben ist. In Deinem Alter ist man aber oft eh schon Altersweitsichtig und benötigt eine Brille.

    Entscheiden, ob Du die OP möchtest oder nicht, musst Du dann tatsächlich selbst.


    Viele Grüße
    Sabine